Anteilnahme
Durch die Medien geht das katastrophale Ereignis, dass zwei Schulmädchen frühmorgens überfallen wurden. Sie wurden schwer verletzt, ein Mädchen ist inzwischen gestorben.
Nähere Hintergründe sind mir zurzeit nicht bekannt. Mir fällt das große Interesse an dieser mutmaßlichen Straftat auf.
Die Gedanken dazu bewegen sich überall in verschiedene Richtungen.
Da gibt es die betroffenen Mitbürger:innen, die in erster Linie an das Leid der Eltern und Angehörigen denken.
Da tauchen aber auch sofort Kritiker:innen auf, die sich über unsere angeblich zu toleranten Asylgesetze aufregen. Der Täter soll ein Asylant sein.
Dann gibt es wiederum Möglichkeiten, über unsere zu milde Justiz zu schimpfen. Ein psychiatrisches Gutachten wird den Täter bestimmt vor einem Gefängnisaufenthalt bewahren.
Und die Kosten, die dem Staat entstehen.
Entsetzliche Straftaten sind leider keine Seltenheit. Die Einzelnen entscheiden, wie sie damit umgehen. Immer wieder gibt es Mutige, die Straftaten verhindern. Abgesehen von den Menschen, die sich von Berufs wegen mit den Straftaten auseinandersetzen müssen.
Kommentare (3)
@Sandra1975
Danke Sandra für deine ausführliche Stellungnahme.
Bei schwerwiegenden Verbrechen spielen immer seelische Ursachen eine große Rolle.
Bedauerlich finde ich, wenn immer wieder Flüchtlinge, Asylanten, Ausländer schlechthin, sofort bei Begehen einer Straftat angeprangert werden.
Gruß von Lenova
@Lenova46
Ja, das ärgert mich auch. Jemand muss immer als Sündenbock herhalten und leider trifft es immer die, die am wehrlosesten und dann auch noch unschuldig sind.
Viele Grüsse
Hallo Lenova
Ja, das ist wirklich ein tragischer Fall. Im Grossen und Ganzen sind die Straftaten in Europa zurückgegangen, d.h. wir sind insgesamt schon sicherer unterwegs als im vergangenen Jahrhundert. Trotzdem gibt es immer wieder Fälle, wo das Schlimmste von aussen leider nicht zu vermeiden war. Im Jahr 2019 zum Beispiel wurde ein siebenjähriger serbischer Junge von einer siebzigjährigen, psychisch angeschlagenen Schweizerin niedergestochen, und zwar am helllichten Tag, als sich der Junge gerade von der Schule auf dem Nachhauseweg befand. Das war in Basel, in einem sehr gepflegten und ruhigen Quartier.
Dass es eine funktionierende Justiz gibt, um solche Fälle zu vermeiden, ist schon gut. Trotzdem, finde ich, sollten wir nicht vergessen, dass jede:r von uns zum Mörder werden kann. Von daher gilt es, gut auf die eigene psychische Gesundheit zu achten und nicht immer nur zu denken, dass es die anderen, aber nie einen selber trifft. Wir sitzen alle im selben Boot und können jederzeit zu Täter:innen werden, ohne dass wir es je gewollt oder beabsichtigt haben.
C.G. Jung hat es übrigens schon Mitte des letzten Jahrhunderts sehr schön formuliert: Er meinte, dass die grossen Katastrophen nicht mehr durch die Natur oder die grossen weltpolitischen Probleme, sondern durch die individuelle Psyche verursacht würden. Daher forderte er uns auf, sorgsam mit unserer Innenwelt umzugehen, genau um solche Gewalttaten zu vermeiden.
Viele Grüsse
Sandra