Anna - Eine wahre Begebenheit
Und so dauerte es nicht lange, bis auch die unerfahrene, sechzehnjährige Anna in den „Genuss“ des Drogenkonsums kam. Das wiederum wurde von den „jungen, kräftigen Männern“ dahingehend ausgenutzt, so manches junge, unerfahrene Mädchen zu schwängern. So auch Anna. Das Kind wurde geboren, aber der Vater war irgendwie nicht mehr aufzufinden und konnte somit auch keinen Unterhalt zahlen. Da Anna und ihre Eltern (beide vollzeitbeschäftigt) sich nicht ausreichend um das Baby kümmern konnten, wurde es bei den Großeltern untergebracht. Anna geriet immer tiefer in den Drogensumpf und gebar ein Jahr später ein zweites Kind. Auch der Vater dieses Kindes, wieder ein Neuankömmling in der Hauptstadt, verschwand spurlos und kann sich somit weder um das Neugeborene noch um dessen Unterhalt kümmern. Nun weigerten sich die Großeltern, das zweite Kind auch noch aufzunehmen und so wurde es in einem Heim untergebracht. Nun sollte man annehmen, dass einem jungen Mädchen so etwas nicht noch einmal passieren kann, aber weit gefehlt, denn im Drogenrausch passierte es nicht nur ein zweites Mal, sondern auch noch ein drittes Mal. Mit dem Ergebnis, dass nun drei Kinder ohne die Liebe und Fürsorge ihrer Eltern aufwachsen.
Die ahnungslose Anna, von den „jungen, kräftigen Männern“ zum Drogenkonsum verführt, ist mittlerweile von starken Drogen abhängig und lebt seit ein paar Jahren obdachlos auf der Straße. Und sie ist kein Einzelfall. Sie ist inzwischen 22 Jahre alt und kümmert sich weder um ihre drei kleinen Kindern, noch besteht die Aussicht, dass sie jemals wieder ein normales Leben führen wird. Die Drogen haben sie völlig aus der Bahn geworfen und ihr zukünftiges Leben ruiniert. Was einmal aus den Kindern wird weiß niemand. Ihre Eltern und Großeltern sind völlig verzweifelt, aber absolut hilflos.
Wie werden Anna und die Kinder Weihnachten verbringen ? Und wo wird Anna Weihnachten schlafen? Auf einer Bank im Park ? Unter einer Brücke? Auf der Straße oder am Bahnhof ? Ein frohes Fest wird das ganz sicher nicht - weder für sie und ihre Kinder noch für ihre Eltern und Großeltern.
Realität ist auch, dass der Drogenkonsum in diesem Land extrem zugenommen hat. Es wird nicht nur mehr Alkohol getrunken, die Jugendlichen rauchen auch mehr Cannabis. Weitaus höher jedoch ist der Konsum von Kokain, Heroin und der sehr gefährlichen Partydroge Crystal Meth. Es ist auch kein Einzelfall, dass diese “jungen, kräftigen Männer“, von denen ebenfalls viele (illegal) auf der Straße leben, vier bis fünf Kinder mit verschiedenen, ebenfalls drogenabhängigen, obdachlosen, jungen Frauen haben, für die sie ebenfalls keinen Unterhalt zahlen können. Der Drogenkonsum ist in den vergangenen Jahren zu einem weiteren sehr großen Problem in unserem Land geworden und es wird kaum irgendetwas gegen die Drogendealerei unternommen!
Niemals hätte ich mir vorstellen können, dass in unserem Land einmal solche Zustände herrschen würden.
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Kommentare (9)
@Benni16
Wenn man so wie du, lieber Benni, ein solches Schicksal im Bekanntenkreis erlebt, ist das natürlich noch sehr viel schlimmer. Die Hilflosigkeit und Sorgen der Angehörigen hautnah zu erleben, ist sicher nur schwer zu ertragen. Wie Alkoholikern, ist auch Drogenabhängigen kaum zu helfen, insbesondere dann, wenn harte Drogen konsumiert werden. Es macht wirklich fassungslos zu erleben oder zu erfahren, welch‘ schlechten Einfluss manche Menschen auf andere oft gutgläubige und unerfahrene junge Menschen haben.
Danke, lieber Benni, für das Erzählen deiner traurigen Geschichte. Auch für diese Familie wird Weihnachten kein frohes Fest werden.
Liebe Grüße für dich von
Laura
@HeCaro
Es ist wirklich traurig, liebe Carola, man muss sich ja nur mal in die Situation auch der Eltern und Großeltern versetzen. Nicht nur das Leben von Anna und der Kinder ist ruiniert, sondern auch das der Eltern und Großeltern. Aber solche Zustände und Situationen gehören inzwischen zum Alltag in unserem Land, insbesondere in den größeren Städten. Es wird halt nur nicht gerne darüber berichtet und geredet. Es wird vorgezogen, die Augen zu verschließen oder diese Tatsache zu verdrängen.
Liebe Grüße für dich
Laura
Ein Thema, was ja seit sehr vielen Jahren, gerade in Berlin unglaublich präsent ist.
Es gibt viele Kontrollen, weil man ja als Bezirksamt schon auch weiß, wo genau die Problembereiche sind. Was aber nützen Kontrollen, wenn die Dealer kurz auf die Wache kommen aber genau wissen, dass sie letztlich wieder rauskommen. Ein Kreislauf ohne jegliches Ende.
Das seit 2015 haben eben auch diese "kräftigen Männer" Zugang zum Verkauf bekommen haben, meist selbst abhängig ...auch das alles ist bekannt.
Schlimm finde ich wirklich, dass junge Menschen immer mehr "der Droge" verfallen , diesem Kreislauf ebenfalls nicht mehr entrinnen können oder nur selten.
Dazu muss man stark sein aber vor allem Menschen haben, die unterstützen.
Derzeit ist ja wohl die Partydroge "Crystal Meth" die aller schlimmste Droge, weil sie bereits beim ersten Konsum abhängig macht. Nicht nur das, der gesamte Körper wird innerhalb kurzer Zeit verändert...man altert um Jahre, Hautprobleme sind gravierend...
Wie aber dieses Problem grundsätzlich in den Griff bekommen...? Geht das überhaupt noch, wenn schon Schüler*Innen konsumieren, weil sie den Schulstress nicht mehr verkraften...?
Da ich schon immer Optimist bin und nicht aufgebe, werde ich zumindest alles dafür tun, dass meine Enkel niemals zu Drogen greifen !
Kristine
@werderanerin
Liebe Kristine, das Problem besteht ja nicht nur in Berlin, sondern auch in anderen Großstädten wie Hamburg, Frankfurt, Düsseldorf usw. Was mich wundert, ist die Tatsache, dass über solche Zustände weder berichtet noch etwas dagegen unternommen wird. Es scheint nicht wirklich zu interessieren. Corona überdeckt derzeit alle anderen wichtigen Probleme. Von morgens bis abends wird über fast nichts anderes berichtet, als über Corona.
Und es ist genau wie du schreibst, diejenigen die beim Drogenhandel erwischt werden kommen sofort wieder frei. Das liegt aber zum Teil auch daran, dass die Gefängnisse zum Teil überbelegt und keine Plätze mehr frei sind.
Die Zeiten haben sich sehr geändert und nicht zum Besseren. Da fällt es manchmal sehr schwer optimistisch zu bleiben.
Danke für deine Zeilen, liebe Kristine, ich wünsche dir, dass deine Enkelkinder nie in die falsche Gesellschaft geraten, und dir weiterhin einen optimistischen Blick in die Zukunft.
Liebe Grüße
Laura
Liebe Laura,
wichtig ist gerade heutzutage Optimismus...wenn man den verliert, geht nichts mehr aber den verlieren wir nicht...okay.
Liebe Grüße
Kristine
Grausame und traurige Geschichte von Anna !
Man kann nur noch verständnis- sowie fassungslos über dieses Land sein.
Oft grault es mir davor, die aktuellen Nachrichten zu sehen und zu hören.
Die Kinder sowie die ältere Generation bleiben fast nurnoch auf der Strecke.
Dieses schöne und reiche Land..........es war einmal, rette sich wer kann !
Das ist meine eigene und persönliche Meinung, geschrieben von einer ehemals langjähriger
Optimistin, auch das war einmal - leider, leider.
Widderfrau
@Widderfrau
Wie du, liebe Widderfrau, war ich auch immer eine unerschütterliche Optimistin, doch das hat sich tatsächlich mittlerweile geändert. Wer das Geschehen im Land und in der Welt regelmäßig beobachtet, muss zu dem Schluss kommen, dass die Zukunftsaussichten alles andere als rosig sind.
Inzwischen versuche ich allerdings meinen „Nachrichtenkonsum“ auf ein Minimum zu beschränken.
Vom Fall Anna wurde mir von einer Freundin berichtet, die in Berlin lebt und das ganz Geschehen dort aufmerksam verfolgt. Ich selbst bin immer wieder froh und dankbar keine Kinder und somit auch keine Enkelkinder zu haben, weil ich mir große Sorgen um deren Zukunft machen würde.
Ja, es macht fassungslos. Was inzwischen aus diesem Land geworden ist. Aber das sehen nicht alle so, wie man immer wieder liest und hört.
Vielen Dank für deine Meinung, der mich nur anschließen kann.
Hoffen wir dennoch, dass nicht alles so schlimm wird, wie es heutzutage den Anschein hat.
Liebe Grüße
Laura
Eine sehr traurige Geschichte von Anna die ich in ahnlicher Weise im Bekanntenkreis erlebt habe.
Dort hat vor ca 17 Jahren ein unerfahrenes Mädchen einen jungen Mann kennen gelernt.
Dieser junge Mann wollte das Mädchen so schnell wie möglich heiraten was auch geschah.
Nach 2 Jahren war das Mädchen dem jungen Mann total hörig und auch Drogenabhängig.
ihre Eltern haben gekämpft damit die Ehe geschieden wurde was nach über 2 Jahren auch geschah
Der Vater gab vorübergehend seinen Beruf ( Krankenpfleger ) auf und hat seine Tochter gepflegt bis das das zuhause nicht mehr möglich war und sie in ein Pflegeheim eingewiesen wurde.
Nach mitlerweile 7 Jahren ist sie vor 3 Wochen im Alter von 32 Jahren verstorben und am vergangenen Mittwoch beerdigt worden. In diesem Fall sind GsD keine Kinder da, doch das Leid der Eltern kann man kaum erahnen.