als ich mich auf einem Foto wiederfand...........
in der evangelischen Johanniskirche - mitten in Dessau - in einer Ausstellung von Fotos und Postern der örtlichen Zeitung, sogar mit einer leibhaftigen Kirchenführerin dabei.
Kerzen waren angezündet, die Frau kam auf mich zu - sah mein erschrockenes Gesicht...ich zeigte auf das große Foto mit Fragezeichen in den Augen.
Das sind ja sie? Ja, ich war es, den Mund weit offen und die Faust geballt und in die Höhe gereckt. Ich kam mir wie Che Gevara vor.
Das Gespräch bekam Inhalt als sie erfuhr, daß ich schon sehr lange im "Westen" lebte und nur wegen der Demonstration "nach Hause" gekommen war. Ich entdeckte dann auch noch das Kirchengemälde von Lucas Cranach, das ich aus unserer Kirchengemeinde kannte und ganz viel später unter der Wandfarbe endeckt worden war.
Der Gesprächsstoff war perfekt.
Sie lud mich ein in ihre Wohnung und wir plauderten über die Ausstellung und die Wandgemälde und über das Thema: war es der Ältere oder der Jüngere dieser Cranach-Dynastie.
Dabei gingen die Demos nicht verloren und ich erzählte aus meiner Sicht als Dessauer-Kind meine Geschichte und den Hintergrund meines gezeigten Protestes.
Der Pfarrer kam auch noch dazu und war erstaunt, als er die Geschichte hörte und ich war auch bei ihm eingeladen.
Sonntags hielt er eine Predigt, zwar vor dürftigen Publikum - aber einige waren da und die blieben unvergessen und jeder schaute die Fotos an. Die Presse kam natürlich auch, natürlich vom Pfarrer geordert - und irgendwie war es ja doch eine Sensation.
Zwei Tage später las meine Cousine die Zeitung....und ich hörte quasi meine Omi sprechen: mensch Mächen, du stehst in der Zeitung drin!!!
Kaum biste da und schon ist wieder was los.
Naja, was sollte ich dazu sagen?
Die Pastorin kam rübergelaufen und deckte das Geheimnis des Lucas Cranach auf - es war der Jüngere -, was ich sofort an die Johnniskirche, dem Pfarrer meldete.
Darüber entbrannte dann noch viel Gezeter zwischen den Kunstwissenschaftlern.
Dem Jüngeren Cranach wurde es zugeschrieben, doch ob es so ist, weiß man bis heute nicht.
Aber die Führungsfrau der Johanniskirche vermeldet es nach wie vor, in ihrem Text.
Ich fuhr wieder in meine neue Heimat, mit viel Eindrücken im Gepäck und jedes Jahr zu meinem Geburtstag kommt eine Karte aus Dessau von der Pfarrei der Johanniskirche aus Dessau.
Wenn das keine Liebe ist!?
Es wird Zeit, daß ich mal wieder den Standort wechsele...........
mit sehnsuchtsvollen Grüßen
das Moni-Finchen
Kerzen waren angezündet, die Frau kam auf mich zu - sah mein erschrockenes Gesicht...ich zeigte auf das große Foto mit Fragezeichen in den Augen.
Das sind ja sie? Ja, ich war es, den Mund weit offen und die Faust geballt und in die Höhe gereckt. Ich kam mir wie Che Gevara vor.
Das Gespräch bekam Inhalt als sie erfuhr, daß ich schon sehr lange im "Westen" lebte und nur wegen der Demonstration "nach Hause" gekommen war. Ich entdeckte dann auch noch das Kirchengemälde von Lucas Cranach, das ich aus unserer Kirchengemeinde kannte und ganz viel später unter der Wandfarbe endeckt worden war.
Der Gesprächsstoff war perfekt.
Sie lud mich ein in ihre Wohnung und wir plauderten über die Ausstellung und die Wandgemälde und über das Thema: war es der Ältere oder der Jüngere dieser Cranach-Dynastie.
Dabei gingen die Demos nicht verloren und ich erzählte aus meiner Sicht als Dessauer-Kind meine Geschichte und den Hintergrund meines gezeigten Protestes.
Der Pfarrer kam auch noch dazu und war erstaunt, als er die Geschichte hörte und ich war auch bei ihm eingeladen.
Sonntags hielt er eine Predigt, zwar vor dürftigen Publikum - aber einige waren da und die blieben unvergessen und jeder schaute die Fotos an. Die Presse kam natürlich auch, natürlich vom Pfarrer geordert - und irgendwie war es ja doch eine Sensation.
Zwei Tage später las meine Cousine die Zeitung....und ich hörte quasi meine Omi sprechen: mensch Mächen, du stehst in der Zeitung drin!!!
Kaum biste da und schon ist wieder was los.
Naja, was sollte ich dazu sagen?
Die Pastorin kam rübergelaufen und deckte das Geheimnis des Lucas Cranach auf - es war der Jüngere -, was ich sofort an die Johnniskirche, dem Pfarrer meldete.
Darüber entbrannte dann noch viel Gezeter zwischen den Kunstwissenschaftlern.
Dem Jüngeren Cranach wurde es zugeschrieben, doch ob es so ist, weiß man bis heute nicht.
Aber die Führungsfrau der Johanniskirche vermeldet es nach wie vor, in ihrem Text.
Ich fuhr wieder in meine neue Heimat, mit viel Eindrücken im Gepäck und jedes Jahr zu meinem Geburtstag kommt eine Karte aus Dessau von der Pfarrei der Johanniskirche aus Dessau.
Wenn das keine Liebe ist!?
Es wird Zeit, daß ich mal wieder den Standort wechsele...........
mit sehnsuchtsvollen Grüßen
das Moni-Finchen
Kommentare (10)
Traute
Ich habe das auch gelesen, von den Frühaufstehern
in SA ANH.
Auf mich triff das zu, aber ich wohne in Sachsen, kleiner
geographischer Fehler?
Ach das ist doch gut so, wenn alle gleichzeitig aus dem Bett
springen, wackelt noch die Erde
Mit freundlichen Wochenendgrüßen,
Traute
in SA ANH.
Auf mich triff das zu, aber ich wohne in Sachsen, kleiner
geographischer Fehler?
Ach das ist doch gut so, wenn alle gleichzeitig aus dem Bett
springen, wackelt noch die Erde
Mit freundlichen Wochenendgrüßen,
Traute
ladybird
wie sollte ich denn auf die Idee kommen,vom "Tal der Frühaufsteher" zu schreiben, wenn ich es nicht gelesen hätte ? Wir fanden es ja selber lustig.....Kurz vor Dresden ist auf einem Schild zu lesen:"Tal der Ahnungslosen".....
sei lieb gegrüßt von ladybird
sei lieb gegrüßt von ladybird
finchen
wie kommt man auf "Frühaufsteher"? Dieses Schild will ich sehen!
Na gut, die Bäckersleute sind früh aufgestanden, das tun sie aber überall.
Jetzt fühle ich mich doch ausgegrenzt, ich als Anhaltiner, stehe nie vor 9 Uhr auf.
Habe ich was verpaßt? Ich mache nicht mit- ich bin jetzt Bayer.
Lustigen Gruß
Moni-Finchen
Na gut, die Bäckersleute sind früh aufgestanden, das tun sie aber überall.
Jetzt fühle ich mich doch ausgegrenzt, ich als Anhaltiner, stehe nie vor 9 Uhr auf.
Habe ich was verpaßt? Ich mache nicht mit- ich bin jetzt Bayer.
Lustigen Gruß
Moni-Finchen
nixe44
auch wenn ich mir dafür nichts kaufen kann.
Nun könnte man meinen, wer früh aufsteht, geht abends zeitig zu Bett.
Dem ist nicht so, ihr seht´s ja, ich bin oft im STreff nacktaktiv, äh nachtaktiv.
Wer jetzt Hintergedanken hat, den kann ich trösten, war nur ein Schreibfehler von mir.
Mit schmunzelnden Grüßen
Monika
Nun könnte man meinen, wer früh aufsteht, geht abends zeitig zu Bett.
Dem ist nicht so, ihr seht´s ja, ich bin oft im STreff nacktaktiv, äh nachtaktiv.
Wer jetzt Hintergedanken hat, den kann ich trösten, war nur ein Schreibfehler von mir.
Mit schmunzelnden Grüßen
Monika
ladybird
Auch ich finde, daß Dessau und die ganze Umgebung eine Reise wert war.Das Foto ist an der Elbe gegenüber von Coswig und dem Elbterrassen-Hotel...etwas für romantische Herzen.Übrigens steht auf dem Autobahnschild: Sachsen Anhalt = Land der Frühaufsteher..
vor kurzem gelesen,mit Gruß von ladybird
Auch ich finde, daß Dessau und die ganze Umgebung eine Reise wert war.Das Foto ist an der Elbe gegenüber von Coswig und dem Elbterrassen-Hotel...etwas für romantische Herzen.Übrigens steht auf dem Autobahnschild: Sachsen Anhalt = Land der Frühaufsteher..
vor kurzem gelesen,mit Gruß von ladybird
finchen
dazu muß ich einfach was sagen!
Ich als "Westweib" - sah ganz genau, wie alles verkommen war. Ich war jedes Jahr in Dessau und als die Wende war? ich bin nach Jahren erstmals wieder hingefahren. Nicht ich strahlte nur, sondern auch die ganze Stadt und auch das Wörliter-Gartenreich. Und der Stein, der stank nicht mehr nach Pisse. Was man sich so alles merken kann!
Es war der letzte Ausflug mit meiner Großcousine und es war wunderschön.
Erinnerungen sterben nicht---------
Dein Moni-Finchen
Ich als "Westweib" - sah ganz genau, wie alles verkommen war. Ich war jedes Jahr in Dessau und als die Wende war? ich bin nach Jahren erstmals wieder hingefahren. Nicht ich strahlte nur, sondern auch die ganze Stadt und auch das Wörliter-Gartenreich. Und der Stein, der stank nicht mehr nach Pisse. Was man sich so alles merken kann!
Es war der letzte Ausflug mit meiner Großcousine und es war wunderschön.
Erinnerungen sterben nicht---------
Dein Moni-Finchen
nixe44
Auch das Umfeld hat mich sehr geprägt, denke ich nur an das Gartenreich Dessau-Wörlitz.
Die Schlösser und Parkanlagen, heute besser gepflegt und vermarktet als zu DDR-Zeiten.
Neben mir liegt ein Prospekt eines Busunternehmens unserer Stadt, Dessau ist stets mit gelistet.
Doch morgen heißt es, ab in den Harz, der Brocken ruft.
Hoffentlich haben wir eine gute Sicht und wärmende Sonnenstrahlen.
Es grüßt die Reisetante
Monika
Die Schlösser und Parkanlagen, heute besser gepflegt und vermarktet als zu DDR-Zeiten.
Neben mir liegt ein Prospekt eines Busunternehmens unserer Stadt, Dessau ist stets mit gelistet.
Doch morgen heißt es, ab in den Harz, der Brocken ruft.
Hoffentlich haben wir eine gute Sicht und wärmende Sonnenstrahlen.
Es grüßt die Reisetante
Monika
finchen
sind wir ganz verschmitzt ehrlich ... ohne mich wäre das doch sonst nichts geworden!
Böses Lästerfinchen.
1953 hat es auch nicht geklappt, ich war zwar zufällig mittendrin, bin aber weggerannt und habe mich auf dem Friedhof versteckt.
Liebe Grüße
Dein Moni-Finchen
Böses Lästerfinchen.
1953 hat es auch nicht geklappt, ich war zwar zufällig mittendrin, bin aber weggerannt und habe mich auf dem Friedhof versteckt.
Liebe Grüße
Dein Moni-Finchen
Traute
schön hast Du das geschrieben. Und aus den Worten und zwischen den Zeilen lese ich noch die Liebe zur Heimat.
Gut hast Du das gemacht zur DEMO zu gehen. Hast Du noch das Plakat? Das würde ich an Deiner Stelle in Ehren halten, liebe Revolutionärin.
Ach mein Kleiner Sohn, der Schwärmte so für Che.
Da hat er nun schon zwei Jünger die immer noch zu ihm halten
Ganz freundliche Grüße,
Traute
Gut hast Du das gemacht zur DEMO zu gehen. Hast Du noch das Plakat? Das würde ich an Deiner Stelle in Ehren halten, liebe Revolutionärin.
Ach mein Kleiner Sohn, der Schwärmte so für Che.
Da hat er nun schon zwei Jünger die immer noch zu ihm halten
Ganz freundliche Grüße,
Traute
Liebe Kichergrüße aus der südlichen Hemisspäre.
Dein Moni-Finchen