Achtsamkeitsmeditation - Erfahrungsbericht


Achtsamkeitsmeditation - Erfahrungsbericht

Achtsamkeitsmeditation – Erfahrungsbericht

Ich hatte als EDV-Organisator im Berufsleben ständig Termindruck und vor allem eigenen Perfektions-Druck empfunden. Mehrere Male habe ich darauf hin einen Burnout bekommen. Nichts ging mehr, ich hatte keine Übersicht und Kraft mehr zur Arbeit. Ich fühlte mich minderwertig.

In besseren Zeiten las ich Bücher über Erfahrungen fernöstlicher Mediation und wünschte mir so gestimmt zu sein, wie ich den Personen unterstellte.

Die Logik der ZEN-Meister in den Büchern erschien mir sehr kompliziert. Vor allem glaubte ich, ich müsste an irgendetwas Besonderes glauben und es genau beachten.

Anfang der 90er Jahre lernte ich einen katholischen Priester kennen, der ZEN-Meditation machte. Ich schloss mich der Gruppe an und merkte, dass mir diese einfachen Übungen gut taten.

Seit dem übte ich mal mehr und mal weniger. Aber ich übte!

Ich spüre aber einen Unterschied, wenn ich weniger übe.
In der Stimmung, in der Beurteilung von Situationen und in der Arbeit.

Achtsamkeitsmeditation
Am Anfang des neuen Jahrhunderts bekam ich ein Buch in die Hand, dass mich mit dem Aufbau und den Zielen der Achtsamkeitsmeditation bekannt machte.

Autor:  Jon Kabat Zinn: „Heilsame Umwege“ 

Er bot wissenschaftlich begleitete 8 Wochen-Kurse für Patienten an.

Für Krebskranke ebenso, wie für Depressive und auch für Schmerzpatienten.

Sein Vorgehen erschien mir hilfreich, da ich auch schon Atemübungen im ZEN gemacht habe und sie hilfreich fand.
Seit dem übe ich nach dieser Methode. 
(Ohne Yoga, wegen eines Hüftleidens)

Es geht darum mit allen Sinnen im hier und jetzt zu sein und sich selbst wahr zu nehmen und nicht zu bewerten.

Sich selbst wahrzunehmen ist die Grundlage:

Unseren Atem wahrnehmen (nicht verändern)
Da wir ja ständig atmen ist der Atem der Anker zur Gegenwart.
Geht der Atem schnell, langsam, hechelnd, hoch in der Brust oder tief im Bauch usw.

Unseren Körper wahrnehmen (in einer Körperreise – Bodyscan genannt).
In dieser Körperreise (von den Füssen bis zum Kopf) achten wir neben unserem Atem auch auf jedes einzelne Körperteil. Ob es nun schmerzt oder nicht.

Bewußtes Gehen (Auf jede Bewegung beim Gehen achten)
Wie wir die Füße setzen und Schritte machen.

Bewußtes Essen und Trinken
Das Schmecken, Kauen und Schlucken wahrnehmen.

Wichtig ist bei alledem:
Nicht bewerten, was wir wahrnehmen, sondern die Realität sehen und anerkennen!


Mit unseren Gedanken, sind wir schnell dabei, alles was wir wahrnehmen, zu bewerten.
Damit verbunden sind auch Gefühle.
Z.B. Versagen beim Abnehmen oder Sport machen. Usw.

Es geht darum nicht zu bewerten, sondern die Realität wahr zu nehmen.

Oft fällt uns dies schwer, weil wir manches an uns anders haben wollen.

Aber es eröffnet uns einen anderen Blick auf uns selbst, wenn wir dies „Nicht Bewerten“ üben.

Eine weitere wichtige Übung ist die Annahme: (Loving Kindly genannt) Sich selbst und die anderen Menschen

Es geht darum, sich nicht unter dem Gesichtspunkt erfolgreich oder erfolglos zu sehen, gut gemacht oder schlecht gemacht.

So wie wir sind, sind wir liebenswert.

Dabei geht es nicht um unsere Taten, sondern um uns selbst.
Wie wir uns selbst empfinden, so können wir in der Folge auch andere Menschen sehen und empfinden.
Daraus entsteht fast automatisch “Mitgefühl für Andere”.

Ich habe mit der Atembeobachtung und dem BodyScan angefangen und begonnen mich zu lieben und mit Anderen Mitgefühl zu haben!

Es tat und tut mir gut. Ob ich täglich 10 Minuten übe oder später mehrmals täglich längere Übungen mache, ist für mich dabei egal. Wenn ich nur dauerhaft übe!

Im Alltag bemerke ich oft, dass ich mich selbst beobachte, in dem was ich tue, wie ich es tue, wie ich dabei Atme und wie ich fühle – ohne es zu bewerten -.

Dann weis ich mich in diesem Moment auf dem gewünschten Weg!

Ich nenne das informelle Übung. Es kommt einfach!

Im Internet gibt es zu jedem Übungs-Teil geführte Übungen. Das erleichtert es Anfängern.

Es ist also ganz leicht selbst anzufangen.

Wenn Sie Lust bekommen, fangen Sie einfach mal an.

Unter dem Namen MBSR (Mindfulness based stress reduction) gibt es auch in vielen Orten solche 8 Wochen-Kurse angeboten.

Viel Erfolg mit der Achtsamkeitsmeditation!!!

Wenn Sie mehr über die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Meditation erfahren möchten, können Sie dies im folgenden Video tun.


https://youtu.be/uUTCtexFULU

 

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Kommentare (11)

ehemaliges Mitglied

1984 musste meiner Tochter die Lendenwirbelsäule versteift werden. Sie war erst 13 Jahre alt. Es hatte mich so tief getroffen, dass mein Kind so gerade noch dem Rollstuhl entkommen war. Deshalb fand ich die Teilnahme an der angebotenen wöchentlichen Teilnahme für Menschen mit Erkrankungen der Wirbelsäule so wichtig.

Meine Tochter lehnte dies ab, aber ich habe19 Jahre daran teilgenommen. Wenn ich hier in Deiner Anleitung das alles lese, gab es Vieles, was die Übungsleiterin uns in diesen Jahren ebenso lehrte, inklusive der Atemübungen, der Körperreise für das Spüren all meiner Körperregionen und Entspannungsübungen.

Ich habe in keiner Reha später so intensiv entspannen können, wie bei unserer Übungsleiterin. Die letzte Reha habe ich sogar wegen falscher Anleitungen dieser Übungen abgebrochen! Und zum Schluss gab es jedes Mal von der Übungsleiterin für jeden ein in der Zwischenzeit im Backofen aufgewärmtes Kirschkernkissen, um wieder in die reale Welt zurück zu kommen. 

All die inzwischen teuer zu bezahlenden diversen Kurse über nur acht Wochen muss ich mir nicht mehr antun. Ich habe all die Übungen jederzeit parat, wenn ich spüre, dass sie mal wieder angezeigt sind. Es folgt automatisch ... Unsere Leiterin ist leider inzwischen verstorben, ob die Übungsabende noch stattfinden - ich weiß es nicht. Bin auch weg gezogen. Aber "ihre Lehre" hab ich in mein Leben integriert.

LG Uschi

Juergen101

@nnamttor44  
Danke für Deinen Kommentar.
Es ist schön vom Leben anderer zu lesen.
Ich benutze geführte Meditationen.
Gekaufte oder aus Youtube.
LG Jürgen

ehemaliges Mitglied

@Juergen101
Es ist alles heutzutage so teuer geworden. Wir haben damals einen Monatsbeitrag nicht nur für die sportlch-mediativen Anleitungen 15 DM, später 15  € bezahlt. Es kostete ja auch die Räumlichkeit, Strom für Licht und Backofenwärme sowie die monatlichen Treffen ...

Ich bin recht zufrieden, diese Dinge jederzeit anwenden zu können!
Danke für Deine Antwort

LG Uschi

Syrdal


Zu deinen Schilderungen und Erfahrungen kann ich dir gerne den Hinweis geben auf das „Gesetz der Anziehung“ – Hierzu Näheres findest du z.B. in dem Buch „The Secret - Das Geheimnis“ von Rhona Byrne (auch als CD)...

LG
Syrdal

ehemaliges Mitglied

Lieber Jürgen,
schön, dass Du den Burnout überwunden hast. Ich kenne mehrere Leute, hochintelligent, die aber einfach nicht mit ihrem Leben zurechtkommen.
So wie Du es beschrieben hast, lebe ich seit etwa 10 Jahren.
Ich favorisiere für mich das Autogene Training, das mir hilft, abends gut runter zu kommen und einzuschlafen. Herzschlag und Atmung lässt sich damit auch prima regulieren.
Lieben Gruß
Jutta

ehemaliges Mitglied

@Juttchen  
Liebe Jutta, Lieber Jürgen!
Es war beim Autogenen Training immer wieder in der Reha festzustellen, dass die Herren nach kurzer Zeit zu schnarchen begannen!! Sie haben also nicht das Autogene Training mitgemacht, sondern ihrer Müdigkeit nachgegeben.

Ich hätte es für notwendig erachtet, dass die Trainingsleiter diese "Schläfer" geweckt hätten ... Wäre ja sinnvoll gewesen.

Mir half es übrigens in stressigen Zeiten, aber auch heute noch, nachts mein Gedankenkarussell zu unterbrechen und einzuschlafen - "Selbsthypnose"??

Einen schönen 4. Advent und ein besinnliches Weihnachtsfest wünscht

Uschi

Juergen101

@nnamttor44  
Ich komme bei meinen Übungen nicht zum schnarchen, da sie mir gut tun, wenn ich bewußt dabei bin.

Schönen 4. Advent!!!😄

 

ehemaliges Mitglied

@nnamttor44
Liebe Uschi,
das Schnarchen würde ich auch als sehr störend in einer Sitzung empfinden. Schließlich soll das Trainning geübt und gefestigt werden. In manchen Kliniken werden die "Schnarcher" auch dezent darauf hingewiesen und wachgerüttelt, was ich auch in Ordnung finde.
Lieben Gruß
Jutta

Juergen101

@Juttchen  
Danke für Deinen Komentar.
Er ist eine Ermutigung es auvch mit Autogenem Training zu versuchen.
Habe ich Ende der 80Jahre auch zeitweise geschafft.
Danke😃

ehemaliges Mitglied

Lieber Jürgen, gut gemacht.
Ich weiß, das Meditationen helfen, kenne es aus eigener Efahrung.
Danke für das Einstellen, ich hoffe es sehen hier noch mehr Leute rein.
Und vielleicht machen ja auch einige Leute hier nach Deinen Anregungen mit?
Ich wünsche es Dir von Herzen,
Monika

 

Juergen101

@astrid  
Danke Astrid für Deinen Kommentar.

Dazu soll ein Erfahrungsbericht anregen.
Herzlichen Dank!😃


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