13.12.
13.12.
Der Fahrer der Empire Clinic holte uns bereits um 6:45 Uhr ab. Er bringt uns nach Wien zum Hauptbahnhof. Wann wir zurück kommen, wissen wir noch nicht. Die Rückfahrzeiten sollen wir von ihm erfragen.
Bei der Ankunft in Wien und nach einigen Telefonaten kann er uns zwei Zeiten zur Transferauswahl anbieten. 13:00 Uhr und 20:30 bis 21:00 Uhr. Das eine ist uns zu spät das andere zu zeitig - aber was bleibt uns übrig. Also 13:00 Uhr am Hauptbahnhof. Früh um acht Uhr hat in Wien noch nicht viel geöffnet. Wir suchen im Bahnhof eine Information, kaufen einen Wienkarte für einen Tag und die Fahrkarte mit der wir drei Stationen bis zum Stephansplatz fahren.
Der erste Eindruck: enttäuschend. Kühl, Geschäfte zu, der Bushalteplatz für die Stadtrundfahrt nicht in Sicht. Wir gehen in den Stephansdom. Pompös, reich vergoldet, mehr lässt sich nicht sagen.
Wir laufen bis zu einem Taxistand, erfragen den Weg zum nächsten Weihnachtsmarkt. Dann setzen wir uns erst einmal auf eine Bank um unser mitgebrachtes Frühstück zu verdrücken. Uwe beisst herzhaft in das von mir vorbereitete Brot, steht auf, geht zu einem Abfallbehälter, fummelt etwas herum, spuckt den Bissen aus. Das war es….. das schützende Provisorium der Schneidezähne hält er in der Hand. Ohne Spiegel einsetzen? Geht schlecht. Also beugt er sich bei einem parkenden Auto zu einem Rückspiegel, um sich das Teil wieder über die abgeschliffenen Zahnreste zu ziehen. Und jetzt sage einer noch etwas über Wiener Charme oder Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft! Uwe wird ziemlich grob vom Fahrer weggeschickt. Wiener Charme? Eher Wiener Schmäh!
Mir ist die Laune an Wien vergangen. Bei einem Schaufensterspiegel kann Uwe sich dann behelfen. Wir laufen weiter - die Gebäude alle an den Giebeln und Dachrändern reich verziert. Schöne Steinfiguren Monumente, Andenken an grosse Männer der Geschichte. Geschmackvoll restauriert und sicherlich sehr schön, aber leben möchte ich hier nicht. Die Häuser stehen hier alle so eng bei einander. Wir gehen in die Peterskirche und zünden Lichter an. Frieden wäre hier sofort beim Eintritt zu spüren, wenn der lästige Inder nicht wäre, der uns ziemlich zutexten will.
Nach ein paar Straßen haben wir die Hofburg vor uns. Die spanische Hofreitschule wird schon belagert, obwohl noch keine Öffnungszeit ist. Diverse Museen sind hier u.a. untergebracht. Die Hofburg ist so gross, dass man mehr wie einen Tag benötigt um das wichtigste zu sehen.
Wir lassen die Hofburg hinter uns und endlich sehen wir einen roten Doppeldeckerbus für eine Stadtrundfahrt. Wir stellen fest: Wien ist teuer!! Trotzdem holen wir uns eine Tageskarte und können wählen: blaue oder rote Linie. Wir wählen blau. Die Stadtrundfahrt bringt uns zu einigen schönen und interessanten Häusern und Plätzen. Die Informationen, die man über eine Anlage hören kann, werden in 12 Sprachen angeboten - u.a. in Hindi.
House of music, Haus des Meeres, Schönbrunner palace, das Arsenal sowie Belvedere und die Hofburg werden angefahren. Zusätzlich erhält man auch Informationen über gekrönte Häupter, wichtige Personen der Geschichte und der Neuzeit.
Da wir auch einen Stopp am Hauptbahnhof einlegen, entscheiden wir uns, diese Runde noch einmal bis zum Hbf zu machen. Denn hier soll dann um 13:00 Uhr der Treffpunkt sein. Um halb eins sind wir zur Stelle trinken in einem Kaffee am Bahnhof Kakao/Kaffee. Uwe will zur Toilette aber im Café gibt es keine. Als wir das Café verlassen wollen, frage ich nach und erhalte die Antwort, dass er nicht zur Toilette geht wenn er muss, sondern wenn die Gelegenheit gegeben ist. Er würde alles in seinen Höckern sammeln. Ich pruste los, der an unserem Tisch sitzende weitere Gast schaut mit “tellergrossen” Augen zu….. Da ich selbst zwar zwei Höcker habe, aber nichts darin sammeln kann, benutze ich Sanifair am Bahnhof.
Wir gehen bis zur Autoeinfahrt des Bahnhofs und stellen uns gut sichtbar dort auf um unseren Bus nicht zu verpassen. Uwe meint trocken, wir sollten schon das richtige Fahrzeug erwischen, damit ihm nicht aus Versehen anstelle der Schneidezähne dann Backenzähne eingesetzt werden. Einmal geirrt wäre dann 10 Jahre Probleme. Fast jeder zweite Kleinbus ist mit der Aufschrift einer anderen Zahnklinik beschriftet. Ich lache schon wieder, mein Kopfkino spielt verrückt und die Bemerkung wegen der Höcker verhilft mir auch nicht gerade zur Ernsthaftigkeit.
Der Bus kommt, wir lassen die Personen aussteigen und entern zwei Sitze. Es kommen noch einige Passagiere hinzu, bis wir zum Flughafen weiter fahren können. Dort steigt noch ein Ehepaar ein und um halb drei sind wir an unserem Hotel.
Das Wetter ist super - Sonnenschein!! Viel zu schön um im Zimmer zu sitzen - wir fahren in die Innenstadt von Mosonmagyarovar. Die Fußgängerzone, Geschäfte wie bei uns - nichts ist anders. Wir müssen in einen Supermarkt, kaufen etwas für unser Abendessen. Ausserdem holt sich Uwe eine Dose Fertigfutter, da er bisher nur eine Birne gegessen hatte. Er meint ein Maurer auf Montage isst einfach alles. Vor dem Laden sind Sitzgelegenheiten.
Auf der anderen Strassenseite sehe ich eine Bank und sage zu Uwe, dass ich noch einmal Geld tauschen möchte, während er isst. In der Bank werde ich von einem Schalter zum nächsten geschickt - Personalien werden aufgeschrieben - Papierkram hoch drei - es dauert lange, bis ich fertig bin. Ich drehe mich um, Uwe steht hinter mir, der mir dann draussen mit einem Lachen sagt:”die Bank ist scheisse, aber das Nougat ist gut”. Ich pruste los und frage unter lachen wieso….. Weil es so lange dauerte hat Uwe sich von einem Teller mit Nougatpralinen bedient. Zwei für den Weg eingesteckt und drei gegessen. Die grossen Blicke der anderen Bankangestellten hat er geflissentlich übersehen. Er erzählt es so plastisch, dass ich mich vor lachen biege und eine mir entgegenkommend Frau unwillkürlich mitlächelt. Naja meint er dann, „je länger es dauerte, umso mehr konnte ich essen. Erstens geht es und zweitens ist es nicht schlimm“.
Anschließend laufen wir die Fußgängerzone ab, fahren noch auf der Suche nach Gasflaschen durch das Gewerbegebiet und fahren dann ins Hotel zurück. Den ganzen Tag hatten wir Sonnenschein pur, viel Spass und haben viel gesehen. Nur Bilder hab ich immer noch nicht gemacht.
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