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THEMA:   Hunde verzahnen sich: Habe ich mich richtig verhalten?

 10 Antwort(en).

Loyko begann die Diskussion am 26.01.06 (20:16):

Ich bin Besitzer eines 5-jährigen Riesenschnauzers (Rüde,69 cm,46 kg). Er kann als kinderlieb und in der Regel als gutmütig bezeichnet werden. Hier in der Großstadt haben wir im Stadtpark eine spezielle "Hundewiese", wo diese frei herumtollen dürfen. Vor geraumer Zeit treffe ich hier eine junde Halterin mit einem weissen kanadischen Schäferhund. Da ihr Hund keine kleineren Hunde akzeptiert, bat sie mich, meinen von der Leine zu nehmen, da doch eine gewisse "Waffengleichheit" bestehen würde. Anfänglich spielten beide sehr nett miteinadern ("Fang mich doch!"), plötzlich stellte sich der Schäferhund auf die Hinterpfoten und ging agressiv auf meinen los. Zu meiner Überraschung liess er sich das nicht bieten, wehrte sich mit lauten Getöse, sodaß der Schäferhund schlieslich nachgab und sich zu unserem Erstaunen auf den Rücken legte. Wir nahem unter lautem Geschrei beide an die Leine.
Der Schäferhunf bluteten am Ohr und meiner hatte eine kleine Bisswunde an der Schulter. Wir einigten uns: Betriebsunfall.- Hätte man dieses "Spiel" nicht dulden sollen, zumal beide kräftige Rüden sind?


 eleisa antwortete am 26.01.06 (22:25):

@ Loyko,der Schäferhund hat dem Schnauzer durch seine Unterwerfung signalisiert,
das er ihn „als stärkeren“ anerkennt.
Sie werden sich in Zukunft nicht mehr angreifen. Diese Erfahrung habe ich mit meinem
Rüden einige Male gemacht.


 Gudrun_D antwortete am 27.01.06 (06:27):

Warum habt ihr
"unter lautem Geschrei"
eure Hunde an die Leine genommen?
Sie hatten sich doch schon arrangiert!
Der Schäferhund hatte seine Unterwefung durchs auf den Rücken legen gezeigt-die Rangordnungsrangelei war beendet!
Ein scharfes -Pfui- beim an die Leine nehmen und danach einige Gehorsamsübungen in ruhigem Ton hätte der Aufregung
bei Tier und Mensch gut getan!


 Loyko antwortete am 27.01.06 (10:35):

Besten Dank @eleisa und @Gudrun_D für die prompte Antwort. Eine solche Verzahnung meines Hundes war für mich völlig neu. Bisher kannte ich nur, dass er gern zu anderen Hunden sich hingezogen fühlt, meistens mit wedelnder Rute. Da er der "Sieger" war, bleibt für mich die Frage, war dieses nur ein einmaliges Geschehen auf Grund einer Provokation oder hat er nun "Blut geleckt" und wird immerzu versuchen, seine Stärke auszuspielen. Das würde mir gar nicht gefallen.
Zu unserem Verhalten muß ich Gudrun beiflichten: wir Halter(in) hätten uns ruhiger verhalten können, denn die Hunde haben ihre eigene Sprache und alles wesensgemäß geregelt. Man lernt wimmer wieder dazu.


 navallo antwortete am 27.01.06 (15:52):

Solange die Hunde nicht ineinander fest verbissen sind oder sich ernsthaft gefährden, sollte man nicht eingreifen, bis die beiden Kampfhähne von sich aus auseinandergehen. Das Ritual sieht meist schlimmer aus, als es ist. Damit sind die Fronten auf Lebenszeit geklärt. Hatten die Hunde dazu durch menschliches Eingreifen keine ausreichnde Chance, so wird die Keilerei beim nächsten Zusammentreffen evtl. fortgesetzt. Leichte Bißverletzungen kommen vor. Das gelassene Zuschauen erfordert eine gewisse Nervenstärke. Ernsthafte Gefährdung liegt dann vor, wenn der Sieger noch zubeißt, während der Unterlegene bereits auf dem Rücken liegt, sich also ergeben hat und die Kehle preisgibt. Hier muß eingegriffen werden. Gleiches gilt, wenn einer der Hunde beißend versucht, den anderen am Hals abzuschütteln (Tötungsbiß).


 Loyko antwortete am 28.01.06 (08:27):

Für Deine - @navallo – kasuistische Erörterung des Hundesverhaltens bin ich sehr dankbar. Sie zwingt mich zum Nachdenken. Bevor wir nach fünf früheren Schnauzern (Zwerg – und Mittelschnauzer) uns für einen Riesen entschieden hatten, gingen wir von der Annahme aus, einen ähnlich sympathischen Vertreter dieser Zunft zu bekommen. Bisher ist eigentlich auch alles gut gegangen. Dieser Respons auf der Spielwiese war für mich befremdlich und bar jeg-licher Erfahrung. Hätte dieses Verhalten bei der Abwehr eines Eindringling auf unserem Grundstück stattgefunden, hatte es meine Anerkennung gefunden. So konnte ich nur Mitleid mit diesem weißen Schäferhund und seinem blutenden Ohr empfinden. Gott Dank zeigte sich die Halterin sehr verständnisvoll.
Du hebst die Nervenstärke hervor. Ob ich die bei meinen fortgeschrittenen Alter noch habe, wage ich zu bezweifeln. Vielleicht ist es doch besser, in einer ähnlichen Situation die Leine zur Hilfe zu nehmen,


 karaoke antwortete am 28.01.06 (09:30):

Ne, von Leine auf der Hundespielwiese halte ich garnichts.
Wenn sie an der Leine sind, wollen sie ihr Herrchen oder Frauchen auf jedenn Fall verteidigen und werden eventuell aggressiev. Abe das ist natürliches Verhalten.

An den Ruhrwiesen bei Kamen ist ein riesiges Gelände für Hunde. Da sind manchmal, je nach Wetter, bis zu "60 und mehr" Hunde aller Rassen von winzig bis riesengroß und keiner ist angeleint.
Da wird getobt und auch mal übermütig gebellt und zusammen Stöckchen aus dem Wasser geholt.
Sooft ich bisher da war, habe ich noch nie eine Beißerei mitbekommen.
Wenn sie im Auto ankommen (mein Sohn mit einem altdeutschen Schäferhund, einem Mischmasch aus Hirtenhund und Schäferhund und einem Jackrassel)und noch an der Leine sind, oder in ihren Transportkisten herrscht ein unglaubliches Gebelle, aber sobald sie raus sind und losjagen können, ist alles Territorium verteidigen vorbei. Alles läuft vorbildlich ab, nur wie gesagt, ohne Leine.Das ist der Knackpunkt.


 schorsch antwortete am 28.01.06 (11:07):

Man sollte nie vergessen, dass alle unsere Hunde vom Wolf abstammen. Im Wolfsrudel wird die Rangordnung durch Scheinkämpfe geregelt, die im schlimmsten Fall aber bis zum Tod des einen Wolfes gehen können. Diese Rangordnung bleibt bestehen, bis der Rudelführer altersschwach wird und einem jüngeren unterliegt.

Wir hatten einen Zwergschnauzer. Als er einige Jahre alt war, kaufte der Nachbar einen jungen Boxer. Die beiden Hunde spielten miteinander. Wenn das Knurren unseres Zwergschnauzers zu grimmig wurde, legte sich der Boxer auf den Rücken. Als der Boxer erwachsen war, hätte man eigentlich annehmen müssen, dass sich die Rollen ändern würden. Denkste; wenn unser Schnauzerli knurrte, legte sich der Boxer nach wir vor auf den Rücken!

Gibt es bei uns Menschen nicht die gleichen Rollenspiele?


 Loyko antwortete am 28.01.06 (12:56):

@karaoke: Ich kann dir nur beipflichten. Auf der großen Spielwiese im Reichswald verhält sich mein Schnauzer genau so wie alle Hunde aller Rassen. Er kann es kaum abwarten, bis sich die Klapptür vom Geländewagen öffnet. In der von mir beschriebenen Situation handelte es sich um eine relativ kleine Spielweise im Stadtpark, auf der die beiden "Streithähne" an der Leine hingeführt wurden.

@Schorsch: Deinen Darlegungen entnehme ich, dass sowohl im Wolfsrudel wie bei deinen Zwergschnauzer (meine Hochachtung!!) das Lebensalter, nicht die Größe oder Mächtighkeit ausschlaggebend war für das devote Verhalten. Warum hängst du deine Bewunderung dann an der Größe des Boxers auf. Dennoch, ich muß auch schmunzeln.


 dutchweepee antwortete am 31.01.06 (13:16):

der grösste fehler war in meinen augen, daß laute geschrei. wenn ich mit jazz am strand bin, laufen dort mindestens 50 hunde ohne leine. keiner muss ein territorium verteidigen und nur die wenigsten "spielen" aggressiv.

na klar beisst mein ridgeback zurück, wenn ihm eine töle ans bein pinkeln will, aber das dauert sekunden und danach sind die fronten klar.

die hunde MÜSSEN soziales verhalten trainieren und der mensch stört dabei meistens.

.


 Loyko antwortete am 31.01.06 (18:43):

Ich teile deine Meinung.Die Leine sollte nur ein Hilfsmittel für Fremd- oder Selbstgefährdung sein, aber leider läuft nicht alles nach Buch. Als wir in den 60er-Jahren auf einer Anhöhe am Waldesrand und unter uns das Dorf wohnten, machten wir morgens die Tür auf für unseren Zwergschnauzer und amüsierten uns wie er durchs Dorf spazierte und die Mülleimer vor den Häusern "taufte". Keiner nahm Anstoß daran. Jetzt haben wir einen Riesenschnauzer und wohnen in einer Großstadt von 500.000 Einwohnern. Ein kleiner Unterschied!!