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THEMA:   Absurdes in der Hundeausbildung

 14 Antwort(en).

navallo begann die Diskussion am 27.11.05 (17:54):

Beispiele für groteske Vorschriften (wer kennt weitere?)

Schutzhundprüfungen:
Der Hund soll einen Scheintäter stellen, auf Kommando "Faß" am Ärmel festhalten und auf "Aus" loslassen. Trainiert wird das mit einem gepolsterten Ärmel, den der Hund als Spielgerät betrachtet. In der Realität tritt ein Angreifer aber nie mit einem gepolsterten Ärmel auf. Daher wird mancher Hund in wirklicher Gefahrensituation mit dem Kommando "Faß" nichts anzufangen wissen und verdutzt verharren. Hinzu kommt, daß jeder Täter ein Kommando wie "Platz" oder "Aus" abgeben kann, worauf dann viele ausgebildeten Hunde auch bei Fremden ablassen. Wer mal beim Heimweg von einem Schäferhund belästigt wird, sollte das im Hinterkopf behalten.

Ich bin dagegen, daß Privatleute ihre Hunde abrichten dürfen, Menschen anzugreifen. Daß Kommando "Faß" ist im Leben eines Durchschnittsmenschen nie erforderlich. Die bloße Anwesenheit eines mittelgroßen Hundes schützt vollkommen. Die Gerichte entscheiden immer zu Ungunsten eines Hundebesitzers, der das Kommando "Faß" benutzt hat.

Fährtenhundprüfungen:
Sie sind so ausgerichtet, daß die Spur eines Fährtenlegers möglichst zentimetergenau verfolgt wird. Da Mutti sich nur sehr selten allein im Wald verirrt, ist diese Übung für den Alltag nicht sonderlich nützlich. Will man wirklich profitieren, dann wäre es sinnvoller, seinen Hund auf das Wiederfinden verlorener Gegenstände zu trainieren (Autoschlüssel, Taschenmesser, Geldbörse, Ausweis ...). Das kann man aufbauen, indem man ein vom Hund gern apportiertes Spielzeug gelegentlich aus der Hosentasche fallen läßt. Eine andere Variante ist, ihn ein bestimmtes Areal frei absuchen zu lassen, ohne die blödsinnige Forderung, daß er die Spur unbedingt einhalten muß. Diese Art Versteckspiel macht übrigens beiden Seiten einen Riesenspaß und ist sogar in geschlossenen Räumen möglich. In der Jagdhundausbildung kennt man diese Art der Suche als "Revieren", in der Sporthundeausbildung ist sie weitgehend unbekannt und führt zum Durchfallen bei der Prüfung. Hier wird das Suchen wichtiger als das Finden - wie absurd.

Hinsichtlich der Kommandos schreibt der VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen) überwiegend akustische Signale vor. Beispielsweise darf der Hund zum Herankommen nur mit einsilbigen Worten ("komm", "hier") oder seinem Namen gerufen werden. Ruft jemand "hierher" (=Zweisilber), bedeutet das Punktabzug - es sei denn, der Hund heißt Hierher. Zusätzliche Hand- und sonstige optische Zeichen sowie ein Pfiff werden als Fehler mit massiven Punktabzügen geahndet. Von Natur aus beachten Hunde aber körpersprachliche Signale ihres Rudelführers stärker als sein Gequatsche. Der Hund merkt folglich nur noch am Geschrei, daß er gemeint sein könnte. Mir ist das Anbrüllen eines Hundes genauso zuwider, wie das Anschreien eines Menschen. Es ist viel angenehmer, seinem Hund vor einem Verkaufstresen mit einem unauffälligen Wink ablegen zu können oder ihn lautlos neben sich zu winken und absitzen zu lassen.

In den USA gibt es Prüfungsordnungen, in denen gegenüber Fremden die Verweigerung von Futter gefordert ist. Abgesehen davon, daß das mit Reizstromgeräten "trainiert" wird, was macht der arme Hund, wenn Herrchen krank wird?


 mart antwortete am 27.11.05 (23:16):

zur Schutzhundeprüfung.

Am gefährlichsten und am unberechenbarsten sind dann diejenigen Hunde, bei denen die Ausbildung auf halbem Weg abgebrochen wird.
Und die Hunde in den Händen derjenigen, die nun stolz sind einen "Schutz"hund zu haben, wenig davon verstehen und sich auf den Lorbeeren ausruhen.


 Tessy antwortete am 27.11.05 (23:23):


"Ich bin dagegen, daß Privatleute ihre Hunde abrichten dürfen, Menschen anzugreifen."

Stimmt, das sehe ich auch so.
Aber ich bin auch dagegen daß Menschen einen großen Hund halten dürfen ohne mit diesem einen Gehorsamkeitslehrgang zu absolvieren!!


 mart antwortete am 27.11.05 (23:48):

Leider genügt es nicht, einmal einen Lehrgang zu machen. Es muß ständig daran gearbeitet werden.

Die Qualität ist ebenfalls sehr unterschiedlich und es wird selten die Theorie geboten, die dahinter stehen muß.
Das erklärt für mich, warum auch "abgerichtete" Hunde manchmal soviel Unheil anrichten.


 seniorin antwortete am 28.11.05 (05:55):

"Großer Hund" ist doch nicht gleichbedeutend mit "gefährlichem Hund"!


 Karl antwortete am 28.11.05 (08:45):

@ seniorin,


"schinant" kommt wohl von "genieren" und wurde bei uns umgangssprachlich verwendet, wenn versucht wurde "alles untenrum" umständlich zu verbergen. In diesem Sinne waren Bärry und ist Ludwig Hundt "schinant", zumindest wenn es um das "große Geschäft" geht. Sie verdrückten bzw. verdrücken sich dann immer weit ins Abseits. Ich vermute, dass dies bei dem Rudeltier Wolf ebenso sein wird, denn in solchen gewissen Momenten ist man gegen den Angriff eines Rivalen ungeschützt. Außerdem hält man die entsprechenden Produkte selbstverständlich von der Lagerstatt fern.


 Karl antwortete am 28.11.05 (08:47):

Entschuldigung, ich sehe gerade, dass ich im falschen Thread gelandet bin.


 seniorin antwortete am 28.11.05 (09:42):

Labradore machen das auch.

Nicht im falschen Thread,
sondern "schinant" sein.


 Gudrun_D antwortete am 28.11.05 (14:01):

Es ist,
wie Karl schreibt,
eigentlich allen Hunden eigen,ihre Exkremente im "Abseits" zu verrichten.
Auch die von Karl angegebenen Gründe hierfür kann ich bejahen!

Ein Grundgehorsamskurs mit dem eigenen Hund
sollte zur Pflicht für jeden Hundehalter gemacht werden!
Der eigentliche Kurs muss nicht wiederholt werden,wohl aber die erlernten Kommandos sollten zur täglichen Anwendung kommen.

Während der Zeit des Kurses lernen die Vierbeiner auch,sich untereinander zu respektieren und ohne Gekläff aneinander vorbeizugehen oder anzugreifen!

Schutzhund-Ausbildungen
sollte eigentlich nur dem entsprechenden Personenkreis erlaubt werden.-denke ich..........


 Tessy antwortete am 28.11.05 (23:02):


Tut mir leid, mein Beitrag war sehr oberflächlich und verallgemeinernd ;-))
Obwohl selber Hundebesitzerin gefällt mir vieles nicht was ich beobachten kann(oder muß ;-()
Große Liebe zum kleinen Welpen, endloses Verwöhnen, und wenn er erwachsen wird ist er nicht mehr zu bändigen und wird zur Gefahr - und zur Last.
Auch mit ein Grund warum die Tierheime überfüllt sind mit großen Tieren.
Ein Thema das mich sehr interessiert, mir aber durch diverse Aussagen gestern und heute verleidet wird - schade!!!!


 dutchweepee antwortete am 29.11.05 (02:52):

ich könnte meinem rhodesian ridgeback nichtmal das kommando "fass" beibringen, weil er keine grundlose aggressionen entwickelt. deshalb sind ridgebacks auch für den diensthundegebrauch ungeeignet.

trotzdem steht der ridgeback (NUR) in deutschland auf der kampfhunde-liste.

blödsinn!

.


 Gudrun_D antwortete am 29.11.05 (08:50):

Tessy
schön,dich hier zu lesen!

Ich denke auch,jeder,der einen Hund erwirbt,sollte verpflichtet werden einen Grundgehorsamskurs absolvieren zu müssen und dafür eine "Urkunde" zu erhalten.
Ich habe seit ca 50 Jahren grosse Hunde und diese Kurse haben nicht nur Freude bereitet,sondern meinen Hunden und mir sehr geholfen!


 navallo antwortete am 29.11.05 (18:09):

@dutchweepee,
deinem Hund "Faß" beizubringen, wäre kein Problem, solange er noch eine Spur von Spiel- und Beutetrieb besitzt. "Grundlose Aggressionen" muß er dazu gar nicht in sich haben. Da Rhodesian Ridgebacks in Afrika zur Löwenjagd benutzt wurden, habe ich keinen Zweifel, daß da noch genügend Substanz vorhanden wäre. Es spricht nur für dich, daß du daran nicht interessiert bist. Die sogenannte Kampfhundliste, die übrigens in den verschiedenen Bundesländern unterschiedlich gehandhabt wird, geht am eigentlichen Problem Hundehalter und -ausbildung völlig vorbei. So werden Deutsche Schäferhunde von dieser Liste m. W. weitgehend verschont, obgleich diese Rasse die meisten schwerwiegenden Verletzungen verursacht.


 rolf antwortete am 29.11.05 (19:04):

Die Polizei kann ja auch nicht dem Makel ausgesetzt werden, sie habe überwiegend Kampfhunde im Einsatz.


 poldi antwortete am 30.12.05 (21:47):

Ich hatte in meiner Jugend einen "Spitzpudeldachspinscher". den hab ich leider "Hörensiemal" genannt. Wurde er gerufen, haben sich alle Leute umgedreht, aber ihn hats wenig gekümmert