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THEMA: Versuchstierzahlen auf Rekord
12 Antwort(en).
Graugans
begann die Diskussion am 16.11.05 (09:06):
Hallo Forumsbeteiligte,
das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft hat seine Zahlen über die im Jahr 2004 getöteten Tiere in Tierversuchen veröffentlicht. In Deutschland wurden in 2004 genau 2.265.489 Tiere in Tierversuchen getötet. Dies entspricht einem Anstieg um 7,3 Prozent oder 153.148 Tieren gegenüber dem Vorjahr.
Welche Schuld haben die Tiere auf sich geladen, daß sie für die Menschen so qualvoll verenden müssen?
Mehr dazu unter:
https://www.sonnenseite.com/index.php?pageID=6&news:oid=n4059&template=news_detail.html
Viele Grüße Graugans
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seniorin
antwortete am 16.11.05 (10:52):
"qualvoll verenden" ???
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Graugans
antwortete am 16.11.05 (14:07):
Hallo "seniorin",
ich denke, daß Du noch niemals in einem Tierversuchslabor gewesen bist! Ich will nicht über all die Grausamkeiten, hier berichten, die dort nicht nur auf Grund von Gesetzen durchgeführt werden. Die meisten der zu Tode gekommenen Versuchstiere haben im Namen der Wissenschaft und der Gesetzgebung modernste Foltermethoden durchlebt.
Viele Grüße Graugans
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seniorin
antwortete am 16.11.05 (14:49):
Nichts dagegen. Es ging mir lediglich um die beiden Worte "qualvoll verenden".
Ich bin der Meinung und weiß es aus eigener Erfahrung, daß jegliche Tier-Euthanasie sehr schonend durchgeführt wird.
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angelottchen
antwortete am 16.11.05 (16:12):
wenn die daten vom verbraucherschutzministerium stammen, solle man die auch genau zitieren:
Tierversuchsdaten 2004 Anzahl der Versuchstiere leicht angestiegen
Im Jahr 2004 wurden in Deutschland 2 265 489 Tiere zu wissenschaftlichen und bestimmten anderen Zwecken verwendetet. Damit wurden gegenüber dem Vorjahr 153 148 Tieren mehr gemeldet. Dieser Anstieg ist bei den Tierarten insbesondere auf den Anstieg bei Mäusen (+ 136 167) und bei Fischen (+ 29 555) zurückzuführen.
Wie in den Jahren zuvor waren Mäuse und Ratten mit ca. 80 Prozent am häufigsten vertreten, gefolgt von Fischen mit 7,6 Prozent, Kaninchen mit 4,6 Prozent und Vögeln mit 3,6 Prozent.
Erfreulich ist, dass die Zahl der Hunde um 580 auf 4 306, die der Katzen um 25 auf 628 und die der Affen um 159 auf 1 608 reduziert wurde. Menschenaffen wurden, wie in den Vorjahren, nicht gemeldet.
Gegenüber 2003 ist der Rückgang bei toxikologischen Prüfungen um 17 247 auf 160 974 Tiere zu betonen. Bei Versuchen zu diagnostischen Zwecken war dagegen eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 23 866 auf 39 013 Tiere zu verzeichnen.
Für die Erforschung von Erkrankungen bei Menschen oder Tieren wurden 1 260 602 (55,6 %) Tiere eingesetzt. Hier sind insbesondere Infektionskrankheiten, Herz- und Kreislauferkrankungen, Krebserkrankungen sowie Störungen des menschlichen Nervensystems zu nennen.
Auf Grund gesetzlicher Vorschriften wurden insgesamt 15,4 Prozent der Tiere eingesetzt.
Tierversuche weiter zu verringern und durch Alternativmethoden zu ersetzen, um die Anzahl der Tierversuche auf das absolut unerlässliche Maß zu beschränken, ist ein wichtiges Ziel der Bundesregierung. Für diesen Zweck wurde von der Bundesregierung eine Expertengruppe gebildet, die an Hand der jährlich gemeldeten Versuchstierdaten Bereiche ausfindig machen soll, in denen Tierversuche reduziert oder durch andere Methoden ersetzt werden können. Diese Expertengruppe wird auch die neuen Daten aus 2004 bewerten.
Internet-Tipp: https://www.verbraucherministerium.de/index-uuid=000557031A4E1165B4026521C0A8D816&print=yes.html
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mart
antwortete am 16.11.05 (17:27):
Danke angelottchen für deinen Überblick!
Frage an Graugans:
Möchtest du Tierversuche generell verboten sehen?
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Graugans
antwortete am 16.11.05 (17:54):
Hallo, "mart",
ich bin heute generell gegen Tierversuche. Wir haben heute auf dem molkularbiologischen Sektor bessere Methoden. Daß heute Kaninchen- und Hundeaugen zerstört werden, weil Chargen aus der Kosmetikproduktion überprüft werden, halte ich für eine sinnlose Beschäftigung. Durch eine weltweite und vor allem bessere Koordination von Forschungsergebnissen läßt sich die Anzahl der Versuchstiere deutlich reduzieren. Ebenso überflüssig halte ich heute den Abschuß von Wildtieren, die Berinnungsaktionen von Zugvögeln, das Harpunieren der letzten Wale für pseudo- wissenschaftliche Untersuchungen. Dissertationen, wo jemand die Gehirngewichte zwischen selbstgetöteten Haus- und Wildgänsen vergleicht, sind überflüssig. Wir haben wirklich andere Probleme.
Viele Grüße Graugans
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mart
antwortete am 17.11.05 (09:08):
Die Anzahl der Versuchstiere läßt sich reduzieren;
qualvoll verenden Versuchstiere heute nicht mehr - sie erhalten Schmerzmittel und werden schnell getötet.
Aber ein totaler Verzicht auf Versuchstiere ist unmöglich.
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angelottchen
antwortete am 17.11.05 (09:27):
ich wäre auch eher dafür, dass man Versuche an Menschen macht, aber scheinbar lässt sich das nicht realisieren.
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mart
antwortete am 17.11.05 (11:35):
Die Ärzte gegen Tierversuche (wozu aber sehr wenige Humanmediziner zählen, aber es klingt halt besser) setzen sich für medizinischen Fortschritt ohne Tierversuche ein.
Dieser ist zum Beispiel durch Verwendung von Zellkulturen mit menschlichem Gewebe zu erreichen sowie durch die Stärkung von Disziplinen wie Prävention von Krankheiten, Bevölkerungsstudien, klinische Forschung, Sozial- und Arbeitsmedizin sowie Naturheilkunde.
Irgendwie finde ich es belustigend, daß einerseits immer darauf hingewiesen wird, es müsse der Mensch im "Ganzen" betrachtet werden, andererseits Versuche an Zellkulturen und einzelnen Organen (hier gibt es den Vorschlag, die Haut von Leichen zu verwenden oder bei Operationen sich etwas abzuzwacken)als ausreichend empfunden werden.
Computermodelle können natürlich teilweise dafür eingesetzt werden, aber die können nur das herausspucken, was man ihnen einmal gefüttert hat.
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Lissi
antwortete am 11.12.05 (20:05):
mein stoffwechsel ist nicht derselbe, als der eines tieres, wo liegt da ein sinn dahinter, dass an tieren medikamente für menschen erprobt werden? wo ist darin eine garantie, dass die auswertungen der am tier versuchten präparate, für den menschen zuträglich sind ?? beim totspritzen werden die tiere - für mich als laie- sicherlich nicht so schmerzvoll sein. doch was haben die tiere davor zu erdulden, zu erleiden, weil man -angeblich damit- dem menschen GUTES tun will.
für mich ist das ein kauderwelsch an rechtfertigungen dass man diese tierversuche, - reichlich gesponsert- weiterhin aufrecht erhalten will.
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rolf
antwortete am 12.12.05 (16:08):
Contergan hat die Tierversuche auch erfolgreich durchlaufen!
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mart
antwortete am 12.12.05 (22:08):
Und erst danach wurde die teratogene Wirkung von Medikamenten auch an einem Nichtnager untersucht - das ist heute Standard - zum Glück für alle Anwender.
Achtung: Nun folgt Zynismus pur - er ergibt sich aber aus obigen. Ich würde zu Befriedung des Seelenheils der Tierversuchsgegener, Medikamente beim Menschen auf ihre Toxitität, auf ihre cancerogene und teratogene Wirkung zu untersuchen - Da bietet sich für erstere sicher die Gruppe der Senioren an, - Freiwillige vor - , für die teratogenen Wirkungen Frauen aus den geburtenreichen Gegenden der Erde. :-(((
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