Schöne Frauen und Katzen pflegen
Freundschaft, wenn sie gleich sind,
Weil sie weich sind
Und mit Grazie sich bewegen.

Weil sie leise sich verstehen,
Weil sie selber leise gehen.
Alles Plumpe oder Laute
Fliehen und als wohlgebaute
Wesen stets ein schönes Bild sind.
Unter sich sind sie Vertraute,
Die, die sonst unzähmbar wild sind.

Fell wie Samt und Haar wie Seide,
Allverwöhnt. Man meint, dass beide
Sich nach nichts als danach sehnen,
Sich aufs Sofa schön zu dehnen.

Schöne Frauen mit schöne Katzen,
Wem von ihnen man dann schmeichelt,
Wen von ihnen man gar streichelt,
Stets riskiert man, dass sie kratzen.
Denn sie haben meistens Mucken,
Die zuletzt uns andre jucken.
Weiss man recht, ob sie im Hellen
Echt sind oder sich verstellen?

Weiss man,wenn sie tief sich ducken,
Ob das nicht zum Sprung geschieht?
Aber abends, nachts , im Dunkeln,
Wenn dann ihre Augen funkeln,
Weiss man alles oder flieht
Vor den Funken, die sie stieben.

Doch man soll nicht Frauen, die ihre
Schönen Katzen wirklich lieben,
Menschen überhaupt, die Tiere
Lieben, dieserhalb verdammen.
Auch wer weder Katz noch Frau
Schätzt, wird Katzen gern mit Frauen
Wenn sie beide schön sind, schauen.

Die letzte Strophe, lach
Ist für Euch hier nicht gedacht! :-)

Nun verrate ich sie doch,
die letzte Strophe:

Doch begegnen Ringelnatzen
Hässlich alte Fraun mit Katzen,
Geht er schnell drei Schritt zurück,
Denn er sagt: das bringt kein Glück.

Joachim Ringelnatz

verliebter Kater (unbekannt)

Mia,Mia hörst du mich schreien
Mia,Mia willst du mich freien
folge mir aus den Gemächern
zieh mit mir über den Dächern
Mia,heißgeliebte Katze
Mia, reich mir deine Tatze