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THEMA: Warum man auch mal auf seinen Instinkt hören sollte
41 Antwort(en).
nasti
begann die Diskussion am 14.01.07 (12:35) :
Warum man auch mal auf seinen Instinkt hören sollt
Unbewusste Wahrnehmung kann zuverlässiger sein als bewusstes Nachdenken
Sich auf seinen Instinkt zu verlassen und Entscheidungen schon nach einem einzigen Blick zu treffen, liefert manchmal bessere Ergebnisse als langes Nachdenken. Das ist das Fazit einer Studie britischer Psychologen. Verantwortlich dafür ist eine ausgeprägte Hierarchie der Vorgänge während der Wahrnehmung: Schon in den ersten Sekundenbruchteilen werden bestimmte Eigenschaften eines Objektes unbewusst registriert. In dem Moment jedoch, in dem das übergeordnete Bewusstsein übernimmt, werden diese durch Informationen mit einer höheren Priorität überschrieben – und das kann wiederum dazu führen, dass schnelle Entscheidungen zuverlässiger sind als wohlüberlegte Reaktionen.
https://www.wissenschaft.de/wissen/news/273569
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Gerdi
antwortete am 14.01.07 (13:09):
Sehr interessant!
Nur das Wort "Instinkt" würde ich beim Menschen nicht verwenden; ist im Artikel vielleicht etwas nachlässig übersetzt.
Internet-Tipp: https://www.wissenschaft.de/wissen/news/273569
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kreuzkampus
antwortete am 14.01.07 (14:25):
Intuition.....
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wanda
antwortete am 14.01.07 (17:09):
Instinkt erfolgt reflexartig - zum Beispiel in Paniksituationen. Bei der Intuition spielt auch das eine Rolle, was der Mensch schon erfahren hat - aber das ist nur meine persönliche Meinung.
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Arno_Gebauer
antwortete am 14.01.07 (18:14):
Hallo, nasti,
auch ein guter Beitrag zu Deinem Thema im unten angegebenen Link.
Viele Grüße Arno
Internet-Tipp: https://www.sueddeutsche.de/wissen/artikel/928/97831/
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Karl
antwortete am 14.01.07 (19:13):
Ich stimme wanda zu. Die Qualität des aus "dem Bauch" heraus Entscheidens gründet nicht nur auf angeborenen, fest verdrahteten Erkennungsmechanismen, sondern unser Gehirn verwendet auch dann, wenn es unterhalb der Bewusstseinsschwelle arbeitet, das volle angelernte Repertoire. Viele "Probleme" lösen sich im Schlaf oder Traum. Ich bin schon oft morgens wach geworden und hatte die Lösung, nach der ich tagsüber verzweifelt gesucht hatte.
Bewusste Prozesse sind zudem oft langsamer als unbewusste. Es braucht offensichtlich seine Zeit, damit eine Information die vielen Synapsen bis zu den mit Bewusstsein korrelierten Prozessen überwunden hat. Wir (man sehe mir den Gebrauch des wir-Wortes nach, aber ich denke es ist bei allen mehr oder weniger ähnlich) müssen sehr froh sein, dass unser Gehirn viele Informationen verarbeiten kann, ohne sie in unser Bewusstsein zu schieben, denn dieses scheint sehr in seiner Kapazität beschränkt zu sein und widmet seine Aufmerksamkeit oft nur einer Sache. Nur das wirklich Wichtige sollte durchkommen, alles andere wird von untergordneten Ebenen quasi automatisch (unbewusst) erledigt. Hierzu gehört bei mir z. B. das Autofahren, leider manchmal mit dem ungewollten Ergebnis, dass ich auch Sonntags auf dem Parkplatz des Instituts einparke und mich frage, was ich eigentlich hier um diese Zeit wollte.
Das Bewusstsein macht nur die Spitze des Eisberges (der Informationsverarbeitung) im Gehirn sichtbar. Das meiste ist "unter Wasser" (im Unterbewusstsein).
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Karl
antwortete am 14.01.07 (19:45):
Übrigens wird zur Zeit heiß diskutiert, ob nicht auch sogar sogenannte "freie, bewusste Entscheidungen" unbewusst gefällt werden.
Internet-Tipp: https://www.sueddeutsche.de/wissen/artikel/113/74039/
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Felix
antwortete am 14.01.07 (21:11):
Hinter dieser einen Frage steckt ein Wust weiterer interessanter Fragen zum Entscheidungsverhalten eines Lebewesens. Als einigermassen Kenner der Materie (Studium der Psychologie und Ethologie) darf ich auch darauf hinweisen, dass sich die Wissenschaft gerade bei diesen hochkomplexen Vorgängen in keiner Weise einig geworden ist. Hier einige erste bescheidene Denkanstösse: - Der Begriff <Instinkt>, wörtlich Naturtrieb, wird heute oft im übertragenen Sinne für „ein sicheres Gefühl für etwas“ verwendet und bezeichnet Verhaltensweisen, die ohne reflektierte Kontrolle ablaufen. Es ist bis heute schwierig, das Wort Instinkt genau zu definieren, da es bei unterschiedlichen Autoren eine unterschiedliche Bedeutung haben kann. - Sogar der Begriff <Reflex> ist nicht klar. Darunter kann eine unwillkürliche angeborene Reaktion auf einen bestimmten Reiz (Schlüsselreiz) verstanden werden. Der <Reflexbogen> kann sogar direkt über das Rückenmark am Gehirn vorbei funktionieren. z.B. Wegziehen der Hand bei Verbrennung. - Der <bedingte Reflex> ist konditioniert ... also erworben und antrainiert ... funktioniert aber auch unwillkürlich. z.B. Pawlowsches Experiment - Der <angeborene Auslösemechanismus> (AAM) ein komplexes Reaktionsmuster auf eine bestimmte Reizkonfiguration. z.B. Paarungsbereitschaft nach Balzverhalten. - Die <Intuition> als Eigebung mit verschiedenen Aspekten: 1. Die Begabung, auf Anhieb eine (meist) richtige Entscheidung zu treffen, ohne die zugrunde liegenden Zusammenhänge wirklich zu verstehen. Umgangssprachlich "aus dem Bauch" ("Bauchgefühl"), 2. Die schnelle, spontane und angemessene Einsicht in Zusammenhänge und ihre Erkenntnis ohne bewusste rationale Ableitung oder Schlüsse. Die unbewussten Gründe für eine bestimmte Entscheidung. 3. Der <gesunde Menschenverstand>. Intuition hat einen engen Zusammenhang mit der »inneren« Logik der Gegebenheiten und mit früheren Erfahrungen. 4. Eine besondere Form der Eingebung oder Intuition ist der <Geistesblitz>, bei dem unerwartet ein neuer Gedanke entsteht. Der Kuss der Muse!
- Wichtige Entscheidungskriterien sind Angeborenheit (genetisch fixierte Muster) oder Erworbenheit z.B. konditionierte oder erlernte Muster. Massgebend ist auch der Anteil an Bewusstsein beim Durchlaufen des Entscheidungsprozesses. Meistens ist es ein Gemisch von bewussten und unbewussten Komponenten.
Die Antwort auf die gestellte Frage wäre meiner Meinung nach:
Es gibt durchaus Entscheidungen bei welchen man besser fährt, wenn sie aus dem Bauch gefällt werden ... aber allgemein trifft dies nicht zu!
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angelottchen
antwortete am 14.01.07 (22:54):
also ich hätte mir so manches Mal im Leben rückblickend gewünscht, lieber auf meinen Kopf gehört zu haben - denn wenn immer ich meinem Bauch gefolgt bin, bin ich gnafdenlos auf die Schnauze gefallen-.
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angelottchen
antwortete am 14.01.07 (22:55):
gnafde gfande !!!! ich wollte gnadenlos schreiben :-)) Meine einzige Entschuldigung wäre, dass ich nur 3fingrig schreibe und nen Verband an der Hand habe ...
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Gerdi
antwortete am 15.01.07 (05:12):
Karl hat recht: Hirnforscher lehnen aktuell den "freien Willen nach bisherigem Verständnis" ab. Ich erinnere nur an Wolf Singer -, es wurde hier schon mehrfach diskutiert.
Kleiner Einwand: das Wort "Unter-bewußtsein" ist heute in der wissenschaftlichen Diskussion durch den Begriff "das Unbewußte" ersetzt. --------------------------------
"Instinkt erfolgt reflexartig - zum Beispiel in Paniksituationen. " Was da geschieht, ist kein "Instinkt" ( wie beim Tier), sondern kommt eben aus dem Unbewußten, wo Erfahrungswerte gespeichert sind, die in Not- und anderen Situationen durch das Gehirn bewußt gemacht werden.
Man denke an ein Kleinstkind, das sich zunächst einmal vor nichts fürchtet, womit es nicht bereits eine ungute Erfahrung gemacht hat.
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Gerdi
antwortete am 15.01.07 (05:25):
Es empfiehlt sich nach meiner Meinung – und um sich ein bißchen von dem umgangssprachlichen Wort „Instinkt“ trennen zu können, zu dieser Diskussion den Report zu “Current Biology, Vol 17, 26-31“ vom 09 January 2007 zu lesen: “Interference with Bottom-Up Feature Detection by Higher-Level Object Recognition”
https://www.current-biology.com/content/article/abstract?uid=PIIS0960982206024250
Internet-Tipp: /seniorentreff/de/gLKVpV6SB
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Karl
antwortete am 15.01.07 (08:18):
@ Gerdi,
gerade in Panik ist das menschliche Verhalten nicht mehr vernunftgesteuert und ein Unterschied zum Panikverhalten von Tieren nicht erkennbar. Worin soll der Verhaltensunterschied einer flüchtenden Menschenmasse zu dem panischen Fluchtverhalten einer Rinderherde bestehen?
Internet-Tipp: https://www.spektrumverlag.de/artikel/827525
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Gerdi
antwortete am 15.01.07 (08:35):
"gerade in Panik ist das menschliche Verhalten nicht mehr vernunftgesteuert"
Weshalb gerät ein Mensch in Panik und wobei?
D a s ist der Kernpunkt zur Erfahrungs-Speicherung im Gehirn und zur Verhaltens-Aufforderung durch das Gehirn.
Ein Tier hat und braucht keine solche Speicherung: es gerät instinktiv in Panik.
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Gerdi
antwortete am 15.01.07 (08:43):
Karl, nach meinem Verständnis bezieht sich obige Diskussion auf den „ A u s l ö s e r zu einem Verhalten“ und (noch) nicht auf die „Art des ausgelösten Verhaltens“.
Auf letzteres bezieht sich Dein Link.
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Karl
antwortete am 15.01.07 (11:37):
@ gerdi,
hatten wir nicht gerade die Silvesterdiskussion: Hund gerät wegen Kindheitserfahrung bei Böllern in Panik?
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Gerdi
antwortete am 15.01.07 (13:27):
Das widerspricht doch nicht dem, was ich schreibe.
Also gut, als Beispiel: "Hund".
Seine Kindheitserfahrung "Böllern ist Scheiße" wird im Unbewußten gespeichert.
Es böllert wieder einmal. Das Gehirn holt den gespeicherten Erfahrungswert hervor und gibt einen Verhaltensbefehl: du mußt jetzt fiepen/zittern/wegrennen.
Der Hund tut das auf den Befehl des Gehirns hin -, nicht weil er einen eigenen Willen hat.
Im Unbewußten gespeicherte Erfahrungswerte werden im Wiederholungsfall desselben Ereignisses vom Gehirn bewußt gemacht, um eine "rettende" Verhaltensweise zu erzeugen.
(Ob das beim H u n d - von wegen "Bewußtsein" - nun wirklich so abläuft, weiß ich natürlich nicht.)
Dazu für Leute mit wenig Zeit zum Lesen (kürzlich erst erschienen): Wolf Singer, "Vom Gehirn zum Bewußtsein", Suhrkamp 2006, von 57 Seiten sind 18 Seiten lesenswert, insgesamt eine Kurzfassung früherer ausführlicher Publikationen zum Thema, bei Amazon für 7 € erhältlich.
Sehr interessant finde ich dort Singers Gedanken zur Evolution unseres Gehirns als "Protokoll"-Führungs-Organ.
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Gerdi
antwortete am 15.01.07 (14:11):
Na ja, den Hund hätte ich doch nicht als Beispiel nehmen dürfen für meine Abneigung, dem Menschen "Instinkt" zuzugestehen ... :-(
Sehen wir's halt als Parabel.
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nasti
antwortete am 15.01.07 (22:57):
„Wichtige Entscheidungskriterien sind Angeborenheit (genetisch fixierte Muster) oder Erworbenheit z.B. konditionierte oder erlernte Muster.“
Ich möchte hier ein Beispiel dazu liefern, und das aus meiner Erfahrung in September, wo ich mit 5 Deutsche 1 Monat verbrachte.
Mit 4 von der Gruppe war ich schon lange bekannt, war früher keine Disharmonie zwischen uns. Ich beobachtete bei der täglichen 5 Menü Abendbrot etwas, was mich fast wahnsinnig gemacht hatte. So eine animalische Freude über das gratis Speise. Ich verzichtete oft darauf, blieb ich Stadt, eher sättigte ich meine Augen. Außerdem habe ich noch so viel gegessen wie viel ich brauchte, das war ein Kampf wegen jedes Stücks, obwohl da genügend war. Ich war so tief enttäuscht, und plötzlich auch aggressiv, es nervte mich bis die letzte Stunde, gleichzeitig nervte ich die ganze Gruppe mit meinen arroganten Bemerkungen. Die Spanier haben uns oft eingeladen, ich möchte mich revanchieren, wozu waren alle unfähig. Alles haben, nichts abgeben. Für materielle Dinge /Pullover, Kleid, etc./ haben immer genügend Geld gehabt. Das genetisch fixierte Muster und Erworbenheit hat sich bei mir gemeldet, die Ungare auch wenn sich verschulden, lassen Sie sich nicht einladen, und wenn, dann reichlich beschenken die Gastgeber. Diese Muster hatte ich in Kopf, ich bezahlte für einige Spanier, wäre viel besser gewesen, wenn die ganze Gruppe öffnete die Portmenei, und zusammen mal Einladen und bezahlen als Beweis für unsere Freundschaft. Mein „unmögliches“ Verhalten hat viel Ärger gegeben, bin bis heute überzeugt, das Sie sich die andere unmöglich verhielten. Muss ich zufügen das ein deutsche Mann zw. uns war ganz normal, und hat paar mal für mich geretet die spanische Supe, so etwas kaltes, die Name habe ich vergessen, und auch andere Kostbarkeiten, und war dabei auch nervös. Mein deutsche bekannte sagte dazu:“ Deutsche sind mal so, Sie disziplinieren sich überall, beim essen und trinken zeigen Sie die animalische Instinkte.“ Ich habe viel gelernt, und Gott sei dank habe ich bis jetzt fast immer nur normale Deutsche getroffen, obwohl beim Frühstücks Buffet manchmal war ich auch verblüfft mit des „tierischen“ Gier einiger so viel auf Teller reinhauen wie viel es geht, und noch in Tasche reinpacken. Lasse mich nicht mehr aus der Fassung bringen, ich schwöre, da hilft gar nix, es ist das genetische Muster.
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Gerdi
antwortete am 16.01.07 (06:25):
Ein (für mich jedenfalls) diskussions-interessantes Anschluß-Thema an diesen Thread wäre „Wolf Singers ‚Alarmglocken’ und das „Mißtrauen“.
Ist „Mißtrauen“ genetisch bedingt oder – nach Singer – ein „gespeicherter Erfahrungswert und dessen Folge-Verhaltensmuster“?
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wanda
antwortete am 16.01.07 (08:33):
rein aus dem Bauch heraus sage ich Letzteres.
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Karl
antwortete am 16.01.07 (08:45):
Es ist beides - wie bei den meisten Charaktereigenschaften. Nicht jeder reagiert auf dieselben Erfahrungen gleich. Es gibt von Natur aus ängstliche, misstrauische Menschen. Solch ein Verhalten kann durch Erfahrungen verstärkt oder abgeschwächt werden.
Internet-Tipp: https://www.zum.de/neurogenetik/5_3.html
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Gerdi
antwortete am 16.01.07 (12:38):
In 5 Jahren melde ich mich wieder mit einem Diskussionsbeitrag. So lange brauche ich mindestens, bis ich Karls Link-Text durchgelesen habe.
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Gerdi
antwortete am 16.01.07 (14:05):
Bin nun doch schon wieder da. Und zwar blieb ich erst einmal hier hängen:
„34.4 Genetische Analyse sensorischer Systeme Bei der Analyse der Entwicklungsprozesse wurde gezeigt, daß Zellen miteinander kommunizieren können. Bei ausdifferenzierten Nervenzellen ist diese prinzipielle zelluläre Fähigkeit weiter ausgereift und zum "Lebenszweck" erhoben.“
Nach Emrich können Reize aus der Umwelt nur mittels der sogenannten „sensorischen Transduktion“ auf das ZNS einwirken, d.h. sie müssen zuerst neuroelektrisch umgewandelt werden. Es könne aber auch ein elektrisches Signal dann immer noch nicht einfach so von einer Zelle zu einer anderen gelangen, sondern zu der oben unter 34.4 beschriebenen Kommunikation zwischen Zellen gehörten des weiteren die Strukturen der Synapsen. Hier kommen dann die Transmitter-Funktionen (neurochemisch) zum Tragen.
„Normal“ ist die Übertragung nur e i n e s Reizes (sehen) über das zuständige Organ (Auge) bis zur Wahrnehmung eines Bildes im Gehirn.
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Des weiteren aus „Neurogenetik“:
34.4.1 Photorezeption und die Genetik der Farbwahrnehmung Die Aufklärung der Primärstruktur der menschlichen Rhodopsine gab dieser Hypothese die molekulare Basis und vermochte auch, die häufigen Aberrationen der Farbwahrnehmung elegant zu erklären.“
Und hier nun mein nie enden wollendes Interesse an den Ursachen der „Synaesthesie“: „Aberrationen der Farbwahrnehmung“: o.k. Wie aber kommt es zu den sogenannten „vernetzten Sinnen“ bei der Synaesthesie? Emrich schreibt vom „Überspringen“ einer Sinnes-Qualität auf eine andere.
Mit den Sinnen befassen sich seit jeher Philosophen (z.B. Kant: "cogito"), Psychologen und Neurobiologen. Mittlerweile kann man Sinneseindrücke mit speziellen Methoden in Hirn-Arealen sichtbar machen. Wie sich aber auf der Anfang Dezember 2006 stattgefundenen ‚2nd International Conference on Synaesthesia’ herausstellte: zur U r s a c h e der S. gibt es noch immer nichts Neues.
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Wie wäre es, Karl, wenn Du – sollte die Uni Freiburg durch Ernennung zur „Elite-Uni“ Unsummen von Forschungsgeldern erhalten – dann einmal jemanden an dieses Thema setzt? Ich glaube, daß die Neurobiologie am ehesten (irgendwann) eine Erklärung für die Ursache der S. finden wird. Alle anderen erschöpfen sich (bisher) in Beschreibungen und zahlenmäßig mangelhaften Statistiken.
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So, und nun wird weiter gelesen in „Neurogenetik online“.
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seewolf
antwortete am 17.01.07 (01:19):
Vorsorglich (!) reklamiere ich für mich eine diffuse Rezeptoren-Insuffizienz multipler Art !!!
Diese ist OHNE mein wissentliches Zutun vorhanden/entstanden.
Sollte diese Diagnose verifiziert werden, verlange ich Artenschutz nach Maßgabe einschlägiger UN-Richtlinien.
Etwaige Kosten sind von der WHO zu tragen, da das hiesige "Gesundheitswesen" dazu nur "unwesen"tlich beitragen kann.
:-)
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Felix
antwortete am 17.01.07 (01:25):
Ich möchte noch auf einen Umstand hinweisen, der aufzeigt wie schwierig es ist, zwischen angeborenen und erworbenen Reaktionsmustern zu unterscheiden. Schon vor dem Schlüpfen oder beim Säuger pränatal also vor der Geburt, kann es Prägungsphasen geben, die Verhaltens- oder Reaktionsmuster, die als angeboren gelten, modifizieren können. So wird ein Kuckucksjunge schon vor dem Verlassen des Eies auf den Gesang der Pflege-Eltern geprägt, die bei diesem Brutparasiten ja nicht seine genetischen Eltern sind. Auch Ungeborene bekommen einiges von dem mit, was die Mutter an Emotionen erlebt. Auch Schallmuster dürften früh erlernt werden. Bei einem Lebewesen kann nicht sauber zwischen Hard- und Software unterschieden werden. Auch die Nervenstruktur, die Verdrahtung, kann sich durchaus verändern und anpassen. Instinktive Verhaltensweisen sind zwar in ihrer Grundanlage vererbt ... aber durch Prägung modifiziert.
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Felix
antwortete am 17.01.07 (01:53):
Hallo Seewolf
weshalb Artenschutz? Ist die Art <lupus lacus humoris> vom Aussterben bedroht?
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Gerdi
antwortete am 17.01.07 (05:22):
Ich gebe zu, ich bin noch nicht ganz ausgeschlafen (senile Bettflucht und Sturm verweigern mir eine erholsame Schlafdauer). Deshalb ist es vielleicht ein bißchen daneben, durch den Eintrag von seewolf den Eindruck bekommen zu haben, daß nun auch dieses Thema ver-witzt wird.
Hätte heute eine Menge aus offline-Diskussionen zum Thema in der Überschrift - "Instinkt" - zu berichten gehabt und daß ich danach meine rigorose Meinung, dem Menschen "Instinkt" verweigern zu wollen, revidieren mußte.
Zum Punkt oben an Karl, in Freiburg eine Untersuchungsreihe aus neurobiologischer Sicht zur Ursachen-Forschung der Synaesthesie anzuregen, erhielt ich jetzt aus einem Synaesthesie-Forum eine interessante Mail einer Studentin für Grafik-Design aus Freiburg, die zum Thema S. gerade ihre Abschlußarbeit macht.
Usw., usw.
Allerdings habe ich jetzt zu weiteren Ausführungen in diesem für mich äußerst spannenden Thread keine Lust mehr. Ich möchte ja keineswegs die "Rezeptoren-Kapazitäten" der Leser überfordern. Daher gehe ich mit dem Thema jetzt wieder zurück in ein ausländisches Senioren-Forum, in dem es eine Menge mehr Resonanz hat als hier.
------------------------------------------- Noch einmal an Karl: danke für den oben angegebenen Link: "Neurogenetik" - ein sehr interessantes Thema, - auch wenn ich vermutlich nicht a l l e s , was dort steht, so richtig verstehe :-)
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pilli
antwortete am 17.01.07 (07:11):
mein instinkt sagt mir, es wird mir wohl nicht erspart bleiben, ellenlange und eh falsch verstandene und dann wieder korrigierte beiträge von Gerdi zu lesen.
immer diese nicht wahr gemachten drohungen! :-)))
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nasti
nicht nur "auch mal" reagiere ich vom instinkt geleitet...
:-)
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Felix
antwortete am 17.01.07 (18:04):
Gerdi,
ich hätte mir gewünscht, dass gerade d u , die sich über mangelnde Resonanz beklagst ... wenigstes auf eines meiner Argumente eingegangen wärst! Du bist aber offensichtlich nur an der <Synaesthesie> interessiert!
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nasti
antwortete am 18.01.07 (01:54):
Langsam muss ich mir ein Medizinisches Lexikon anschaffen, damit ich auch etwas verstehe. Wenn ich Gerdi Ihr Beitrag einfach verstehen sollte, das heißt das folgendes: Die so genannte Handleger, die kranken Personen heilen können, geschieht die Heilung an ganz einfachen Prinzip. Unsere Zellen kommunizieren zusammen, der oder die Heiler haben dominante Zellen und die befehlen für die schwächere Zellen in anderen Körper, das Sie sollten sich jetzt in Ordnung halten. Hoffentlich habe ich das gut verstanden. :O)))
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Gerdi
antwortete am 18.01.07 (05:22):
"ich hätte mir gewünscht, dass gerade d u , die sich über mangelnde Resonanz beklagst ... wenigstes auf eines meiner Argumente eingegangen wärst!" (Felix)
Felix, daß ich es nicht tat, lag nicht daran, daß ich Deine Argumente nicht interessant genug gefunden hätte, über sie zu diskutieren. Auch jetzt - bei neuerlichem Lesen - finde ich es schade, es nicht getan zu haben. Aber Dein Text ging halt leider in meinen über die Ver-Witzung des Themas enttäuschten Emotionen unter. Und da die "Ver-Witzung" nachfolgend auch noch - wie so oft aus dieser Richtung - in unsachliche Verhöhnung überging, habe ich jetzt erst recht keine Lust mehr.
Dein Text ist allerdings bei mir als Word-doc gespeichert. Vielleicht komme ich einmal an anderer Stelle darauf zurück. Denn daß ich nicht n u r an 'Synaesthesie' interessiert bin, kann man schließlich aus allem, was ich weiter oben zum vorliegenden Thema schrieb, ersehen.
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wanda
antwortete am 18.01.07 (08:07):
gerdi, meine sympathie hast Du voll und ganz.......
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Gerdi
antwortete am 18.01.07 (08:56):
Tja, wanda, da weiß ich nicht, ob ich es glauben soll :-(.
In diesem Forum habe ich ein gewisses "Mißtrauen" entwickelt - um gleich oben unter diesem Diskussionspunkt anzuschließen -, und um dann zur "Neurogenetik" zurückzukehren: dieses Mißtrauen ist nicht genetisch bedingt, sondern ein "gespeicherter Erfahrungswert".
Dennoch will ich ja nicht wieder unhöflich wirken und bedanke mich daher bei Dir für obigen Schrieb :-)
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Eins frage ich mich allerdings noch: woher nimmst Du bei diesem Wetter das Glatteis, auf das Du Dich begibst, wenn Du so etwas (Nettes) schreibst?
Wir werden ja sehen, was jetzt kommt ... Vermutlich fliegen gleich wieder ein paar Kopfnüsse durch den Thread. :-)))
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hugo1
antwortete am 18.01.07 (09:31):
ist ne interessante Ansicht nasti wenn Du vermutest das die dominanten Zellen des Handauflegers oder Heilers oder Medizinmannes den schwachen Zellen des Kranken befehlen was die zu Tun und zu Lassen haben ? Ich würde gerne wissen wollen wie die zusammen Kommunizieren. Da wird wohl von der Kalten Hand zum Warmen Körper (oder umgekehrt) ein Temperaturausgleich stattfinden, aber ob die eine Zelle der anderen was Nettes ins Ohr flüstert und diese das auch richtig versteht und danach handelt,,,? oder sind es instinktive Schlüsselreize die zu einer Veränderten Wahrnehmung führen. Instinktiv fällt mir die illustrierte Zeitschrift Instinkt ein, da gehts aber um andere Dinge.*g*
Internet-Tipp: https://www.instinkt-online.cz/obsah/default.asp
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nasti
antwortete am 18.01.07 (10:47):
Hi Hugo!
Das Handauflegen Reportage habe ich in ZDF gesehen, wo haben gezeigt die Wunderheilungen mit Hilfe der Heiler. Die Vermutung, das die Zellen kommunizieren zusammen war von ganz ernsthafte Professoren ausgesprochen. Habe ich angeklickt dein Link mit einem Tschechischen Zeitung „Instinkt“. Kannst du vielleicht tschechisch? In Tschechei praktizieren das Handauflegen mehr Personen als die Metzger.
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Felix
antwortete am 18.01.07 (15:57):
Hallo nasti,
deine Theorie über die Wirkungsweise des Handauflegens entspricht eher einem magisch-animistischen Weltverständnis. Psychologisch betrachtet findet in solchen Momenten eine Suggestion statt. Durch irgend ein Ritual aktiviert man mentale Kräfte im Patienten (Probanten)selbst. Ob das nun mit Handauflegen, Rauch einblasen, Reiben einer Staniolkugel, Pendeln, Kartenlegen, einer Klangschale etc. etc. geschieht ist eine Frage der Begabung des Heilers. Als Lehrer habe ich meinen Schülern regelmässig mit Suggestion geholfen. Alle Arten von Schmerzen, Fobien, Aengste, Krämpfe, Übelkeit, Reizungen etc.liessen sich stark verringern oder sogar völlig wegbringen. Die Ursache der Symptome war damit allerdings nicht automatisch beseitigt.
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eleisa
antwortete am 18.01.07 (16:31):
Meinen Kindern habe ich wenn sie z.b. Leibschmerzen oder Ohrenschmerzen hatten, die Hand auf die schmerzende Stelle gelegt. Das hat immer gewirkt zumindest hatte es eine beruhigende Wirkung und sie sind dann eingeschlafen. Das ist meine persönliche Erfahrung mit " Handauflegen".
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hugo1
antwortete am 18.01.07 (17:34):
mein Nachbar quält sich seit Wochen mit den Folgen einer Gürtelrose. Er hat auch schon so ziemlich alles versucht, was so gängig ist(einschließlich Besprechen). Geholfen hat es IHM nicht, aber einige Euros ist er schon losgeworden. Instinktiv würd ich sagen, manches ist Zufall, manches Einbildung und ein wenig ist auch Glück dabei,,*g*
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schorsch
antwortete am 18.01.07 (18:01):
hugo, sag deinem Nachbarn, er solle es mit Schwedentrank probieren. Meine Schwiegermutter hatte eine Gürtelrose am Leib, hat sie mit dem Trank betupft und sie verschwand. Ich hatte eine Gürtelrose am Kopf, habe auf den Rat meiner Schwiegermutter gehört, und die Rose verschwand ebenfalls.
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nasti
antwortete am 18.01.07 (18:28):
Wie ich schon gesagt habe
Felix
Auf die Idee bin nicht ich angekommen. In diesem Moment wenn ich die Idee gehört hatte, scheint mir das alles, die Afrikanische primitive Chirurgen und Handauflegen Methoden ganz logisch sein. Kann mir das lebhaft vorzustellen, sogar denke ich nach ob ich das nicht verarbeiten sollte so lebendig steht das vor meinen Augen. Wunderheilungen gibt immer, ob wir die Befehle geben für unsere Zellen, oder ein anderer, hauptsache gibt es was wir so schwer verstehen können. Ich selber habe ich paar mal das ausprobiert früher, es funktionierte. In letzte Zeiten wahrscheinlich habe ich wenigere Kräfte dazu, mein rechtes Ohr ist wieder zu, kann ich mich nicht so richtig konzentrieren.
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Gerdi
antwortete am 18.01.07 (23:09):
"Psychologisch betrachtet findet in solchen Momenten eine Suggestion statt." (Felix)
Richtig! Fremd- und/oder Auto-!
Und ähnlich kann man über Voodoo seinen ärgsten Feind oder sich selbst beseitigen.
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