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THEMA: Ein Witz: Bildung häng vom Geldbeutel der Eltern ab!
19 Antwort(en).
Arno_Gebauer
begann die Diskussion am 24.10.06 (19:20) :
Hallo, Forumsbeteiligte,
ich habe im WDR 5 gehört, daß die Bildung der Kinder hauptsächlich vom Geldbeutel der Eltern und weniger von den Fähigkeiten der Lehrer abhängt. Da scheint doch etwas faul im Staate BRD zu sein, oder?
Viele Grüße Arno Gebauer
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Tabaiba
antwortete am 24.10.06 (20:46):
Das ist tatsächlich ein Witz, es liegt doch an jedem Einzelnen, was er aus seinem Leben macht, das kann man doch nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängig machen. Dann wäre ich völlig ungebildet, denn meine Eltern waren alles andere als wohlhabend, zwar nicht arm, aber es reichte eben nicht für Urlaub, Auto und sonstigen Luxus. Man war eben bescheidener.
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wanda
antwortete am 25.10.06 (07:37):
@Tabaiba - natürlich liegt es an jedem Einzelnen - aber die Chancen, die jeder Einzelne hat, sind doch sehr unterschiedlich. Einer meiner Enkel verbringt ein Schuljahr in Kanada und das bezahlen die Eltern. Wenn er zurückkommt ist er auf Grund des Geldbeutels der Eltern besser dran als andere Schüler, zumindest, was die Englischnote angeht.
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Tabaiba
antwortete am 25.10.06 (09:36):
@wanda Wenn er zurückkommt ist er auf Grund des Geldbeutels der Eltern besser dran als andere Schüler, zumindest, was die Englischnote angeht.
Da hast du wohl Recht Wanda, aber nicht jedem ist es gegeben, seine Kinder ins Ausland zu schicken, das ist ja eine kostspieliege Angelegenheit. Eine Tochter meines Chefs war 1 Jahr in Australien und die andere ist z. Z. in Kanada. Was die Englischnote anbelangt und die Selbständigkeit der Jugendlichen ist das bestimmt von Vorteil, zumal englisch heute fast unerläßlich ist, aber ich bin nach wie vor der Meinung, dass man auch mit weniger Geld einen guten Abschluss erzielen kann bzw. im Beruf etwas erreichen.
In meinem Umfeld gibt es jede Menge "Otto Normalverbraucher" deren Kindern auch im Beruf Erfolg haben und gegen Arbeitslosigkeit ist heute keiner mehr geschützt, egal ob Arbeiter oder Akademiker.
Es ist nur so, dass Jugendliche sich oft dessen noch nicht so bewußt sind, wie wichtig Lernen und Schule für das spätere Leben sind. Die gleiche Erfahrung mußte ich auch machen, Schule war nur ein notwendiges Übel und ich habe mich dann später durch Lehrgänge etc. weitergebildet, um beruflich vorwärts zu kommen.
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hugo1
antwortete am 25.10.06 (11:04):
wer in unseren Breiten so arm dran ist, das er mit 8 Jahren noch keine Nintendospiele und dergleichen hatte, mit 14 Jahren noch keinen Combuter, kein eigenes Kinderzimmer, keinen Privatlehrer falls nötig, mit Ende der Lehrzeit nicht motorisiert ist usw. der wird lange Zeit brauchen um den Normalzustand zu erreichen. Es ist zwar schön und lobenswert wenn sich Menschen lebenslang nach oben quälen mit Zusatzstudien 2. und 3. Bildungsweg, Erwachsenenqualifizierung, Nutzung der VHS usw. aber so richtig Fuß fassen wie diejenigen welche mit Mitte Dreißig schon in Aufsichtsräten sitzen im Mangegement großer Firmen usw. wird so ein "Nachzügle" äusserst selten. Vielleicht reichts mal zum Bundeskanzler aber das ist die Ausnahme. Also wer reiche Eltern hat, sämtliche dadurch gebotenen Vorteile nutzt und dazu noch fleissig ist, dem dürften in unserer Gesellschaft alle Türen weit offen stehen Wer jedoch die Tiefen unserer Gesellschaft auskosten mußte, wie arbeitslose, verarmte Eltern, Verzicht auf Verzicht im Jugendalter (und wenns fehlendes Geld für Nachhilfelehrer ist) dadurch schlechteste Ausbildungschancen, daraufhin mißerablen oder keinen Berufseinstieg der wird wohl nie Bundesbankpräsident oder Zirkusdirektor oder Kapitän oder Pilot oder, oder, oder,,, Wenn -rückwirkend überdacht- ich die Wahl hätte, würde ich das Schul-, Studium- Berufs-, und Arbeitsleben völlig anders gestalten als ich es tatsächlich durchgemacht habe. übrigens hätte ich auch meiner Mutter (Jahrgang 1920 bessere Bildungschancen, besseres Berufsleben und Sonnstiges gewünscht. Ihr Leben würd ich niemals meinen Kindern und Enkeln anraten, antun und als erstrebenswert (obwohl vorbildhaft) hinstellen wollen.
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plumpudding
antwortete am 25.10.06 (13:06):
ich frage mich nur, was das alles soll. toll wenn alle englisch können und die kinder es vorne hinten in den a.... gedeut kriegen. meine kollegin, 23 jahre alt, abitur anschließend lehre. notendurchschnitt 4-, weiss nicht einmal wer franz-josef-strauss war. da staun ich doch nur und frag mich, wo ist die allgemeinbildung geblieben.
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Gerdi
antwortete am 25.10.06 (13:14):
Wenn hohe Studiengebühren, werden viele ohne Geld nicht mehr ihre Bildung an den Unis aufbauen können.
:-)
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schorsch
antwortete am 25.10.06 (15:49):
Alle Menschen haben die gleichen Chancen.....
....nur können sich die einen diese Chancen leisten und andere nicht.
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wanda
antwortete am 26.10.06 (07:16):
Wir waren Flüchtlinge, mein Vater kam erst 1950 aus russ. Kriegsgefangenschaft zurück und ich erinnere mich, dass er so ca. 1980 lächelnd spitzbübisch einmal sagte, sieh mal, alle höheren Positionen hier sind von Flüchtlingen besetzt. Das stimmte, ob es der Direktor des Gymnasiums, des Gesundheitsamtes oder der Zuckerberufsgenossenschaft war, alles Leute aus dem Osten. Wer dem größten Elend entronnen war, hatte eben Biss.
Die Zeiten haben sich aber geändert. Die Eltern meines Enkels sind keinesfalls reich oder vermögend. Das Geld wird zusammengekratzt, weil man sich für den Jungen insgesamt einen besseren Start erhofft.
@plumpudding, vergiss nicht, dass wir F.J.Strauss erlebt haben und eben viel älter sind. Vielleicht ist das die einzige Lücke, das kann man bei einer 23-jährigen verzeihen. ich erinnere mich, dass ich, noch sehr jung, noch nichts von Feininger gehört hatte, obwohl alle anderen da schon beschlagen waren und daraufhin ziemlich blamiert dastand. Alles kann der Mensch nicht wissen.
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hugo1
antwortete am 26.10.06 (11:20):
plumpudding ich hab die Hoffnung aufgegeben jemals gut englisch zu können, obwohl ich mir das immerzu aus gutem Grund wünsche. Aber ich werd einer der Ersten sein, der sich so ein Gerät vom Munde abspart, welches mir auf Anfrage und Ansage jedes Wort, jeden Satz in die gewünschte Sprache übersetzt. Die Translater der gegenwärtigen Generation sind noch ziemlich unbrauchbar und bei Bedarf sehr nutzlos für eine gute Kommunikation. Oder,,hat schon jemand gute Erfahrungen mit solchem Gerät gemacht? Noch gibts keine Sprachausgabe, noch sind sie zu fehlerhaft, noch wären gute Geräte wohl unbezahlbar.
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plumpudding
antwortete am 26.10.06 (20:19):
wanda, hast ja gar nicht so unrecht. es regt mich einfach nur auf, dass das allgemeinwissen so sträflich behandelt wird. leider ist das bei meiner kollegin nicht die einzige lücke. eine chefin von mir (damals 74 Jahre alt) hat einmal zu mir gesagt "hätte meine nichte eine ordentliche Lehre gemacht statt jahrelang zu studieren, dann wüsste sie heute auch, was sie zu tun hat". sie hatte in dem fall recht. es ist nur die frage, ob der junge auch will, dass die eltern alles zusammenkratzen.
hugo, ich hab nach 5 anläufen aufgehört mich zu quälen, da ich eh kaum verreise. gehöre eher zur gattung der stubenhocker.
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Claude
antwortete am 27.10.06 (10:20):
Hugo schrieb, Wenn -rückwirkend überdacht- ich die Wahl hätte, würde ich das Schul-, Studium- Berufs-, und Arbeitsleben völlig anders gestalten als ich es tatsächlich durchgemacht habe.
Wie???? Claude
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wanda
antwortete am 27.10.06 (13:13):
ja, plumpudding, der Junge wollte, hat seine Eltern mehr oder weniger angesteckt.... Alles kam deshalb, weil ein guter Freund meines Sohnes Verwandte in Kanada hat. Dieser gute Freund und dessen Frau haben ebenfalls einen Sohn, ein Einzelkind. Deshalb luden sie meinen Enkel zweimal ein, in den großen Ferien mitzukommen, um dort die Verwandten zu besuchen aber auch eine Hütte am See zu mieten, fischen zu gehen usw. usw. Der Kanada-Enkel hat auch eine Schwester, aber diese wollte auf keinen Fall jetzt schon ins Ausland. Du hast ganz recht, es gibt auch Leute, die nicht wollen...
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hugo1
antwortete am 27.10.06 (18:38):
claude, ganz einfach. Ich würde lernen und studieren was das Zeug hält und nicht die erstbeste Gelegenheit zum Abspringen nutzen, nur um ein paar Kröten zu verdienen. Ich würde mir auch viele Dinge nicht mehr bis zur "Verblödung" einbläuen, nur um sie für die Stunde der Prüfung parat zu haben und sie sowieso nachher nie wieder zu benötigen. Damals wusste ich das aber noch nicht, hatte die Gelegenheit nicht dazu und traute mich auch nicht. Heute weiß ich das Vieles "Theorien, Formeln, Lehrsprüche, Details" nicht mal für ein Kreuzworträtsel reichen. Mit einer guten Allgemeinbildung einem Standardwissen und einer guten Technik des erfolgreichen Studierens (ohne sich zu verplempern, ohne zu verzetteln, ohne von der Hauptrichtung abzuweichen) immer auf das Ziel gerichtet, so stell ich mir das vor- würde ich es im Leben viel weiter gebracht haben. Immer stand in meinen Zeugnissen: "Hugo nutzt sein Potenzial nicht aus, er bleibt unter seinen Möglichkeiten usw." Das sollte mit nicht mehr passieren. reicht das? *g* und Du ?
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plumpudding
antwortete am 27.10.06 (18:50):
huga es nützt nichts darüber nach zu denken, was gewesen wäre wenn ..... es ist wie es ist und das ist gut so. ich bin jedenfalls froh, dass ich diesen "kampf" hinter mir habe und habe mich mit meinem sein ausgesöhnt.
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hugo1
antwortete am 27.10.06 (20:46):
Na ja, plum, immerhin kann ich meine Erkenntnisse meinen Enkeln vermitteln, sie animieren und unterstützen um Ihre Studien nicht nur in einer mecklenburgschen Kleinstadt zu beginnen und zu beenden, sondern über Hamburg, Berlin, München nach London und noch anderswo auszuweiten. Zum Schaden sollte es nicht sein. Sicher, ich für meinen Teil, bin auch dabei kleinere Brötchen zu backen jedoch zumindest nicht unzufriedener als nötig. *g*
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wanda
antwortete am 28.10.06 (09:19):
in normalen Zeiten, also einer Zeit, die nicht durh Krieg, Flucht, Hunger usw. gezeichnet gewesen wäre, wäre mein Lebensweg - zumindest der berufliche - natürlich auch ganz anders verlaufen. Als ich 8 Jahre alt war, sagte meine Klavierlehrerin - Marlenchen aus dir wird mal was - das habe ich nicht vergessen. Und vielleicht wäre ich ja wirklich was am Klavier geworden :-))) Aber wie schon gesagt, jetzt ist jetzt und damit bin ich vollauf zufrieden.
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hugo1
antwortete am 28.10.06 (11:00):
siehste Wanda und aus mir wäre sowieso nix geworden. Mein Violinenlehrer sagte zu einem Bekannten nach drei Jahren sauteurem Unterricht(zu meinem Glück ungewollt so, das ich es hören konnte)der Hugo hat einen unmusikalischen Hinterkopf der wird niemals erster Geiger im Zittauer Stadttheater. Das hatte mich bewogen aufzuhören meine Mutter spielte aber damals nicht mit und schickte mich weiterhin zum Lernen,, Was Der Geigenlehrer und meine Mutter verhindern wollten, schafften die hänselnden Schulkinder die jedes Mal, wenn sie Fußball spielend mich mit dem Geigenkasten auf dem Fahrrad vorüberradeln sahen, riefen "Geigen Mozart" und Schlimmeres. Spontan und prompt war eines Tages das Geigenspiel für mich Vergangenheit. Ich hab nie wieder eine in die Hand genommen *g*
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doris16
antwortete am 01.11.06 (01:51):
Eine gute Allgemeinbildung bereichert das Leben. Meine Eltern hatten keinen "tiefen" Geldbeuel, aber meine Mutter fand ein recht preiswertes Internat, in dem ich die besten Zeugnisse meines Schullebens bekam. Spaeter erreichte Mutter es, ohne ungeheure Ausgaben, auf gewissen Umwegen,so zu sagen, dass ich nach der Oberschule noch Gelegenheiten zur Erweiterung meiner Kenntnisse bekam: sie arrangierte mit einem englischen Ehepaar, das bei uns zur Messe wohnte, dass ich bei denen als Haustochter aufgenommen wurde. Zur Vertiefung meiner franzoesischen Kenntnisse arrangierte sie eine Position als Haustochter in der franz. Schweiz, und ich selbst fand eine Anstellung in der italienischen Schweiz. Dort lernte ich einen jungen Mann kennen, der ein paar Jahre spaeter zum Studium von England nach Kanada zog. Durch ihn bot sich mir dann die Moeglichkeit, "mir die Welt naeher anzusehen", (meine Sprachkenntnisse kamen mir dabei sehr zugute) - - und da bin ich nun seither! Mein Universitaetsstudium, in Abendkursen, habe ich hier selbst bezahlt. waehrend ich Teil- oder auch Vollzeit gearbeitet habe.
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Marieke
antwortete am 01.11.06 (12:12):
Doris 16, Guten Tag! Mit Interesse las ich Deinen obigen Bericht. Auch auf die Gefahr hin, dass irgendwer mich wieder für eine "Moraltante" hält, meine ich: Du bist sicher Deiner Mutter dankbar?! Mir ging es andersrum. Meine Mutter, geizig und bigott, nahm mich aus der Realschule (die kostete damals noch "richtig Geld"). Es wäre nur noch ein (Kurz-)Schuljahr zu machen gewesen! So gut, so schlecht. Anno 1975, -unsere Kinder waren teils Gymnasium, teils noch Grundschule- stieg ich für ein -(das 3. und letzte-)Jahr in die hiesige Abendrealschule ein. Ein tolles Jahr! Ich habe danach diesen Realschulabschluss eigentlich nimmer gebraucht-, aber das musste sein!!
Bis heute abend?! Viele Grüße an Dich.
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