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THEMA:   Und der Co-alkoholiker.....?

 24 Antwort(en).

mart begann die Diskussion am 27.09.06 (13:33) :

Er macht sich das Alkoholproblem des Alkoholikers zu seinem Problem.

Er gibt sein Leben für die Bedürfnisse des Alkoholikers selbst auf, entwickelt ein starkes Helfersydrom und hat auch meist Schuldgefühle sich selbst gegenüber, weil er sich nicht in der Lage sieht, dem Alkoholiker zu helfen.

Co-abhängige werden auch von Außenstehenden und teilweise von anderen Familienmitgliedern als schuldig angesehen -- man hätte doch viel früher reagieren können -- es muß doch einen Grund geben, warum der Alkoholiker Alkohol trinkt -- er liebe seinen Partner zu wenig, ansonsten wäre es ihm doch gelungen, ihm aus seiner Sucht heraus zu helfen.

Durch sein Handeln, wie Verschleierung der Alkoholsucht des Partners, Lügen der Umwelt gegenüber, Unterstützung der Lebensführung des Alkoholikers, verlängert der Coalkoholiker die Alkoholsucht des Betroffenen.

Dies wird von vielen Alkoholikern ausgenutzt und der Partner soweit manipuliert, dass er seiner Sucht mit Hilfe des Coabhängigen weiter ausleben kann.

Selbst wenn der Betroffene keine Hilfe will, wird der Coabhängige alles dafür tun, ihm die Hilfe aufzuzwingen. Das geht soweit, dass sich das eigene Leben nur nach den Bedürfnissen des Alkoholikers ausrichtet.

Coabhängigkeit ist ebenfalls eine Krankheit, die der Hilfe Bedarf.
Viele Betroffene der Coabhängigkeit verstecken sich hinter der Liebe, dem Partner gegenüber, ohne es zu merken.
Coabhängigkeit von den wenigsten eingestanden wird und nur nach Hilfe für den Alkoholiker gerfragt wird und nicht für sich selbst.
Nur wer sich seiner Krankheit als Coabhängiger bewußt ist, wird sich Hilfe für sich suchen und nicht danach fragen, wie man den trinkenden Partner helfen kann.
Das ist aber ein genauso schwerer Schritt wie die Einsicht eines Menschen vom Alkohol abhängig zu sein, also Alkoholiker zu sein.


 Gudrun_D antwortete am 27.09.06 (14:39):

Mart!

mir scheint,du benötigst selber Hilfe!


 Lara antwortete am 27.09.06 (14:52):

Hallo mart,

erst einmal danke ich dir für die Eröffnung eines neuen Themas und für deine Offenheit.

Ich habe lange überlegt ob ich darauf offen antworten möchte.

Ja, ich bin Co-Abhängig!

Obwohl ich schon lange eine Selbsthilfegruppe besucht hatte, stand immer noch mein Partner im Vordergrund.

Diese Spielchen Flaschen markieren, Flaschen ausschütten und für ihn zu lügen, die konnte ich irgendwann ablegen.

Aber seine Wünsche und Ziele standen für mich immer im Mittelpunkt. Ging es ihm gut, ging es mir auch gut. Wenn Familienangehörige oder Freunde sagten, aber nun ist er doch trocken, erfühle ihm seine Wünsche, kam von mir nie ein Widerspruch. Im Gegenteil ich habe mich ständig selbst in Frage gestellt, und immer gegrübelt wo liegt mein Fehlverhalten dass er trinkt. Mein ganzes sinnen und trachten war nur sein Wohlergehen.

Mit der Zeit hatte ich vergessen welche Träume und Wünsche ich hatte.

Die Kinder wurden erwachsen und gingen ihre eigenen Wege. Aber auch sie waren psychisch gestört. Schon wieder ein Haufen Schuldgefühle für mich, nur bei den Kindern war es leichter sie zu bearbeiten. Sie waren mir eine große Hilfe.

Irgendwann ging bei mir dann nichts mehr, Krankenhausaufenthalt und dann eine Langzeittherapie für mich.

Auch heute nach so vielen Jahren stehen immer noch die anderen für mich im Vordergrund. Ständig muß ich mir sagen: es ist nicht deine Verantwortung, ich bin auch wichtig.

Was ich viele Jahre praktiziert habe kann ich nicht ganz ablegen, noch nicht!.

Ich habe mich heute ganz ehrlich gefragt, wenn du heute im Lotto gewinnen würdest, was würdest du dann machen. Es war so , mir fielen erst meine Kinder ein, ich kenne ihre Wünsche, aber meine eigenen nicht.
Ja, Co-Abhängigkeit ist eine Krankheit, und ich würde mir wünschen, auch da würde die Allgemeinheit mit Verständnis
reagieren und dem Betroffenen helfen.


 pilli antwortete am 27.09.06 (14:57):

warum wohl schreibe(n) ich (wir), Gudrun

zu diesem thema?

habe(n) ich/wir nicht bekannt, gefährdet zu sein? nix gelesen von den mehr als 100 davon zeugenden beiträgen?

...
"Schlimmer als blind sein, ist nicht sehen wollen."
(volksmund)


 mart antwortete am 27.09.06 (15:58):

Gudrun, ist es ein Schande Hilfe zu benötigen?

<<ich würde mir wünschen, auch da würde die Allgemeinheit mit Verständnis reagieren und dem Betroffenen helfen.<< (Lara)

Ich denke es ist unmöglich von der Allgemeinheit Hilfe zu erwarten so wie es unrealistisch ist in diesem Forum Hilfe zu erwarten - diese Hoffnung habe ich nie gehabt:-)

Aber es wäre schon etwas erreicht, wenn jemanden der Spott im Halse stecken bliebe und das Ausdrücken von "Mitleid" weniger routiniert aus dem Munde flutscht.

Das, was man erreichen könnte, wäre ein Bewußtsein der vielseitigen Problematik dieser Volkskrankheit in der Öffentlichkeit zu wecken. Dazu zählt natürlich, daß das Tabu, das über dieses Thema verhängt wird, nicht als eine gesellschaftlich notwendige Norm angesehen würde.

Helfen würde auch, wenn die Schuldfrage für eine Alkoholikerkarriere nicht an der bösen Ehefrau, dem bösen Ehemann und den anderen gängigen Erklärungsmustern aufgehängt würde, sondern allein an der Tatsache, daß Alkohol als Droge körperlich und seelisch abhängig macht.

Das heißt, der Alkoholiker trinkt, weil er trinken muß und nicht, weil er trinken will.
Der Alkoholiker kann erst dann trocken werden, wenn er seinen persönlichen Tiefpunkt erreicht hat und für sich die Entscheidung getroffen hat, daß er aus diesem benebelten Zustand herauskommen will.
Dann erst ist die Hilfestellung der Angehörigen und Co-alkoliker, der Freunde und Ärzte möglich und sehr nötig.

Die körperliche Entgiftung vom Alkohol ist in wenigen Tagen abgeschlossen, die seelische Abhängigkeit bleibt ein Leben lang bestehen. Auch hier ist das persönliche Umfeld gefordert. Aber die Hauptarbeit hat bis zum Lebensende der trockene Alkoholiker zu leisten.

Simba hat in Bezug auf die obige Fragestellung ein sehr gutes Buch empfohlen:

"Wenn Frauen zu sehr lieben. Die heimliche Sucht, gebraucht zu werden."
von Robin Norwood

Internet-Tipp: https://www.amazon.de/Frauen-lieben-heimliche-gebraucht-werden/dp/3499191008


 Literaturfreund antwortete am 27.09.06 (19:16):

Ich finde m a r t s Beschreibung sehr intensiv und präzise!

Wer sich bei R. Norwood die Kurve des Erkrankungsprozesses und der Genesung (S. 256f.; TB-Ausgabe rororo 8855) ankuckt, darf absolut darauf vertrauen, dass er den Weg zur Heilung auch allein schafft, wenn er sich von einem alkoholkranken Partner trennt – auch wenn er seinen „Abgang“ allein durchmachen muss, weil er schon vorher „verbaut“ wurde (am besten mit Hilfe einer Psychologin oder Psychiaterin konsequent oder heimlich organisieren).
*
Hilfe will ich aufzeigen, weil ich die Kliniken kenne (es sind natürlich Privatkliniken, teuer, aber wirkungsvoll. Meist foglen die "Partner" dann dorthin; so dass eine neue Chance besteht, wenn man nur nicht mehr nachgibt!)

Zur Oberbeg-Klinik: Der Prof. Gottschaldt, der allerdings schon tot hat, hat den Weg selber vorgemacht, auch die blöden Rückfälle; dann hat er sich das Konzept in den USA angekuckt; eine Klinik mit Freunden aufgemacht (damals in BAd Salzuflen), ist selber als trockener Alkoholiker in TV-Sendungen aufgetreten; hat Mitarbeiter gefunden, die heute die Kliniken weiterführen.

In allen Kur- und Badeorten gibt es psychosomatische Kliniken, deren Ausrichtung (ob verhaltenstherapeutisch oder psychologisch oder rein neurologich-psychiatrisch...) man sich aber vorher ankucken sollte.

Viele Co-Abhängige werden auch erst mal als „depressiv“ eingestuft, gerade wenn die kranken Partner auch zum Arzt gehen (z.B. hinter dem Rücken...!); davon muss „man“ oder „frau“ sich befreien, wenn „mensch“ eine Chance haben will und der Wille zur Veränderung da ist; denn die verordneten Sedativa oder Neuroleptica-Tabletten machen dann inaktiv (häufig auch abhängig).

S.: https://www.aerztegesundheit.de/Oberberg.htm

S. Kliniken:

Internet-Tipp: https://www.oberbergkliniken.de/de/therapiemodell/index.php


 Gudrun_D antwortete am 27.09.06 (22:17):

Literaturfreund

was willst du eigentlich zum Ausdruck bringen?


 pilli antwortete am 27.09.06 (23:05):

danke Stephan

die oberbergklinik ist mir von gesprächen mit betroffenen gut bekannt.


 Marieke antwortete am 28.09.06 (11:06):

Ja, guckt mal: "Kopf in den Sand stecken" bringt es auch nicht....

Mart, nimm mir nichts übel...ich v e r s u c h e, ein Bild reinzusetzen.
-Die 2 Süßen sind dann auch wieder hochgekommen.....

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/VkySBmxLt


 mart antwortete am 28.09.06 (11:28):

Ich habe oben geschrieben.
"...so wie es unrealistisch ist in diesem Forum Hilfe zu erwarten - diese Hoffnung habe ich nie gehabt:-)"

Ich muß mich einfach korrigieren:
Ich habe zwar diese Hoffnung nicht gehabt und meine Intention war eigentlich nur auf ein wichtiges und viele Menschen betreffendes Problem aufmerksam zu machen, die Decke des Schweigens und Verschweigens etwas zu lüften. Das geht am besten indem man die persönliche Betroffenheit ehrlich ausspricht. Ich habe aber von vielen Seiten Hilfe erhalten und hoffe, daß der stille Mitleser etwas nachdenklicher geworden ist.

(Auf medeas letztes sehr persönliches Posting in "Tabu?" werde ich per Email antworten)


 mart antwortete am 28.09.06 (11:47):

Hallo, Marieke.... auf jeden Fall ist dein Kurzlink nicht in Ordnung, gib doch bitte die ganze, vollständige Adresse für dein Bild hier einmal ein.
(Das könnte der Webm. ja dann alles löschen.)


 Marieke antwortete am 28.09.06 (11:54):

Neuer Versuch: Danke Mart!!

Internet-Tipp: https://img133.imageshack.us/img133/2953/0030zi6.jpg[/IMG]


 Karl antwortete am 28.09.06 (12:05):

Richtig wäre:
https://img133.imageshack.us/img133/2953/0030zi6.jpg

also ohne [/IMG]

Ich mache das aber mal nicht anklickbar, weil das Bild viel zu groß ist.


 Marieke antwortete am 28.09.06 (12:12):

Karl, Du hast recht.
Riesengroß sahen wir es jetzt auch-.
Vielleicht sagt mir noch jemand, wie es kleiner geht.

Jede(r)-, in diesem Falle ich-, blamiert sich eben, so gut er kann.
Danke für alle Geduld!


 mart antwortete am 28.09.06 (12:14):

Marieke,
Du müßtest dein Bild verkleinern, das kannst in deinem Album aber nur du machen. Heute abend versuch ich aber einen Weg für dich zu finden - oder jemand anderer versucht zu helfen.

Ja, ja.... ich weiß schon, das Helfersyndrom, aber oft doch nicht n u r eine schlechte Eigenschaft:-)

Allerdings finde ich den Titel für dein Bild sehr treffend - "Kopf in den Sand":-))


 mart antwortete am 28.09.06 (13:15):

Und hier die Süßen von Marieke

"Kopf in den Sand stecken"

Internet-Tipp: " target="_blank">


 Literaturfreund antwortete am 28.09.06 (13:37):

@Gudrun Sowieso!
(Aus alten Zeiten mit indiskreten oder gehässigen Attitüden bekannt...)

Ich glaube, meinen Text kann man gut verstehen.

Oder -

..., wenn die Frage ernsthaft für irgendwen anderen mit-gemeint war:

Es gibt auch Fälle, dass der abhängige Patient (weiblich) von einem co-abhängigen (männl.) auf den richtigen Weg gebracht werden muss, mit allem K(r)ampf! Insbesondere, weil er Co-abhängige sich dem Druck erst nach langem Ausgebeutetwerden endlich nachdrücklich widersetzen lernte.

Wer dazu Informationen haben will, kriegt heute überall Hilfe (die normalen neurol. Psychiater in ihren Praxen und Krankenhausabteilungen würde ich allerdings meiden); er kann sich aber auch der Adresse bedienen.
*
Wenn Gudrun auf "Werbung" anspitzen wollte - na, dann wende Dich dorthin.
Das ist auch eine in Deutschland anerkannt erfolgreiche Klinik.

Internet-Tipp: https://www.wa-ahlbrecht.de/images/etat_logos/logo_pfbp.gif


 Gudrun_D antwortete am 28.09.06 (15:13):

< Literaturfreund antwortete am 28.09.06 (13:37):

@Gudrun Sowieso!
(Aus alten Zeiten mit indiskreten oder gehässigen Attitüden bekannt...)>

Literaturfreund!
ein guter Rat:
besser deine persönlichen :
s.o.

zu verschweigen!

Immer noch nicht verstanden,was nicht geschrieben werden soll?


 Gudrun_D antwortete am 28.09.06 (15:14):

Marieke

das ist ja ein ganz reizendes Foto!


 mart antwortete am 28.09.06 (15:29):

Gudrun,

Ich habe immer noch nicht verstanden, was nicht geschrieben werden soll.?


 pilli antwortete am 28.09.06 (16:48):

ich sinniere nun hin und her...kreuz und quer, watt Gudrun meint, es solle nicht geschrieben werden?

zeit schenke ich Gudrun und ihrem beitrag, weil ich meine, vielleicht sei es doch ein hilfreicher gedanke; aber auch weil webbi vielleicht nicht meinen soll, die urache seien meine fehlenden spiegelneurone.

watt meinst du Gudrun nun wirklich?

...

danke marieke, treffer!

"nicht den kopf in den sand stecken";

ist schon gespeichert und es wird mich erinnern, wann immer ich zu dieser lösung schielen möchte! :-)

...
"Ein Rausch ist zu ertragen, die Trunksucht aber nicht." (Martin Luther)


 Gudrun_D antwortete am 28.09.06 (18:36):

Mart

<1. Bitte schwächen Sie Ihre Argumente nicht durch persönliche Angriffe! Diskutieren Sie über die Sache, nicht die Person. Stellen Sie niemals die Intelligenz oder die Urteilsfähigkeit eines Diskutanten in Frage, greifen sie weder seinen Stolz noch sein Selbstbewusstsein an.>

Meine hinweisende Frage an Literaturfreund bezog sich auf obige Kopie Punkt 1 der Forenregeln!

Ok?

Gudrun


 mart antwortete am 28.09.06 (19:06):

Ach so, ich dachte, du wolltest etwas zum Thema beitragen:-)

Internet-Tipp: " target="_blank">


 pilli antwortete am 29.09.06 (12:36):

ich habe das buch, mart

"Wenn Frauen zu sehr lieben. Die heimliche Sucht, gebraucht zu werden." (Robin Norwood)

aber auch

"Die ganze Frau/Körper-Geist-Liebe-Macht" (Germaine Greer)

seit dem beitrag von simba auf dem schreibtisch bereit gelegt aber bis heute nicht nachgelesen, weil ich...unbeeinflusst...schreiben und meine persönlichen gedanken mitteilen wollte.

das lesen möchte ich jetzt nachholen und mich dann wieder zum thema melden; dies zu deiner information. :-)

bissi geblättert habe ich heute früh bei Geer und dabei ein zitat von Hélène Cixious gelesen:

"Wenn du den Körper zensierst, zensierst du gleichzeitig den Atem und die Rede...Schreibe dich. Dein Körper muß Gehör finden. Nur dann werden die ungeheuren Quellen des Unbewußten fließen."


 pilli antwortete am 29.09.06 (12:40):

nachtrag

link zu amazon

Internet-Tipp: https://www.amazon.de/Frau-K%F6rper-Geist-Liebe-Macht/dp/3423242043