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THEMA:   Zu große Wohnung - Umziehen im Alter ?

 7 Antwort(en).

Arno_Gebauer begann die Diskussion am 23.09.06 (21:59) :

Hallo, Forumsbeteiligte,

viele ältere Menschen leben allein in viel zu großen
Wohnungen und Häusern. Zimmer werden nicht mehr benötigt,
nicht mehr betreten und selten nur noch gereinigt.
Angst vor dem Umzug hindert viele daran, in eine kleinere
und bequemere Wohnung umzuziehen.
Deshalb werden eine höhere Miete und höhere Heizkosten bis
zur Übersiedlung in das Pflegeheim akzeptiert.
Ich würde gerne mal Eure Meinung dazu wissen.

Viele Grüße
Arno Gebauer


 Gudrun_D antwortete am 24.09.06 (08:14):

Ach,Arno
wo haste denn das nun wieder her?

Muss man denn,nur weil man alt ist,in ein Zimmerchen sich verkriechen?

Wenn man die finanziellen Möglichkeiten hat,das gewohnte und liebgewonnene Zuhause zu erhalten,
was ist daran verwerflich?

In ein Haus oder grosse Wohnung kann
-wenn erforderlich-oder rechtzeitig-
eine Person mit einziehen,die bereit wäre,Betreuung etc.zu übernehmen.
So muss man nicht aus dem eigenen Heim in ein Pflegeheim oder Ähnliches umziehen.

Das endgültige "Heim" ist für uns alle gleich gross und eng!

Ich bin nun 77 Jahre alt und denke gar nicht daran,in eine Miniwohnung zu ziehen!
Bin zwar ganz und gar nicht so fit,wie noch vor 10 Jahren,erledige aber bis auf die schweren Gartenarbeiten sehr gerne noch mein tägliches Einerlei!

Es ist für mich unvorstellbar,nur weil ich nicht mehr jung bin,eingepfercht werden zu sollen!

Vorsichtshalber habe ich mich im betreuten Wohnen angemeldet.
Wohlgemerkt:
angemeldet!
Das bedeutet,wenn ich möchte,kann ich dort
eine Zweizimmerwohnung mit Diele und Balkon,eigenem Bad
und kleiner Kochnische beziehen.
Obwohl meine Kinder des festen Willens sind,mich dort nicht einziehen zu lassen-bin ich der Meinung:
für alle Fälle ist es gut,zu wissen,wenn ich mal nicht mehr so ganz alleine meinen Alltag bewältigen kann,wäre ich dort gut aufgehoben,
wäre keine Belastung für meine "Ableger",und hätte doch ein adäquates Zuhause.
Bei Bedarf:
Hilfe für alles (kostet natürlich extra)
kann in einem sehr schönen Raum an gemeinsamen Mahlzeiten teilnehmen oder mir selber was brotscheln.

Diese Wohnanlage liegt nicht an einer verkehrsreichen ,sondern in einer Seitenstrasse und doch kann man schnell "mittendrin" sein.
Fenster und Balkons lassen in eine gepflegte Grünanlage schauen.
Ein Tiefgaragenstellplatz gehört auch zur Wohnung.

Noch aber geniesse ich,genügend Platz zu haben und ausserdem den kleinen Gästetrakt im UG,
und
den grossen Garten,
meinen treuen Hund,der mich bewacht und auf Spaziergängen begleitet!


 wanda antwortete am 24.09.06 (08:23):

Mir macht das Umziehen allgemein nicht so viel aus. Ich richte gerne ein und scheue keine Veränderungen.
Natürlich kostet ein Umzug nicht nur Geld, sondern auch Kraft und Nerven. Und jeder muss wissen, was er sich zumuten kann.


 Gudrun_D antwortete am 24.09.06 (08:44):

Wanda
bei meiner Antwort hatte ich die umzugsbedingten Anstrengungen nicht bedacht-
die machen mir aber auch keine Sorgen!
Ich bin so oft im Leben berufsbdingt umgezogen,habe die Routine nicht verloren.
Könnte ich einen Umzug nicht mehr alleine bewerkstelligen,hätte ich von Kindern und Enkeln
ganz sicher die nötige Hilfe.

Die wichtigste Antwort auf Arnos Fragen war für mich:

NICHT im Alter raummässig eingeengt zu werden!
Ich möchte abends in ein kühles,gut gelüftetes Schlafzimmer gehen können und nicht in einem Raum,der tagsüber geheizt wird,schlafen müssen!
Ich möchte auch einige mir sehr liebgewordenen Bücher und Bilder um mich haben können.

Ich möchte absolut nicht eingeengt stündlich daran denken müssen:
diese räumliche Enge führt unweigerlich in die Einbahnstrasse zu meinem Tod.......

Ich lebe noch -und das gerne!
Also,möchte ich das auch geniessen können!


 utelo antwortete am 24.09.06 (08:44):

Guten Morgen Arno,
vielfach ist es so, dass die Leutchen in zu großen Wohnungen leben, ohne sich wirklich wohl zu fühlen. Man könnte natürlich in eine kleinere Wohnung umziehen, aber eine andere Umgebung, der Umzug, der ganze Aufwand mit packen und so, das erfordert schon sehr viel Einsatz, Mut und Energie.
Ein oder zwei Zimmer an fremde Leute zu vermieten wäre eine Möglichkeit. Studenten suchen z.B. Zimmer zur Miete, die sie entweder durch Hilfe im Haushalt abarbeiten oder aber bezahlen. Es gibt da eine Studentenstelle, die solche Art Wohnen gegen Arbeit vermittelt. Ich meine die Formel lautet: 1 qm Wohnung gegen 1 Stunde Hilfe.

Ich habe z.B. zwei zusammenhängende, voll eingerichtete Zimmer, die ich nun schon seit etlichen Jahren an einen Herrn vermiete, der weit außerhalb von Köln wohnt und nicht jeden Tag nach Hause fahren kann. Es ist ruhig, macht fast keine Arbeit und die Miete ist ein schönes Taschengeld. Wenn man zur Miete wohnt, sollte man allerdings den Hauseigentümer um Erlaubnis fragen.

Gudrun:
Die Feststellung von arno ist Tatsache. Es war ja auch nicht die Rede davon, dass sich alte Leute in ein Zimmer verkriechen sollen. Solche Themen sind allemal wert, dass man darüber nachdenkt.

Schönen Sonntag noch.


 schorsch antwortete am 24.09.06 (10:19):

Frage: Soll ein Mensch, der mit seinem - inzwischen verstorbenen - Partner in Jahrzehnten ein Eigenheim wohnlich eingerichtet hat, ringsum Blumen und Bäume gesetzt, die Hypotheken bis auf Null abbezahlt, dieses Kleinod verlassen und in einen Neubau ziehen, ohne Aussicht auf Blumen und Bäume, oder gar in ein Altersheim, wo man ihm jeden Schritt und jede Bewegung vorschreibt?


 pilli antwortete am 24.09.06 (10:41):

ich weiss nicht, Arno, was andere bevozugen.

warum ich mich, wenn auch...wie andere meinen mögen; :-) "es sei viel zu früh dazu", entschieden habe, teile ich dir gerne mit.

nicht von haus und garten bin ich umgezogen, sondern nur verkleinert im sinne der wohnfläche habe ich mich. von zwei zimmern, küche mit 80qm und zahlreichen ,arbeitsintensiven fenster- und glastüren innerhalb der wohnung, habe ich mich für ein neubau-apartment von 56qm entschieden mit kleiner küche, grossem bad, terrasse mit winzgarten in schöner umgebung eines gerade entstehenden neuen stadtteiles, der in 15min mit bus, bahn oder auto zu erreichenden großstadt Köln...ganz nah am Rheinufer und bin es nun mehr als glücklich und zufrieden. :-)

jetzt kann nix mehr passieren, watt mich beunruhigen könnte und ich kann der "60" im kommenden frühjahr und "dem danach" aber sowatt von leichtigkeit begegnen! :-)

für dich Arno nur einige der m.e. bestehenden vor-und nachteile genannt:

- eine 6m glaswand trennt den wohnbereich von der terrasse und dem winzig-gärtchen und jedes wachsende hälmlein unkraut entdecke ich schon vom sessel aus; die wenigen gärtnerischen verrichtungen der jahreszeiten erlebe ich heute viel intensiver als freudiges tun und nicht als lästige pflicht.

nachteil: (schäm...den grossen garten 500qm) besuche ich weniger; mittlerweile haben tochter und schwiegersohn dort das "sagen". die beiden nutzten nun fleissig ohne kleingärtnerische gewissensbisse die unterstützende hand eines gärtners und ich leiste mir ab und zu, datt vergnügen, bei besuchen bissi kritteln zu dürfen! :-)

vielleicht doch kein nachteil? *zwinker*

einer der wesentlichsten gründe neben den, die arbeit erleichternden fakten (pflege der wohnung), und auch letztendlich mitentscheidend, waren die kosten mit sicht auf eine zeit, ohne freiberufliche tätigkeit neben den pensionsbezügen angenehm leben zu können. anstatt der seinerzeit gezahlten 760€ warmmiete plus jährlich hoher nachzahlung von nebenkosten, braucht es heute nur noch 320€ für die warmmiete incl. tiefgaragen-stellplatz. "Knöllchen" der ördnungshüter sind seither ein fremdwort für mich. :-)

mit der zugegeben, für mich erst schwierigen entscheidung, nicht mehr freiberuflich tätig zu sein, zeigte sich aber die perspektive, programme des öffentlich geförderten wohnraum zu nutzen.

also auch hier...m.e. nur vorteile!

mit zu meinen überlegungen gehörte aber auch, dass ich "unabhängig" sein wollte, wenn mich denn dann datt reisefieber vergangener jahre wieder packen sollte. :-)

ein wohnmobil wird es für mich sein, dass mir...gesundheit vorausgesetzt, es einfach machen wird, von heute auf morgen ohne viel jedönz, die haustüre zu schliessen, wenn ich denn dann vom virus, datt Sophiechen mitbetreuen zu dürfen, in zwei jahren geheilt bin! :-)

zur zeit erkunde ich meine gewählte umgebung mit der diggi und vielleicht mag der eine oder andere sich anschauen, warum ich meine, eine gute entscheidung getroffen zu haben; der "Sürther Bilderbogen" präsentiert meine blickwinkel.

:-)

Internet-Tipp: https://www.stufr.de/galerie/categories.php?cat_id=226


 utelo antwortete am 24.09.06 (11:55):

Ich möchte nicht aus meiner gewohnten Umgebung nach irgendwo umziehen müssen, auch wenn ich alt und gebrechlich oder krank bin. Zum Glück war ich in der Lage mir eine kleine Parterrewohnung alters- und behindertengerecht umzubauen. Dort habe ich einige Monate während meiner Krebserkrankung verbracht und würde im Notfall auch später wieder runterziehen. Dort ist ein hübscher begrünter Hinterhof direkt zu begehen, man braucht keine Stufen zu steigen, Kommunikation mit Hausbewohnern und Nachbarn ist auch gegeben. Der Pflegedienst ist gleich die Ecke. Wurde auch schon getestet und für gut befunden.
Diese kleine Wohnung wird monatsweise nur im Winter vermietet, weil im Sommer viel Zeit mit Kindern und Freunden dort verbracht wird und öfter auch mal Gäste übernachten können.
Diese Maßnahme war zwar eine teure Investition, aber Vorsorge ist halt immer etwas teurer.