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THEMA:   Was ist für Euch wichtiger: Lebenslänge oder Lebensqualität?

 15 Antwort(en).

Arno_Gebauer begann die Diskussion am 12.09.06 (21:14) :

Hallo, Forumsbeteiligte,

ich möchte mal wissen, was Ihr als Lebensziel
für wichtiger haltet, wenn Ihr zwischen

a) der Lebenslänge und
b) der Lebensqualität

wählen müßtet.

Viele Grüße
Arno Gebauer


 Karl antwortete am 12.09.06 (22:03):

Mit "entweder oder", "ja oder nein" ist das nicht zu beantworten. Ich würde für 1 Stunde Glückseeligkeit z. B. nicht meine noch erhofften Jahre wegwerfen. Ich würde aber auch nicht noch 100 Jahre in einem Foltergefängnis leben wollen.

Richtig ist wohl, dass ruhiges und maßvolles Geniesen auch ein langes Leben ermöglichen. Zeiten, in denen mir das nicht möglich war, habe ich erlebt; aber es hat sich immer wieder gelohnt, die Tiefs durchzustehen!


 Marieke antwortete am 13.09.06 (07:55):

Arno und andere Foristen,
meine sehr dominant gewesene Tante starb im Mai 06, im 100.Lebensjahr.
Es waren "nur" ca. 2 Jahre, in denen sie dement war. Der Gedanke kommt auf: es wäre besser gewesen für alle Verwandten -und für sie-, sie wäre vor 2 Jahren gestorben. Aber das liegt zumeist nicht in unserer Hand.
Mir fällt aber in diesem Augenblick ein, dass ich las, viele alte Menschen bringen sich selbst um........aber das ist ein anderes Thema.
Arno:
dir heute ausdrücklich Dank für die Themenwahl!


 Arno_Gebauer antwortete am 13.09.06 (08:27):

Hallo, Karl,

hast Du mir im Beitrag nicht mitgeteilt, daß sich die
Lebenslänge nur dann lohnt, wenn nach dem "Tal" wieder
eine Lebensqualität erwartet werden kann???

Was ist aber, wenn man einem Siechtum unterliegt???

Viele Grüße
Arno Gebauer


 pucki antwortete am 13.09.06 (09:03):

Für mich hat die Lebensqualität oberste Priorität.
Lieber kürzer leben, genießen, erleben dürfen und
möglichst gesund am Morgen tot aufwachen!!!

Heute Morgen traf ich eine Bekannte, deren Mann seit 2
Jahren im Heim dahin vegetiert. Anders ist sein Leben
nicht zu bezeichnen. Wir waren beide einer Meinung, daß
es für ihn besser gewesen wäre, vor 2 Jahren einzuschlafen.

Ganz sicher ist es für alle eine Qual, einen lieben
Menschen auf diese Weise Stück für Stück sterben zu
sehen.


 Karl antwortete am 13.09.06 (09:48):

Hallo Arno,

solange wie ich "denken" könnte, würde ich, davon bin ich heute überzeugt, auch um mein Leben kämpfen. Andererseits weiß ich, dass Situationen eintreten könnten, die mich vielleicht anders schreiben lassen würden, aber leicht aufgeben würde ich nie.


 pilli antwortete am 13.09.06 (13:02):

Arno :-)

verdammt schwer ist es, dir eine antwort zu geben...

spontan wollte ich dir gestern schreiben:

Lebensqualität, ist das einzige, was für mich zählt!

die "lust am leben" geschmälert zu sehen, bewegte mich bisher sehr viel mehr dazu, als die angst vor eventuellen quälenden schmerzen.

aber...nun hat sich da so ein kleines wesen in mein leben eingemischt und da wandern meine gedanken schon mal hin; wie lange noch darf ich ihren weg begleiten und anteil nehmen an ihrer entwicklung, den erfahrungen aus ihrem blickwinkel und den augenblicken, die ihr leben prägen?

und bei diesen überlegungen merke ich immer stärker, wie eine art feuer sich breitmacht, leben zu wollen; und wenn es denn sein sollte, selbst mit sehr viel weniger lebensqualität!

:-)


 dmz antwortete am 13.09.06 (13:29):

< Lebenslaenge oder Lebensqualitaet ? >
-
Da der Themensteller es gerne wissen moechte - von mir:
Ich favorisiere inzwischen das Lebensende -
bei wachem Verstande und bei einigermaszen ertraeglicher Gesundheit,
- nicht im Pflegeheim an der Maschine.
Vielleicht habe ich aber zu viel ArthurSchopenhauer gelesen:
- vom Leiden, und dass alles keinen Sinn mache .....
MfG/dmz.


 Medea. antwortete am 13.09.06 (14:12):

Selten mit Pilli einer Meinung - hier aber stimme ich ihr zu und kann auch im Namen meiner 90jährigen Mutter sprechen. Seitdem es Lena (6 1/2) und Antonia (4 1/2) auf dieser Welt gibt, möchten wir noch ein wenig diese Kinder auf ihrem künftigen Lebensweg begleiten dürfen - da waren die Taufen, das Schwimmenlernen, jetzt Lenas Schulbeginn und Antonias "Seepferdchen" vor einer Woche, die vielen Fragen und Überlegungen, die die Kleinen beschäftigen und so vieles mehr. Meine Mutter lebt auf, wenn die Mädchen da sind und die wiederum lieben ihre Omi Lenchen sehr.
Ja, auch ich würde eine Einschränkung meiner Lebensqualität in Kauf nehmen, um noch recht lange an der Entwicklung meiner Enkelinnen teilhaben zu können.
Gerade gestern wieder am Telefon von Lena vernommen, sie versuche jetzt, auf der Blockflöte die Noten von hinten zu spielen, weil sie mal etwas anderes hören wolle.


 dmz antwortete am 13.09.06 (18:33):

In verschiedenen Beitraegen kommt es zum Ausdruck:
Man erfreut sich indirekt an der weitergefuehrten (persoenlichen) 'Genkette'.
Endet diese doch mit einem Singel-Dasein wegen nicht erfolgter Weitergabe des Erbgutes.
Nur -, wer weisz schon, was er da so an Erbgut weitergibt oder weiterzugeben hat;
- und der Partner spielt dabei auch eine Rolle.
Risiko ..... - haeufig geht's wohl einigermaszen gut.
:::
Aber neben der Freude wird oben auch auf die Verantwortung hingewiesen,
die man als Angehoeriger der aelteren Generation verspuert.
Fuehlt man sich nun in psycho-philosophischer Hinsicht verantwortlich,
weil man eigene Defizite u Versaeumnisse verspuert und wettmachen will ?
(- dies hat auch etwas mit einer angestrebten
aber oft verletzten Lebensqualitaet zu tun).
MfG/dmz.


 Arno_Gebauer antwortete am 13.09.06 (18:55):

Hallo, Pilli,

ich denke, daß der Sinn des Lebens darin besteht,
Informationen weiter zu geben. Unter Informationen
verstehe ich die Gene und das im Leben erworbene Wissen.
Beide Informationen sind für die Evolution wichtig.
Deshalb ist die Begleitung junger Menschen so wichtig !

Viele Grüße
Arno Gebauer


 Axel antwortete am 13.09.06 (19:10):

Hallo Forummitglieder,
als "Frischling" im ST möchte ich zu dieser interessanten Thematik den einen oder anderen Gedanken äußern. Für mich hat die Lebensqualität, den Vorrang, aber wie ist sie definiert?, Was beinhaltet sie? Wer bestimmt sie? Vor allem dann, wenn durch Demenzerkrankungen keine klaren Willenäußerungen mehr möglich sind? Verwandte, Freunde, die Gesellschaft? Jeder hat doch seine eigene Vorstellung, wie und was für ihn zur Lebensqualität gehört. Deshalb sollte es m.E. kein Entweder-Oder geben, sondern ein Sowohl-Als auch. Die Länge des Lebens können wir nicht bestimmen, auch nicht, ob wir geistig und körperlich fit bleiben. Wir können nur hoffen und beten, daß wir, sollten wir dement und pflegebedürftig werden, auf Menschen treffen, die unsere menschliche Würde wahren.


 dutchweepee antwortete am 14.09.06 (04:45):

"Live fast, love hard, die young"

jim morrison (The Doors)

.


 wanda antwortete am 14.09.06 (06:22):

Lebensqualität gepaart mit Lebenslänge ist das, was ich mir wünsche - wobei ich bereit wäre sehr bescheiden zu sein, was die Qualität angeht.
Die Gründe wurden schon genannt durch pilli und medea.

@axel - ich kenne Dementerkrankte, die sehr glücklich sind, also subjektiv Lebensqualität spüren müssen.


 NIL antwortete am 14.09.06 (16:25):

Was da und dort anklingt, ist, dass Lebenserwartungen vor allem mit Bezugsmenschen, Kindern, Lebenspartnern, zu tun haben.
Ich glaube, das ist es, die sogenannte Einsamkeit lässt, des öfteren, den Tod ersehnen, da hilft auch Qualität, ist ja auch ein relativer Begriff, wenig.


 Tabaiba antwortete am 16.09.06 (13:31):

Ich bin new comer im ST und es ist schwierig zu dem Thema konkret Stellung zu nehmen. Da ich persönlich außer meinem Mann und meinem erwachsenen Stiefsohn keine Familie wie z. B. Enkel habe, ist für mich die Lebensqualität vorrangig. Solange ich geistig und körperlich fit bin ist das Leben für mich lebenswert will aber nicht als demente "Alte" meiner Umwelt zur Last fallen. Möchte das aber nicht negativ aufgefaßt wissen, da ich aus Erfahrung sehr wohl weiß, was es heißt, demente Menschen in der Familie zu haben. Da ich es mir leider nicht aussuchen kann, ziehe ich also die Lebensqualität vor. Besser noch ein paar Jahre gut gelebt, man weiß ja eh nicht was kommt. Auf keinen Fall möchte ich lebensverlängernden Maßnahmen ausgesetzt sein.