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THEMA: Grantigkeit im Alter ist oft ein Zeichen von Intelligenz
18 Antwort(en).
Arno_Gebauer
begann die Diskussion am 11.08.06 (18:20) :
Halo, Forumsbeteilgte,
heute wurde in der WDR5-Sendung Leonardo berichtet, daß intelligentere Menschen meist vom Charakter her offener, freundlicher, aufgeschlossener als ihre weniger intelligenten Zeitgenossen sind. Das ist in der Forschung schon länger bekannt. Doch jetzt kam ein amerikanisch- kanadisches Forscherteam zu einer überraschenden Erkenntnis: Freundlichkeit und Offenheit sei, so zeigten sie auf der 114. Jahrestagung der American Psychological Association, nur bei jüngeren Erwachsenen ein Zeichen von Intelligenz. Im Alter seien es eher die Grantler, die Bärbeißigen, die Verschlossenen, die sich als die Intelligenteren erweisen. Offenheit, Freundlichkeit und Aufgeschlossenheit gelten schon länger als Hinweise auf eine hohe Intelligenz. Denn zur Intelligenz gehört es, auf neue Situationen schnell reagieren zu können. Das kann man nur, wenn man sich dafür interessiert, was um einen herum passiert und wenn man schnell Kontakt zu Menschen finden kann. Doch bisherige Forschungen haben sich für ihre Studien zum Zusammenhang zwischen Intelligenz und Persönlichkeit nur auf junge Probanden gestützt. Jacqueline Bichsel von der Pennsylvania State Universitxy und Thomas Baker von der York University in Toronto haben jetzt erstmals bei jungen und alten Erwachsenen Persönlichkeit und Intelligenz untersucht. Sie konnten für ihre Studie 381 Erwachsene zwischen 18 und 89 Jahren gewinnen. Die Forscher konnten die Teilnehmer der Studie nach Intelligenz- und Persönlichkeitstests in drei Gruppen unterteilen: in junge Erwachsene, in ältere Erwachsene, die aber mit den Jüngeren "mithalten" konnten, und in alte Erwachsene über 60 Jahre, die von ihrer Intelligenz her die beiden anderen Gruppen übertrafen. Eine offene Persönlichkeit, so zeigte sich bei der Auswertung, ist nur in jungen Jahren ein deutliches Indiz für Intelligenz. Bei den Älteren, die in ihrer kognitiven Leistungsfähigkeit vergleichbar mit den Jüngeren waren, war Aufgeschlossenheit kein Charakterzug mehr, der Hinweise auf die Intelligenz gab. Bei der dritten Gruppe schließlich, den sehr intelligenten Älteren ab 60 Jahren, deutete ein angenehmes, offenes Wesen nicht nur nicht auf Intelligenz hin, sondern sogar eher auf das Gegenteil. "Eine freundliche, angenehme Persönlichkeit erwies sich als Gegensatz zu einer allgemeinen Intelligenz", erklärt Baker. "Das legt die Vermutung nahe, dass ein unangenehmer Charakter in höherem Alter einhergeht mit einem besseren Wortschatz und einer besseren Erhaltung von Wissen."
Wissenschaft aktuell Quelle: American Psychological Association
Viele Grüße Arno Gebauer
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mart
antwortete am 12.08.06 (13:19):
Na ja:-))))
Ist wieder die Zeit, wo Forschungsgelder bewilligt werden müssen.
Grantigkeit im Alter ist auch sehr oft ein Anzeichen für Demenz. *g*
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Marina
antwortete am 12.08.06 (15:24):
Auf jeden Fall können verbitterte Alte sich und andere (evtl. sich beschwerende Ehefrauen?) dann damit trösten, dass sie wenigstens intelligent sind. :-) Wer's glaubt, wird selig. :-))
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schorsch
antwortete am 12.08.06 (16:52):
Oh, da muss ich aber ein sehr dummer Zeitgenosse sein, wenn das stimmt, dass Freundlichkeit im Alter auf das Gegenteil von Intelligenz schliessen lässt!
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dmz
antwortete am 12.08.06 (20:30):
Ich meine, dass es die 'Intelligenz' als solche gar nicht gibt: was muss man sich darunter vorstellen ? Fachliche, soziale Kompetenz u.a.m ...... ? Der Begriff ist mE ein Hypothetisches Konstrukt. Er konnte mir bisher immer nur 'unscharf' erklaert werden; - und damit nicht zufriedenstellend. ::: In Intelligenz-Tests habe ich auf Grund meiner Technischen Ausbildung (u.a.Darstellende Geometrie) immer beim Raeumlichen Denken besonders viele Punkte eingeheimst. Aber bin ich deshalb intelligent ? Ist der 'Forscher' insgesamt intelligent, wenn er sich in anderen Lebensbereichen jenseits seines Fachgebietes eher als 'dekadent' erweist ? MfG/dmz.
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Marina
antwortete am 12.08.06 (20:57):
Es gibt auch Fachidioten. :-)
Unter Intelligenz verstehe ich mehr als das. Aber so lange man noch Fragen stellt, ist es m. E. ein Zeichen von Intelligenz, dmz. :-)
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ruedi
antwortete am 13.08.06 (16:20):
Armes Betreuungspersonal im Altenheim. Grantiker werden weder von der Betreuung noch von Mitbewohnern geschätzt.
ruedi
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hl
antwortete am 13.08.06 (16:42):
Ich halte obige Erkenntis der US-Wissenschaftler für absoluten Quatsch.
Hallo ruedi, wenn alte Menschen grantig sind, hat das meist eine Ursache und es gehört zu den Aufgaben des Pflegepersonals, die Ursachen heraus zu finden und ggf. zu beseitigen.
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Karl
antwortete am 14.08.06 (10:16):
Ich bin heute morgen besonders intelligent, irgendwie verkatert ;-)
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wanda
antwortete am 14.08.06 (10:16):
da bin ich anderer Meinung - man sollte die alten Menschen so nehmen wie sie sind. Wenn einer grantig ist, dann gehört das eben zu seiner Persönlichkeit.
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Marina
antwortete am 14.08.06 (13:09):
Karl, bald bist du bestimmt wieder dumm. Spätestens, wenn die Pflicht wieder ruft. :-))
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doris16
antwortete am 15.08.06 (02:39):
Obwohl ich ja nun womoeglich, als Alumna der York University in Toronto (Psychologie), Herrn Bakers Studie bewundern sollte, kann ich seine Schluesse nicht bestaetigen. Eine Probanden Zahl von 381 verteilt auf eine Reihe von 18 bis 89 ist auch nicht ausreichend fuer Gueltigkeit. (Kenne deutsche Terminologie nicht ausreichend auf diesem Gebiet). Meine Erfahrung is eher das Gegenteil . . . Ich wohne nun schon seit 15 Jahren in Senioren (55+) Wohnhaeusern, und sehe hauptsaechlich grantige Mitbewohner, mit denen man kaum eine intelligente Unterhaltung fuehren kann.Leider muss ich dazu sagen, dass dabei die Deutschen ganz besonders negativ sind!
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Gudrun_D
antwortete am 15.08.06 (07:42):
Grüsse übern Teich an Dich,Doris
aber,ich möchte Dir zu gerne widersprechen!
Man kann diese sogenannte Altersgrantigkeit doch nicht einfach so pauschalieren!
Sehr viele ältere und alte Menschen sind doch bestrebt,ihr Altwerden und Altsein durch viele Möglichkeiten lebenswert zu machen und körperlich und geistig beweglich zu bleiben!
"Grantige" Menschen gibt es nicht nur im Alter!
Das ist wohl eher eine Wesensveranlagung oder wird durch Lebensumstände "erworben".
Und wer die bedauernswerten Menschen in Alters-oder Pflegeheimen meint, der sollte mal darüber nachdenken,wie wenig Pflegende für wieviel zu Pflegende verantwortlich sein müssen!
Da ist Grantigkeit auf beiden Seiten nachvollziehbar, wenn auch mit grossem Bedauern!
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schorsch
antwortete am 15.08.06 (09:51):
Früher nannte man grantige Mitmenschen noch "Originale"....
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wanda
antwortete am 16.08.06 (08:14):
@schorsch - es gibt auch heute noch Originale und oft sind sie es deshalb, weil eben zeitweise grantig. Die hiesigen sagen Dir nichts, aber ich erinnere an Hans Moser und den Trenker Louis.
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Claude
antwortete am 16.08.06 (08:47):
Es liegt vielleicht auch an der Freiheit die man im Alter erreicht, man will nicht mehr um jeden Preis Eindruck schinden, im Normalfall, man führt keine Balztänze mehr auf, man sagt einfach das was man für die Wahrheit hält und das was man denkt. Könnte doch sein oder?
Claude
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nasti
antwortete am 16.08.06 (09:55):
Ich glaube, Streitsüchtige /Wahrheitssuchende/ Menschen sind mehr gesund als die „Harmoniebedürftigte“. Sie haben noch Mut und dazu gehörige Stress Pensum in Ordnung, während die kranken sehnen sich schon jetzt nach Jenseits, das kleinste Stress belästigt das Nervenkostüm, und trotz der große Ruhe, wonach Sie auch verlangen, sind innerlich unruhig, instabil, unglücklich. Nur meine Beobachtung ohne wissenschaftliche Beweise.
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Arno_Gebauer
antwortete am 17.09.06 (09:28):
Hallo, Forumsbeteiligte,
ist es nicht so, daß Einsamkeit viele Menschen aggressiv werden läßt und daß diese Aggressivität mit Grantigkeit verwechselt wird?
Viele Grüße Arno Gebauer
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doris16
antwortete am 17.09.06 (20:11):
Nein, Arno, "grantig" ist eher gleich zu setzen mit "schlechter Laune sein". Das sind meiner Erfahrung nach (wohne in Seniorenwohnhaus) sehr viele alleinlebende alte Leute. Sie meckern ueber unwichtige Kleinigkeiten, sind sehr kritisch, fuehlen sich leicht angegriffen. Unter aggressiv verstehe ich aber "angriffslustig", das geht ueber "meckern" weit hinaus.
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