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THEMA:   Noch einmal: Ärzte-Streiks

 8 Antwort(en).

Catty begann die Diskussion am 10.06.06 (08:08) :

Gestern war ich zu einer Untersuchung in einer Uni-Klinik und wurde mit der Bemerkung empfangen: ‚Sie haben Glück. Ab der nächsten Woche ist dieses Labor geschlossen. Wiedereröffnung fraglich. Und wenn das so weitergeht, gibt es in Zukunft überhaupt keine sonografischen Untersuchungen mehr - außer bei Notfällen, weil es keine Ärzte mehr geben wird, die diese Untersuchungen durchführen.“



Die Uni-Kliniken verschiedener Städte haben die meisten Patienten in kommunale Krankenhäuser verlegt und viele Stationen geschlossen.
Nun will Montgomery auch diese Krankenhäuser bestreiken lassen.

Liegen die Patienten dann demnächst in Zelten von Hilfsdiensten?
Oder bringt man sie ins Ausland?
Wird man Mangels Bedarf das Pflegepersonal entlassen?

Ich fragte gestern: ‚Was machen Sie denn den ganzen Tag, wenn Sie streiken?’
Ich hörte: ‚Oh, da gibt es doch allerhand Aktions-Angebote, Versammlungen und so ...’

*

Ich fasse es einfach nicht :-(


 utelo antwortete am 10.06.06 (08:33):

Mit Entsetzen sehe ich immer wieder diesen unsäglichen stänkernden Montgomery, der die Leute entsprechend aufhetzt und gar nicht zulässt, das gute und verträgliche Vereinbarungen getroffen werden. Und die Ärzte, gestandene studierte, angeblich intelligente Menschen laufen diesem hinterher wie dem Ratternfänger von Hameln damals die Kinder. Haben die denn ihr Hirn verloren oder vergessen, dass sie eins haben?
Die Ärzte benehmen sich wie kleine dumme Schuljungen mit ihren Pfeifen und dem Rumgekreische. Sie haben sich auf ein Benimm-Niveau unterster Stufe herab begeben.

Ich habe bisher sehr viel von sehr vielen Ärzten gehalten und voll auf deren Seite gestanden. Nun kommen mir aber doch erhebliche Zweifel, ob sie tatsächlich so intelligent sind, wie man voraus setzt. Oder sind sie nur unbedarft und das ganze Studium war in puncto Menschlichkeit für die Katz.

Wer haftet denn für Schäden, die Patienten durch Nichtbehandlung entstehen? Werden sie zur Verantwortung gezogen, wenn Menschen sterben, weil keiner sich um sie kümmert? Wie können die Ärzte so etwas mit ihrem Gewissen vereinbaren? Sie wollten doch helfen und heilen.
Eine gewisse Wut und Aufregung gestehe ich gerade überbelasteten Klinikärzten zu. Habe ja selbst miterlebt, wie stark sie belastet sind. Aber diese Spielchen über solch lange Zeit entbehren jeder Rechtfertigung.


 eko antwortete am 10.06.06 (10:13):

@ utelo:

Auch Ärzte sind nur...............Menschen! (;-)#


 kreuzkampus antwortete am 10.06.06 (17:45):

Darf ich an dieser Stelle mal ganz zaghaft einwerfen, dass an dieser Geschichte auch Arbeitgeber beteiligt sind, die sich sehr wohl bewußt sind, dass sie durch ihre Hartnäckigkeit die Öffentlichkeit zunehmend gegen die Ärzte aufbringen; selbst dann, wenn die Forderungen der Ärzte im Ansatz berechtigt sind? Und das ist mindestens genauso zu kritisieren. Ich verstehe übrigens, dass die Ursachen für die derzeitige Auseinandersetzung über Jahrzehnte hinweg von Arbeitgeberseite, gewissermassen schleichend, herbeigeführt wurden, weil man eine Regelung der Arbeitsbedinungen immer vor sich hergeschoben hat.


 utelo antwortete am 10.06.06 (18:55):

kreuzkampus, natürlich hast du Recht, brauchst du also nicht "zaghaft" einzuwerfen. Lange Jahre haben die Arbeitgeber die Klinikärzte ausgenutzt -und diese haben es sich gefallen lassen. Wie bei so vielen Dingen, hätte auch hier die Regierung -Gesundheitsministerium usw.- eingreifen müssen. Das Problem ist ja schon lange bekannt.
Ich weiß auch, dass Ärzte nur Menschen sind, habe früher als Arzthelferin gearbeitet. Im Krankenhaus als Patientin war ich sehr zufrieden mit den Ärzten. Sie hatten kaum Feierabend hatten und waren trotzdem für die Patienten da.

Aber ich finde die jetzigen Forderungen nicht so richtig gerechtfertigt. Und diese Aufhetzer -genau wie bei den anderen die Gewerkschaften- sollen sich besser mit gescheiteren Vorschlägen profilieren, als solchen Streiks, wo alle bei verlieren.


 kreuzkampus antwortete am 11.06.06 (17:25):

Dass Forderungen und deren Erfüllung sich nach Tarifauseinandersetzungen "treffen", wissen wir alle. Nun warte ich mal sehr gespannt ab, ob und wie sie sich einigen werden....


 Catty antwortete am 12.06.06 (11:02):

Oh,
sie werden Montgomery ein Schweigegeld bezahlen - und dann ist Ruhe.


 carina53 antwortete am 12.06.06 (12:43):

Hallo Catty,

warum denn Montgomery ? Verdi hat doch kein Mandat, die Ärzte zu vertreten. Der Anteil der Ärzte bei Verdi ist viel zu gering.

Man kann doch nicht eine Lohnerhöhung anbieten, u. gleichzeitig Weihnachts- u. Urlaubsgeld streichen. Mit einer Hand nimmt man, mir der anderen Hand gibt man.

Auch ich bin von diesen Streiks betroffen, stehe jedoch auf der Seite der Ärzte. Die Arbeitsbelastungen der Ärzte in Kliniken sind enorm u. das muss sich ändern. Kein Handwerker leistet eine Stunde umsonst - u. von Ärzten verlangt man das ?
Bayern hat einen Vorschlag unterbreitet, bis 2008 - 20 % mehr zu zahlen. Auch in BW wäre eine Einigung möglich. Leider können die schwächeren Bundesländer nicht mitziehen, da die fin.. Mittel nicht vorhanden sind.

So kann man nur hoffen, dass bald mal eine Einigung erzielt wird.

Gruß Carina


 Catty antwortete am 12.06.06 (15:59):

"Staatsanwalt ermittelt wegen Tod einer Patientin

Schwere Vorwürfe gegen Ärzte des Uniklinikums Göttingen: Weil sie wegen des Streiks den Krankenhausaufenthalt einer Herzkranken verschoben haben sollen, sind sie nun ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten. Die Patientin starb zwei Tage nach dem eigentlichen Behandlungstermin. ... "

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de