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THEMA:   Das Christophorus-Projekt

 2 Antwort(en).

nasti begann die Diskussion am 30.05.06 (23:16) :


Die Alten müssen die Kinder retten
Von DR. DANA HORÁKOVÁ

Autorin Dr. Dana Horáková (Ex-Kultursenatorin von Hamburg)
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Läßt sich der „Krieg der Generationen“ noch abwenden? Ja, sagt die Doktorin der Philosophie Dr. Dana Horáková in einem neuen Buch – und schlägt einen Generationenpakt vor, wie es ihn noch nie gab. Er ist inspiriert vom christlichen Glauben: Wie einst der Heilige Christophorus sollen ältere Menschen beginnen, mit ihrer Kraft und Erfahrung die Jungen zu tragen – als persönliche Paten – z. B. für Kinder.

Die Hälfte der 20 Millionen deutschen Senioren sind einsam!

13 Millionen Kinder sind auch einsam – weil sie allein und isoliert aufwachsen. Mit wenig Liebe, wenig Verständnis und wenig Hoffnung.

Einsamkeit bricht jeden. Selbst die coolsten Knackis fürchten heute nur noch eines: Einzelhaft: „Der Mensch ist nicht geschaffen, allein zu sein“, sagt die Bibel.

Fakt ist: Noch nie zuvor gab es so viel Einsamkeit wie heute. Arbeitslose werden zu Wertlosen – und Unbequeme und Unangepaßte werden in soziale Wüsten abgeschoben und in emotionalen Verliesen aufbewahrt.

Betroffen sind vor allem zwei Gruppen: die Kinder und die Alten! Unsere Senioren landen in Altersheimen und leiden nicht an Hunger und Kälte – sondern an Mangel an Respekt, Akzeptanz und sinnvollen Aufgaben. Kaum ist ihre Lebens-Arbeitszeit abgelaufen, lauert die Leere, der Horror vacui.

Aber: Auch die Kinder, für die Einsamkeit noch kein Begriff ist, erfahren sie hautnah – und zwar als ein Gefühls-Vakuum. Sie werden in kollektiven Erziehungsanstalten sozialisiert – und vermissen nach dem täglichen Schulende eine Bezugsperson!

Mehr als ein Drittel der Deutschen sind emotional isoliert – sie werden depressiv und krank, aggressiv und kriminell. Obwohl die einzige Sünde der Alten ihr Geburtsdatum ist – und die der Kinder ihre Sehnsucht nach lebendiger Wärme.

Ein Drittel der Deutschen werden nicht als Menschen auf Augenhöhe behandelt, sondern als trottelige Kukis oder verhaltensgestörte Pisa-Verlierer.

Ein Drittel der Deutschen werden als Sorgenkinder der Nation einfach entsorgt und landen in existentiellen Sackgassen – in der Einsamkeit, in Altersheimen und Ganztagsschulen. Kinder gelten als „Mühsal, Plage, Armutsrisiko“ (Renate Schmidt). Senioren gelten als egozentrische, nimmersatte Raupen.

Aber Einsamkeit ist gefährlich – und macht gefährlich. Sie erzeugt Neid, Haß, Gewalt.

Es ist die Einsamkeit, welche die Musterkinder in kleine Kriminelle verwandelt, die andere terrorisieren, das Gemeingut vandalisieren – und unfähig werden, tiefe, anhaltende Beziehungen einzugehen...

Mehr als 60 % der Eltern halten ihre Kinder für „nervös“.

Die Zahl der psychisch Kranken stieg innerhalb von sieben Jahren von 840 000 auf 1,16 Millionen im Jahr 2004.

Die Kinderkriminalität nimmt beängstigende Ausmaße an – aber auch die Anzahl der grauhaarigen Gauner steigt.

Kommt es zu einem Krieg der Generationen?

Was also ist zu tun?

Wer rettet Kinder und Alte? Was brauchen sie, um nicht ihrer kriminellen Energie oder selbstzerstörerischer Lethargie zu verfallen? Um sich wehren zu können gegen Mobbing, Manipulation und Mißachtung?

„Das Christophorus Projekt“, Neuer Europa Verlag, 240 Seiten, 22,90 Euro

Kinder sind nur böse, wenn man sie allein läßt. Alte Menschen verbiestern. Sie haben Zeit. Viel Zeit. Die Alten müssen die Kinder retten. Mit ihrer Zeit, ihren Erfahrungen – mit ihrer Lebensweisheit.

Im Vergleich der Kinderfreundlichkeit in Europa steht Deutschland auf Platz 17 von 17.

Kinder haben keine Arbeit, alte Menschen auch nicht. (Daher gelten sie als nutz- und wertlos, weil Arbeit den höchsten aller Werte darstellt).


 nasti antwortete am 30.05.06 (23:16):

weiter



Unsere Gesellschaft schwört auf Tempo, Beschleunigung, Geschwindigkeit. Die Kinder und die Alten können mit dieser Nonstop-Generation nicht Schritt halten. Sie sind langsamer, unbeweglicher und daher ausgegrenzt.

Kinder und Alte wollen keinen Krieg, sie versuchen, der Einsamkeit zu entgehen – und zwar auf die gleiche Art und Weise: Sie glotzen und shoppen:

Ein 70jähriger verbringt 288 Minuten vor dem Bildschirm – täglich. Das sind fast 75 Tage pro Jahr. Ein durchschnittliches Kind verbringt täglich etwa 220 Minuten vor der Glotze – Zeit, die früher mit Büchern, Spielen und Lernen verbracht wurde.

TV glotzen lenkt ab, aber in Wirklichkeit macht es noch einsamer.

Wer Serienstars ins Herz geschlossen hat, macht sich zum Zaungast fremder Schicksale, ferner Scheinwelten. Seine eigene Phantasie verkümmert, er verstummt: „Das Vielsehen dämpft den natürlichen Bedarf an zwischenmenschlicher Kommunikation.



Bild.T-Online Web


 schorsch antwortete am 31.05.06 (09:42):

Dem ist nichts beizufügen als "Bravo".

Übrigens: "Bravo" feiert heuer seinen 50. Geburtstag.