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THEMA:   Länger "arbeiten" oder länger "arbeitslos"?

 16 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 02.02.06 (08:45) :

In den letzten Jahren haben wir uns hier öfters über die schlechten Chancen älterer Menschen im Arbeitsleben beklagt. Viele deutsche Firmen stellen niemanden über 50 ein, jetzt aber soll länger gearbeitet werden. Im Klartext wird dies bedeuten, die Arbeitslosigkeit dauert länger, trifft mehr als früher und senkt auch noch die erst später (und kürzer) gezahlte Rente.

Dann sind die Mittel endlich da, um unser Engagement am Horn von Afrika zu verstärken.


 schorsch antwortete am 02.02.06 (11:59):

Ich habe es schon oft gesagt: Wenn Regierung (sprich das kapital) es fertig bringt, dass die Rentenaltersgrenze nach oben verschoben wird, gibt es bei den Jungen einfach mehr arbeitslose.

Alte Arbeitslose aber sind weniger gefährdet, Banküberfälle, Strassenraubzüge oder Rauschgiftgelage zu organisieren.....


 Claude antwortete am 02.02.06 (13:36):

Ich glaube dass die Massenarmut im Alter vorprogrammiert ist.
Es ist ja eine Illusion zu glauben die Menschen könnten bis zu 67 ten Lebensjahr durcharbeiten in vielen Sparten ist das körperlich gar nicht möglich. Das ganze Gerede dient nur einem Zweck die Renten zu kürzen. Früher in der Arbeitslosenhilfe war es noch üblich einen Rentenbeitrag zu zahlen, das findet nun im Arbeitlosengeld II nicht mehr statt, bei fortdauernder Arbeitslosigkeit im Alter verpuffen ganze Lebensarbeitszeitbiografien zu nichts. Rot Grün leierte das ganze an und die große Koalition übernahm es.
Na hoffentlich fangen die nicht auch damit an jede Woche eine neue Sau durch das Dorf zu treiben, die Tinte unter dem Koalitionvertrag ist noch nicht einmal trocken Müntefering ist das ja noch gewöhnt war es doch der Stil von Rot Grün.
Das einzige was an der SPD noch links ist sind die Blinkanlagen an den Dienstlimousinen. Na hoppla einmal Afrika und hoffentlich zurück schließlich haben wir ja eine internationale Verantwortung zu tragen nicht wahr? Irgendwie nicht lustig!! Gruß Claude


 siegfried46 antwortete am 02.02.06 (16:26):

Nicht nur wir hier im seniiorentreff, sondern zahllose ,,Experten“ beschäftigen sich in endlosen Diskussionen mit diesem Thema – und ich habe den Eindruck, dass man sich dabei stänig im Kreis bewegt und immer die gleichen Argumente anführt. Man muss meiner Meinung nach erst ein paar Grundfragen klären:
1)Welche Bedeutung hat Arbeit im Leben?
2)Ist ein Altern ohne Arbeit nicht wünschenswert? Wozu hat der Mensch Maschinen erfunden, die uns Arbeit abnehmen können?
3)Dient Arbeit in erster Linie dem Gelderwerb oder der Beschäftigung der Menschen?
4)Warum ist das Thema steuerfinanzierte und einheitliche Grundrente (Grundeinkommen) anscheinend unvorstellbar und angeblich von wem auch immer nicht gewollt?
5)Was erwarten wir vom Staat? Soll uns der Staat in allen Lebenslagen betreuen?
6) Inwieweit sind wir Bürger in der Lage, unsere Versorgung im Alter selbst zu organisieren – durch Ersparnissse, gegenseitige Nachbarschaftshilfe usw.?

@ schorsch: Ich bin der Meinung, bei knappen Arbeitslöglichkeiten sollten die Älteren den Jungen den Vortritt lassen. Die Elterngeneration hat die Kinder in die Welt gesetzt und sollte den Kindern dann auch Möglichkeiten geben, sich zu entfalten. Man kann nicht bedauern, dass zu wenige Kinder geboren werden und dann diese Kinder nach der Schule in die Sinnlosigkeit entlassen.


 schorsch antwortete am 02.02.06 (18:11):

Richtig, siegfried46. Nur sollten dann die Jungen das auch schätzen - und nicht über die nutzlosen Alten schimpfen, die man durchfüttern müsse....


 wynmuck antwortete am 02.02.06 (18:15):

3 Diskussionspunkte: Es wird auch darüber berichtet, daß die Lebenserwartung gestiegen ist und weiter steigt. Das mag sicher wahr sein. Nicht untersucht ist, ob auch die aktive Lebensphase gestiegen ist, oder ob das Siechtum und die Krankheit nur verlängert wird, bis man dahingerafft wird.
2. Punkt: War mal vor etlichen Jahren auf einem Vortrag , gerade was die Rente betraf. Da war noch die Rede davon, daß der Renteneintritt nicht automatisch mit 65 erfolgt, sondern daß man das beantragen muß. Wer also mit 65 nicht kündigt, bleibt weiter in seinem Beschäftigungsverhältnis. Weiß nicht, ob das heute (theoretisch) auch noch gilt. Also könnte man doch der Marktwirtschaft Tribut zollen und jeder der will, darf weiterarbeiten (wenn er denn eine Arbeitsstelle hat).
Alles andere ist nur Druck von oben, um die veruntreuten Gelder aus der Rentenkasse wieder zurückzuholen. Hier ist schon die Frage aufgetaucht, wozu Arbeit nötig ist. Die Frage ist berechtigt, denn viele Arbeiten können in Asien billiger ausgeübt werden. Eine Lösung des Problems gibt es meiner Meinung nach nur, wenn die Sozialversicherungen von der Arbeit losgekoppelt werden, also vollkommen steuerfinanziert werden und dafür die MWSt entsprechend erhöht wird. Dann wird unsere Arbeitskraft wieder billiger und konkurrenzfähig, und vielleicht erhält dann jeder wieder das "Recht auf Arbeit".
Noch ein letzter Satz: "Nein zur 40-Stunden-Woche" etc. gehört wirklich nicht in die heutige Welt. Wer produzieren will, muß auch arbeiten können. Durch weniger Arbeitszeit, mehr Urlaub etc. ist Deutschland sicher nicht zu helfen. Wenn man dann aber hört, daß Ölunternehmen über 30 Milliarden Dollar Gewinn im letzten Jahr gemacht haben und vom hohen Ölpreis profitiert haben, sträuben sich natürlich die Haare, aber wenn davon dann Beiträge an die Sozialversicherungen und weniger an die Aktionäre abgeführt werden müßte, wäre ja wieder alles in Ordnung.
Gruß Fritz


 Claude antwortete am 02.02.06 (18:31):

siegfried46
Ich weiß nicht was du machst und von was du lebst und ob du Arbeit als etwas unterhaltsames Sinnspendendes siehst. Aber es gibt Bevölkerungskreise die verdienen Geld und bestreiten damit ihren Lebensunterhalt. Arbeit dient ganz eindeutig für die meisten zum Gelderwerb.

Wenn das alles noch dazu führt das man es als sinnvoll empfindet dass man stolz drauf ist und dass man dadurch Selbstwertgefühl entwickelt wäre es ja fast schon ein Idealzustand.
Meistens ist es nicht so.
Die Frage wäre es nicht gut ohne Arbeit zu altern stellt sich für die Menschen von denen ich spreche überhaupt nicht, sondern nur, langt es denn zum vernünftigen Leben! Die Frage warum hat der Mensch die Maschinen erfunden hat was nettes naives, bist du Lehrer gewesen? :-)))

Warum keine Steuerfinanzierte Grundrente, man muß dann aber auch die Möglichkeit haben Vorsorge zu treffen, meistens sind die Menschen weiter als die Politik , in meinem Bekanntenkreis werden jetzt schon Verträge für Kinder und Enkel geschlossen mit sehr sehr langen Laufzeiten. Aber jeder kann das nicht, hängt wohl auch vom Einkommen ab.
Ein weites Feld zu reden siegfried46 !!

Freundlicher Gruß Claude


 Claude antwortete am 02.02.06 (18:37):

schorsch,
diese Jungen haben wir erzogen, die erfüllen den Generationenvertrag nicht. Trost ist (aber zweifelhaft)was sie den Alten antun, tun sie sich auch selber an!!


 Arno_Gebauer antwortete am 02.02.06 (19:50):

Hallo, Interessierte,

besser wäre es, wenn die jungen Menschen nicht erst mit
Ende 30, sondern mit Ende 20 in den Beruf kommen könnten.
Durch den sehr späten Berufseintritt der jetzt jungen
Menschen arbeiten diese auch nicht länger als andere Generationen.
Die Arbeitslosigkeit nimmt seit ca. 30Jahren kontinuierlich
weiter zu. Trotz der Versprechen der verschiedenen Parteien,
die Zunahme der Arbeitslosigkeit zu stoppen, ist das
Gegenteil zu beobachten. Auch die jetztige Regierung wird
dieses Problem nicht lösen.
Forschung und Bildung sind effektiver im Arbeitsplatzabbau
als das politsche Bestreben!

Viele Grüße
Arno Gebauer


 hugo1 antwortete am 03.02.06 (10:53):

da hab ich mal einige Jahrzehnte in einem Staat gelebt, dessen Philosophie bestand u.a. auch darin, aus seinen Mitgliedern auf lange Frist gesehen, Individuen zu schaffen, die das Schaffen als höchstes der Gefühle ansehen und danach handeln würden.
Also im praktizierendem Kommunismus sollte es "Die Arbeit" an sich nicht mehr geben. Zumindest nicht für Geld und Gute Worte, sondern nur noch als dringendes, zwingendes, inneres Bedürfnis, aber jeder nach seinen Fähigkeiten und Möglichkeiten. Noch schieriger wäre es wohl gewesen, die dazu passenden Bedürfnisse zu befriedigen, bzw. die Bedürfnisse entsprechend der Möglichkeiten zurechtzustutzen.
Was wir also nicht gerlernt haben, ist die gegenwärtig so hoch angebundene Fage nach den individuellen Vorsorgeabsicherungen fürs Alter, aldiweil sich unser Staat davon immer mehr verabschiedet.
Der Forderung nach privater Alterssicherung steht die Möglichkeit dazu im krassem Gegensatz.
Diejenigen die sowieso Reichtümer um sich gescharrt haben und die eine zusätzliche Sicherung kaum nötig hätten, sind am meisten in der Lage Rücklagen zu bilden.
Diejenigen die auf eine Spätere Altersabsicherung am meisten angewiesen sein werden, sind aber in den A,,gekniffen weil sie gegenwärtig weder Immobilien noch Gold noch Aktien noch sonstige Werte anhäufen können.
Da aber der Staat nicht in der Lage sein wird und unsere derzeitigen Politiker nicht gewillt sind für ausgleichende Gerechtigkeit zu sorgen,versuchen sie wenigstens mit den üblichen Taschenspielertricks das Problem auf die Lange Bank zu schieben und den kleinen Mann wie üblich noch mehr aus der Tasche zu quetschen.
Rente mit 67 ist (unabhängig von dem Unrecht gegenüber unserer arbeitsuchenden Jugend)eine sehr direkte zukünftige Entlastung der Rentenkassen. Es wird zu recht damit spekuliert das kaum Jemand bis dahin arbeitet und somit auch kaum Jemand die Volle Rente beziehen wird. Wer es aber tatsächlich bis dahin schafft wird kaum mehr die durchschnittlichen Rentenbezugsjahre erreichen.
Es sollten eher Bedingungen geschaffen werden das mehr Menschen als bisher wenigstens bis zum 62ten oder 63ten Lebensjahr arbeiten können.


 schorsch antwortete am 03.02.06 (11:00):

@ Claude: "....Arbeit dient ganz eindeutig für die meisten zum Gelderwerb..."
Ich nehme an, du wolltest sagen "Lebensunterhalt"?

@ Arno_Gebauer: "...wenn die jungen Menschen nicht erst mit
Ende 30, sondern mit Ende 20 in den Beruf kommen könnten...."

So oder so ist gleichgültig wenn man bedenkt, dass, wer nicht nach dem Lehrabschluss (oder nach der Schulpflicht) zu arbeiten beginnen kann, nie mehr mit dem gleichen Verständnis zur Arbeit arbeiten wird. Anders gesagt: Wer in jungen Jahren zwangsweise von der Arbeit fern gehalten wird, gewöhnt sich daran, dass es auch ohne Arbeit geht!


 Claude antwortete am 03.02.06 (11:04):

Schorsch, ja ich wollte sagen zum Lebensunterhalt :-)))
Gruß Claude


 Arno_Gebauer antwortete am 03.02.06 (11:34):

Hallo "schorsch",

es ist doch so, daß der Berufseintritt immer später erfolgt.
Durch die "Übertreibung des heutigen Berufseintritts-
alters" in meinem vorherigen Beitrag wollte ich auf diesen
Mißstand hinweisen.
Die Bundeskanzlerin Merkel teilte in ihrer Antrittsrede mit,
daß sich unser Wissen heute in Abständen von 4 Jahren
verdoppelt. Für alle älteren Arbeitnehmer hat dies die
bekannten Folgen, sie werden arbeitslos.
Deshalb bin ich der Meinung, daß die Berufsausbildung und
auch die Berufstätigkeit der steigenden Wissenszunahme
besser angepaßt werden muß.
Spezialisierungen sind nur eine Möglichkeit.

Viele Grüße
Arno Gebauer


 helmutalfred antwortete am 14.02.06 (12:18):

Claude, man soll sich hueten auch noch bei der Rente das Leistungsprinzip abzuschaffen.

In der Sozialhilfe ist das schon der Fall, wer laut HIER schreien kann bekommt fuer den 2-Personenhaushalt etwa 1050 €/Monat.

Bei den Pensionen ist das der Fall, etwa 1,7 Millionen ex-Beamte bekommen monatlich 19000 € im Schnitt, ohne jemals eine Eigenleistung erbracht zu haben.

Der Malocher bekommt nach 40 Jahren im Schnitt 875 € im Monat, bei Einzahlung der Hoechstsaetze werden es nicht mehr als 1300 €. Manche Verkaeuferin bekommt noch unter 400 € und lebt am Ende auch von der Sozialhilfe

Das Problem in der Rentenfinanzierung sind ueber 7 Millionen Langzeitarbeitslose, die man zu Fruehrentnern gemacht hat und fuer die der Staat fasr 100 Milliarden im Jahr aufwenden muss. Das alles nur um die Statistiken zu schoenen, real sind es fast 11 Millionen Arbeitslose unter 65 Jahren

Schafft man hier auch noch das Leistungsprinzip ab, dann ist nichts mehr bezahlbar.


 helmutalfred antwortete am 14.02.06 (12:19):

Claude Berichtigung

es sind nur 1900 €/Monat


 Claude antwortete am 14.02.06 (13:10):

helmutalfred,
Das Leistungsprinzip wäre doch aber in Frage zu stellen wenn doch jetzt schon mit Winkelzügen die Rente gekürzt wird. Es wird zwar nicht gesagt
"die Renten werden gekürzt" aber was ist die Verlängerung der Lebensarbeitszeit den anderes wenn es für diese Menschen keine Arbeit gibt! Nehmen wir zum Beispiel einen achtundfünfzigjährigen der Arbeitslos wird, der bekommt 18 Monate Arbeitlosengeld, danach fällt er in das Arbeitslosengeld 2, das ist der Sozialhilfesatz. Wenn seine Frau vielleicht noch arbeitet hat die Bedarsfgemeinschaft die sie zu zweit bilden zu viel und er bekommt kein, oder weniger Arbeitslosengeld 2. Er müsste dann sieben Jahre bis zur Rente warten, wer kann das durchhalten mit ganz wenig Einkommen? Er wird also früher in Rente gehen aber mit beträchtlichen Abzügen, das ist eine Rentenkürzung!
Da erscheint mir das Schweizer Modell gerechter in dem jeder einzahlt nach Einkommen gestaffelt aber wenig, dafür gibt es eine Grundsicherung, wer mehr haben will muß dafür selber sorgen.
Claude


 Claude antwortete am 14.02.06 (13:14):

helmutalfred,
übrigens wie es mit den Beamten gehandhabt wird ist nicht so ganz in Ordnung, aber Vorsicht nicht jeder Beamte ist ein Krösus, und das viele Menschen über die Frühverrentung aus der Arbeitslosenstatistik entfernt wurden ist eindeutig politischer Wille gewesen.