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THEMA:   nochmal : "Nachhilfe,,"

 122 Antwort(en).

hugo1 begann die Diskussion am 06.12.05 (20:33) :

Hallo, ich bräuchte wohl auch Nachhilfe
Ich komm von folgender Vorstellung nicht weg:“ Wenn ich ein Wessi wäre,,“
Da leb ich nun schon einige Jahrzehnte in diesem Land. Alles war immer schön geordnet und hatte seine Richtigkeit. Auch meine Meinung über die Ostzone, später die DDR und noch später über die Exossis. Was hab ich nicht alles darüber gehört, gesehen und gelesen. Dafür hatte ich doch Springer, Bild, Rias, ZDF usw.
Nun haben die mich doch allumfassend informiert und aufgeklärt. Denen da drüben erging es schlecht. Sie hatten fast nix, sie konnten fast nix. Sie ließen sich gängeln, bei Wahlen betrügen, standen geduldig Schlange und warteten auf einen Trabbi 15 Jahre. Die Partei hatte das Sagen, die Sowjetunion mischte sich allenthalben ein und fachte den Kalten Krieg tagtäglich heiß an.
Neuerdings weiß ich sogar, das die im Osten jede Menge nationalsozialistischer Ansichten pflegten, wenn auch nur im Geheimen. Die Stassi rekrutierte massenweise Altnazis (das ist nun in einem tollem Buch dokumentiert) und mit den paar Ausländern, die man dort hatte, wusste man nix anzufangen, deshalb wurden sie durch die Strassen gehetzt und ihre Häuser angefackelt.
Früher wurden sie von unseren Weihnachtspaketen aufgepäppelt und über Wasser gehalten1989 haben wir sie mit offenen Armen empfangen, ernähren sie schon viele Jahr mit durch und nun? Ich versteh die Welt nicht mehr.
Da denkt man sich das Die nun dankbar sind, und die Klappe halten (das würde zu der Mentalität passen die ich feststellte „weinerliche, über alles meckernde, unzufriedene, unselbständige, auf die Gaben des Staates wartende, eben gelernte Ossis)
aber nee, die haben doch tatsächlich eine Meinung und noch schlimmer, einige machen doch tatsächlich den Mund auf und behaupten ,das sie nicht alles was ich ihnen großzügig über sie verrate für bare Münze nehmen. Noch Schlimmer, sie sind nicht mal bereit ihr dämliches, unfähiges, menschenverachtendes Exsystem als solches an den Pranger zu stellen, einige scheinen sogar so was wie ein kleines bisschen Stolz auf irgendwelche früheren Tätigkeiten und Leistungen zu sein.
Mensch, sind die aber verstockt. Ob ich die nu als Unverbesserlich und nicht Rekultivierbar unter ferner liefen abhake, oder doch noch einen allerletzten Versuch starte?
Soll ich nun entrüstet sein, oder den Betroffenen spielen, fühle ich mich nur unverstanden oder gar provoziert, geh ich nonchalant darüber hinweg, lass ich sie mit ihrem lückenhaften Wissen dumm sterben. Ach herrjeeh ist das kompliziert, was haben die uns da nur eingebrockt.
Und zu allem Übel kommen Tag für Tag neue“ Alte Tatsachen“ über unsere eigene unvollkommene Vergangenheit ans Tageslicht und sind Wasser auf den Mühlen dieser sofort jeden nur erdenklichen Zipfel dieser „ Wahrheiten“ an sich reißenden und aufpauschenden Neubundesbürger. Man oh Mann kann Politik schwer sein. Wie komm ich bloß aus dieser Nummer wohl wieder vernünftig raus? *g*


 Marina antwortete am 06.12.05 (22:53):

Gerade heute in „Kulturzeit“ gesendet:

"Die vergessenen Opfer

Seit kurzem gibt es auf dem Moskauer Friedhof Donskoi einen Gedenkstein für sie: die vergessenen Opfer der Stasi und Stalins. Bis 1953 wurden mindestens 927 Deutsche nach Russland verschleppt und hingerichtet. Russische Menschenrechtler und deutsche Historiker geben nun in einem Totenbuch den Opfern ihre Identität wieder und belegen, wie willkürlich die Stasi Menschen an Stalins Geheimdienst MGB auslieferte. Die Überlebenden Dietrich Schopen und Eduard Lindhammer, die als Oberschüler systemkritische Flugzettel verteilten und dafür verschleppt wurden, erinnern sich.

[. . . ]

Als Handlanger Stalins erfüllte die Stasi dessen Auftrag, "Feinde des Kommunismus" zu jagen, äußerst gründlich. Anfang der 50er Jahre verschwanden Studenten der neugegründeten Freien Universität Berlin spurlos. Studentenzeitschriften gaben jahrelang Vermisstenanzeigen auf, besorgte Eltern schrieben Briefe an die DDR-Behörden. Was sie nicht wussten: Ihre Kinder und Kommilitonen waren in der Regel längst tot. Die Briefe blieben unbeantwortet oder es wurde lediglich ein lapidarer Kommentar abgegeben. Eduard Lindhammer dazu: "Nach meiner Inhaftierung in Schwerin saß ich unten im Keller, und meinem besorgten Vater haben sie gesagt: 'Der wird wohl heimlich in den Westen abgehauen sein'."

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/Tq29kEvXi


 hugo1 antwortete am 06.12.05 (23:35):

hallo Marina. Diese genannte Zahl dürfte sich weit unter den tatsächlich Denunzierten, Verhafteten und Deportierten Personen bewegen. Eine komplette Statistik dazu wird wohl nicht geführt worden sein und schon beim Transport dürfte es "Unfälle" gegeben haben.
Beispielsweise wurden durch die Rote Armee einige ehemalige KZ sofort als Internierungslager umfunktioniert und recht wahllos Leute eingesperrt die sich irgendwie verdächtig gemacht hatte, verdächtigt wurden oder auch nur fast zufällig mit Straftaten in Verbindung gebracht wurden.
(ich denke da an Sachsenhausen und 7 Eichen bei Neubrandenburg) Einerseits fühlten sich die Russen an allen Ecken und Enden verfolgt und gefährdet und zum Anderen hatten die Deutsche ja im tausendjährigem Reich genügend Erfahrung im Denunzieren gemacht. Es dürften damals jede Menge "alte Rechnungen" beglichen worden sein.
Stalins Schergen machten z.T. auch vor Kommunisten nicht halt die vor den Nazis in die Sowjetunion geflüchtet waren und das Massaker von Katyn an der polnischen Intelligenz ist wohl noch in schlimmer Erinnerung.


 wanda antwortete am 07.12.05 (08:16):

hugo1 - ich verstehe Dich soooo gut....
aber Du musst aus dieser Nummer selbst herauskommen.
Viele Wessis treten für die Ossies ein, auch jüngere, die nicht einmal als Kinder Ossies waren. Hier möchte ich persönlich lobend Günter Jauch erwähnen, er macht das ganz subtil, aber er macht es. Und dann könnte ich ihn immer in den Arm nehmen.
Selbst ein eigenes Kind - meine Kinder kennen sonst nur die Ortsnamen meiner Vergangenheit - tritt ganz massiv für den Osten ein - dieser Junge hatte kurz nach der Wende mit dem Gesundheitsamt in Quedlinburg zu tun.
Wir müssen Geduld haben - aber es wird, ganz bestimmt wird es. Das ist so, wie mit der Europäischen Union, wir müssen dran glauben.


 wanda antwortete am 07.12.05 (08:18):

entschuldigung, ich habe wieder "wir" benutzt, damit meinte ich wirklich nur hugo1 und mich, und ich hoffe, hugo1 kann das verzeihen.


 gruftnatter antwortete am 07.12.05 (08:24):

"Das ist so, wie mit der Europäischen Union, wir müssen dran glauben."

Hoffentlich nicht!!

Leute, die unzufrieden sind, brauchen immer andere, über die sie sich erheben können: Ossies, Arbeitslose, arbeitslose Ossies, Ausländer, Mörder, Kinderschänder, Autoraser, Drogies ....


 Marieke antwortete am 07.12.05 (08:30):

Gruftnatter,
mir sind bei Wandas Posting von 8.16 Uhr die Tränen gekommen.
Weil sie so recht hat!!
Du aber lästerst schon wieder..
Geht es dir wirklich so schlecht?

Dennoch gute Vorweihnachtszeit!


 gruftnatter antwortete am 07.12.05 (08:45):

@marieke:
Es hat keinen Zweck, gegen tränengetränkte Vorurteile argumentieren zu wollen: Wenn du der Meinung bist, ich lästere, dann suhle dich weiter darin. Jedenfalls schaffst du es mal wieder, vom ernsten Thema auf meine Person abzulenken.

Zum Thema: Wer bei jahrzehntelangem Aufschwung dazu erzogen worden ist, unzufrieden zu sein, der ist es dann auch gründlich, wenn es stagniert und sucht sich Sündenböcke.


 Marieke antwortete am 07.12.05 (09:30):

"mal wieder"-?
Wann denn noch?
Nun denn.
Jedenfalls gute Besserung, gruftnatter.


 gruftnatter antwortete am 07.12.05 (09:52):

Zum Thema:
Den meisten Frust bemerke ich bei denen, die nach der Wende nicht mehr mit ihren Koffern voll alten Wasserhähnen und ALDI- Keksen bei den Verwandten in der ZONE den Larry machen konnten.


 schorsch antwortete am 07.12.05 (10:47):

Grübel: Warum waren denn eigentlich die "Ossis" damals so dankbar über die "Koffern voll alten Wasserhähnen und ALDI- Keksen"? Haben sie die Wasserhähnen eingeschmolzen und die Kekse den Schweinen verfuttert?


 gruftnatter antwortete am 07.12.05 (11:01):

Wieso so überheblich? Wenn die Amis Westdeutschland nicht zu Propagandazwecken mit den alten Nazis als Bollwerk gegen den bösen Kommunismus aufgerüstet hätten, wäre es gar nicht erst so weit gekommen. Im Windschatten der Mauer (und des Eisernen Vorhanges an sich) konnte das Wirtschaftswunder prima gedeihen - aber im Laufe der Zeit gleicht sich alles aus , und die Amerikaner waren für mich schon 1969 (bei meinem Grundwehrdienst 5km vor der Zonengrenze im Fulda- Gap) die "schlimmeren Russen". Lediglich ihre Methoden waren vor der Wende etwas besser getarnt.


 hugo1 antwortete am 07.12.05 (11:51):

danke wanda. Es wird wohl noch ne Weile so bleiben, das man auf jeden positiven Aspekt, jede Nette Geste, jeden gelungenen Einstieg, jedes brauchbare Argument, jeden guten Versuch, Hilfe (nicht Nachhilfe das klingt so überheblich) von West nach Ost zu transverieren, na was schon ? Natürlich doppelt und dreifach so viele "Gegenbeweise, Negativbeispiele, Missetaten aus der gleichen Richtung aufspürt, findet und an die große Glocke hängt.
übrigens ertappe ich mich auch hin und wieder dabei viel mehr Gründe zum Meckern als zum Loben in petto zu haben.
Ja, und ich stelle fest das ich darüber gar nicht mal soo traurig bin, gibt es mir doch laufend neue (auch mal schon abgelatschte ) Munition für ständiges leichtes Sperrfeuer, um die Diskussion am Leben zu erhalten. Übrigens tun das natürlich mit gleichem Erfolg auch ne Menge "netter und sehr netter" Mitdiskutanten von der Gegenseite hier im ST.
Aber, sag ich mir, was wär ein Forum mit totaler Meinungsübereinstimmung, es wäre ne Katastrophe und wer will das schon ?
Lieber nehm ich auch mal ne kleine Tracht Prügel in Kauf, geh kurz in Deckung schnappe mir die an mir abgeprallten Lehmkügelchen und knete eine schöne neue "Rakete" *g*
und eines schönen Tages, ja da bin ich mir sicher, geben auch wir mal Nachhilfeunterricht so wie schon jetzt, aber, es wird einer zuhören. *g*


 Marina antwortete am 07.12.05 (19:24):

Das Problem bei all diesen Diskussionen ist, dass Leute sich persönlich angegriffen fühlen, wenn man nicht sie, sondern das System kritisiert. Kein Mensch hier hat den Lebenslauf eines "Ossi" kritisiert, die Kritik richtete sich an das System und dessen undemokratische Strukturen. Ich könnte mir vorstellen, dass einige selber nicht ganz unkritisch waren seinerzeit, als es noch bestand. Jetzt, wo sie das Gefühl haben, dass die "Besserwessis" sie belehren, kommt auf einmal eine Nostalgie heraus, die sicher mit dem Gefühl des Angegriffenseins zu tun hat. Solange diese beiden Ebenen, die persönliche und die gesellschaftliche, vermischt werden, ist eine Diskussion völlig sinnlos.
Vielleicht ist es psychologisch verständlich. Wenn es umgekehrt wäre, dass wir jetzt das System der DDR übernommen hätten, vielleicht nicht einmal gerne oder frewillig, würden wir vielleicht auch alles, was wir jetzt an der BRD kritisieren, auf einmal nicht mehr so schlimm finden und verteidigen, wer weiß? Aber diesen psychologischen Mechanismus sollte man sich schon klar machen, damit man wieder etwas mehr Abstand gewinnt und klarer denken kann. Ist jedenfalls meine unmaßgebliche Meinung dazu.


 nasti antwortete am 08.12.05 (11:33):

Ich habe auch 45 Jahre lang in Ostblock gelebt, nicht in DDR, aber in ehem. CSSR. Mit paar Worte ist das schwer zu beschreiben. Ein steht fest. Die Kultur war mit stattlichem Geld dotiert. Alles für die Kultur des Proletariats!! war großgeschrieben. Die Kultur Wahn bezeichne ich als ein Monstrum. Das gleiche hat sich in DDR abgespielt, obwohl ich nie einmal dort war. Bis heute die Wessis gerne sagen: „die inteligenzler von Ost.“
Nach der Wende waren wir schon lange hier in De. Meine Söhne haben dutzende von DDR Freunde in unser Haus gebracht, wo Sie sich bitte beklagten über Wessis, Sie fanden sehr schwer der Kontakt mit Wessis, landeten bei uns, und ich zerbrach mein Kopf, warum.
Wir, aus Slowakei und Ungar stammende hatten wir Null Probleme in West. Bis heute meine beste Freundinnen sind Frauen aus West, wir waren direkt gemocht hier.
Was ich festgestellt hatte. Es muss liegen an der Bruderheit, wo Neid und der Vergleich spielt die Hauptrolle, wie gewöhnlich in der Familien. Ob das normal ist? Ich glaube, hat sich das schon erledigt, die BürgerInnen aus DDR verschwanden aus unserem Leben, und blieben nur die aus West, wie auch früher.
Die angeborene Zuverlässigkeit der Wessis spielt die Hauptrolle, warum wir die Wessis so mögen. Die aus DDR waren genauso wie wir, nicht sehr zuverlässige. :O)))). Davon haben wir schon genug in unserer Heimat. Generell kann ich das nicht behaupten, habe ich viele sehr liebe Bekannte aus DDR auch.
Die Kultur mit staatlich dotiertem Geld kann jeder vergessen. Wir starteten eine Zeitung in Bratislava, nach West Styl damals. Es standen Kilometer lange Reihen, die Zeitung war sehr erfolgreich, wir haben nicht nötig dotiert sein. Trotz Erfolg, oder gerade deswegen, war nach kurzem Zeit verboten, geschlossen von der Statt. Dieser West Urwald ist das wahre. Überlebt nur der erfolgreicher. Private Meinung.


Nasti


 nasti antwortete am 08.12.05 (11:53):

Noch etwas. In kürzen Zeit hier in West hat sich breit gemacht, das ich eine sehr intelligente Frau bin, einige notierten sich meine Meinungen, war ich verblüfft damit.
Beim Besuch meiner Redaktion in Bratislava, wo ich zuletzt gearbeitet hatte, habe ich diesem Faktum erzählt. Alle Redakteure, meine ehemalige Kollegen bekamen Lach Anfälle.
„Was wäre, wenn wir da ankommen?“ haben mich gefragt.
Meine Antwort: „Mit hochnäsigen Intelligenzler möchte die Wessis nicht zu tun haben!“.
Natürlich ist Passau einer Kleinstadt, kann ich nicht mit „Frankfurter Allgemeine“ vergleichen. Es ist leicht zwischen Blinden eine Einäugige kluge sein. :O)))))


 mart antwortete am 10.12.05 (11:59):

Schade, daß Marinas grundgescheiter und richtiger Ansatz vom 07.12.05 (19:24), so überhaupt keine weiteren Kommentare zur Folge hatten.

Den Gedanken
<<Wenn es umgekehrt wäre, dass wir jetzt das System der DDR übernommen hätten, vielleicht nicht einmal gerne oder frewillig, würden wir vielleicht auch alles, was wir jetzt an der BRD kritisieren, auf einmal nicht mehr so schlimm finden und verteidigen, wer weiß? <<

möchte ich mit einer Frage weiterführen.

Wäre dann ein Forum wie dieses, wo einige die vergangenen Verhältnisse verklären, möglich?
Zum Beispiel: Früher war es möglich, überall hin auf die Welt zu reisen - und heute? Früher mußte ich nicht monatelang auf ein Auto warten und konnte mir sogar die Marke aussuchen? Früher bekam ich sogar Bananen im Geschäft zu kaufen...

Wäre es denkbar, daß öffentlich ebenfalls dieser Vergleich von altem und neuem Regime und die damit verbundene Kritik an der neuen Ordnung dargestellt wird?


 Marina antwortete am 10.12.05 (16:12):

mart, danke für dein Verständnis, aber jetzt muss ich leider so antworten, dass ich mir wieder den Zorn aller "Ossis", zumindest der unkritischen, offenbar an diesem System Profitierenden im ST schreibenden, zuziehe. :-) Nein, das wäre nicht möglich, weil man in einem System ohne Meinungsfreiheit damit sofort im Knast landen bzw. das Forum geschlossen werden würde.


 Marina antwortete am 10.12.05 (16:34):

War wohl ein wenig unverständlich, was ich geschrieben habe. Ich meinte: diejenigen, die offenbar von dem System profitiert haben und jetzt im ST ihre Nostalgie pflegen. Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass diese unkritische Haltung, die ich hier dauernd lese, von den meisten "Ossis" geteilt wird, dazu habe ich schon viel zu viele andere Stimmen gehört und gelesen. Die Stimmen des ST sind ja nicht die einzigen Meinungen, die man kennt.


 Claude antwortete am 10.12.05 (17:10):

Marina,
da hast du mit deine Annahme hast du Recht.
Gruß Claude


 wanda antwortete am 10.12.05 (17:40):

@mart, ich kann das nicht sachlich diskutieren, das ist für mich einfach emotional zu überladen, d.h. ich könnte, aber dann müßte man mich zwingen und das will ja keiner .-)))


 Marina antwortete am 10.12.05 (17:52):

Claude, du gibst einem "verkniffenen Gutmenschen" Recht? Das solltest du dir nochmal schwer überlegen. Nicht dass du das bereust. Übrigens kann ich auf Grüße verzichten, es geht hier um Meinungen, nicht um Freundschafts- oder Sympathiekundgebungen, da sollte man nicht persönlich werden, weder in negativer noch in positiver Hinsicht. :-))


 Claude antwortete am 10.12.05 (18:03):

Marina,
tscha so bin ich :-)) und grüßen tue ich wie ich will
freundlicher Gruß Claude


 hugo1 antwortete am 10.12.05 (18:40):

danke, Marina. Du bestätigst mal wieder "meine" Thesen und Ansichten.
Übirgens. Wer im Knast lebt, hat wohl absolute Meinungsfreiheit. Der kann sagen und denken was er will, er braucht sich vor dem Knast nicht fürchten. Also, weshalb sollten die Ossis dann Duckmäuser gewesen sein ? Noch schlimmer, wovor haben sie heute Angst, das sie nicht endlich auspacken und die vielen tausenden Beispiele von Dauerunterdrückung, Dauerzwangsmassnahmen, Dauerdiskriminierung, Dauerachwasweißichnochwas auf den Tisch legen, damit wir uns daran ergötzen und die Unfehlbakeit unserer Meinung bestätigen. Die hier im St schreibenden unkritischen, unverständlicherweise über Vieles unserer unbescholtenen in allen Belangen besseren westlichen Welt meckernden Ossi, sind eigentlich keine echten Ossis . Das können doch nur die verdeckten Sympathisanten, die profitierenden Mitläufer des Systems gewesen sein oder sinds gar die ehemaligen Agitatoren, Agitproptruppenführer, Hintermänner, Drahtzieher dieses Exdunkelmännertums ?
Na, bei denen ist doch wohl Hopfen und Malz verloren, da kommt doch wohl jede Nachhilfe zu spät. Wer dermaßen verkorkste Ansichten noch immer in der Rübe mit sich rumträgt, dem ist nicht zu helfen, ob wir ihn wenigstens bedauern sollten, oder doch, wie wärs bitteschön mit Knast, ist er doch so gewöhnt, würd sich dort wohlfüheln und wir uns ohne ihn auch!? *gg*
hm, war nur so ne dämliche Halbschlafidee,,


 schorsch antwortete am 10.12.05 (18:52):

Siehst du, hugo1, genau so hat es auch begonnen mit der Holocaust-Lüge......


 Marina antwortete am 10.12.05 (18:59):

Ja Hugo, es gibt eben in jedem System Mitläufer und Unkritische sowie Kritische wie z. B. die Dissidenten, von denen du ja bekanntlich auch nichts hältst, wie öfters zu lesen war. Ich allerdings gebe auf deren Meinungen doch mehr, weil ich mehr auf eigenständiges, kritisches Denken vertraue, erst recht dann, wenn es mit Gefahr für Leib und Leben verbunden war. Einfacher ist es natürlich, die vorgegebene Ideologie zu übernehmen, aber glaubwürdiger nicht unbedingt. :-(


 Marina antwortete am 10.12.05 (19:01):

Ob die Berichte erlogen sind, dass Flüchtlingen, deren Flucht misslang, die Kinder weggenommen und in ein Heim gesteckt wurden, wo sie systemkonform erzogen wurden? Und keine Toten, die am "antiimperialistischen Schutzwall" erschossen wurden, entweder manuell oder mit Selbstschutzanlagen? Oder vielleicht die Stasi auch erlogen? Gab es in Wahrheit gar nicht? Keine Reisebeschränkungen? Keine Bespitzelungen? Vielleicht alle Akten in der Gauck- bzw. Birthler-Behörde gefälscht? Alles erstunken und erlogen? Neben Gauck und Birthler von Zeitungen wie der "Süddeutschen", dem "Spiegel", der "Frankfurter Rundschau", der "Zeit", denen ich sonst vertraut habe und die ich für seriös hielt?
Oh nein, ich halte sie nach wie vor für glaubwürdiger als die Meinungen in einem Forum, deren Urheber ich nicht kenne und über die oder deren Leben in der DDR ich nichts weiß. Das muss ich zu meiner Schande gestehen. :-(


 Marina antwortete am 10.12.05 (19:49):

Eine echte "Freud'sche Fehlleistung" ist mir da passiert. Ich habe geschrieben: "Selbstschutzanlagen" statt "Selbstschussanlagen". Das kommt davon, wenn man die verbrämenden und verlogenen Ausdrücke wie "antiimperialistischer Schutzwall" der DDR übernimmt. So schnell geht das mit der Sprachveränderung. Wie heißt es: "Sprache schafft Bewusstsein" oder "Bewusstsein schafft Sprache"? Oder beides? :-)


 hugo1 antwortete am 10.12.05 (20:43):

Ja warum sollten die denn jemals nur einen einzigen langweiligen Artikel oder Meinung von sich geben der/die keine reißerische Überschrift tragen könnte? Das ist deren Beruf/Berufung und davon ernähren sich ich. Da machen sich Todesschüsse, Zwangsmaßnahmen nicht schlecht (leider gab es die tatsächlich und nicht zu knapp). Aber es bleibt bzw. blieb eben kein gutes Haar an einem Staat und seinen nichtflüchtenwollenden Bürgern. Ja, und nun, wo die Gelegenheit endlich da ist, mal rum zu horchen, sich mal schlau zu machen, mal nachzufragen (nicht nur einen zufällig gefundenen Bürger mit VOR-ORT-Erfahrung sondern mehrere) und diese Leute erzählen nicht haargenau das was man sich so vorstellt nach den Zeitungsberichten s.o. dann sind sie eben -nix einfacher als das, unglaubwürdig oder noch Schlimmeres.
Hätteste ja mal fragen können: Wie war dies und jenes wie war der Alltag, stimmt das alles was ich zu Gehör bekam, vermutete und bisher glaubte. Ja, und dann hätteste hinterfragen können wenn die Antwort unsachlich, unrichtig oder unwahrscheinlich geklungen hätte. Zumal in anderen Chats und Foren bei und sonstigen Möglichkeiten viele Nachkontrollen meiner/unserer Antworten vorhanden sind.
So gesehen haben Wir/ich es natürlich einfacher. Wir sind vom jetzigem was auch das damalige/Euer Leben war, umzingelt. Könne es tagtäglich hautnah spüren und brauchen somit keine Erfahrungsträger zu befragen. Ich kann mir eine/meine Meinung bilden und habe zusätzlich Euren Erfahrungsschatz. Den nehme ich von Euch in Sachen BRD und westliche Welt gerne an. Bitte sei etwas nachsichtig, wenn ich in dem Moment, wo über auch meine Vergangenheit gesprochen wird, nicht nur kopf nickend zuhöre. *g*


 Marina antwortete am 10.12.05 (20:52):

"Todesschüsse, Zwangsmaßnahmen nicht schlecht (leider gab es die tatsächlich und nicht zu knapp)".

Toll, dieses Eingeständnis, ein Fortschritt! Und? Spricht das für eine gut funktionierende Demokratie? Und was ist mit den anderen Fakten, mit denen du wie gewohnt durch blumige, weitschweifige, langatmige Satzkonstruktionen, die nichts aussagen, aus dem Weg gehst?


 hugo1 antwortete am 10.12.05 (21:22):

Danke, für das gezeigte Verständnis und die nette Art der angebotenen Gesprächsbereitschaft.
Das nenn ich "echte" Nachhilfe.
Zu den Fakten brauch ich nun wohl nichts mehr zu äußern, da sie anderweitig ja bestens bekannte sind. *g*
mit freundlichem Gruß hugo


 Marina antwortete am 10.12.05 (22:25):

Ja, ja, Hugo, wenn man mal "Butter bei die Fische" tun soll, wird's eben schwierig, nicht wahr? Aber lass mal. Ich will dir ja gar nicht an den Kragen. Ich will dir auch gar nicht deine Nostalgie nehmen. Mich stört es nur, wenn Leute sich selbst und anderen so viel vormachen. Da fühle ich mich einfach irgendwann provoziert, diesen Leuten mal näher auf den Zahn zu fühlen. Und dass du mich nicht missverstehst: Ich weiß, dass es durchaus auch gute Seiten in der DDR gab wie z. B. eine bessere Frauenpolitik und Kinderbetreuung. Ich sehe nicht alles nur schwarz, wie du vielleicht denkst. Aber diese Schönfärberei und das Verschweigen der massiven Menschenrechtsverletzungen nervt einfach ein bisschen.


 hugo1 antwortete am 10.12.05 (23:32):

Ich komm von folgender Vorstellung nicht weg:“ Wenn ich ein Wessi wäre,,“
Das war der erste Teil meiner Vorstellungen und der Vorläufer auf die Frage
Ich komm von folgender Vorstellung nicht weg:“ Wenn ich kein Wessi wäre,,“
Da ich ja nun auch als Schall und Rauchverbreiter entlarvt bin, jedoch die darauf zu erwartende Diskussion bewerten kann, bin ich auch in der Lage vorauszuahnen wie Sie (die Diskussion hier) sich weiterentwickeln würde.,also reicht mir das und ich brauch gar nicht mehr den Teil vom Ossi der sich Gedanken über die Wessis macht, hier hereinzukopieren.
Vielleicht hätte ich dieses Thema unter Literatur einstellen sollen.*g*


 BarbaraH antwortete am 10.12.05 (23:41):

Eine Bürgerin der ehemaligen DDR:

>>Heute, da die DDR sich vor der Weltöffentlichkeit entblättert wie ein sterbender Baum, fragen sich viele: Wie konnte es so weit kommen? Warum habt ihr das mit euch machen lassen? Nein, es war nicht nur Angst und Feigheit. Und wir haben es auch nicht nur mit uns machen lassen. Wir haben es selbst gemacht. Wir sind einem falschen Ideal aufgesessen.<<

Quelle: https://www.lpb.bwue.de/aktuell/puu/2_00/mat-d12.htm

Außerdem empfehle ich den Bericht einer jungen Frau, die mit 14 Jahren in einen Jugendwerkhof (JWH) eingeliefert wurde, weil ihre Mutter einen Ausreiseantrag gestellt hatte:

Kinder in der Hölle
Der Jugendwerkhof in der DDR
https://www.jugendwerkhof.info/_beitrag.php?beitrag=4

Internet-Tipp: https://www.jugendwerkhof.info/_beitrag.php?beitrag=4


 seewolf antwortete am 11.12.05 (02:48):

Mein Eindruck: Insulaner-Koller. Immerhin haben 200 Millionen Westeuropäer anderes erlebt als 17 Millionen DDR-Bürger...


 hugo1 antwortete am 11.12.05 (09:19):

,,etwas anderes erlebt, sehr richtig seewolf und deshalb sind sie eben nicht dafür prädestiniert zu behaupen, sie würden besser bescheid wissen über die DDR-Bürger. Das ist logisch.
Unser hesiges Problem scheint also nicht die Unterschiedliche Vergangenheit an sich, sondern die unterschiedliche Wahrnehmung des jeweilig Anderen zu sein.
Also, wie ich gerne hätte, das der Andere sich und mich hätte wahrnehmen sollen.
400 Millionen Osteuropäer erlebten auch Anderes und wurden anders informiert.


 pilli antwortete am 11.12.05 (10:08):

lieber hugo :-)

ich nehme doch nicht unterschiedlich wahr, was so viele andere als nun Mulde und du schreibend oder erzählend berichten?

möchte ich mich informieren, bleibt mir nur der weg, den "anderen" wahrzunehmen und dazu hatte ich vielfach gelegenheit, seitdem die gefängnis-türen zu den menschen jenseits der mauer niedergerissen wurden.

die zahlreichen menschen, denen es eben nicht möglich war, diesem gefängnis...

und das war es für mich, wenn versuche, die mauer zu überwinden, mit todesschüssen bestraft wurden...

zu entkommen, geben auch zeugnis; ebenso wie du und Mulde.

wenn ich eure beiträge lese, hugo :-)

darf ich dir versichern, ich glaube euch, wenn ihr beide von euren erlebnissen und erfahrungen berichtet; denn ihr beweist mir z.bsp., wie sehr ein system denkstrukturen beeinflussen könnte...hüben wie drüben!

traurig bin ich oft, wenn ich dann nach dem lesen der beiträge darüber nachdenke, was menschen eurer generation erlebt und erfahren haben in den jahren in einem für mich unvorstellbaren, von zwang beherrschten umfeld.

meine sehr persönlichen empfindungen sind sehr zwiegespalten...einerseits möchte ich verstehen können und andererseits kann ich nicht begreifen, warum nach so langer zeit, der "harte kern" immer noch nicht verstanden hat, dass es verbote hatte, die es unmöglich machten, dass zu sehen, zu lesen oder zu hören, was mensch wählen möchte sich zu informieren.

die öfffentlichen büchereien, die lesestuben, die zeitschriften-kioske, fernseh-und radio-sender, selbst der unterricht an den schulen...

alles nur dass, was einige hohlköppe bestimmt haben? :-(

ich schätze dich und Mulde sehr, hugo :-)

aber ich werde sicherlich meine versuche, euch zu fragen, wennz bei mir mit dem verständnis hapert, mir "Nachhilfe" zu erteilen, nicht aufgeben...

nie nicht! :-)


 hugo1 antwortete am 11.12.05 (11:18):

danke pilli. Ich find zwei Deiner Bemerkungen besonders bemerkenswert, ja,sogar typisch und ich hab schon viele male versucht darauf eine Antwort zu finden.
zu 1.die zahlreichen Menschen, denen es eben nicht möglich war, diesem Gefängnis...zu entkommen.
Von dieser Formulierung Gefängnis "seid" Ihr wohl nicht abzubringen. Das steckt so tief und fest verwurzelt in Euch, lt vieler eurer Beiträge (ich verallgemeinere hier mal der Einfachheit halber)
Dem war aber nicht so Das trifft wohl 100 pro auf diese Menschen zu, die mit dem "System" nicht klar kamen, die über den "Zaun" schauten, die nicht bleiben wollten, die deswegen (mal leger ausgedrückt)Konflikte bekamen.
Auf diese Menschen reduziert Ihr meines Erachtens die gesamte DDR mitsamt sämtlicher Inhalte, Regierung und "Restmenschen"
Das ist zu kurz gesprungen, was da übrig bleibt sind Honecker, Mauer,,,
Stasi, Zwang, Mangel, Planwirtschaft, Gängelei, Trostlosigkeit usw.
Dem war NICHT SO, nicht NUR so. Ja, und was da sonnst noch war, an Dem halten die "Überlebenden" z.g.T. fest und das um so verbissener je mehr es Ihnen genommen werden soll..
(Das muss, nachdem Euer "Feindbild", eure Vorstellungen festgezurrt sind, bei Euch auf Unverständnis treffen )
so meine subjektive Sicht der Dinge

zu 2.Denkstrukturen (dazu werd ich mich demnächst extra äußern, da recherchiere ich gerade über die Zeit des Kalten Krieges und was "Euch" und "Uns" bzw. den Menschen von Hüben und Drüben an Informationen zugänglich war. Was da z.B. weltweit von und durch CIA und KGB usw. vom Zaune gebrochen, angezettelt und als Fehl-, und Falschmeldung an UNS/EUCH weitergegeben wurde scheint mir sehr bemerkenswert und meinungsbildend gewesen sein da kommt noch einiges an Erkentnissen auf uns zu. Obs UNS nun passt oder nicht, da wird auch so manches "Freundbild" ins Wackeln kommen.


 nasti antwortete am 11.12.05 (12:57):

Meine Kenntnisse liegen immer in zwischenmenschlichen Bereich, und persönliche Erfahrungen.
Mein Mann war ein Wessi. Ein untypischer, oder typischer? Ein Rheinländer, fröhlich, großzügig, groß, Norddeutschen Kopf Form /lang/, sehr elegant. Während er lebte mit mir in Bratislava, versuchte er vergeblich der Kontakt zum DDR Bürger aufzunehmen. Seine tiefe Enttäuschung damit hat mich auch geprägt. Sie lehnten Ihm strickt ab, mit einem Hass in Augen. Mich nicht. Ich fragte, was ist los? Wo ist der Hund begraben?
Einer sagte mir: „ Er riecht nach West!!“ Und hasste Ihm.
Die slowakische Bürger hassten Ihm nicht, hatten aber Angst gegen Ihm, weigerten sich mit Ihm zusammen sein. /War noch die tiefe kommunistische Regime damals./
Weill er ein außergewöhnlich friedlicher Mensch war, fragte ich meinen Nachbarn, was ist los. Einer sagte: „Er sieht genauso aus, wie ein Faschist.“
„Mein Gott!!!“ staunte ich sehr, und schleppte ich die Menschen zu uns mit die Wörter: „Er
hat kein Revolver.“ stellte ich Ihm vor, danach staunten die Menschen, bei den Gesprächen, wie ein unkomplizierter und gutmutige Typ ist er.
Das haben wir alle bei der Antifaschistischen Propaganda, ewig müssten wir die Kriegs Filme anzuschauen, schon als kleine Kinder, und das bleibt in Unterbewusstsein. Nicht aber bei mir, einer angeborene Kosmopolit, mich reizt ewig das Unbekannte.
Die weitere, sehr komplizierte, und fast internationale Konflikte wegen kommunistischen Quatschst und Spionage führten uns dazu, das wir MÜSSTEN die Slowakei verlassen, und ich sehne mich NIE in leben da zurückkehren.
Wir lebten in diesen System in Gruppe. Auch die Schulkinder entwickelten gar keine eigene Persönlichkeit. Die wessi Kinder kamen zu uns, haben sich vollständig vorgestellt, so kleine Persönlichkeiten waren schon, ganz selbständige. Solche Kleinigkeiten habe ich bemerkt, was passt auch nicht zur diese Thema hier.
Die Jungen und auch Männer aus Ostblock sind immer noch schüchtern geblieben, die Mädchen nicht. Diese Schüchternheit kommt von Minderwertigen Komplexen, dank der roten Stern, das Teuflische Zeichen, und damit verbundenen leere Budget. Und eine blöde Erziehung in Schule. Die Sizilianer mit leeren Budget haben gar keine Komplexe in DE.
Ich glaube, langsam wird das besiegt.


 pilli antwortete am 11.12.05 (13:02):

fein hugo :-)

dass wir weiterhin die türen zu neuen erkenntnissen nicht verschlossen halten und fragend miteinander kommunizieren
ohne dass gleich wertende faktoren das

*frage-und-antwort-spiel*

und die diskussionen erschweren...

für mich eine nicht so leichte aufgabe :-) weil mein *wertehammer* oft ziemlich tief bereit steht. aber das gilt für meinungen und alles andere, watt die person betrifft, datt versuche ich zu trennen. :-)

ich weiß nicht hugo :-)

ob ich "reduziere"; wenn denn dann, vielleicht meine wünsche und hoffnungen in der nacht des mauerfalls, als ich traumwandelnd dachte, nun sei endlich alles "gut"! :-)

bis heute versuche ich mich zu wehren, dass dem nicht so sei und glaube nach wie vor, es muss doch machbar sein, fakten wenigstens zu diskutieren?

und fakt ist das für mich, dass bewiesen ist...

nicht nur durch manipulierende presse oder die medien oder *wattweißichnichtalles*;

nein,

aber wohl, wenn ich in den vergangen jahren von mir bekannten menschen kenntnis erhalte, die keinen grund hätten, verschleiertes bekanntzumachen.

von einer mir bekannten lehrerin z.bsp. habe ich...trotz meines energischen widerspruches...anlässlich eines west-östlich geprägten frühstücks-gespräches gehört, dass sie grosse sorge hatte, weiterhin zu unterrichten. nicht nur wegen der geltenden bestimmungen...

vielmehr meinte sie, dass "ihr so vieles fehlte, dass sie nicht lesend lernen durfte und dass ihr kenntnisstand einfach unzureichend sei. jahrelanges nicht vergleichen "dürfen" mit literatur, die "verboten" sei und junge menschen vorbereitet zu haben, ohne das vermitteln zu "dürfen", daran sei sie verzweifelt.

eine ingenieurin lachte mich aus, als ich meinte, sie sei sicherlich sehr gut vermittelbar gewesen und entgegnete mir, dass auch das nicht vergleichbar sei mit dem beruflichen werdegang und kenntnisstand auf der anderen seite der mauer...keine ahnung hugo :-)

ich kann das bei beiden ladies nicht beurteilen, aber ich konnte einiges sehr gut:

ihre trauer und ihre verzweiflung empfinden bei diesem so leicht-lockeren frühstücks-treff und darum möchte ich u.a. auch verstehen lernen.

:-)


 eko antwortete am 11.12.05 (13:20):

Stichwort: Gefängnis

Ich stelle mir mal vor, ich hätte während des "real existierenden Sozialismus" irgendwo in Mitteldeutschland in einer beliebigen Stadt gelebt.

Und weil ich ein neugieriger und wissensbegieriger Mensch bin, hätte ich mir gerne mal.....den Kölner Dom angesehen.

Wäre ich da hingekommen? Mitnichten!!!

Dann hätte ich mir doch gerne mal die Berner Alpen in der Schweiz angesehen.

Wäre ich da hingekommen ? Mitnichten!

Aber nach London wäre ich doch gekommen, oder? Mitnichten!

Warum nicht? Weil es mir nicht gelungen wäre, den "antifaschistischen Schutzwall" Richtung "kapitalistischem Westen" zu überwinden. Spätestens an der Grenze hätte man mich wegen versuchter Republikflucht in Gewahrsam genommen. Oder irre ich mich da vielleicht?

Brauche ich jetzt Nachhilfe, wenn ich behaupte, dass diese DDR ein einziges großes Gefängnis war, in dem man zwar ohne Probleme in die sozialistischen Bruderstaaten reisen konnte, es aber völlig unmöglich war, etwa zum "Klassenfeind" nach Frankfurt, Stuttgart oder Hintertupfenbach zu reisen?

Brauche ich jetzt Nachhilfe, wenn ich behaupte, dass das ein staatlich verordnetes Eingesperrtsein ist, wenn ich nicht dahin kann, wohin ich gerne gewollt hätte?

Na hugo, jetzt bin ich aber auf Deine Antwort gespannt! (;-))


 mart antwortete am 11.12.05 (13:57):

Offensichtlich gibt es verschiedene Narrative über die Vergangenheit –
Einen geschlossenen Konsens über gemeinsame (und noch viel mehr) über nicht gemeinsame Geschichte herstellen zu wollen, wäre eine Illusion – und wahrscheinlich eine unsinnige Illusion. In der Geschichte gibt es keinen Schulterschluß. Dieser ist nur gewaltsam und zwangsverordnet in Diktaturen möglich – und auch da nur zum Schein.

Kollektive Erinnerung ist in einer pluralistischen Gesellschaft widersprüchlich. Und dazu kommt auch noch, daß jede Epoche – je nach Interessen und Bewusstseinslage – für sich die Geschichte neu schreibt.
Vielleicht gelingt es zu lernen, die eigene Geschichte ohne Beschönigungsversuche zu betrachten. Das gilt natürlich sowohl für hüben als drüben, für Menschen, die in der einen oder in einer anderen Welt sozialisiert worden sind.
Wenn es um persönliche Erinnerungen geht, wird es natürlich am schwierigsten. Wer will sich denn erzählen lassen, daß das, woran er geglaubt hat und wofür er gearbeitet hat, ein schlechter Weg gewesen war. Dieses Beharrungsvermögen zeigen wohl alle Menschen. Diejenigen, die betonen, daß im Naziregime nicht alles schlecht gewesen sei, gehören auch dazu, aber auch diejenigen, die meinen, in der USA sei nicht alles ein Werk des Teufels.


Die Meinung, daß ein Verteilungssozialismus die Lösung der Probleme sei, möchte ich doch auch noch in diesem Zusammenhang hinterfragen. Ebenso, welche Konsequenzen es hat, wenn der Staat für alles von der Kindererziehung bis zu den Produktionsplanungen die Fäden in der Hand hält. So ein Staat wird aus Selbstschutz niemals pluralistische Meinungen zulassen können.
Ein Verteilungssozialismus ohne einen „Produktionssozialismus“ wird nicht funktionieren.
Der Kuchen, der verteilt werden soll, muß auch einmal verdient werden.
Es wäre schon ein Gewinn, wenn diese verschiedenen Betrachtungsweisen über die Jahre hin einander ein wenig näher rücken könnten.


 nasti antwortete am 11.12.05 (16:18):

Ich hatte immer und ewig so ein Pech.

Platensee.

Wir urlaubten mit meinem man und Kinder in Platensee. Der Nachbar dort hatb sich beschwert, und sagte zu mir:
Es kam eine Gruppe von DDR Bürger, und erzählten, dass Sie wenig Geld haben für das Hotel oder Haus zu mieten. Ob Sie nicht mal in der Garte einen Platz bekommen dürfen für das Zelt. Die gastfreundliche Ungare hat das sofort erlaubt, und jeder Morgen ein fürstlichen gratis Frühstück gemacht für ca. 10 Leute.
Sie haben angeblich so gegessen, wie die ausgehungerte Tiere, immer noch mehr , und mehr, die Ungare haben das gerne getan, und steckten sich die Ossis in die Tasche alles, was Sie noch auf dem Toisch gesehen hatten. Ohne einen Dank zu sagen jeden Tag weg gegangen, als wäre das selbstverständlich. Der zimperliche Ungare hat mich geboten, dass ich für die Leute etwas erzählen sollte, damit Sie endlich mal verschwinden.
Ich sagte einfach, sollten Sie einpacken, und sofort verschwinden. Mit Schimpfereien haben die das Haus verlassen, kein Geschenk oder Dank, gar nichts.
Das gleiche hat sich x Mal wiederholt schon, habe ich ewig die falschen Leute getroffen.

Deggendorf.

Ich wohnte in einem Pension, kam ich jedes Abend von Volksfest Nacht an. Die Runde in Restaurant war in volle Pulle, die Chefin, meine gute Bekannte, fast Freundin hat mich auch eingeladen dazu.
Da war gräflich gegessen, getrunken bis Ohmnacht, wenn ich angekommen bin.
Ein ungarische junges Paar besuchte hier das frisch in Deggendorf angesiedelte DDR Paar in mittleren Jahren.
Was ich so mitbekommen hatte. Schon die Eltern von die DDR Bürger haben besucht die Ungarische Familie, waren dick befreundet zusammen, und natürlich gratis gewohnt in Ungarn Wochen lang, das essen war selbstverständlich fürstlich, und gratis, und noch Geschenke dazu. Die Freundschaft ging schon ca. 20 Jahre lang.
Jetzt kamen die jüngere Ungare, auch als Gäste, was ich sah, das sich die DDR Bürger bis kotzen voll gestoppt hatten in diesen teueren Restaurant, die Chefin war auch eine Alkoholikerin, und hatte ein vampirischen Ader beim abkassieren./ Eine Wessi Frau:O)))))/
Ich hatte nur ein Mineralwasser getrunken, ich ahnte, was da los ist. Die ungare haben in mir ein Schutzengel gesehen, Sie dachten, das ich bezahle das ganze, hat sich als 500 Mark das Zech erhört. Für mich waren alle unbekannte, ich lehnte ab etwas zu bezahlen.
Ich griff die DDR Bürger an, warum, deshalb, warum müssen die Ungare bezahlen, wenn die Gäste seien, und schlafen in Pension.
Sie lallten nur, makierten die besoffenen, sprachen von Julischka und Piroschka, die Ungare sagten, das d. ganzen Geld, welcher bei sich haben, ist 500 Mark. Sie müssen denn den Urlaub brechen, und zurück nach Ungarn.
Ich habe die Chefin zum Wand gestellt, müsste vor meinen Augen nachrechnen, versuchte Sie 3 Fach abkassieren, sogar von mir auch. Dann drehte ich gewaltig durch, ich drohte mit die Polizei, 300 Mark ist für die junge Paar geblieben am ende.
Die DDR Bürger lachten und sangen, danach ganz schnell weg, ich sah direkt, dass die überhaupt nicht besoffen waren. Möchten einfach keine einzigen Pfennig opfern, und alles gratis konsumieren. Und das war ein „ HERRLICHEN Abend“ für die Ossis, mein Magen drehte sich, ich beleidigte die Leute ganz arg. Keine Reaktion, wie die Krokodile. Hauptsache die Kasse klingt, und das Magen ist voll.

Dem weiteren Erlebnisse erspare ich lieber. :O)))), soweiso habe ich ein hochen Blutdruck, und noch keine Medikamente.

So in Kultur Bereich verstehen wir uns hervorragend.


Nasti


 eko antwortete am 11.12.05 (17:22):

@ nasti:

Was Du uns da berichtest, hast Du wahrscheinlich auch selbst erlebt.

Aber: Die Figuren sind austauschbar, glaube mir!

Auch ich habe Erfahrungen gesammelt, gute und schlechte, mit Wessis und mit Ossis, aber ich würde das nie verallgemeinern.

Würde ich die Geschichte des Bäckergesellen aus dem Osten erzählen, der sich mittags um zwölfe wunderte, dass ja immer noch Mehl zum Backen da war und er weiter arbeiten musste, was er gar nicht gewohnt war, dann würden mir unsere Freunde "von drüben" mit einer anderen Geschichte kommen, bei der dann ein Wessi schlecht aussehen würde.

Also, was solls.

Es gibt überall solche und solche, aber mehr solche als solche! (;-)))

( Nur zur Klärung: Es ist n i c h t meine Art, in dieser von mir gewählten Ausdruckform ("von drüben", Ossi, Wessi) normalerweise zu reden oder zu schreiben. Ich habs mir "entlehnt")


 hugo1 antwortete am 11.12.05 (17:43):

natürlich Eko, bräuchtest Du Nachhilfe (so wie die meisten von uns, wer ist schon Allwissend und steht über den Dingen)
Aber, da Du schon, ich schätze- so ca. 83 mal, immer wieder behauptest 2 plus 2 ist bei Dir ungefähr 5, kann ich Dir zwar unbeugsames Durchhaltevermögen bezogen auf eigene Ansichten bestätigen, aber weiterführen möchte Ich diesen Disput in dieser Form nicht, da wir beide gleichzeitig in völlig verschiedenen Fakultäten das gleiche Thema behandeln. Du in Sport und ich in Musik oder umgekehrt usw.
Der Begriff Gefängnis ist für mich belastet mit der Vorstellung von zwangsweiser Einweisung auf engsten, ständig kontrolliertem Raum, unter mißerablen bis katastrophalen Bedingungen für mein persönliches Wohlbefinden bis hin zu Angekettetsein, bei Wasser und Brot,,,,
Und für Dich scheint dieser Begriff "Gefängnis" das Nichtbummelnkönnen durch die Pariser Innenstadt trotz eines inneren Bedürfnisses bzw. Sehnsucht danach, zu sein.
Ich möchte mich nicht erdreisten z.B. die aus der BRD-stammende Frau eines hier vor kurzem schreibenden Diskutanten, die noch nicht mit Schiff und Flugzeug unterwegs war und auch noch nie in Paris usw. aus einem Gefängnis stammt.
Gefängnisaufenthalt ohne vorherig begangene Straftat finde ich schlimm, egal aus welchen Gründen man unter solchen Bedingungen leiden muss. Da hilft auch die Ansicht nicht: Du kannst ja jederzeit raus aus dem Gefängnis, aber über die 10 Meter hohe Mauer musste schon alleine rüberspringen. Ich meine das fehlende Geld all derer auf dieser Welt, die gegenwärtig keine Weltreisen machen können, obwohl sie es gerne mal tun möchten. Einige davon (eigentlich Milliarden)werden nie solche Reise machen können auch wenn sie nicht hinter Gittern leben.
Nun hab ich mich langatmig ausgedrückt, ich hoffe auch verständlich. *g*


 nasti antwortete am 11.12.05 (20:30):

Hi Eko!

Ich glaube nicht, das die Figuren sind tauschbar. Wir hatten auch ein Gefängnis, trotzdem wir haben immer versucht so menschlich bleiben, uns revanchieren, wenn jemand uns beschenkt hatte, einfach unser Stolz nicht verlieren. Die Russen Auch. Und fast alle aus Ostblöcke. Das war ein nicht geschriebenes Gesetz.
Es kann sein, das ich viele Erfahrungen könnte sammeln schon als Kind, ich bin geboren in einem Gebiet, wo Deutsche, Russe, Ungare. Slowake, Zigeunere, Rumäne, Bulgaren, Juden, und, und, alle haben da gewohnt. Ich falle nicht in Ohnmacht, wenn mit eine Andere Rasse sollte ich die Nacht aus Not verbringen.
Meine Söhne haben mehrere Schw. Tochter Kandidatinnen ins Haus gebracht aus ehem. DDR. Monate lang aßen aus meinem Kühlschrank alles weg, und das täglich. Wenn aber Sie, die schöne geizige eine Schokolade hatte, ohne reue fraß Sie auf, bietet Sie keinem an. Kommt nicht in frage.
Ihre Lebens Motto: „ Alles nehmen, nichts hergeben.“ Sie sagte es mir, das waren die Worte von der Mutter. Die Mutter war eine transformierte geizige. Wegen ein Gratis Trunk flogen Sie nach Mallorca immer in die gleichen Hotel. Ihr Glück war das Pfennig Glück, und kriegen, kriegen alles gratis. Ich bekam bei Ihr beim Besuch einen halbierten Torten Stück. Sie stammen aus Sachsen.

Hi Hugo!

Ich sehe wahrscheinlich ganz anders die Sache wie Ihr aus ehem. DDR, oder andere hier aus dem West. Das Ossi und Wessi ein Schimpfwort ist, hatte ich keine Ahnung. Werde ich nie hier verwenden.
Ihr jammert, und Gefängnis, und allerlei. Wir hatten nur keine Mauer, das Gefängnis war auch da.
Ich könnte auch keine Weltreisen machen, nicht mal nach Spanien. Meine Früchte für meine große Arbeit haben die Bonzen in eigene Tasche gesteckt. Wir waren ausgenützt wie die Zitronen, und was noch schlimmer ist, wir MÜSSTEN klatschen, und lächeln auch dann, wenn wir am liebsten eine Lust zum erwürgen der Bonzen hatten. Wie in Auschwitz, die Nazis verlangten von den Juden eine gute Laune.
Das war die Schizophrenie pur, anders denken, und anders zeigen, damit du verlierst nicht deine Arbeit. Was noch schlimmer ist. Die Bonzen sagten auch das: „ Wir machen es nur für Geld, wir glauben NICHT an Kommunistische Regierung.“ Ihr Muss gehorschen. Und in diesem System sollten gesunde Menschen groß werden. :O))))).
Ich möchte damit sagen, das wir haben unseren Stolz nicht verloren dabei, wir haben uns emotionell nicht so niedrig gekriegt, das wir unsere Mitmenschen aus andere Ostblöcke so brutal ausnützen müssten.
Geld hatten wir auch nicht, Bananen überhaupt nicht.
Ich habe nur Pech damit, das ich weiwig an soclhe Typen rate, ob man oder Frau, eine Frau aus West sagte mir, das es genetisch bedingt ist. Es gibt überall solche und solche. Ein russischer Professor an Uni hat meine Diplom Arbeit geklaut. Ganz brutal, und für eigene Zwecke verwendet. Sei Ihm die Erde nicht leicht. Meine nerven sind auch kaputt. Ich jammere nicht, verdammt noch mal.


 hugo1 antwortete am 12.12.05 (09:23):

hallo nasti, eko und andere. Die Begriffe Ossi, Wessi sind doch grandiose Ausdrücke. In Kurzform Menschen nach ihrer Herkunft darstellend, wie es wohl (besonders kurz nach der Wende) treffender nicht ausgedrückt werden konnt.
Für ich waren damals diese Begriffe völlig wertneutral. Erst mit der Zeit und im Zusammenhang mit bestimmten, speziellen -meist politischen- Themen, ergaben sich so nach und nach Reibungsstellen, hervorgerufen mittels "Beigaben" durch -oft negativ besetzte- Adjektive.
Aber was wär die deutsche Gegenwartssatire, was wären die Kabarettisten, die Literatur, die Politik, die Medien , ja sogar unser St wert, wenn es diese "Auseinandersetzung, diese Aufarbeitung unserer Vergangenheit" icht gäbe ?
Das ist doch Brot für eine ganze literarische Generation, läßt sich belletristisch wunderbar bearbeiten, ausschlachten und vermarkten. Da ist was in Fluss gekommen das nicht mehr zu stoppen ist, umsoweniger man versucht klagend, monierend, um Begründungen ringend diesen Zustand zu verändern.
Nur, die "wessis" tun mir etwas Leid *g* sind sie doch fast unbekannt, wenig berühmt und kaum zu finden im Internet. Google findet weltweit auf einen Wessi fast 10 ossis. Ob das einer der Gründe ist weshalb man diese Begriffe als Auslaufmodelle in Betracht ziehen sollte ?
Nee, nur wer sich beleidigt oder überheblich fühlen will, bringt seine eigene Wertung in die Wertung und identifiziert, oder distanziert sich davon, je nach Aussichtspunkt. *g*


 Roby antwortete am 12.12.05 (10:00):

Hugo? .... nicht das ich dich ignoriere... aber du bist mir viel zu langweilig! Dauernd sagst du Dinge, die ich auch so sagen würde... macht doch kein Spaß (mault roby)

Ich wollt aber mal was zum Thema Nostalgiker (also auch zu dir, Hugo... grins) sagen:

Die freie, seriöse Presse berichtet über tatsächliche Menschenrechtsverletzungen in der DDR. Das schon seit 1949. Klar, dass sich das im Bewusstsein derer, die es lesen sollen, festsetzt. Zeitung muss sich gut verkaufen können. Nicht nur BILD. Also fragt der Chefredakteure: wahr oder nur halb wahr?... ach, ist egal! Auflage muss stimmen!

Da kommen nun so ein paar nostalgischer Profiteure des kommunistischen Systems daher, benutzen anderes Vokabular, weisen auf Übertreibungen hin und wehren sich gegen das pauschale Verurteilen gelebter Biografien.

Aber einige sind nicht bereit, ihre Überzeugungen aus den Zeiten des kalten Krieges zumindest zu überdenken. Einmal gewonnene Ansichten sind und bleiben richtig. Hartnäckig halten sie auch am alten Vokabular fest. Die 17 Millionen jedoch mussten auf vielen Gebieten umdenken. Sogar die Eßgewohnheiten mussten wir über Nacht umstellen. Viele neue Wörter hielten in unseren Sprachgebrauch einzug. Von den neuen Ämtern und Gesetzen ganz zu schweigen. Da frag ich mich natürlich: wer ist denn nun der Nostalgiker? Hm?

Generell könnte man ja sagen: Jeder Staat ist so gut oder so schlecht, wie er zu den schwächsten seiner Gesellschaft, den Kindern, Rentnern und den Menschen mit Behinderungen ist.

Die DDR war zu zwei, den Rentnern und Kindern gut. Die BRD ist zu einem, den Menschen mit Behinderungen gut....

Das ist eine grobe Vereinfachung, ich weiß... und der langweilige Hugo wird mir wahrscheinlich nicht wiedersprechen....grinst

Roby


 eko antwortete am 12.12.05 (12:22):

Hallo hugo,

Du hast konstatiert, dass Du mit mir nicht mehr weiterdiskutieren willst ( über dieses Thema hier!), aber Du wirst doch nicht mitten in der Diskussion aussteigen wollen, oder?

hugo, den Begriff "Gefängnis" legen wir beide in der Tat unterschiedlich aus. Während Du diesen Begriff auf das reduzieren willst, was man landläufig auch als "Knast" bezeichnet, ist für mich alles das Gefängnis, das mir meine Freiheit einschränkt. Insofern kann für mich auch ein ganzes Land oder ein ganzer Staat ein Gefängnis darstellen.

Wir sind uns doch wohl darin einig, dass es für Dich in der DDR - Ära keine Möglichkeit gab, nach Ägypten oder in die DomRep zu reisen. Und das lag ganz gewiß nicht nur an den fehlenden Devisen. Also, siehst Du, und das ist für mich.......Gefängnis.

Seit wir hier in diesem Thread miteinander diskutieren, überlege ich mir, wie ich Dir beibringen soll oder kann, dass Du eine falsche Vorstellung von meinen Ansichten über die DDR hast. Wenn ich Dir aufzählen würde, in wieviel Städten und an wieviel Orten ich in den Ländern Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg schon gewesen bin und zwar nicht nur durchgefahren, sondern angehalten, Städte, Dome, Kirchen, Burgen und und und angeschaut habe, mit wieviel Menschen ich in dieser Zeit diskutiert habe, vom Elektriker bis zum Uni-Prof, dann würden 500 Wörter nicht ausreichen.

Ich bin überzeugt davon, dass ich mehr von Mitteldeutschland kennen gelernt habe als Du von Westdeutschland. Was ich - zugegebenermaßen - noch nicht kenne, sind die ostdeutschen Hansestädte und das ganze Ostseegebiet. Aber ansonsten bin ich von Eisenach bis Sebnitz, von Annaberg-Buchholz bis Havelberg, von Wittenberge bis Bad Freienwalde herumgekommen. Angefangen hat es mit 15 Jahren lang Transit nach Berlin-West zu meiner Tochter und erstmals habe ich im Februar 1990, also wenige Woche nach Maueröffnung an der letzten Montagsdemonstration in Leipzig teilgenommen.

In all den Jahren habe ich viel von den Befindlich- und Empfindlichkeiten der Menschen in Mitteldeutschland erfahren. Allerdings, solches, was Du, mulde und roby hier zum Besten geben, haben ich nie gehört. Ehrlich!

Und ich bin auch nicht derjenige, der sich in Ausdrücken wie "in der DDR", "drüben", "Ossi" "Wessi" und so ergeht.

Ich habe Deutschland schon immer als ungeteilt wahrgenommen, a u c h zur Zeit von "BRD" und "DDR". Wenn ich nach Berlin fuhr, hatte ich immer den Wunsch, diesen unbekannten Teil Deutschlands kennen zu lernen und war manches Mal nahe dran, einfach mal von der Transitautobahn herunterzufahren und ein Stück weit durch dieses Land zu fahren. Wo wäre ich gelandet? Im Gefängnis als spionageverdächtigt!!

Mir wäre es am liebsten, wenn wir die Zeit unterschiedlicher politischer Ideologien endlich mal überwinden könnten und uns als das begreifen würden, was wir eigentlich sind, nämlich: D E U T S C H E

Freundlich grüßt

der e k o


 mart antwortete am 12.12.05 (12:52):

Vielleicht könnte ein Zitat
des Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse helfen, die Kontroverse etwas zu entschärfen:

„Ich bin weder mein Leben lang ein Widerstandskämpfer gegen die SED-Herrschaft
gewesen, noch habe ich mich jemals mit dieser Herrschaft identifizieren können oder
wollen. So gesehen stehe ich vermutlich für eine große Mehrheit meiner Landsleute in
den ostdeutschen Ländern. Es gab das wirklich - das richtige Leben im falschen System.“


 nasti antwortete am 12.12.05 (13:19):

Irgendwo habe ich gelesen, das die Wikinger waren ein diebisches, habgieriges und mörderisches Volk.
Und am Ende wahrscheinlich landeten Sie in gebiet der heutigen Sachsen und Thüringen.
Ist das nicht möglich, das die Genetik kommt immer noch durch????? :O))))))
Jetzt werde ich eine ignorierte…….*ggggg*


Nasti


 Roby antwortete am 12.12.05 (13:54):

Die Antwort von Thierse ist klasse. Sie bringt es wirklich auf den Punkt.

@ eko
Ach, eko, - du machst es den Hugo aber auch schwer...

„Wir sind uns doch wohl darin einig, dass es für Dich in der DDR - Ära keine Möglichkeit gab...“

... und wie ihr euch einig seit! Hugo braucht nur der gleichen Meinung wie du zu sein...Es war zwar nicht die Regel eko, aber es sind 1000sende beruflich in den Westen gereist. Ich auch, als Maschinist auf einem Frachter.

„...ist für mich alles das Gefängnis, das mir meine Freiheit einschränkt.“

Heute können Millionen ebenfalls nicht dort hin fahren, wo sie gerne mal hin möchten... sind die dann auch in einem Gefängnis?

„Also, siehst Du, und das ist...“

He Hugo, stier nicht in der Gegend rum! Hör zu wenn dir eko was sagt! Siehst du, wie er den Zeigefinger hebt?

„....überlege ich mir, wie ich Dir beibringen soll oder kann, dass Du eine falsche Vorstellung...hast.“

Das ist wirklich nicht einfach, eko. Dieser sture Hugo will einfach nicht weg von seinen Vorstellungen! Obwohl viele falsch sind. Na so ein Dummerchen!

„Ich bin überzeugt davon, dass ich mehr von Mitteldeutschland kennen gelernt habe als Du von...“

Donnerwetter. Was hast du den eko denn noch alles verraten, Hugo?

„Allerdings, solches, was Du, mulde und roby hier zum Besten geben, haben ich nie gehört.“

Tja... nicht jeder kann zuhören...Wenn das Meckern und Jammern der Ossis so viele Leute beschäftigt – bis in Regierungskreise - dann kann es sich doch nicht um ein paar wenige unverbesserliche Sympathisanten handeln? Und davon hast du keinen gehört? Kann man dir dann deine vielen Ostreisen glauben? Hm?

„Ich habe Deutschland schon immer als ungeteilt wahrgenommen...“

Oh?... dann ist es aber nicht weit her mit deinen Wahrnehmungen. Deutschland war nun mal geteilt... ich weiß bloß nicht, wie ich dir das erklären soll, ohne in den Verdacht eines unverbesserlichen Ossis zu kommen.... hm?

Sag mal eko, meinst du nicht auch - wenn du mal so einen Extrakt aus deinen Beitrag siehst, dass das ein klein wenig überheblich klingt? Oder liegt das wieder nur daran, dass ich alles verdrehe, was du richtig sagst?

Langsam geht Roby davon und murmelt in seinem Bart „Mitteldeutschland? Hm? Was meint er? Kassel? Eisenach?... Mitteldeutschland?...hm?“ Dann ruft er plötzlich laut „Frieda! Bring mir mal den Atlas und’n Bier!“


 nasti antwortete am 12.12.05 (14:07):

Eins steht fest!!

Nicht die " Wessis" sind Schuld daran gewesen, das wir an falschen Ort geboren sind.


Nasti


 Roby antwortete am 12.12.05 (14:46):

Nasti – das klingt etwas tschechisch oder slowakisch. Es klingt sehr hübsch.

Eine „ignorierte“ wird sie bestimmt nicht. Der Roby jedenfalls, liest gerne etwas von Nasti... dabei stellt er sich ein nettes, etwas freches und lustiges frauliches Wesen vor... ein Naseweis... aber ein ganz netter...


 eko antwortete am 12.12.05 (17:22):

roby schreibt:

"Oder liegt das wieder nur daran, dass ich alles verdrehe, was du richtig sagst?"

Allerdings!

Wer noch nicht einmal weiß, dass das Gebiet der ehemaligen DDR schon immer als Mitteldeutschland bezeichnet wurde und Ostdeutschland aus den verlorengegangenen Gebieten Schlesien, Pommern und Ostpreußen bestand, der sollte mal sein Maul nicht so weit aufreißen und sich Nachhilfe geben lassen.
Natürlich hat sich inzwischen eingebürgert, dass dieses frühere "Mitteldeutschland" jetzt als Ostdeutschland bezeichnet wird. Na klar, denn das eigentliche Ostdeutschland ist ja längst verloren.

Aber, bitte um Entschuldigung: Hab ich mir nur aus meinen Fingern gesogen!!

"Kann man dir dann deine vielen Ostreisen glauben? Hm?"

Da komme ich nun doch ins Grübeln und frage mich, wie ich eigentlich in den Besitz von Fotos komme vom Havelberger Dom und von der Festung Königstein und all die vielen anderen. Bilde ich mir das vielleicht alles nur ein??? Und vielleicht habe ich das alles auch nur geträumt und die Fotos sind geklaut und die Menschen, die ich dort getroffen habe, gibts gar nicht? Hä?

"Es war zwar nicht die Regel eko, aber es sind 1000sende beruflich in den Westen gereist. Ich auch, als Maschinist auf einem Frachter."

Ach ja??? Und was ist mit den vielen zigtausenden, denen man die Reise in den Westen zu Familienfeiern ( Hochzeit, Todesfall) nicht erlaubt hat? Was ist das für ein Regime, das seine Bürger so einsperrt? Das kann man doch nicht mit den paar beruflichen überdecken, die sowieso nur dann durften, wenn sie auch politisch zuverlässig sind ?? Hä ?

Bitte wie? Ach so, ja, stimmt ja gar nicht, habe ich alles nur in meinem verwestlichten Hirn erfunden. Entschuldigung!

Und was ist mit all jenen, die an Mauer und Stacheldraht nachweislich ihr Leben verloren, nur weil sie in die Freiheit wollten? In eine Freiheit, in der sie nicht auf Schritt und Tritt verfolgt und gedemütigt wurden?? Hä?

Ach so, ja, natürlich, auch das hatte ich ganz vergessen, das existiert ja nur in meiner Fantasie, logisch! Entschuldigung!

Ist ja auch dumm von mir, nicht bemerkt zu haben, dass Deutschland aus zwei souveränen Staaten bestand, wobei der östliche Staat ja weitaus besser, fortschrittlicher, sozialer, freiheitlicher eingestellt war als sein westlicher Klassenfeind. Aber warum ist dann der östliche Staat dem westlichen beigetreten?? Grübel!!

Überheblich?? Ich?? Bewahre!! Hab eigentlich nur geschrieben, was ich in all den Jahren an Informationen gesammelt und gespeichert habe. Oder habe ich das womöglich auch alles nur erfunden? Grübel-Grübel !!

roby: Du tust mir leid!! Vielleicht liegts ja an der dieselgeschwängerten Luft tief unten im Bauch eines DDR-Frachters. Würde mal zum Augenarzt gehen, vielleicht hat der ein Mittel gegen verschobene Blickwinkel.
(;-))))


 eko antwortete am 12.12.05 (17:39):

roby:
Noch etwas:

Als Ferienwanderführer des Schwarzwaldvereins habe ich in den 90er Jahren zwei Ferienwanderwochen in der sächsischen Schweiz organisiert und geleitet, eine Wanderwoche in der Nähe von Arnstadt in Thüringen, also nördlich des Thüringer Waldes, und fünfzehn!! Wanderwochen in Berlin mit Standort in Weißensee im Ostteil der Stadt. Dabei bin ich jedes Mal mit den Gruppen auch in den Spreewald zum Kahn fahren gefahren.

Nach der Wende habe ich, wenn ich zu Besuch bei meiner Tochter war, die in AltMoabit wohnte, ausgedehnte Fahrten rings um Berlin unternommen und dabei auch Menschen besucht, die ich im ST kennen gelernt habe.

Dies nur zu Deiner Information. Ich habs nicht nötig, Dinge zu behaupten, die nicht wahr sind und Deine Anwürfe muss ich mir auch nicht gefallen lassen.

Es wäre besser, sich um gute Beziehungen zu bemühen als sich gegenseitig solchen Schwachsinn vorzuwerfen.

Das meint

der e k o


 hugo1 antwortete am 12.12.05 (18:45):

hallo Eko, na, siehste nun ein, das wir uns bei diesem Thema schon ne ganze Weile im Kreise drehen ? Deshalb - damit uns nicht schwindelig wird- möcht ich nicht mehr drauf eingehen (Gefängnis DDR ist gemeint)
Ansonsten bin ich gerne zu Nachhilfe bereit, zumal sie ausnahmsweise hier fast umsonst zu haben ist.
Ja und zu unserer Meinung darüber wer Wen, etwas, oder gut oder besser oder am allerbesten kennt, Du die Ossis oder Ich die Wessis, wird wohl kaum unsere theoretischen Bekenntnisse ändern, sondern soll ja nur zur Untermalung und Bestätigung beitragen. Kann mir aber nicht meine eigenen Erkenntnisse über die Ossis und "das war Ihr Leben" total aushebeln.
hallo roby, Dein Satz:,,, nicht jeder kann zuhören...Wenn das Meckern und Jammern der Ossis so viele Leute beschäftigt,,,,,,, hat was.
Jedes mal wenn ich mit Jungen Leuten zusammentreffe West und Ost (Jahrgänge ab 1970) habe ich den Eindruck, diese Themen die wir hier durchhecheln, machen auf Diese, kaum noch Eindruck, haben anderen wichtigeren Tagesthemen Platz machen müssen.,,,Und das ist wohl auch gut so.
Wir werden es aber wohl nicht erleben das unsere Generation bei obigen Themen gelangweilt, uninteressiert gähnend abwinkt, besonders wenn man der Meinung ist: Na, der Mensch gegenüber ist tatsächlich interessiert und quatscht nicht nur sinnloses oder unbegründetes oder unbewiesenes Zeug. In anderem Fall hilft wohl nur Toleranz, Einsicht in die Nichtnotwendigkeit, Nachhilfe annehmen bzw. austeilen zu müssen. *g*
Ansonsten wirds immer schwieriger, besonders für Leute wie mich, die gerne recht haben, oder Leute, die immer recht haben, oder Leute die Nachhilfe immer nur geben wollen/können. *g*


 eko antwortete am 12.12.05 (19:47):

Hugo,
nun lassen wir mal die spitzen Pfeile im Köcher über das Recht haben/wollen/können oder wie auch immer und versuchen wir doch mal, ganz einfach alles hinter uns zu lassen.

Ich will hier nicht den Eindruck hinterlassen, als ob ich immer Recht haben müsste, aber wenn ich von etwas überzeugt bin, dann bleibe ich auch dabei.

Nur:

Wenn dadurch eine menschliche Verbindung droht, zu zerbrechen, dann lasse ich die Sache sausen, dann ist mir die menschliche Verbindung wichtiger.

Was wir hier durchhecheln, ist ja sowieso Schnee von vorgestern und ob das nun so oder so oder doch anders gewesen ist, spielt wirklich keine Rolle mehr, ändern können wir eh nix mehr dran.

Freundlich grüßt

der e k o


 nasti antwortete am 12.12.05 (21:50):

Hi Diskutanten über Ostdeutschland!

Wen ich euere Beiträge lese, muss ich feststellen, das ich ein ganz andere Mensch bin. Andere Mentalität, andere Gedanken und Kultur, alles anders. Meine private Meinungen sind beschränkt, und pure Spekulationen. Ich schreibe alles für die Genetik an, wenn ich höre, wie die viele Deutsche erzählen, das das Volk in ehem. DDR Gebiet war so „eigenartig“ auch vor der Mauer schon, werde ich hellhörige. Wegen meine negative Erfahrungen.
Ich war nie einmal in DDR Gebiet früher, kann ich auch nicht viel dazu sagen. Die Touristen und in Cafes getroffene Menschen waren nur die wirklich wenigere.Ich liebe die Berliner, ob Ost oder West.
Die große Kunstmaler, und Schriftsteller, und überhaupt die große Köpfe habe ich nicht gekannt, nur von Medien.
Die berühmte Sparsamkeit einiger Deutsche /egal West oder Ost/ ist die schmerzhafte Erfahrung für uns, leichtsinnige Ungare. Auch nicht generell gesagt.
Bin einfach froh, dass ich in ältere Jahre die Freiheit hier genießen könnte, noch war mir erlaubt so viel reisen, und sehen, und das schon 20 Jahre lang. Ein Paradies.
Die Politik interessiert mich überhaupt nicht mehr, hatte ich davon genug schon in Kindergarten in Ost.
Ich denke, und wieder beschränkt, das DE ist ein Titanic, und das gerade wegen die Sparsamkeit, die ganze Wirtschaft ist blockiert wegen Ängste und krankhafte Fürsorge./ Sehe Versicherungen Spiele!!!/
Viele Deutsche leben für die Zukunft, und nicht für heute. Das ist psychisch bedingt. Na und wenn Titanic, dann gehe in auch unten, aber wie die Musikanten an Titanic, bis letzte Minute spielend. / Meine Vorfahren von der Mutter Seite waren echte Musikanten./


 Roby antwortete am 12.12.05 (21:54):

Erstaunt fragt mich meine Frieda: „Sach ma – musste die Wessis immer so veräppeln?! Du weest doch janz genau, watt die mit Mitteldeutschland meinen!“
Hat se ja recht – is nicht ganz fair von mir. Abba ik hab se uffjeklärt: „Pass ma uff, Frieda, dett is so: die sagen Mitteldeutschland zu uns, weil wir inne Mitte von Deutschland leben.“
„Quatsch!“ sagt sie „wir sind doch im Osten!“ Nu hat meine Frieda nich so richtig aufjepasst, bei die Geschichtsunterricht. Ik belehr se also: „Früher, bei den Adolf, da warn wir Mitte. Da war Polen Osten. Isset ja heute noch. Abba wir sind nich mehr Mitte, weeste? Ausse Mitte wurde Osten und Osten blieb Osten, Haste kapiert?“ „Nööööö“ sacht se und glotzt mir doof an. Plötzlich grinst se und sacht: „Du meinst dett Groß Deutsche Reich?“ Ik lehne mir zufrieden zurück und nehm een kräftigen Schluck ausse Buddel „Na endlich hastet kapiert!“
„Du Robert, warum sagen die Wessis immer noch Mitteldeutschland, wenn dett nur für dett Groß Deutschen Reich zujetroffen hat?“
Blöde Frage: dett is so drinne bei die Wessis. Hat nüscht mit „Heim ins Reich“ und so zu tun... gib ma noch’n Bierchen....

p.s.
Ik verkrümel mir ma paar Tage (Leergang)


 nasti antwortete am 12.12.05 (22:14):

Hi Roby,

du schreibst wie mein lieblings Autor O. Henry, der Meister der "schort story!"
Lebendig, aus der Bauch heraus. Schade, das du nicht aus Broadway bist.

Prost

Nasti


 pilli antwortete am 12.12.05 (22:34):

prost nasti :-) und protest an Roby :-):

von Mitteldeutschland schrieb bisher nur eko und der schwelgt vielleicht gerne in sumpfigen erinnerungen?...na ja!

wo nennen wessi`s den begriff "Mitteldeutschland" denn dann?

steck mich bloss nicht mit in den sack, derer, die...

:-)


 Roby antwortete am 12.12.05 (23:05):

neee, pilli, ... du nich... wees ik doch :-)))


Nasti

Dekuji
dobrou noc
:-)))

Roby


 BarbaraH antwortete am 13.12.05 (01:10):

Nachhilfe könnten wir alle nehmen bei den Bewohnern eines Dorfes, Bleicherode in Nordthüringen. Der ganze Ort hat 22 Monate lang verbissen um die Rückholung einer abgeschobenen vietnamesischen Familie gekämpft.... letztendlich mit Erfolg. Ob ein Wessi-Dorf diese Energie wohl auch aufgebracht hätte?

Internet-Tipp: Frankfurter Rundschau vom 13.12.2005
Im falschen Land, im falschen Leben
Die Leute von Bleicherode holen eine ausgewiesene Familie mit drei Kindern aus Vietnam zurück
VON B.HONNIGFORT (BLEICHERODE)

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/JD4fQqAnQ


 eko antwortete am 13.12.05 (11:40):

@ roby und pilli:

Wenn Eure Gehirne nicht weiter zurückdenken können als bis zum braunen Sumpf, dann ist das Euer persönliches Problem!

Der Begriff Mitteldeutschland ist älter als dieser Sumpf, da habt Ihr eben in der Schule gepennt.

Dass er heute nicht mehr benutzt wird, will nichts heißen und natürlich spricht heute kaum noch jemand davon, schließlich waren ja Schlesien, Pommern und Ostpreußen nie deutsches Staatsgebiet, vor allen Dingen lange vor dem braunen Sumpf nicht, das bilde ich mir nur ein, gelle?

Und dass Thüringen einst der geistige und kulturelle Mittelpunkt Deutschlands war, und zwar Jahrhunderte vor diesen 12 Jahren dunkler deutscher Geschichte, davon habt ihr wohl auch noch nie etwas gehört, was ?

Tja, der eigene geistige Horizont ist nicht immer das Maß aller Dinge!


 hugo1 antwortete am 13.12.05 (12:01):

in Sachen Nachhilfe Eko wird Dir niemand übel nehmen, wenn Du Dein Wissen aus früheren Zeiten hier weitergibst, ja sogar die Meinung anderer verbessern und bei Bedarf berichtigen wird gerne akzeptiert.
Darf ich Dich etwas "verbessern" in Sachen Stil?
,,,psst, der letze Satz -vom Horizont- bezogen auf vorherigen Text wär nicht nötig gewesen, das empfindet bestimmt der Eine oder Andere hier als unproduktive Zugabe ich auch. *g*
schönen Tag noch, wünscht hugo,
Ich hoffte das der Stichling das Tier des Jahres wird, aber es ist wohl der Marienkäfer, (ein nettes Symbol) geworden*g*


 eko antwortete am 13.12.05 (12:05):

"Ob ein Wessi-Dorf diese Energie wohl auch aufgebracht hätte?"

Allerdings haben sie das! im Württembergischen. Aber wie Schwaben nun mal eben sind, sie machen kein großes "Gedöns" drumherum, das wird gemacht....und fertig.

Irgendwie kann ich das nicht auf die Reihe bringen:

Da sehe ich doch in den TV-Nachrichten, wie bei Dunkelheit welche Leute Brandsätze gegen ein Wohnhaus schleudern....und eine Menschenmenge johlt dazu.....und später erfährt man, dass einige Bewohner dieses Hauses (Vietnamesen) in Lebensgefahr waren.
Und dann meine ich, mich erinnern zu können, dass eine zeitlang Häuser in Flammen aufgingen, in denen nichtdeutsche Menschen wohnten.

Wo war das nur??? Grübel - Grübel


 eko antwortete am 13.12.05 (12:11):

@ hugo:

Ich wär auch lieber Marienkäfer, glaub mir das, aber in punkto Stichling befinde ich mich ja in illustrer Gesellschaft.

Aber mal Hohn beiseite: Der von Dir monierte Satz ist nicht schön, gebe ich zu, und ich entschärfe ihn jetzt auch dadurch, indem ich mich selbst auch dazu rechne. Wir sind alle ab und zu in Gefahr, uns zu überschätzen und unseren eigenen Horizont als das Maß aller Dinge zu sehen.

Schönen Tag noch wünscht

der e k o


 mart antwortete am 13.12.05 (12:43):

Der Stichling ist aber ein ganz illustrer, vorbildlicher Geselle - das Männchen betreibt eine excellente Brutpflege im selbstbebauten Nest:-)


 eko antwortete am 13.12.05 (15:14):

@ Gevatter:

In der Rubrik „Politik und Gesellschaft“ hast Du unter dem Thread „Religion…..und der Papst“ in einem Beitrag folgendes geschrieben:

Ist euch überhaupt schon mal aufgefallen, dass im Grunde keiner der schreibenden Ostler/Ex-Ostler das Grenzsystem verteidigt, oder im Nachhinein schönredet……….

…….der Gevatter hat die SelbstSCHUSSanlagen mitnichten verteidigt.

Da stimme ich Dir vollkommen, Gevatter, derartiges habe ich noch nicht gelesen. Allerdings ist Schweigen über eine Sache oft beredter.

Ich will mal versuchen, zu analysieren, wie es dazu gekommen ist, dass Ihr Ostler in letzter Zeit mehr und mehr vom Leder zieht und alles daran setzt, uns Westler schlecht aussehen zu lassen. Denn alles hat irgendwann und irgendwo mal angefangen. Es ist so:

Als sich 1989 die innerdeutsche Grenze öffnete, da haben so manche Glücksritter, miese Gschaftlhuber, Betrüger und allerlei Leute, die man unter dem Sammelbegriff „Gesocks“ einordnen muss, sich gen Osten aufgemacht, weil sie dort das neue Eldorado vermuteten.

Und viele fanden es auch, denn sie trafen auf Menschen, deren Vita völlig anders verlaufen war und die politisch eine harte, aber völlig andere Schule durchlaufen hatten. Sie waren nicht geimpft gegen die oft sehr miesen Tricks und die völlig andere Art des Umgangs mit Geschäften. Sie vertrauten auf die Ehrlichkeit und Anständigkeit der Wessis……………………und wurden gnadenlos über den Tisch gezogen. Meistens war es längst zu spät, um ein betrügerisches Geschäft rückgängig zu machen.

Was folgte, war erst böses Erwachen, dann tiefe Depressionen, daraus wurde Wut. Man sah sich den Tricks und der Cleverness zunächst nicht gewachsen. In dieser Phase wurde das Wort von den Deutschen 2.Klasse geboren. Arbeitslosigkeit, was man früher überhaupt nicht kannte, griff um sich, die Angst, mit der wirtschaftlichen Situation nicht fertig zu werden, wuchs wie ein Krebsgeschwür. Die Wut auf die Wessis, die einen reingelegt hatten und die nun auch noch Fabriken platt machten, wuchs und wuchs.

Wen wunderts?

Doch so ganz allmählich besannen sich die Ostler auf sich selbst und fingen an, sich selbst zu helfen und nicht auf die Unterstützung dieser Aasgeier aus dem Westen zu setzen. Und weil sie schließlich keine Dummlinge sind, schaffen sie sich allmählich mehr und mehr immer weiter hoch. Es geht zwar langsamer, als es der Dicke in Dresden damals prophezeit hatte, aber regional fangen die Landschaften nun doch so ganz allmählich an, zu blühen.

Aber der Groll auf die Wessis, die sie seinerzeit so schamlos über den Tisch gezogen hatten und die so taten, als sei die DDR auf der Stufe eines Entwicklungslandes stehengeblieben, der sitzt immer noch tief……………………..


 eko antwortete am 13.12.05 (15:14):

………..und so kommt es, dass wir hier solche Diskussionen führen, in denen unsere ostdeutschen Landsleute uns Wessis jetzt die Hölle heiß machen, in dem sie uns suggerieren, was wir doch für Dummlinge sind, dass wir das falsche Gesellschaftssystem haben, dass bei ihnen in der DDR dies und jenes und selles doch viel besser gewesen sei.

Naja, sie haben ja Recht, wir haben uns das ja auch selbst eingebrockt. Asche auf unser Haupt!

Und nun? Ich denke ( ohne belehren zu wollen) wir – und mit „wir“ meine ich uns alle, Wessis und Ossis – sollten aufeinander zugehen. Wir sollten uns darum bemühen, den jeweils anderen besser zu verstehen, nicht so sehr auf eigenen Ansichten beharren wollen, sondern darüber nachdenken, was der jeweils andere zu sagen hat.

Ich denke, dass wir uns gegenseitig nichts voraus haben, wir sind Deutsche, zwar mit unterschiedlicher 40-jähriger Geschichte, aber das sollte uns nicht (mehr) trennen. Es ist mir beim Schreiben dieser Zeilen bewusst geworden, dass auch ich manches Mal auf die Pauke gehauen habe. Ich will mich bemühen, es nicht mehr zu tun.

Und wenn jetzt wieder welche anfangen, zu lästern, das sei doch alles „Friede, Freude, Eierkuchen“, dann kann ich nur noch sagen: Auch das gehört zum Leben dazu.

Freundlich grüßt

der e k o


 rolf antwortete am 13.12.05 (15:38):

Waren die Brände nicht in Plön und Solingen?
Meine Erinnerung kann mich aber auch täuschen.


 BarbaraH antwortete am 13.12.05 (15:39):

@ eko

Dein Beitrag von 12:05 Uhr zeigt doch, dass die Aufteilung in Ossi und Wessi Unsinn ist. Überall gibt es fremdenfeindliche Menschen und andere, die auf den Menschen schauen und nicht auf seine Herkunft. Allerdings verstehe ich nicht, dass Du es begrüßt, wenn Schwaben ihren Kampf gegen staatliche Willkür für nicht der Rede wert finden. Hier geht es doch um eine Vorbildfunktion, damit andere Bürger im Lande wissen, dass ein derartiger Kampf von Erfolg gekrönt sein kann... und um den Austausch von Informationen, welcher Anwalt und welche Organisationen Erfahrung darin haben u.v.m.

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/JD4fQqAnQ


 Marieke antwortete am 13.12.05 (16:00):

Bei den Württembergern- da gab es so manches Kirchenasyl..für solche, die abgeschoben werden sollten.
Das weiss ich genau.
Es war und ist aber nicht sinnvoll, darüber groß zu reden..ich denke mal, eko, so hast du es gemeint?
MFG
Marieke


 eko antwortete am 13.12.05 (17:47):

@ BarbaraH,

natürlich ist die Aufteilung in Ost und West Unsinn, barer Unsinn sogar.

und:
Der Schwabe redet nicht viel über das, was er tut, er handelt....und fertig!

Und was die Abschiebungen anbetrifft, muss man meiner Meinung nach schon auch Unterschiede machen, es gibt berechtigte und unberechtigte. Nur gehen die Behörden da sehr häufig zu unsensibel damit um.


 eko antwortete am 13.12.05 (17:50):

@ Rolf

Deine Erinnerung täuscht Dich zwar nicht, dennoch weißt Du genau, was ich meinte, tu mal nicht so!


 BarbaraH antwortete am 14.12.05 (17:01):

Mit der Aufarbeitung von Unrecht ist das so eine Sache. Sechzig Jahre brauchte die Universität Köln, bis sie den längst Verstorbenen ihre durch Depromotion zwischen den Jahren 1933 - 1945 aberkannten Titel zurückgeben konnte. Es waren jüdische, homosexuelle oder politisch verfolgte Professoren, Doktoren und Studenten, die die Rücknahme des ihnen angetanen Unrechts nicht mehr erlebten. Obwohl die Aufhebung der Depromotionen an der Hamburger Uni bereits im Jahre 1947 erfolgten, konnten andere Universitäten sich dazu nicht entschließen. Zuviele der in dieses Unrecht Verstrickten lehrten noch an den Universitäten.

Studenten brachten den Stein vor gut einem Jahr ins Rollen, als sie bei Recherchen im Uni-Archiv auf Zeugnisse dieses Unrechts stießen.

Wahrscheinlich werden die nachwachsenden jungen Menschen von Jahr zu Jahr lockerer an die Aufarbeitung geschehenen Unrechts in der ehemaligen DDR herangehen als wir heute. Leider werden auch in dem Fall viele der Opfer inzwischen weggestorben sein, ohne rehabilitiert worden zu sein.

Internet-Tipp: SPIEGEL ONLINE vom 14.12.2005
NAZI-UNRECHT AN UNIS
"Es ist wichtig, die Namen zu nennen"
Die eigene braune Vergangenheit war für die deutschen Hochschulen lange ein Tabuthema, nur ungern forschten sie nach ihren NS-Verstrickungen. 60 Jahre nach dem Krieg hat die Kölner Uni jetzt Doktoren rehabilitiert, denen einst die Nazis ihre Titel nahmen.
Von Inga Rapp

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,390177,00.html


 Felix antwortete am 14.12.05 (18:29):

Aha ... und das soll "Nachhilfe" sein? Fragt sich nur für wen eigentlich!

Weil ich ... wie das von einigen Ostlern haarscharf bemerkt wurde ... kein Ossi bin ...
hat mir Mulde und Konsorten das Mitreden untersagt.
Es wird wohl so sein, wie die Verteidiger der DDR hier postulieren.
Ja wie könnten wir in der Schweiz mit ihrer politisch gesteuerten und zensurierten
Presse etwas Wahres über dieses Volksparadies erfahren?
Da muss man doch denen glauben, die zu diesem System gehört haben ...oder doch nicht?

Lieber eko ... ob man nun diese Bewegungseinschränkung "Gefängnis" nennt oder
eine staatliche Massnahme zum Schutz des Bürgers vor gegenrevolutionärer Propaganda oder so ...
spielt im Grunde keine Rolle ... ein widerlicher Eingriff in die persönlich Freiheit war es allemal!

So ... nun verlasse ich die Nachhilfestunde wieder!


 Roby antwortete am 15.12.05 (15:43):

Nu bin ik zurück und lese erst mal... oh?...

„....was wir eigentlich sind, nämlich: D E U T S C H E“

„...ist die Aufteilung in Ost und West Unsinn, barer Unsinn sogar“

Man! Da hab ik erstma een Luftsprung gemacht. Ist dett wirklich wahr? Wird nich mehr zwischen Wessis und Ossis unterschieden? Man wär dett schön! Denn bekomm ik ja bald mehr Rente. Mein Sohnimann mehr Gehalt, die Krause kriegt mehr Witwenrente, der Rechtsanwalt mehr Honorar... oh, wie ik mir freu!!! Und dett kurz vor Weihnachten. Eine tolle Überraschung habt ihr mir da gemacht.

Oder is dett allett eene Ente?! Wehe ihr verarscht mir! Denn hetz ik euch meine Frieda uffn Hals! Und wenn die dann wie een Hammerwerfer ihre Knautschlack Handtasche von C & A schwingt... es kommt dann ganz druff an, bei welche Umdrehung se eure Birne erwischt.... ik hab jedenfalls denn immer 3 Tage Kopfschmerzen....


 hugo1 antwortete am 15.12.05 (17:22):

hallo Felix :" ,,,politisch gesteuerten und zensurierten
Presse etwas Wahres über dieses Volksparadies erfahren,,"
Haste Dir schon mal Gedanken darüber gemacht, ob Du die letzten 60 Jahre relativ wahrheitsgetreu von Deiner Presse informiert wurdest ?
Ich hab hier schon desöfteren Beispiele dafür gebracht, das dem nicht so ist.
( Ethel Rosenberg, Golf von Tonking, Chile, Haiti, Panama, weltweite CIA Attentate, Castro, Salvador Aliende und nicht zuletzt Irak )
Es war bisher -besonders während des Kalten Krieges- Aufgabe, der regierungstreuen und regierungsnahen Medien, eine der Regierung passende Nachrichtenlage zu schaffen.
Da nehmen sich West und Ost gar nichts. (der Unterschied besteht darin, das im westlichem Teil einige, weniger kontrollierte Zeitschriften und einige mutige freie Reporter ihre Chance auf reale Berichterstattung zu wahren versuchten)
So wird man z.B. bei dem vielgescholtenem Karl Eduard von Schnitzler eine Menge absoluter Lügen finden, aber auch eine große Menge Wahheiten die bei Euch damals als Lügen eingestuft wurden, trotz besseren Wissens. Das "Schlimme" sind oft nicht die Lügen (die kann man ab und zu durchschauen) das Schlimme sind die Halbwahrheiten und Mischungen aus Wahheit und Lüge, denen fliegt man leichter auf den Leim. Ja, und darin war ein Löwenthal ebenso Meister wie Schnitzler und da man im Westen meistens Besser war und ist, sollte man auch besser belogen worden sein.
Die "Stümper" waren doch gewiss nicht in der BRD zu finden ? *ggg*

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/schnitzler


 Claude antwortete am 15.12.05 (17:37):

Die "Stümper" waren doch gewiss nicht in der BRD zu finden ? *ggg


jetzt ja Hugo !! :-)))

Claude


 Felix antwortete am 15.12.05 (17:55):

Ach hugo1,

ich hoffe, du hast bemerkt, dass meine Aussage über die unfreie Schweizerpresse ironisch gemeint war.
Ich darf mit stolz behaupten, dass wir in Sachen Pressefreiheit keinem Land nachstehen.
Während des Krieges orientierten sich klevere Deutsche und Allierte nach den Berichten unseres Rundfunkes. Die geschönten Frontberichte der Wehrmacht ware nichts wert!
Die Presse in der DDR war alles andere als frei. Weshalb sonst wurden Reisende aus dem Westen nach Zeitungen und Zeitschriften durchsucht?
Weshalb verhinderte das Regime den Empfang von westlichen TV- und Rundfunksendern?
Nach der Wende waren die tausenden von neuinstallierten Parabolantennen, die an den Häusern wucherten, geradezu augenfällig.

Aber nein, wie soll ein Ausländer, der nur so als Tourist in den neuen Bundesländern herumfuhr, so was unsinniges behaupten dürfen!


 hugo1 antwortete am 15.12.05 (19:56):

danke Felix für obigen Beitrag. Gibt er mir doch wieder einmal Gelegenheit einem weit verbreitetem Irrtum zu begegnen.
Von wegen verhinderter Fernsehempfang und Zunahme von Antennen nach der Wende.
Das Gegenteil ist der Fall. (schon vor der Wende gab es Kabel und Parabolspiegel so viele man nur wollte)
Was du hervorholst von wegen verhinderter Empfang/ Störsender/Antennenklau,, das ist schon über 35 bis 55 Jahre zurück.
Leider muss ich etwas weiter ausholen um ausreichend Fakten hier einzustellen. Ich versuch es mal anhand einer "Magisterarbeit im Fach Geschichtswissenschaft an der Universität Bielefeld" Das Westfernsehen und der revolutionäre Umbruch in der DDR,,,,

konkrete, auf den Empfang von Fernsehsendungen zielende Verbote lt. Strafgesetzbuch gab es in der DDR niemals, jedoch rechtliche Auslegungen bestimmter Paragraphen wie der „staatsfeindlichen Hetze“.
1973 erklärte Erich Honecker in einem veröffentlichten Bericht des Politbüros an das ZK von den „westlichen Massenmedien, vor allem dem Rundfunk und dem Fernsehen der BRD, die ja bei uns jeder nach Belieben ein- und ausschalten kann". Schon zu dieser Zeit war jedoch die Nutzung des Westfernsehens Alltag in der DDR. In den Umfragen des Instituts für Meinungsforschung der DDR, welches bis Ende der siebziger Jahre existierte und politisch sehr offene Antworten auf Fragen der ideologischen Selbstverortung zuließ, bekannten sich 70 % der DDR-Bürger, die im Besitz eines Fernsehgerätes waren, dazu, Westfernsehen zu schauen. Das dürften nach übereinstimmenden Untersuchungen nahezu die Gesamtheit jener Zuschauer sein, die das Westfernsehen überhaupt empfangen konnten. Denn in einigen Gebieten der DDR war der direkte Empfang des Westfernsehens über Antenne nicht möglich. Dies betraf vor allem die Gebiete im Dresdner Raum sowie in Nord-Ost-Mecklenburg. Dieses oftmals als „Tal der Ahnungslosen“ benannte Gebiet war jedoch nicht ganz so ahnungslos wie angenommen: Zum einen wurde das Westfernsehen zunehmend in staatliche Kabelnetze oder mit staatlicher Billigung in private Gemeinschaftsantennenanlagen eingespeist, zum anderen war ab Mitte der achtziger Jahre in der DDR der Erwerb von Satellitenempfangsanlagen möglich, mit denen sich das Westfernsehen in bester Qualität auch in den tiefsten Tälern Sachsens empfangen ließ. Also, mein liebe Felix, hast du Dich nach der Wende schlicht und einfach augenfällig verguckt. Hier in Vorpommern konnten wir ende der achtziger Jahre u. a. schwedische, dänische, polnische Sender sehen und hatten sogar das zweifelhafte Vergnügen allabendlich die Moskauer Abendnachrichten (20 Uhr) mitteleuropäischer Zeit) zu sehen.

Internet-Tipp: https://www.lars-bruecher.de/ddr_westmedien.htm#_Toc493951723


 hugo1 antwortete am 16.12.05 (10:35):

hallo Claude Dein netter Einwand auf meine Vermutung :Die "Stümper" waren doch gewiss nicht in der BRD zu finden ? *ggg
jetzt ja Hugo !! :-)))
Wird vom ZDF am Sonntag 32 Uhr 20 ergründet.
15 Jahre nach der Wiedervereinigung beginnt die "alte" Bundesrepublik zum Objekt historischer Verklärung zu werden. Nicht wenige wünschen sich die scheinbar so "stabilen" Verhältnisse zwischen 1949 und 1989 zurück. Worauf gründet sich diese Sehnsucht? Auf Wissen oder Wunschdenken? ZDF-History testet in Zusammenarbeit mit der Forschungsgruppe Wahlen die Geschichtskenntnisse der Deutschen in Sachen Bonner Republik.
Bin ja mal gespannt, was die Befragten aus Ost und West so auf der Kirsche haben *g*
Wenn die Wessis doppelt so gut sind, wie es nach Deinen und Anderer Darstellungen zu erwarten ist, dann zieh ich hier im ST vor Euch bis Neujahr ununterbrochen den Hut. Dann nehm ich auch die Forderung nach Nachhilfe für Alle zurück und verdoppele sie für Mich und östliche Konsorten.*g*
ps, da Ihr jedoch bestimmt nicht nachtragend seid, hoffe ich, den Hut danach wieder nutzen zu können um mir die Omme nicht noch mehr zu unterkühlen.*g*


 Claude antwortete am 16.12.05 (13:59):

Hugo ich habe nie behauptet das die Wessis doppelt so gut sind wie die Ossis, ich wünsche mir auch die alte BRD nicht zurück und ich freue mich immer noch über die Wiedervereinigung. Nur behaupte ich das die meisten hier schreibenden Ossis nicht den Osten repräsentieren sondern eher das Gegenteil! Deinen Hut kannst du dir meinetwegen mit dem Hammer aufsetzen oder festtackern das ist mir wurscht. Du glaubst doch nicht im Ernst dass ich mich von Leuten wie euch beeinflussen lasse :-))))
Aber ich will zugeben du bist mir noch der liebste von denen die hier agieren. Wenn mir was nicht passt widerspreche ich Punkt!!! Grinse zuckersüß und falsch.
Gruß Claude


 Felix antwortete am 16.12.05 (17:30):

@ hugo1

Ich gebe dir insofern Recht, dass sich die Bürger der DDR lange vor der Wende schon von den Fesseln der staatlichen Medien befreien konnten. Einzelheiten erfährt man aus dem DDR-Lexikon <https://www.ddr-wissen.de/wiki/ddr.pl?>

Zum Fernsehen in der DDR allgemein:
<https://www.ddr-wissen.de/wiki/ddr.pl?Fernsehen>

"Das Fernsehen spielte in der Geschichte der DDR eine wichtige Rolle als Massenmedium? Um die Gunst der Zuschauer kämpfte daher die Propaganda. Das Fernsehen in der DDR war ein Staatsfernsehen."

Betreffend Westfernsehen in der DDR:
<https://www.ddr-wissen.de/wiki/ddr.pl?Westfernsehen>

"Der Empfang des Westfernsehens wurde staatlicherseits zunächst bekämpft: Antennen, die in die falsche Richtung zeigten, wurden gewaltsam entfernt. Ab den 70er Jahren wurde der Empfang des Westfernsehens stillschweigend toleriert."

Spezielle Bemühungen um Westsender zu empfangen:
<https://www.ddr-wissen.de/wiki/ddr.pl?Tal_der_Ahnungslosen>

"Speziell in den 80er Jahren kam es unter der dortigen Bevölkerung zur Bildung von Antennengemeinschaften, die Westgeld zusammenlegten, um Empfangstechnik (Satelliten-TV) zu beschaffen. Es gab auch Versuche, mit ausgefeilten terrestrischen Anlagen - etwa auf Höhenzügen - trotz der für den UKW-Empfang zu großen Entfernung zu den Sendern in Westberlin und Hof/Bayern den Empfang zu ermöglichen.
Einzelne Bastler mit Zugang zu entsprechender Technik (z.B. in Forschungsinstituten oder NVA-Nachrichtenelektroniker) entwickelten auch eigene Satellitenempfangsanlagen. Darüber hinaus gab es private Ansätze, Verbindungen zum ab 1988/89 ausgebauten polnischen TV-Kabelnetz herzustellen, da dort die Westsender eingespeist wurden."

Ich sehe das so:

Die Bestrebungen der DDR-Führung das Staatsmonopol über alle Medien wie vorallem Presse, Rundfunk und Fernsehen in den Händen zu behalten wurde durch Ungehorsam unterlaufen und später zwangsläufig toleriert.

... und trotzdem bin ich froh nie unter einem solchen Regime leben zu müssen!

Internet-Tipp: https://www.ddr-wissen.de/wiki/ddr.pl?


 hugo1 antwortete am 16.12.05 (18:24):

hallo Claude, danke,
Eine Gemeinsamkeit haben wir also (die Freude über die Wiedervereinigung)
übrigens: so richtig gut tackern kann ich auch seitdem, vorher besaß ich "nur" einen Klammeraffen und den hatte ich aus Prag mitgebracht weil er eine Leitschiene hatte und man damit Broschüren heften konnte. Nun liegen diese Dinger (Tacker)zu Hauff ungenutzt in den Baumärkten rum. *g*
Meinste das die meisten Ossis den Westen repräsentieren, oder was meinst Du mit dem Gegenteil ? *gg*
hallo Felix, na siehste, schon das Du dich bemühst im Net oder sonstwo auch immer, nachzuhaken, nachzugucken,, und nicht "nur" aus Deinem alten im Hirn verankertem Fundus heraus zu operieren, zeigt doch, wie sich unser Disput, unsere Diskussion hier, befruchtend ausgewirkt hat.
Das geht mir genau so, und ich ertappe mich immer öfter dabei, wie ich zu mir sagen muß Hm äh ?? das hab ich vorher so, nicht gesehen das hab ich anders in Erinnerung, oder, das ist mir neu das habe ich nicht bedacht.
Und wenn mir jemand sagt 1954 wurde Deutschland Weltmeister und ich dachte bisher, es wäre Brasilien gewesen und meine Recherchen ergeben, der Mann hat recht, na, dann hilft mir alles nix, ich muß MEINE Meinung ändern. Ja und wenn Du nicht meine Meinung ändern willst, solange ich nicht überzeugt bin, dann kann ich Dich auch sehr gut leiden. *g*
hm Nachhilfe, das hat doch was ,,
ps übrigens nutze ich auch fast täglich Wikipeda, muss jedoch gestehen, ich hab den Eindruck das dort ne Menge subjektiver Meinungen Platz finden, also muß ich wählerischer werden.


 Claude antwortete am 16.12.05 (18:46):

Aber Hugo,
du hast schon verstanden zugegeben ungeschickt
formuliert:-))
Ich meine das die hier im Forum schreibenden Ostdeutschen nicht die die Mehrheit der ehemaligen DDR -Bürger repräsentieren sondern im Gegenteil die Minderheit darstellen mit ihrer Meinung.
Gruß Claude


 hugo1 antwortete am 16.12.05 (20:13):

oooh Claude, nu bin ich aber paff, hätte ich doch zu gerne geglaubt, das ich so eine Art Normalossi/Durchschnittsossi bin und nu ??? . Mensch seid Ihr einnehmend, nimmste mir sogar diese Illusion.
Was noch zu beweisen wäre. Denn den Eindruck, das die meisten hier nicht schreibenden Ossis grundsätzlich DDR-mäkelig-, und meckrig seien hatte ich bisher nicht. Wohl eher etwas reserviert, kritisch, hinterfragend usw.
Natürlich empfinde ich mich -trotz Deiner gegensätzlichen Wahrnehmung- nicht als Honneckers Sprachrohr, ostzonialer Ewiggestriger und DDR-Verklärer usw. Aber was die DDR nicht verbrochen , verursacht und verunstaltet hat, sollte man ihr auch nicht in die Schuhe schieben, weder in positivem noch in negativen Sinne. Das hat sie (beides) nicht verdient. Deswegen klingt wohl jeglicher Widerspruch zu DDR-Kritischen Bemerkungen und Behauptungen aus meinem "unberufenem" Munde sofort wie eine perfekte, überaus wohlgemeinte Laudatio. *gg*
ist aber nich soo tierisch ernst gemeint.


 Roby antwortete am 16.12.05 (22:26):

„Siehste!“ – hat meine Frieda gesagt – „...sogar die vom Westen ham erkannt dat du eene meckernde Minderheit bist! Ik hab dett schon immer gewusst! Über jeden Piepelkram regste dir uff! Ständig haste uff die Bonzen jeschimpft und aufä Regierung. Vonne Betonköppe haste immer geschwafelt – aber geändert haste nüscht. Wenn es doch wenigstens een bisken so gewesen wär, wie die Wessis immer sagen, datt die Kritischen wegen jeden Pubs eingesperrt wurden, datte für jeden politischen Witz nach Bautzen gekommen wärst, datt man deine Antenne vom Dach gerissen hätte – dett hat sich bei dir ja niemand getraut – und wenn’s der ABV persönlich gewesen wär, du Ochse hättest den vonne Dachrinne jeschubst... aber es kam ja kein ABVer uff unser Dach...die vonne FDJ und die Jungpioniere auch nich...schade... musst ik mir immer die blöde Bundesliga mit anschauen... wo ik doch fülle lieba den Rudi Karell jekiekt hätte..“

Da hat es mir denn gereicht. Ik hab die Frieda angekeift:

„Und du?! Bei dir hätten se ma die Meinungsfreiheit tatsächlich einschränken sollen. Hätt ik wenigstens meine Ruhe gehabt... von Morgens bis Abends musst ik mir dein Gemaule anhören! Uffn Honny und uff Walter haste geschimpft – sogar inne Kaufhalle...ik hätt dir liebend gern ma in Bautzen besucht... und nu lass mir in Ruhe! Wenn du mich suchst.... ik bin bei die anderen Minderheiten – bei Erna inne Deutschen Eiche...“


 Claude antwortete am 16.12.05 (22:50):

eine perfekte, überaus wohlgemeinte Laudatio. *gg*
ist aber nich soo tierisch ernst gemeint.


Gut zu wissen Hugo!!!
Freundlicher Gruß Claude


 Claude antwortete am 16.12.05 (22:51):

Roby,

schöne Grüße an Frieda !!!
Claude


 Felix antwortete am 17.12.05 (10:56):

@ hugo1

mein Zugeständnis bezieht sich lediglich auf den Zeitpunkt des Unterlaufens nicht aber auf die Kritik an einem totalitären Regime, das seine Bürger als Unmündige am Gängelband der Propaganda festhalten wollte.
Und so bleibt auch meine Verachtung für ein widerliches Regime mit diesen einschneidenden Beschränkungen der Freiheiten!

Oder bist du grundsätzlich anderer Meinung ... und evt. sogar ein Sympathisant?


 hugo1 antwortete am 17.12.05 (11:45):

siehste Felix, ich stell doch an Dich auch nicht folgende Frage, die Du mit ja oder nein beantworten solltest: "stimmt es, das Du Deine Frau nicht mehr schlagen wilst ?" Damit unterstelle ich Dir,,,,,und egal was Du antwortest, du bist ein Schuft *g*
Also unterstelle bitte nicht ich sei für ein totalitäres System, ich sei generell Sympathisant, ich sei grundsätzlich,,,, weil ich nicht grundsätzlich Alles negieren, in den Schmutz ziehen, mich von Allem distancieren möchte was Mein früheres Leben auch mit ausmachte. Wir treffen uns immer wieder an dem Punkt wo durch subjektive Intoleranz eine weiterführende informative Diskussion sang-und klanglos einfrieren muß.
Von hier ab drehen wir uns im Kreise.
Eigentlich könnten wir das auch unter Ulk verbuchen. z.B. uns gegenseitig solch unsinnige Fragen zu stellen wie: bist du für oder gegen Krieg ? biste für oder gegen Sklavenhandel, biste für oder gegen Ausbeutung, Rassismus, Unterdrückungssysteme. Sowas heizt zwar die Diskussion an, oder würgt sie ab.
Nur, um an der BRD einiges zu kritisieren, einige Mängel hervorzuheben behaupte ich doch auch nicht das es generell ein Ausbeuterstaat erster Güte ist.
Aber vielleicht seh ich das viel zu verbissen, vielleicht geh ich mit der "Leiche DDR" viel zu nachsichtig um, vieleicht sollte ich stärker fleddern, sie kann sich ja nicht mehr wehren, aber dafür finde bin ich mir zu schade. Man kann sich vom Brot ab-, und der Torte zuwenden, ohne das Brot nachher in die Gosse zu kloppen.
,,,und das scheinen solche Leute wie Ich wohl über Gebühr zu beherzigen. *g*


 Felix antwortete am 17.12.05 (17:07):

@ hugo

Nein .... die Frage müsste analog zu meiner heissen:
"Hast du evt. deine Frau schon einmal geschlagen?"
Meine Antwort wäre ein klares NEIN!"
Ich habe dir nicht unterstellt ... ein Sympathisant zu sein ... sondern nur danach gefragt!

Du aber verwandelst dich mit rhetorischen Schnörkeln in eine Qualle, die sich nirgends packen lässt.

Das war ja auch deine Absicht!


 hugo1 antwortete am 17.12.05 (18:21):

na klar Felix, wenn Du soo fragst, bin ich natürlich auch ein Sympathisant, muß nur noch geklärt werden von wem oder was. Vorausgesetzt du interpretierst z.B. Systemtreue Systemnähe Regierungsnähe mit der Voraussetzung: "Wer dieses System unterstützt hat (z.B. durch regelmäßige produktive Tätigkeit, durch Nutzung und Umsatzsteigerung staatlicher Läden, Beachtung der Gesetze, Beteiligung an Wahlen, fehlendes Fluchtversuchsverhalten, und weiterer nichtsubversiver Tätigkeiten) kann Mitnichten als Gegner des Systems betrachtet werden.
Aber das hab ich auch nie behauptet weder ein rambowmäßiger Untergrundkämpfer, noch ein von dutzenden IM,s umzingelter öffentlich bekannter Systemkritiker gewesen zu sein.
Mal ne Frage dazu, hast Du schon mal einen solcherart echten Widerstandskämpfer in irgendeinem Seniorenforum getroffen, der glaubhaft versichern konnte, ein dem Gefängnis DDR 1989 auf den letzten Drücker entronnener DDR-Geschädigter zu sein?
Die gibts nämlich fast ausnahmsweise nur in den Medien und nicht millionenfach wie gerne verbreitet wird.
(natürlich gibts die tatsächlich, aber nicht soo intensiv, niemals in der Anzahl wie viele Berichterstatter es heute gerne darstellen, und noch mehr unzufriedene, hoffnende, sonnst häts ja den Mauerfall nicht gegeben) also muss ich mich mäßigen und auf mir bekannte Situationen und Erfahrungen zurückgreifen, ja und da siehts tatsächlich mau aus in Sachen "Verfolgung rund um die Uhr und von allen Seiten"
Aber mein Rat, stell bitte präzise Fragen zur Geschichte der Ossis und ich garantiere Dir, es gibt mehr Leute als nur mich, aus denen Du eine Qualle zur Quelle Deiner Information machen kannst. *g*


 Roby antwortete am 19.12.05 (08:17):

Quallen schwimmen majestätisch schön. Nur wenige können reden und schreiben. Aber die sind besonders schön. Es wäre schade, wenn du sie mit deinen groben Händen verletzen würdest, Felix.


 schorsch antwortete am 19.12.05 (10:26):

.... es sei denn, es wären Nesselquallen (:-)


 Claude antwortete am 19.12.05 (10:32):

In Ordnung dann lasse uns die Quallen mit einem Schokoladenpudding austauschen Robby.
Den kann man auch schlecht mit den Händen greifen und an die Wand nageln kann man ihn auch nicht und ab einer bestimmten Größe ist er auch "majestätisch"
Gruß Claude


 Felix antwortete am 19.12.05 (10:53):

Nein ... als Bewunderer der Meeresfauna ... wollte ich ganz sicher keine Quallen beleidigen!
Ich kann mit meinen vergleichbar groben Händen auch durchaus Quallen berühren ohne dass die Nesselzellen mich treffen ... denn ich weiss wo diese sitzen!

Internet-Tipp: " target="_blank">


 hugo1 antwortete am 19.12.05 (12:21):

hallo "Bewunderer der Meeresfauna" das ist auch ein Thema welches mich seit einigen Jahren fesselt. Alles was man unter der Meeresoberfläche bis hinunter in ca 10 Meter Tiefe gut beobachten kann, findet mein Interesse. Dafür geben wir unser gesamtes jährliches Erspartes aus, um mal wieder so richtig gut schnorcheln zu können.
Da kann man von jeglicher politischen Nachhilfe mal absehen und staunen, was die Natur ausser keifenden, nörgelnden, meckernden und sich nett streitenden Forumsteilnehmern, noch so alles (aber an Schönem)hervorgebracht hat.*g*
ps, passt zwar nicht hierher, da hab ich mich Verquallt oder Vernesselt. Vielleicht ist Claudes Schokopudding daran schuld, der hat mich doch total vom Thema abgebracht, ich steh darauf. Ja Felix da kannste mit Recht behaupten: "Hugo ist ein Sympathisant von Quallen u-n-d Pudding". Da kannste lange auf Widerspruch warten *gg*


 Claude antwortete am 19.12.05 (14:22):

hugo1,
wie schön das wir einmal wieder zwei gemeinsame Punkte haben,ich werde dir natürlich nicht wiedersprechen was Quallen und Schokopudding betrifft, obwohl ich beim schwimmen einmal genesselt wurde und das war heftig.
Übrigens Bananenpudding ist auch sehr lecker, verflixt wie komme ich den jetzt da drauf??? Grinse ein bißchen tükisch.
Gruß Claude


 Roby antwortete am 19.12.05 (14:44):

Igitt-igitt... ich mag dieses braune, schwabbliges Zeug nich. Denn schon lieber rote Grütze... die verteilt sich so schön in meinem Körper - besonders zum Kopf hin....


 pilli antwortete am 19.12.05 (17:10):

da war doch mal was...:-)

ausgerechnet bananen? träumen kann man(n)/frau auch heute noch, von watt auch immer, sei es gute schoki oder reife bananen.

und wennz denn auch...gleich bei zausel umme ecke...ein bananen-museum hat, dann darf sich kültürellig gewälzt werden in nostalgischen erinnerungen! :-)

schwupps auf die bananen-couch plaziert und gucken:

Internet-Tipp: " target="_blank">


 pilli antwortete am 19.12.05 (17:16):

ob nun der trabbi die vielzahl von bananenstauden an den verkaufsstellen aufladen und transportieren konnte, weiß ich nicht :-)

aber sozialistische ideen-findigkeit soll ja manches bewegt haben!

:-)

Internet-Tipp: " target="_blank">


 hugo1 antwortete am 19.12.05 (17:41):

hallo Claude, falls es Deine Zeit über die Feiertage erlaubt, empfehle ich mal in folgendem Portal -anklickbarem Link folgend -zu blättern
Bundeszentrale für politische Bildung, und auch mal unter https://www.bpb.de/themen/7Q5QNG.html weiterzublättern.

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/Ngd3SGvZy


 Claude antwortete am 19.12.05 (19:25):

Hugo,
habe in der empfohlenen Zeitung geblättert und es ist eigentlich nichts neues was das steht. Ich war nie der Meinung dass sich für die alte BRD nichts ändert, sie gibt es nicht mehr, genau so wenig wie die DDR. Das schrieb ich schon des Öfteren hier im Forum, wenn auch an anderer Stelle, habe keine Lust das ewig wieder dur.ch zu kauen.
Aber habe Nachsicht mit einem unverbesserlichen Wessi, es machte einfach Spaß deine Reaktion herauszukitzeln :-))))
Freundlicher Gruß Claude


 hugo1 antwortete am 19.12.05 (20:36):

hallo Claude, na wir werden doch nicht zugeben das wir in zunehmendem Maasse „Beratungs“ - und „Schulungsresistent" werden ? gegen "Verknöchern" kann man sich etwas wehren gegen "Verbissen" hilft auch eine gutgemeinte Nachhilfe wenig.
ok.
Solange jedoch eine ""Nachhilfeversuchung" noch ausreichenden Unterhaltungswert beinhaltet, sollten wir ihr nicht so schnell den Hals umdrehen. *g*


 Claude antwortete am 19.12.05 (22:18):

hugo1,
so isses !!!!
Claude


 Roby antwortete am 20.12.05 (09:11):

Dett is een Forum - ihr beeden (Hugo + Claude) Quasselköppe. Kein 2 Personenstück! Die pilli gibt sich so vülle Mühe mit so hübsche Bildchen - und ihr ignoriert sie einfach... ausserdem isset een hübschet Mädchen...keene Hackennase, keen Buckel, keene Hühneraugen, keen Klumpfuss, keene Zähne mit keene Haare, keene Symtametofolitatis accrulius....


 hugo1 antwortete am 20.12.05 (12:13):

na du hast vielleicht Phantasien, Roby, für Dich ist es Pilli und für mich scheints n oller Trabbi zu sein. Äh so unteschiedlich können Wahrnehmungen sein.,,und gleich vorn rechts neben dem guten Stück scheints zur Pinkelbude zu gehen, da steht Pippi. Was ich dabei interessant finde, is der Obulusteller wenn und falls man wieder rauskommt, da liegt kein Kleingeld, da haben sich wohl nur blasengedrückte Leute aus der Bananenrepublick erleichtert.
Ja und zu Claude und mir könteste momentan auch "Hüh und Hott" sagen, so dicke Kumpels, bezogen auf gegenteilige Meinungen, sind wir. *g*


 Claude antwortete am 20.12.05 (14:20):

Stop robby,
hugo ist kein Quasselkopf und mein liebster Gegner da muß ich ihn aber in Schutz nehmen!!!!
Ja das ist ein Forum und jeder kann sich beteiligen, auch du.
Man Kerl du würdest mir fehlen mit deinem gekünstelten Ostalgiedeutsch, vastehste? Also losgequasselt.
Pillis Bilder sind wirklich chic und gefallen mir, sie passen auch zum Thema:-)))
gruß Claude


 Claude antwortete am 20.12.05 (14:22):

hugo1,
habe deinen Beitrag zu spät gesehen "Kumpel" lache!!!!
Habe den Sendebutton zu schnell gedrückt.
Gruß Claude


 Roby antwortete am 20.12.05 (21:41):

gekünsteltes Ostalgiedeutsch?

Hm? Ik dachte datt man mein Berliner (ost und west) Dialekt erkennt... soll ik lieber sächisch reedn? Abba dett wär ooch nich typisch ostdeutsch. Da gabs einfach zu vülle Dialekte... war und is halt so, Claude.


 pilli antwortete am 22.12.05 (00:50):

ob nun dialekt oder watt auch immer...:-)

aber jetzt bräuchte ich sie nochmal, die "Nachhilfe".

da bietet mir mein heim-und-haus-sender WDR3 doch heute ein weihnachts-quiz mit der frage an, wie die offizielle bezeichnung für den "Weihnachtsengel" in der ehemaligen DDR lautete. gequieckt und geprustet haben allerbester schwiegersohn und ich ob der lösung:

"geflügelte Jahresendfigur" !

hugo :-) hilf!

nie nicht wirst du diese bezeichnung benutzt haben...oder doch?

:-)
p.s. falls doch, hatte es noch mehr so "polititsch ungewünschte" worte? wäre doch mal witzig, heute gemeinsam drüber zu lachen?


 Marina antwortete am 22.12.05 (10:00):

Ja, das kommt davon, wenn man alles, was christlich ist, mit Gewalt aus der Sprache verbannen will. Krampf hoch drei!!! :-))


 mart antwortete am 22.12.05 (10:13):

Dazu würde passen:

"Weihnachten ist unter Beschuss"
in der PRESSE von Anne-Catherine Simon

.."Wo ist Weihnachten geblieben? In der traditionellen Grußkarte des US-Präsidenten zu diesem Friedensfest, die an 1,4 Millionen Freunde verschickt wurde, wünscht George W. Bush heuer "eine Feiertagszeit mit Hoffnung und Glück". Das Wort "Christmas" (oder "X-Mas") fehlt, und das wurde von manchen Lobbying-Gruppen wie eine Kriegserklärung aufgefasst. Die Katholische Liga etwa oder die American Family Association, die sich für gewöhnlich der Unterstützung des Präsidenten erfreut, sieht darin einen weiteren Beweis dafür, dass es ihn, allen Ungläubigen zum Trotz, gibt: den "Krieg gegen Weihnachten". Dieser bestehe auch darin, dass aus Gründen der Political Correctness in Geschäften das "Merry Christmas" durch "Happy Holiday" ersetzt, Christbäume in "Geschenk-" oder "Ferienbäume" umbenannt, Krippen aus öffentlichen Schulen verwiesen werden. ..."

Internet-Tipp: https://diepresse.at/Artikel.aspx?channel=k&ressort=kf&id=527563&archiv=false


 hugo1 antwortete am 22.12.05 (11:21):

Hallo Pilli, nee eigentlich kannte ich diesen Begriff nur als Bestellterminologie des Groß-, und Einzelhandels. Umgangssprachlich hatt er mich nie erreicht. Da gab es (falls es sie gab ) Schwippbögen, handgeschnitze Räuchermänner und Nußknacker, aber auch Bergmänner und Engelsfiguren. Geflügelte Jahresendfigur für Weihnachtsengel, eine von vielen sinnlosen, sinngebenden und/oder sinnvollen Wortschöpfungen wie Winkelemente für Fähnchen waren weder volkstümlich noch tagtäglicher Sprachgebrauch, dafür jedoch solch Wortungetüme wie: Getränkestützpunkt und Sekundärrohstoffannahmestelle rauhfutterverzehrende Großvieheinheit ja, und hinter dem antifaschistischem Schutzwall gabs eben auch Muggefug, VEB Erdmöbel, Holzgliedermeßstäbe usw.,
aber da gabs auch Witze und witziges.
(hab gerade ein Kurzgedicht gelesen in einem Forum, ich weiss gar nicht darf man sowas einfach übertragen? ich versuchs mal:
Wer schleicht so spät durch Kraut und Rüben, es ist der Erich, der will nach drüben. Er hält das Westgeld wohl in dem Arm. Er hält es sicher, er hält es warm. Er erreicht die Grenze mit Mühe und Not, tritt auf \'ne Miene und - bums - war er tot. ( Egon Henning, Rüdigershagen )

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/PNIWxFtbD


 mart antwortete am 22.12.05 (22:00):

Aus Ungarn wird folgendes berichtet:

..." Anfang Dezember kommt "Väterchen Winter" (télapó) zwar noch hin und wieder dem Nikolo in die Quere, doch die meisten lehnen ihn als sowjetische Erfindung ab. Dass "Väterchen Frost" eine jahrhundertealte russische Figur ist, wollen die Massen 15 Jahre nach dem Ende der KP-Ära einfach nicht hören.

"Einige Jahrzehnte lang durfte nach offizieller Lesart nur von Nadelbaumfest und Väterchen Frost gesprochen werden", so das sich freisinnig-konservativ und nationalliberal nennende Magazin "UFi". Aber diese Bezeichnungen hätten "keinerlei Wurzeln im Denken der Ungarn geschlagen, mit dem Systemwechsel verschwanden sie rasch in der Versenkung". "

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/jRjzeQkoa


 Roby antwortete am 22.12.05 (22:09):

Wesste wo so een Quatsch ("geflügelte Jahresendfigur") herkommt, pilli?
Es gab und gibt die Zeitschrift "Eulenspiegel". Eine Satirezeitschrift und mein Liebling (neben die Frieda). Da is immer ein Kreuzworträtsel drin - und dett stellt solche Fragen: 14. Senkrecht: geflügelte Jahresendfigur
Im Sprachgebrauch war so watt nich - höchstens wenn wir ma een geschnasselt hatten... denn warn wir schon ma im Jähnseits...(Anspielung uff Siegmund Jähn - erster deutscher Kosmonaut)... und sangen "...wenn bei Capri die rote Flotte im Meer versingt...lalala..."


 pilli antwortete am 22.12.05 (23:16):

"wir warn schon mal im Jähnseits"...:-)

das glaub ich dir wohl gerne und mittlerweile habe ich auch bissi recherchiert und erfahren, dass es in den 70er von "denen da oben" :-)zwar gewünscht war, aber es wohl nicht von den werktätigen übernommen wurde, die sie herstellten, die wunderschönen weihnachtsengel. :-)

eine meiner schwiegermütter sang mal am späten Heiligen Abend, von lekkeren eier-likörchen dazu ermutigt und in seliger erinnerung an nachkriegsweihnachten versunken, datt liedchen:

"bella bella Donna Marie,
tu den schinken weg, ich mag ihn net mieh (mehr)!"

mein erstauntes fragen, ob des schinkens, den es ja nicht hatte an diesem abend, da meinte liebster:

eben! heute nicht aber damals schon garnicht; aber so tun als habe man ihn satt, den schinken, den es nicht hat, das ist halt die besondere kölsche art, mit gegebenheiten sich zu arrangieren.

:-)


 Medea. antwortete am 23.12.05 (06:57):

Noch während DDR-Zeiten waren 'wir', Vater, Muttern und ich zu einer Hochzeit im Verwandtenkreis eingeladen, da stolperte ich über den Begriff "Sättigungsbeilage" in der Speisekarte und habe erst einmal vorsichtig nachgefragt.
Und der gute alte "Broiler" hat es geschafft und sich hinübergerettet, was ich ihm gönne. ;-)


 mart antwortete am 23.12.05 (09:33):

Zum Begriff "Broiler" folgender Link:

(Der Kapaun scheint mir dagegen ausgestorben zu sein.)

Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Broiler