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THEMA:   FAZ: Kirchhofs Steuerrechnungen stimmen nicht

 11 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 03.09.05 (22:54) :

Modellrechnungen haben nach einer Meldung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ergeben, dass die Behauptung Kirchhofs, durch eine 25% Einheitssteuer würden die Reichen belastet, falsch sind. In Wirklichkeit würden die Reichen um etwa 9% entlastet, Arme nur um etwa 2%.

Derweil verhindert die CDU die Veröffentlichung einer Liste der Vergünstigungen, die nach dem Willen des Finanzministers in spe nach der Wahl gestrichen werden sollen.

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/steuerplaene


 mart antwortete am 04.09.05 (07:50):

Ob so ein Flattax-System funktionieren und ob es gerechter ist, hängt wesentlich davon ab, ob genügend Steuervergünstigungen gestrichen werden.

Da offensichtlich darüber nichts bekannt ist, kann man auch keine seriösen Vergleiche durchführen.


 ueberhaupt antwortete am 04.09.05 (23:07):

Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang noch an einen Deutschen, der in Saudi-Arabien vor einem riesigen Appartement-Komplex stand und dem Reporter erklärte, dass er seine Steuerschuld in Deutschland auf Null zurückgefahren hatte, indem er zwei dieser Appartments gekauft hatte....Ist dem nochwas hinzuzufügen?


 hugo1 antwortete am 04.09.05 (23:24):

na klar überhaupt !
Denn dieser, sich auf Kosten ehrlicher deutscher Steuerzahler bereichernde "Reiche" der damals wohl eine Spitzensteuer von 47 bis 53 % "gespart" besser unterschlagen hat, kann demnächts nach Kirchhoffscher Variante mit gutem Gewissen von sich behaupten ,das er seine Betrügereien auf nur noch 25% zurückgeschraubt. (denn die realistische Vorstellung das er nun plötzlich zu einem ehrlichen Deutschen Steuerzahler mutiert ist eher unwahrscheinlich) *g*


 welsch antwortete am 05.09.05 (16:28):

Modellrechnungen über Kirchofs Steuerrechnungen sind unseriös!

Der Mann hat mal gewissermaßen seinen "Hut in den Ring" geworfen, aber weder ist er schon Finanzminister, noch hat er die Sache überhaupt schon konkretisiert.

Und ob er überhaupt Minister wird, steht noch sehr in den Sternen, denn der Bär ist noch nicht geschossen und bis zum 18. kann noch viel passieren.

Die CDU könnte einen Heiligen als Minister aufstellen, würde er zerrissen, nur, weil er in der falschen Partei ist.

Und ob die zitierte Liste der zu streichenden Vergünstigungen tatsächlich existiert, weiß auch niemand genau. Da ist schnell eine entsprechende Meldung lanciert.


 Karl antwortete am 05.09.05 (17:04):

"Modellrechnungen über Kirchofs Steuerrechnungen sind unseriös! " Ach, wieso denn das? Per definitionem? Gilt das dann auch für die eigene Kirchhofsche Modellrechnung?


 ueberhaupt antwortete am 05.09.05 (19:42):

@hugo: Du hast rechnerisch wahrscheinlich Recht; aber ich verstehe Deinen Einwand nicht ganz. Wenn diese Typen jetzt auf 1 Mio. nix bezahlen und dann immerhin 250.000 bezahlen müßten....? Nochwas: Mein Sohn lebt in Neuseeland. Dort bezahlt er 33 % Einkommensteuer. Nix, vonwegen Sonderausgaben, Werbungskosten, Abschreibungsgesellschaften etc. Das System halte ich für gerecht. Den 25 % von Kirchof traue ich auch nicht; aber Steuersätze ohne Sonderausgaben und Schlupflöcher fände ich korrekt.


 Karl antwortete am 05.09.05 (21:05):

Die Union schwitzt wegen Kirchhoffs Steuerliste. Wetten, dass bis zur Wahl die Liste publiziert wird - notfalls eben nicht von der CDU.

Internet-Tipp: https://www.n-tv.de/575968.html


 hugo1 antwortete am 06.09.05 (21:32):

oh überhaupt: mit Neuseeland haste wohl eines der -steuerrechtlich gesehen- interessantesten Länder erwähnt.
Die haben schon öfter mal eine Vorreiterrolle gespielt.
Ich denke da das es dort als erstes weltweit wohl das Frauenwahlrecht gab und Rente (Pension)und sie auch anderweitig voranschreiten (siehe Gleichberechtigung)es eine staatliche Unfallversicherung gibt das Steuerrecht überschaubar ist (Einkommen ab dem ersten Dollar mit ca 19% versteuern und stufenweise bis maximal 39%) könnte man mal einen Blick über unsere deutschen Grenzen hinaus wagen um zu sehen was es brauchbares für uns geben könnte.
Seltsam auch die dortige Verfahrensweise wenn jemand eine mehrjährige Weltreise -fern von Neuseeland- machen möchte und vorher Grund und Boden erwerben und ein Haus bauen soll um später eine Rückkehrberechtigung zu haben. *g*
(so geschehen in meiner Vertwandtschaft)


 Karl antwortete am 07.09.05 (00:30):

Zum Thema. Neuerliche völlige Verwirrung um die Steuerpläne der Union (Tagesschau):

Internet-Tipp: https://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4716128_NAV_REF1,00.html


 mart antwortete am 07.09.05 (20:10):

Es ist natürlich indiskutabel, von Flat-tax zu reden ohne Rahmenbedingungen zu nennen.

Und sicherlich ist es hier vor den Wahlen auch nicht sinnvoll darüber zu reden, obwohl ich finde, daß flat-tax durchaus zu mehr Gerechtigkeit führen kann.

Als Beispiel will ich anführen, daß mein Mann einmal für wenige Jahre eine zusätzliche Tätigkeit hatte, die als vom Finanzamt als freiberuflich eingestuft wurde.

Nach einigen Jahren kam das Finanzamt darauf, daß es eben doch keine freiberufliche Tätigkeit war, - daraufhin wurde eine Nachzahlung von Steuern in sehr beträchtlicher Höhe gefordert.

(Die genaueren Umstände, warum es strittig war, ob freiberuflich oder nicht, sind zu kompliziert - , es wurde auch von versch. österr. Finanzämtern versch. eingestuft, - es waren hier mehrere Leute betroffen)

Nun, und ich dachte mir dabei, - die Freiberufler haben es doch wirklich viel schöner.

Ein zweites Beispiel:

Ein Studienkollege erhielt immer ein Stipendium, obwohl sein Vater ein gutgehendes Kleidergeschäft und eine Kleiderherstellung hatte. Von Bedürftigkeit natürlich keine Rede, -- aber Einkommen offensichtlich unterhalb der (sehr niedrigen) der damaligen Stipendien.


Die Möglichkeiten weniger Steuer zu bezahlen, bzw. sich vom Staat im Zuge des Steuerausgleichs (und belegter Rechnungen über Hörgeräte, Zahnersatz, Kirchensteuer ...) wieder Geld zurückzuholen, wird vor allem von den armen Menschen nicht entsprechend wahrgenommen.

Es ist alles derartig kompliziert, daß vor allem die Steuerberater vom derzeitigen System profitieren.

Und die Reichen und Wohlhabenden, die jede Lücke für sich zu nützen wissen.


 mart antwortete am 07.09.05 (23:52):

Ich durchschaue das Ganze natürlich nicht - aber auf Barbaras Anregung hin habe ich folgende nähere Erklärung über das Steuersystem in Dänemark gefunden.

Es scheint mir einige große Vorteile zu haben.

Internet-Tipp: https://www.skat.dk/foreign/deutsch/1439.html