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THEMA:   Über das Altwerden

 40 Antwort(en).

pamina begann die Diskussion am 21.07.05 (11:22) :

Diesen Aufsatz erhielt ich von Doris aus Vancouver. Ich habe ihn nicht selbst verfasst, sondern nur übersetzt und schon an einige Senioren und Seniorinnen weitergegeben, die alle ihre Freude daran hatten. Vielleicht macht er ja auch Euch Spaß.

Wie ist es, alt zu sein?

Kürzlich fragte mich eine junge Frau, wie man sich denn als alter Mensch fühle. Ich war schockiert, denn ich halte mich überhaupt nicht für alt. Als sie meine Reaktion bemerkte, wurde sie verlegen, aber ich sagte ihr, dass das eine sehr interessante Frage sei, über die ich erst nachdenken müsse. Ich würde sie ihr später beantworten.

Alter, zu dem Schluss kam ich dann, ist ein Geschenk. Ich bin heute, möglicherweise zum ersten Mal in meinem Leben, der Mensch, der ich immer sein wollte.

Oh, nicht mein Körper! Manchmal verzweifle ich an meinem Körper – die Cellulitis, die Falten, die Tränensäcke, der Quabbelbauch, der Hängepo und oft bin ich geschockt von der alten Dame, die da in meinem Spiegel wohnt. Aber mit diesen Gedanken quäle ich mich nicht lange herum.

Niemals würde ich meine wunderbaren Freunde, mein herrliches Leben, meine liebevolle Familie hergeben für weniger graue Haare und einen straffen Bauch.

Mit dem Alter wurde ich netter zu mir selbst und weniger kritisch. Ich wurde meine eigene Freundin. Ich beschimpfe mich nicht mehr, weil ich ein Stück Kuchen zu viel gegessen, mein Bett nicht gemacht oder jene kleine, süße Skulptur gekauft habe, die doch gar nicht nötig gewesen wäre, aber so avantgardistisch in meiner Diele wirkt.

Ich habe das Recht, mich zu über(fr)essen, unordentlich, extravagant zu sein. Ich habe so viele liebe Freunde gesehen, die diese Welt zu früh verlassen mussten, ohne je diese große Freiheit kennen gelernt zu haben, die das Alter mit sich bringt. Wen geht es etwas an, wenn es mir einfällt, bis 4 Uhr morgens zu lesen und dann bis mittags zu schlafen? Ich möchte mit mir selbst tanzen zu diesen wunderbaren Schlagern der 50er und 60er Jahre, und wenn ich dabei über verlorene Lieben weinen möchte, dann kann ich es auch tun.

Ich kann am Strand entlang gehen in einem Badeanzug, der sich über meiner Mitte wölbt. Ich kann mich selbstvergessen den Wellen hingeben, wenn ich Lust dazu habe und dabei stolz die Bikini-Clique am Strand mit ihren mitleidigen Blicken missachten. Auch sie werden einmal alt!!

Ich weiß, ich bin manchmal ein bisschen vergesslich, aber auch hier denke ich, dass manches zu Recht dem Vergessen anheim fällt und ich vielleicht nur die wichtigen Dinge behalten habe.

Gewiss, im Laufe der Jahre wurde mir das Herz mehrfach gebrochen. Wie kann dein Herz nicht gebrochen werden, wenn du einen geliebten Menschen verlierst, wenn ein Kind leidet oder dein geliebtes Haustier überfahren wird? Aber gebrochene Herzen geben uns Kraft, Verständnis und Mitgefühl. Ein niemals gebrochenes Herz ist kalt und steril und wird nie wissen, wie schön es ist, unvollkommen zu sein.

Ich empfinde es als Gnade, dass ich lange genug leben durfte, um mein Haar ergrauen zu sehen, und dass das Lachen meiner Jugend tief in die Runzeln meines Gesichts eingegraben ist. So viele haben nie gelacht und so viele starben, bevor ihr Haar silbern werden konnte. Ich kann „nein“ sagen und es auch so meinen. Ich kann „ja“ sagen und es auch so meinen. Je älter ich werde, desto positiver denke ich. Du kümmerst dich weniger um das, was die Leute denken. Ich stelle mich selbst nicht mehr in Frage. Ich nehme mir sogar das Recht, mich zu irren.

Also, um deine Frage zu beantworten: Ich bin gerne alt.
Es hat mich befreit.
Ich mag den Menschen, der ich geworden bin.
Ich werde nicht ewig leben, aber so lange ich noch hier bin, werde ich keine Zeit verlieren mit Lamentieren über das, was hätte sein können, oder mir Sorgen um die Zukunft machen.
Erstmals im Leben brauche ich mich nicht mehr zu rechtfertigen für das, was ich tun möchte.
Und ich werde jeden Tag ein Dessert essen!


 Lissi antwortete am 21.07.05 (11:36):

Sich so große Portionen Selbstachtung heraus zu arbeiten, zeigt für mich auf,dass es ein "arbeitsreiches Leben" war bisher von der Autorin. Auf jeden Fall nachlebenswert,danke für diesen positiven Beitrag.


 Lissi antwortete am 21.07.05 (12:24):

Lerne alt zu werden mit einem jungen Herzen.
Johann Wolfgang von Goethe


Jeder,der sich die Fähigkeit erhält Schönes zu erkennen,wird nie alt werden.
Franz Kafka


 Ursula_J antwortete am 21.07.05 (18:22):

Wunderschön, beneidenswert.


 schorsch antwortete am 21.07.05 (19:26):

Ich möchte nicht mehr jung sein - wenigstens nicht auf die in all den Jahren erworbenen Annehmlichkeiten verzichten - verpasste Chancen nutzen und gemachte Fehler unterlassen - aber doch so fit und unbekümmert sein wie damals......


 Claude antwortete am 21.07.05 (19:58):

schorsch, doch ich wäre gerne jünger es ist einfach angenehmer, die Maschine(Körper) ist nicht so kaputt und vieles ist leichter. Aber dies Meinung ändert nichts daran das man in Würde alt werden sollte und das nicht vermeidbare mit Fassung und Anstand trägt und für sich und andere das beste daraus macht. Es ist schlimm wenn man beobachten kann wie sich ältere Menschen verkrampft bemühen jung zu erscheinen.

Pamina, ich finde deine Übersetzung prima, in vielen Dingen erkennt man sich wieder. Gut einige Dinge könnte man haarspalterisch beschwätzen aber was bringt das, es sind schon einige Sachen dabei die aus der Not des Alters eine Tugend machen. Aber was soll’s, schauen wir mal.
Freundlicher Gruß Claude


 utelo antwortete am 21.07.05 (20:13):

Pamina, diese Gedankengänge sind so gut nachvollziehbar, weil ich ähnliches schon länger denke und fühle.
Ich finde es sehr schön älter zu sein und möglichst noch älter zu werden -wenn der oben oder auch unten es erlaubt.


 nasti antwortete am 22.07.05 (00:29):

Sehr schön geschrieben Pamina!

Was ist aber mit die alten, welcher fast keine Falten haben, keine graue Haare, volle Lippen, und glänzende Augen? Werden die plötzlich alt? Schrumpfen mal einfach in einem Tag zusammen? Ich kenne so eine.
Sie hängt irgendwie zwischen jugendlichen und älteren, ist wie ohne Jahre. Die älteren können mit Ihr nicht das Tempo halten, die jugendliche sehen, das Sie ältere ist, sind irritiert. Die Frau möchte noch arbeiten, vergisst immer Ihre Jahre, fängt Ihre Leben von vorne an, manchmal ist verzweifelt, das Sie sich als eine ältere benommen muss, ist Sie abnormal? Ich denke schon, Sie fiel in Autobus wegen dem Fehler der Busfahrer, bekommt Sie blaue und schwarze Flecken, nach halbe Stunde verschwunden die Flecken. Sie fragt, was ist los? Wo sind die Flecken?
Sie wünscht sich graue Haare haben, und ruhig durch das Fenster genießen das herrlichen Blick, die Vogel beobachten, es interessiert Sie nur kurze Zeit. Immer wieder möchte sie das tun, was auch die jugendliche. Ein Dorian Gray Fluch?
Ich sage für Sie oft, es kommt schon, sei ruhig, vielleicht altert in deine innere etwas anderes? Ihre Freundinnen sind schon einige tot, die andere ruhig und total alt, die 15-20 Jahre jüngere sehr müde.
Sie hat das schwer, sehr schwer. Werde ich für Sie den Artikel verschicken. Irgendwo habe ich gelesen, das die Hysteriker altern sehr langsam.

Nasti


 Gudrun_D antwortete am 22.07.05 (07:53):

Bis vor 4 Jahren hatte ich überhaupt keine Zeit darüber nachzudenken,ob ich alt werde,bin oder nicht sein möchte-hatte zuviel zu tun!
Seit meine von mir betreute und zuletzt gepflegte Mutter nicht mehr lebt-habe ich Zeit für mich.
Richtig,für mich!
Köstlich,das zu geniessen!
Dass ich nicht mehr plisseefrei bin-macht mir "fast" nichts aus!
Ich schau halt nur sehr selten mit Brille in den Spiegel;-)
ich freue mich,leben zu dürfen-
muss ich da unbedingt an meine gesundheitlichen Einschränkungen denken oder gar darüber jammern?
Das interessiert andere doch nur sehr wenig----


 wanda antwortete am 22.07.05 (08:29):

@pamina, danke und zweifellos handelt es sich hier um einen schönen Artikel - aber sooo alt bin ich noch nicht - oder vielmehr bin ich anders alt -
ich spüre keine mitleidigen Blicke von der Bikini-Clique.... und vor allen Dingen stelle ich mich immer wieder in Frage und das hoffentlich bis zum Lebensende.


 nasti antwortete am 22.07.05 (11:30):

Noch etwas!

Die Frau, welcher ich beschrieben hatte, ist mehr als 80. Sie ist eine Kunstmalerin und Galeristin, jede 3-te Woche organisiert Sie Ausstellungen, Ihre Galerie ist schon 3 Jahre vorwärts ausgebucht. Sie ist groß und schlank, sehr schön in Gesicht, fährt sie Auto, und das durch ganze Deutschland, Ihre Kunden, der intellektuelle Senioren zu betreuen.
Sie wohnt in einem Haus, welcher ist gleichzeitig Ihre Galerie, hat Ehre und Ruhm, altert nicht. Ich staune immer, wenn ich Sie treffe an Ausstellungen, kenne ich mehrere solche Typen, bloß die innerlich jung gebliebenen alten Damen sind in Gesicht sehr alt. Eine fast 90 jährige ist in die Kunstbühne total aktiv, ist körperlich gebückt, Ihre Augen sind aber sehr jung. Ich habe auch eine große Ähnlichkeit mit solchen Typen, so alt bin ich noch nicht, und bin ich schon jetzt faul. Diese aktiven Frauen sind meine Vorbilder, aber nur teilweise. Ich sehe nicht viel Sinn dabei, sich so abkrempeln in alte Jahre, wahrscheinlich hält dieses Leben Tempo die Menschen jung.

Nasti


 schorsch antwortete am 22.07.05 (12:15):

Kennt ihr die Geschichte von Rübezahl? Der hat doch eine Königstochter gefangen gehalten und ihr ein Feld mit Rüben angesäht. Die Rüben konnte sie auszupfen und sie verwandelten sich sofort in Menschen, die als Gespielinnen dienten. Leider wurden sie sehr schnell runzlig und verwelkten....

Ich sehe Parallelen zu einigen Mitmenschen, die sich liften lassen......

Die Königstochter wandte übrigens eine List an um fliehen zu können: Sie bat ihren Entführer, auf dem Feld die verbliebenen Rüben zu zählen. Darum wurde sein Name Rübezahl....


 angelottchen antwortete am 22.07.05 (13:24):

...da gibt es einen schönen, mexikanischen Walzer -
wunderschön gesungen von der inzwischen auch betagten Span ierin Maria Dolores Pradera und er erzählt von der jungen Liebe einer alten Frau - ich habe es mal etwas frei übersetzt:

Tränen kullern mir aus den Augen denn
in meinem Alter habe ich mich verliebt!
Mein Haar ist schon total weiss
aber ich schöpfe Jugend aus meiner Vergangenheit!
Und ich werde Dir zeigen zu lieben
weil Du niemals geliebt hast.
Du wirst schon sehen, was Du noch alles lernen kannst
wenn Du mit mir lebst.

Meine Lippen füllen sich wieder mit Blut
und meine Niederlagen habe ich begraben.
Heut begebe ich mich in deine Arme
Denn ich weiss, dass meine Liebe ohne Deine Liebe nichts ist.
Und ich werde Dir zeigen zu lieben
weil Du niemals geliebt hast.
Du wirst schon sehen, was Du noch alles lernen kannst
wenn Du mit mir lebst.

Hier das Original:
Cuando vivas conmigo

De mis ojos está brotando llanto.
A mis años estoy enamorada.
Tengo el pelo completamente blanco
pero voy a sacar juventud de mi pasado.
Y te voy a enseñar a querer
porque tú no has querido,
ya verás lo que vas a aprender
cuando vivas conmigo.

De mis labios está brotando sangre.
Mi derrota la tengo sepultada.
Hoy me entrego en tus brazos
como en nadie
porque sé que mi amor sin tu amor
no vale nada.
Y te voy a enseñar a querer
porque tú no has querido
ya verás lo que vas a aprender
cuando vivas conmigo.


 Claude antwortete am 22.07.05 (14:45):

nasti, das ist ein großes Glück so alt zu werden wie du das beschreibst.

schorsch, diese Märchen gehörte in meiner Kindheit zur Grundausstattung in Deutschland, ich weiß allerdings nicht ob es heute noch so ist?

angelottchen, schön dein Lied, ich könnte mir denken es wird ein wenig wehmütig gesungen so wie Fado?

Gruß Claude


 angelottchen antwortete am 22.07.05 (15:56):

...eher wie ein sinnlicher Walzer, Claude :-)


 huhetto antwortete am 24.07.05 (01:08):

@ angelottchen
wunderschöner text! jedes alter hat seine "hochzeit", seine qualität. so möchte ich leben .....alt sein, älter werden!


 nasti antwortete am 24.07.05 (20:35):

Claude,
sieht es so aus von außen. Die alte Dame beschwert sich oft darüber, Sie findet keine Ruhe. Bei Ihre letzte Vernissage blickte mich mit total leere Augen an. Wahrscheinlich nur die Wege zum Ziel sind interessant, das erreichte Ziel kann auch langweilen. Oder ist wirklich müde geworden, Sie ist schon fast 85.
In jeden Fall werde ich das nicht tun, etwas in Mitte vielleicht. Sie ist für mich ein guten, und ein schlechten Beispiel zugleich.
Lieber folge ich der C.Jung : " Das körperliche, sowohl wie die psychische Leben haben die Indiskretion, ohne die konventionelle Moral oft viel besser auszukommen und gesunder zu bleiben."

Grüsst

Nasti


 Claude antwortete am 25.07.05 (08:38):

nasti, es ist doch oft so das man versucht ein Ziel zu erreichen, sich sehr anstrengt und wenn es soweit ist schlagartig das Interesse verliert. Das hat eigentlich nichts mit dem Alter zu tun meine ich. Wenn es der alten Dame zuviel wird muss sie halt aufhören, was soll man denn sonst dazu sagen. Aber wäre die Alternative nicht die tatsächliche Leere?
Freundlicher Gruß Claude


 Marita antwortete am 25.07.05 (10:52):

War interessant zu lesen. Alles schön geschrieben, besonders von Angelottchen. Frauen sind ja Romantiker ...
LG Marita


 Marieke antwortete am 25.07.05 (11:04):

Kennen wir Marita?!


 Marina antwortete am 25.07.05 (11:10):

Ich bin's nicht. Bitte keine Verwechslungen! :-)


 eleisa antwortete am 25.07.05 (17:00):

Wenn wir alt sind werden die Liebesgeschichten vorbei sein,und wir werden jedes mögliche
Ende kennen.Uns wird nichts mehr erschrecken,denn wir haben jeden Schmerz schon gespürt,
jeden schon zugefügt. Kein Warten mehr auf den Briefträger: was sie bringen könnten wissen
wir- die albernen Karten,die verwegenen Briefe, die brennenden Telegramme. Kein
Telefon mehr,niemand der noch anrufen könnte. Musik? Wir haben die Musik im Kopf und hören sie mit geschlossenen Augen. Wir kennen die Bücher und erzählen uns stumm
Die Geschichten zu Ende. Niemand wird wissen,dass wir auf einem Zwirnsfaden über den
Abgrund gehen. Wir haben dafür gesorgt,dass wir im Alter in einen Garten sehen können,
in dem die Katze geduldig auf Vögel lauert und sie vor unseren Augen zerreißt. Als wir jung
waren, glaubten wir,Grausamkeiten nicht zu ertragen. Jetzt sind wir selber grausam,
kein Lächeln mehr,keine Freundlichkeiten, nur Schreie im Traum. Wir werden der Katze
zu sehenund die Erinnerung an uns selbst verlieren, und wenn uns jemand besuchen
will, werden wir hinter verschlossener Tür sagen: Wir sind nicht zu Hause.

Aus dem Buch, Kolonien der Liebe

Elke Heidenreich.


 dingo antwortete am 06.08.05 (06:05):

Das ist mein Leben.

Heute morgen bin ich aufgestanden habe aus dem Fenster gesehen und da die Sonne scheint, dachte ich, werde Garten ein bisschen Wasser geben.
Als ich den Wasserhahm aufdrehte sah ich mein Auto, das muss ich doch waschen. Als ich zum Wagen gehe sah ich das im Briefkasten was war. Werde erstmal sehen wer mir eine Rechnung schickt. Lege die Autosclüssel auf den Tisch, sortiere die Reklame raus und will sie in den Mülleimer werfen. Ahh, der ist voll. Muss den erst leer machen. Wenn ich den Eimer leer mache bin ich doch gleich neben dem Briefkasten, so werde ich erst die Rechnumg bezahlen. Gehe zum Tisch wo mein Chequebuch ist und stelle fest da ist nur ein Cheque drin. Das andere Buch ist in meiem Büro, so gehe ich ins Haus, ins Büro, da ist die Coke die ich angefangen habe zu trinken auf dem Schreibtisch. Damit ich die halb volle Coke nicht umstosse werde ich sie in den Kühlschrank stecken. Gehe in die Küche und auf dem Küchetisch ist ein Blumenstrauss und die Blumen haben kaum Wasser, stelle die Coke neben die Blumen, sooo, hier ist meine Brille, habe sie den halben Morgen gesucht. Und hier ist auch die Remote für den Fernseher,die soll doch in dem anderen Zimmer sein. Werde erst die Blumen Wasser geben. Bisschen Wasser geht auf den Fussboden, muss das aufwischen. Der Mop ist draussen, komme raus und da ist mein Wagen den ich waschen wollte.

Warte mal, den ganzen morgen war ich beschäftigt, jetzt bin ich ein bisschen müde, muss mich mal hinsetzen. Wo ist denn dass verflixte Remote??

Nicht nur das:
Auto nicht gewaschen
Rechnung nicht bezahlt
Coke ist immer noch warm
Blumen haben nicht genug Wasser
Chequebook hat nur ein Cheque
Wo ist meine Brille
Kann mich nicht erinnern wo die Autoschlüssel sind.
--------------------------------------------------------------------------------------------


Lach nicht, ihr wird da auch noch hinkommen.


 Claude antwortete am 06.08.05 (07:42):

dingo, stelle dir eine junge Polin ein die dir dein Leben organisiert. Lache
Aber im Ernst , so ist das nun einmal Menschen werden vergesslich, das ist doch nicht schlimm Dingo.


Freundlicher Gruß Claude


 pilli antwortete am 06.08.05 (09:58):

lach dingo...

ich werde nicht; ich *bin* schon da angekommen!

ist das nicht ein besonderes geschenk des alters, das manchmal sanfte hinübergleiten in das reich der vergessenen absichten? :-)

vergiss mal schnell den tipp von Claude!...lach...gegen junge hübsche polinnen kann ich vergessen, mich für den job zu bewerben! *seufz*

:-)))


 schorsch antwortete am 06.08.05 (10:21):

Dingo, ".....ein Loch ist im Eimer......." (;-)


 Claude antwortete am 06.08.05 (12:36):

pilli,
Heh, heh, heh aber, aber,ein Mangel an Selbstbewußtsein oder wie oder was?
Wäre es unverschämz wenn ich sagen würde>>>Liebelein<<< du bist konkurenzlos!!!!! Gröhl.
Für dich auch ein schönes Wochenende,
freundlicher Gruß Claude


 dingo antwortete am 06.08.05 (12:53):

Claude

denke an die junge Polin,
aber da ist ein bisschen generation gap

aber ich vergesse nichts
kann mich nur nicht erinnern.

pilli

vergessenen absichten???

wenn jemand 20 Jahre jünger ist, sende die Bewerbung ein.

:-)

schorch

da ist kein Loch im Eimer :-)

ich bin ein Mitglied am "table of knowledge"
da unten im Surfclub.
Wir wissen alles,(und besser)
ausserdem haben wir mehr Muskeln als .....

Grüsse von down under
Dingo


 pamina antwortete am 06.08.05 (16:19):

Herrlich, Dingo! Wie sehr ich mich wiederfinde in Deiner Schilderung! Kein Wunder, dass man so wenig Zeit hat, dauernd beschäftigt ist und doch nichts geschafft kriegt.

Liebe Grüße nach Australien!

Pam


 Lissi antwortete am 06.08.05 (18:48):

...hallo Dingo,bitte schreib öfters so herzerfrischend,damit den ST-Lesern nicht die Füße einschlafen. Grüße aus der geographischen Mitte Deutschlands, Lissi


 nasti antwortete am 07.08.05 (12:52):

Ich bin 64. Interessante Weise, habe ich keinen festen Tagesplan. Aber doch, das feste ist, das ich weis es, habe ich gar nichts Festes. Das steht fest.
Ich stehe auf in verschieden Zeiten auf, von 6 Uhr bis 9, schlafen gehe ich vor 2 Uhr Nacht, manchmal aber schlafe ich den ganzen Tag durch. Meistens ignoriere ich das Post, voll Rechnungen. Dafür darf ich Mahnungen bezahlen, was ich gerne in Kauf nehme. Schone ich mein Tag, meine gute Laune damit, es rentiert sich.
Ich warte auf Überraschungen, was auch immer zutrifft. Meistens sehr angenehme Überraschungen, weil die negative ich nicht wahrnehme. Verdränge ich, oder vergesse, bin frei, und meine Freiheit scheint mir so, als ich wäre die Sklavin meiner eigener Freiheit.
Morgens mache ich mittags Gericht, frühstücke ich abends, oder umgekehrt, mein Notizbuch vergesse ich öffnen, und Schreck!!! Habe ich schon viel verpasst. Später bekomme ich Bestätigungen, das ich gar nicht verpasst hatte, so war gut, wie es war.
Die Wirtschafts- Krise nehme ich gelassen, wobei ich denke so: „ Das goldene Staub liegt in Luft!“
Und schau da, es geht immer noch, auch wenn nicht so gut, wie früher. Vor paar Jahren wüsste es nicht, wie gut ist mir gegangen. Meine ich finanziell.
Meine Nachbarn, wo ich wohne, sind nur paar Jahre ältere wie ich. Von der Last des Lebens erkrankt, gebückt, fixiert auf Garte oder Mühltonnen, jammern ewig. Wegen meines außergewöhnlichen Lebens Anstellung haben schon 2-mal meine Mühltonne versteckt, wobei sich die Frau fast einen Herzinfarkt zufügte. Die Mühltonne war wirklich geklaut aus Ihrem Versteck. Ich habe nicht mal bemerkt, dass ich keine Mühltonne habe. Sie ist eine ehrliche Frau in Prinzip, und mit Tränen und schlutzen berichtete mir über die Geschichte, Sie war fertig, und bestrafte sich selbst.
Bin sehr oft auf reisen, und Sie holt meine Mühltonne raus, und das regelmäßig. Es geht so weit, das Sie es tat, auch wenn ich Zuhause bin.
Und warte ich auf weitere angenehme Überraschungen, meine Pläne wechsle ich ständig, bin ein Cafehaus Typ, wo ich pflege meine Bekanntschaften fast täglich, aber Kurz. Sie haben sich gewohnt an die ältere, in Cafe hockende Frau, wenn ich nicht in Meine Cafes bin, wo mein Atelier ist, die Kunstgasse, beklagen sich die Bekannten.
Meine Brille suche ich ständig, meine Rechnungen auch. Trotzdem nehme ich nicht wahr meine Jahre, lebe wie eine 25 jährige, und dafür werde ich meine Rechnung auch bekommen. :O)))), wenn ich mal in einen tiefen Loch fallen werde. Na und? Bis jetzt war relativ alles OK, und was kommt, das kommt.


Nasti


 Lissi antwortete am 07.08.05 (14:50):

Nast, aus deiner (chaotischen Lebensgeschichte) geht hervor,dass du deinen Mitmenschen niemals weh tun würdest oder möchtest. Wer weiss,vielleicht liegt darin viel positiver Schutz für dich drinnen,wenn mal Chaos-Time ist.
Wieviele Menschen waren glücklich,dass nasti gelebt hat ? Wer weiss,vielleicht liegt dieser Vorsatz tief in deinem Herzen.


 nasti antwortete am 07.08.05 (15:44):

Hi Lissi,

weh tun, niemals! Habe ich aber sehr viel Arbeit mit Angriffe an meiner Person. Muss ich mich oft währen, und das tue ich ziemlich aggressiv. Dabei tue ich auch weh. Viele Leute, die meiste sehen die Welt nur als seiner Sicht, was ich betrachte als eine Beschränktheit. Mich stört dass nicht, eher störe ich. Konflikt ist nicht vermeidbar, und Neid überhaupt nicht.
Wofür sind diem Menschen so neidig? Keine Ahnung. Habe ich keine Schlösser, oder Immobilien. Ich glaube, auf der Leichtigkeit zu sein.

Grüsst

Nasti


 schorsch antwortete am 07.08.05 (16:31):

Du bist ein Glückskind nasti. Aber: Würden alle Menschen so denken, bestünde unsere Welt wohl über kurz oder lang aus Sozialhilfeempfängern; oder?


 nasti antwortete am 07.08.05 (17:13):

Hi Schorsch!

hast du Recht. Ohne Plan, Fleiß und Disziplin wären keine Pyramiden gebaut, keine Gotik, keine Freiheits Statue, etc.
Meine Bewunderung gehört dennen.
Ich habe auch 25 Jahre fleißig gearbeitet, von einer Sozialhilfe habe ich keine Ahnung. Und danach war ich Selbständige, teillweise auch jetzt. Nur suchte mir immer eine Arbeit, wo ich müsste nicht genau nach Minute in Arbeit sein.

Mea Culpa

Nasti


 holanda antwortete am 16.09.05 (18:49):

Hallo,
Eure Beiträge über das Altwerden klingen so wahnsinnig
abgeklärt.
Jenseits von Gut und Böse.
Das Blümchen im Garten..............
Ich weiß ja.
Aber was macht Ihr mit Eurer Sehnsucht, auch im Alter,
nach einem Partner?
holanda


 Lissi antwortete am 17.09.05 (16:18):

Vielleicht kannst du Holanda selber ein paar gute Tips einbringen.


 holanda antwortete am 22.09.05 (19:11):

Na ja, für Tipps bin ich nicht die rechte Ansprech-
partnerin.
Warum?
Durch Schiefgelaufenes in Ex-Ehe und Familie bin ich
noch sehr gebeutelt, genieße eigentlich mein Alleinsein.
FREIHEIT.
Das erste Mal kann ich - unbelastet und ohne schlechtes
Gewissen - machen , was ich will.

Aber die Sehnsucht nach einem Neu-Anlauf bleibt.
So unvernünftig sie auch ist.

Bedeutet ja doch nur Enttäuschung und Schmerzen am
laufenden Band, sowie man gefühlsmäßig involviert ist....
Ich sehe da keinen Unterschied zwischen Jung und Alt.


 Lissi antwortete am 22.09.05 (20:15):

holanda,
für mich ist deine Einstellung ganz normal,dass es Zeit braucht, um Wunden zu heilen. Bei mir hat es 5 Jahre gedauert,bis ich mich wieder auf eine Bezihung eingelassen habe.Rückblickend war es eine gute Zeit, mich mit 2 Kindern auf die eigenen Beine zu stellen.Ich hab in dieser Zeit viel gelernt,und war generell offen für eine ehrliche Beziehung,nur hab ich nicht gesucht,das kam von selbst,zur rechten Zeit,so seh ich es heute.
Ich wünsche dir eine gute >Erholungsphase>, und einen guten Neustart, zur rechten Zeit. Gruß Lissi


 holanda antwortete am 27.09.05 (18:08):

Danke , Lissi, ist mir ein echter Trost.... 5 Jahre, da
habe ich ja noch fast 2 Jahre Zeit. :-))

Mein ganzes Selbstwertgefühl ist halt ein bisschen Flöten
gegangen, nach außen hin bin ich total cool.Wenn ich
am Tisch von 'ner Cafeteria oder Café sitze, lese ich
immer: Tut mir gut, macht mich sicherer, unabhängiger.

Nee, warten auf jemanden tue ich eigentlich nicht.
Oder doch?

Ich arbeite auch sehr an mir, aber da ist so eine
unsicherer Grundnatur in mir.

Es tröstet mich, wenn so eine ziemlich ältere, so 85jährige
sehr kluge, reife Schauspielerin sagt:
ICH habe den Sinn meines Lebens noch nicht gefunden."

Die sind eben alle noch am Suchen, man ist nicht allein.

Danke für deine Worte.
holanda.


 Lissi antwortete am 28.09.05 (09:17):

hallo Holanda,
möchtest du mir mal eine e-mail schicken,und dich austauschen mit mir ? würd mich freuen. Gruß Lissi