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THEMA:   Die Renten werden bis 2050 drastisch sinken

 9 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 29.03.05 (13:47) :

Private Vorsorge tut Not. Das Handelsblatt berichtet:

"Künftige Rentner müssen sich nach einer Studie der Dresdner Bank im Schnitt mit rund 15 Prozent weniger Einnahmen aus der gesetzlichen Rentenkasse abfinden. Dies sei unter anderem das Ergebnis der Rentenreform der Bundesregierung, die zum 1. Januar in Kraft getreten ist."

"Laut der Studie würde zum Beispiel ein Koch, der heute in Rente geht und bei einem durchschnittlichen Brutto-Einkommen von 2000 Euro 40 Jahre lang Beiträge eingezahlt hat, nach Abzug von Kranken- und Pflegeversicherung eine Rente von 775 Euro monatlich beziehen. Ein Koch, der in diesem Jahr anfängt zu arbeiten und dann ebenso lange in die Rentenkasse einzahlt, komme später nur noch auf 659 Euro. Bei einem Dolmetscher mit 4000 Euro Monatseinkommen stehe dem derzeitigen Rentenniveau von 1549 Euro ein künftiges von 1318 Euro gegenüber."

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/renten


 navallo antwortete am 29.03.05 (20:38):

Hallo Karl,
vielleicht steckt da die Absicht dahinter, durch Panikmache zusätzliche Bankgeschäfte abzuschließen. Derart langfristige Voraussagen werden so nicht eintreten. Das sind Zahlenspielereien, die stetig gleichbleibenden Bedingungen voraussetzen. Die gesellschaftliche Entwicklung vollzieht sich aber nicht kontinuierlich, sondern sprunghaft, vergleichbar einer physikalischen Kippschwingung. Unsere Lebensplanung und die unserer Altvorderen wurde immer wieder durch kaum vorhersehbare Ereignisse wie Kriege, Inflation, Flucht, Währungsumstellungen, familiäre und Naturereignisse, Trennung oder Wiedervereinigung, wechselnde Ideologien und Gesellschaftssysteme korrigiert. Heute abgeschlossene Altervorsorgeversicherungen werden 2050 vermutlich nicht mehr ausgezahlt, z. B. weil die heutigen Versicherer sich bis dahin durch Bankrott oder dirty tricks ihren Verpflichtungen entzogen haben - so wie Ulla Schmidts Gesundheitsreform bisher auch nur dazu beigetragen hat, auf Kosten der Kranken den Vorständen die Taschen zu füllen. Meinen Kindern und Enkeln empfehle ich eingedenk der üblen Erfahrungen auch meiner Eltern und Großeltern, längstens 20 Jahre voraus zu planen und stets nur Schritt für Schritt zu setzen. Alles andere sind nur Träume – schön, wenn sie sich erfüllen, aber unwahrscheinlich.

Voraussehbar ist jedoch, daß mit hoher Wahrscheinlichkeit noch vor 2050 wachsende Arbeitslosigkeit zum großen Crash führen muß, es sei denn, Politik und Wirtschaft kämen rechtzeitig zu Rahmenbedingungen, unter denen das Volumen vorhandener Arbeit gerechter verteilt würde. Dazu besteht augenblicklich wenig Hoffnung. Alles, was im Moment läuft, wie Vorschläge zu Steuererleichterungen, Appelle an die Wirtschaft, Verlängerung der Wochen- und Lebensarbeitszeit, Agenda 2010 und ähnlicher Schwachsinn vermag nicht die Tatsache zu beseitigen, daß als Randerscheinung des wissenschaftlich-technischen Fortschritts auch in Zukunft immer mehr Arbeitsplätze überflüssig werden.


 Karl antwortete am 29.03.05 (23:01):

Hallo Navallo,

dass als "Randerscheinung des wissenschaftlich-technischen Fortschritts auch in Zukunft immer mehr Arbeitsplätze überflüssig werden" ist auch für mich eine ziemlich sichere Prognose. Wenn es nicht gelingt, die daraus resultierende höhere Produktivität für alle Menschen nutzbar zu machen, sondern wenn nur die Besitzer der Produktionsmaschinen profitieren, sehe ich auch einen gewaltigen Crash unserer Zivilisaton voraus. - Etwas verwundert lese ich meinen eigenen Gedanken und stelle fest, dass wir heute mit ganz ähnlichen Problemen zu kämpfen haben, wie die Menschen in der ersten industriellen Revolution. Es ist zwar nicht dasselbe, aber es gibt ähnliche Problemstrukturen.
Der Unternehmer kann nur verkaufen, wenn es Käufer gibt, und deshalb schädigt sich unsere Wirtschaft, wenn sie Menschen freisetzt, ohne ihnen einen Anteil an der Produktivität der Maschinen und Roboter zu geben, die an ihre Stelle treten.
Es wird dauern, bis dass Roboter zum Käufer mutieren - oder etwa nicht?


 schorsch antwortete am 30.03.05 (09:32):

Stellt euch vor, die Millionen von Arbeitslosen würden von einem Tag auf den anderen eliminiert. Die Wirtschaft jedes Landes würde zusammenbrechen. Denn dass noch so viele Menschen Arbeit haben, ist auch jenen zu verdanken, die nicht arbeiten: den Kindern, den Pensionierten, den Invaliden, den Arbeitslosen. Bösartig gesagt müssten ja auch jene Teile der Bevölkerung als unproduktiv betrachtet werden, die keine Waren herstellen; also auch Bürolisten, Ärzte, Chefs, Pfarrer, Advokaten, Politiker.....

....aber sie alle konsumieren, tragen also dazu bei, dass Millionen von Menschen doch noch Arbeit haben.


 Karl antwortete am 30.03.05 (10:44):

Zurück zu den Renten:
Navallo, wir leben seit 60 Jahren im Westen in einer Welt ohne größere Brüche. Das ist bereits etwas Außergewöhnliches und niemand kann garantieren, dass in 45 Jahren, also 2050, noch von Kontinuität gesprochen werden kann. Die Gefahr größerer Umbrüche ist vorhanden (s. o.). Andererseits fehlt uns die Gewissheit hierüber und es bleibt uns nichts anderes übrig als Vorsorge zu treffen. Ich halte wenig von dem In-den-Tag-hinein-leben.
Ohne eine genaue Prognose abgeben zu können, ist aber der Megatrend heute durchaus bereits sichtbar. Niemand sollte sich allein auf die staatliche Rente verlassen. Persönliche Vorsorge kann zumindest nicht schaden.
Ich habe weiterhin die Hoffnung, dass sich eben doch, vielleicht unter Schmerzen, die Erkenntnis durchsetzen wird, dass neue Methoden erfunden werden müssen, um eine Verarmung der Massen zu verhindern; denn Interesse kann daran niemand haben.
Letztlich haben die Sozialdemokratie und die Gewerkschaften entscheidend dabei geholfen, dass der Kapitalismus den Lebensstandard aller verbessert hat. In der heutigen Zeit, in der die Macht der Gewerkschaften schwindet und auch die Sozialdemokratie kränkelt und beide angesichts der neuen Herausforderungen relativ konzeptlos dastehen, muss ein neues Korrektiv entstehen. Ich bin aber überfragt, wenn ich sagen soll, wie das im Detail auszusehen hat.


 Karl antwortete am 31.03.05 (20:14):

Heute hat das Handelsblatt übrigens einen interessenten Beitrag zur Riesterrente gebracht, den ich im Finanzportal verlinkt habe:

Internet-Tipp: https://finanzportal./seniorentreff/de/


 Justus antwortete am 04.04.05 (07:24):

Interessant ist, dass immer wieder Rentenprognosen für eine Zeit in der fernen Zukunft erstellt werden, andererseits „Jahrhundertreformen“ der Rentenkassen schon nach wenigen Jahren von der Wirklichkeit überholt sind. Auch der Wirtschaftswissenschaftler Miegel, weist gelegentlich darauf hin, dass wir uns langfristig nur noch Renten auf Sozialhilfeniveau leisten könnten, die Menschen müssten mehr privat vorsorgen. Zufällig ist er auch Berater des Instituts für Altersvorsorge, dass von der Versicherungswirtschaft finanziert wird. Ich werde das Gefühl nicht los, dass hier die besonderen Interessen der Anbieter von zusätzlichen Altersabsicherungen eine Rolle spielt.
Richtig ist, dass sich in Zukunft das Zahlenverhältnis zwischen den Generationen verschiebt. Mehr ältere Menschen stehen weniger Menschen im Erwerbsalter gegenüber. Die Belastung der mittleren Generation steigt. Diese Entwicklung lässt sich nicht wegdiskutieren. Alle Alterssicherungssysteme sind davon betroffen, auch die kapitalfinanzierte private Vorsorge.
Doch auch die Produktivität der Unternehmen wird steigen. So ist meines Erachtens auf Dauer das Rentensystem mit der heutigen Leistung nur zu erhalten, wenn die Produktivität der Unternehmen mit zur Finanzierung des Rentensystems herangezogen wird. Die derzeitige Tendenz den Arbeitnehmer und Rentner zu sehr zu belasten wird eines Tages als Bumerang auf die Wirtschaft zurückkommen, indem der Binnenmarkt und damit der nationale Wirtschaftskreislauf nachhaltig gestört wird.


 schorsch antwortete am 04.04.05 (10:36):

Justus, du hast es zumindest richtig begriffen: Die Privat-Renten-Versicherungen sind oft die Feinde der staatlichen Rentenversicherungen. Denn mit Privatversicherungen können viel grössere Gewinne erzielt werden - weil sie weniger kontrolliert und mit volksdienenden Gesetzen gespickt werden.


 mart antwortete am 04.04.05 (13:14):

Meiner Meinung nach dient die Privatvorsorge für die Altersrente dem Abcashen der noch Erwerbstätigen unter Vorspiegelung falscher Tatsachen.

Das hinderte mich nicht für meine Kinder für eine solche Vorsorge einzuzahlen - allerdings sagte ich ihnen, daß ich mit großem Vergnügen aus dem Jenseits beobachten werden, ob sie jemals mehr als ein Butterbrot daraus lukrieren werden:-)


 hyp antwortete am 12.09.05 (12:52):

Hallo Leute,

oich habe mir mal erlaubt einen Film zu buchen, der das Thema Rente wirklich vernünftig erklärt. Wenn ihr wollt, schaut ihn euch doch mal an, ich finde er passt gut, zu dem, was ich zu empfehlen habe. Ich lebe bereits von Rente von meiner Firma, daher kann ich das sogenannte "REine Empfehlungsprinzip" wirklich echt empfehlen.

Fragt mich einfach, wenn ihr wollt, weldche Bezüge es zur Apotheke gibt und warum das in unsere Zeit passt. Fest steht, dass wir was tun mÜSSEN und hiermit mit ein bisschen Umdenken und umstellen von Einkaufs und Essverhalten können wir wirklich was tun. oder habt ihr eine bessere Alternative?

viele Grüsse, MArio

Internet-Tipp: https://www.nutriviva.com/nutriviva/index-geldwerte.htm