Zur Seniorentreff Homepage
Google
Web  ST 

Neues ChatPartnersuche (Parship)FreundeLesenReisen LebensbereicheHilfe



Archivübersicht | Impressum

THEMA:   Toleranz

 18 Antwort(en).

carla begann die Diskussion am 14.03.05 (12:14) :

Beim Nachdenken über das Thema des nächsten Themenchats - "Toleranz" bin ich auf diese Aussage von Viktor Frankl gestoßen:
"Toleranz besteht nicht darin, daß man die Ansicht des anderen teilt, sondern darin, daß man den anderen Menschen als Menschen achtet und ihm das Recht einräumt, überhaupt anderer Ansicht zu sein. Andererseits wird Toleranz aber auch dann mißverstanden, wenn man so weit geht, daß man dem anderen auch noch das Recht zugesteht, selber und seinerseits intolerant zu sein."

Viktor Frankl: Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse.

Internet-Tipp: https://logotherapy.univie.ac.at/d/person.html


 Karl antwortete am 14.03.05 (13:25):

Hallo Carla,


auf der Startseite zu den Foren steht dieser Spruch in abgewandelter Form:

Demokratie beruht nicht auf der Suche nach Übereinstimmung,
sondern auf dem Erlernen des Umgangs mit der Nicht-Übereinstimmung. (Richard Herzinger).

Diese Diskussionsforen hier wären fad, wenn nicht unterschiedliche Meinungen exitieren würden. Man kann trotzdem versuchen, einen vernünftigen Umgang miteinander zu pflegen.


 schorsch antwortete am 14.03.05 (18:10):

Der Toleranz sind dort Grenzen zu setzen, wo sie grenzenlos zu werden droht!


 Karl antwortete am 14.03.05 (19:04):

@ schorsch,

dieser Satz für sich ist nicht gerade eine Hilfestellung. Ab wann ist grenzenlos? Wo ist die Grenzziehung nötig? Das ist die schwierige Frage.


 wanda antwortete am 15.03.05 (07:54):

@carla "Andererseits wird Toleranz aber auch dann mißverstanden, wenn man so weit geht, daß man dem anderen auch noch das Recht zugesteht, selber und seinerseits intolerant zu sein"

Hat nicht Toleranz auch etwas damit zu tun, dass man "in die Welt hinaus gekommen ist und andere Lebensformen kennen lernen durfte".

Mir schwebt eine Frau vor Augen, die aus Sibirien hier her kam, ihr Dorf in Sibirien nie verlassen hatte und auch keine großartige Schulbildung - bezw. Bildung überhaupt hatte genießen können.


 carla antwortete am 15.03.05 (14:34):

@ wanda,
so ganz verstehe ich nicht, was Du meinst.
Wenn jemand in die Welt hinauskommt, nennen wir ihn mal Cosmopolit, dann hat er die Chance Toleranz spätetestens dann zu lernen, wenn er merkt, daß er im Ausland eben Ausländer ist und damit in einer anderen Position als im Heimatland. Eventuell vorhandene nationale Überlegenheitsgefühle oder Verachtung oder Arroganz dürften sich bei einem aufgeschlossenen Menschen von selbst erledigen.
Wer übt nun Toleranz gegenüber dieser Frau aus Sibirien? Bzw.warum führt Du sie als Beispiel an?


 schorsch antwortete am 15.03.05 (17:54):

Jedes Individuum - nicht nur der Mensch - hat seine spezifischen Toleranzgrenzen. Aber um beim Menschen zu bleiben: Je nachdem, um welches Thema es gerade geht, setze ich andere Toleranzgrenzen. Habe ich z.B. in einer gewissen Sache schon mehrmals schlechte Erfahrungen gesammelt, setze ich die Toleranzgrenze dafür in Zukunft enger. Geht es um ein Thema, das mich nur am Rande berührt, setze ich die Grenze weiter. Ich akzeptiere aber, dass andere Menschen bei den gleichen Themen anders denken, also andere Toleranzgrenzen setzen, als ich. Dazu kommt, dass ich, je nachdem ob mir ein Mensch sympathischer ist als ein anderer, die Toleranzgrenzen anders setze. Ein Beispiel: Kenne ich einen Menschen schon lange und habe mit ihm meistens gute Erfahrungen gemacht, vielleicht schon manche Gaudi mit ihm erlebt, bin ich ihm gegenüber toleranter als gegenüber einem Menschen, der z.B. hier im ST erscheint, ein paar unflätige Bemerkungen macht - und dann wieder verschwindet


 hugo1 antwortete am 15.03.05 (18:03):

hallo schorsch,,ich würde da noch vieeel weitergehen.
bei einem Menschen, der z.B. hier im ST erscheint, ein paar unflätige Bemerkungen macht - und dann wieder verschwindet
na dem wär ich sogar seehr dankbar. Dem könnte ich sogar gratulieren wenn ich es könnte *g*
Der zeigt sich doch noch im weggehen von seiner besten Seite, was will man mehr ?


 Graugans antwortete am 15.03.05 (19:28):

Hallo Beteiligte,

Erfolge hatte ich im Berufsleben nur, wenn ich hartnäckig
mein Ziel verfolgte. Im Berufsleben war Toleranz etwas, was
zu manipulieren war.

Viele Grüße
Graugans


 carla antwortete am 15.03.05 (20:49):

@graugans,
wenn Toleranz manipulierbar ist, dann ist das keine Toleranz, würde ich mal sagen. Da geht es - denke ich - eher darum , den Kunden/Mitarbeiter/Anbieter so zu motivieren , daß das eigene Ziel erreicht wird. Toleranz hat da doch gar nichts zu suchen. Oder verstehe ich Dich total falsch?


 Graugans antwortete am 15.03.05 (21:58):

Hallo Carla,

die Menschen sind doch alle unterschiedlich.
Deshalb muß der Begriff der Toleranz auch unterschiedlich
verstanden werden. Toleranz ist ein dehnbares Gummiband.
Für mich sind andere Dinge im Umgang mit Menschen wichtig
als die Toleranz.
Das sind:
1) Achtung vor der Person
2) Wärme und
3) Rücksichtnahme im Umgang

Toleranz ist für mich eine Worthülse.
Wie berücksichtigt denn die Toleranz die
Wärme im Umgang mit Menschen ?

Viele Grüße
Graugans


 wanda antwortete am 16.03.05 (08:12):

nicht, dass ich unbedingt streiten möchte, aber die Wärme im Umgang mit Menschen ist manchmal nur durch Toleranz möglich.

Z.B. wenn ich einem Obdachlosen, der unter Brücken lebt und wirklich nicht gut riecht, trotzdem aufmerksam zuhöre.


 carla antwortete am 16.03.05 (18:21):

"Wie berücksichtigt denn die Toleranz die
Wärme im Umgang mit Menschen ?"
.. indem man mit Menschen trotzdem liebevoll umgeht, mit Wärme, obwohl man ihre Meinung nicht teilt und ihre Haltung/Aktionen nicht versteht...

Frankl hat es so formuliert: .."indem man den Menschen als Menschen achtet.." Für mich beinhaltet das auch Wärme und Rücksichtsnahme.


 mart antwortete am 16.03.05 (21:02):

Wenn ich als Person toleriert werde, erwarte ich mir wirklich keine "Wärme" und "Rücksichtsnahme".

Im Gegenteil, es würde mich eher an unehrliche Gefühle mir gegenüber und versteckte Vorurteile erinnern.


 TouchMe antwortete am 25.03.05 (20:46):

So denke ich über Toleranz:

AN DICH - AN MICH - AN UNS

Viele Dinge sind geschehen
und lassen die Zukunft wieder anders sehen.
In vielen Reaktionen war ich ein verwundetes Kind
und wunderte mich,
warum andere mit mir nicht glücklich sind.

Viel habe ich von meinen Mitmenschen erwartet und erhofft
und innerlich mit so manchen Reaktionen gezofft.
Doch nun ist es an der Zeit mir und anderen zu sagen,
in Zukunft werde ich ganz einfach fragen,
ob ich die Gedanken und Gefühle richtig interpretiere
oder mich, wie so oft, einfach wieder mal irre.

Schließlich weiß ich es ganz genau
ich bin noch lange nicht schlau.
Jeder ist für mich die richtige Frau und der richtige Mann,
weil ich mir selber vertrauen und mit anderen reden kann.
Alle sind viel mehr als meine Gefährten
sie spiegeln mein Selbst, mit all seinen Kanten und Härten

Es ist wirklich mal an der Zeit mir zu gestehen,
ich möchte nicht ohne meine Mitmenschen durch das Leben gehen.
Ich wünschte mir, dass es mir auch einmal gelingt
für alle ein Mensch zu sein, der sich auch menschlich benimmt.
Oft gelingt es mir auch, dank freundschaftlicher Geduld und Liebe,
doch manches Mal kommen noch der Vergangenheit Diebe,
die mich erinnern an vergangene Schmach, Verlust und Verrat -
es ist die alte Geschichte, die doch jedermann zu verarbeiten hat.

Eines weiß ich aber ganz gewiss,
dass unser aller Zukunft frei, spannend und sicher ist.
Denn wenn wir es immer wieder schaffen
unsere Liebe leben zu lassen
kann uns gar nichts schlimmes passieren -
wir werden uns niemals selber verlieren.

Jeden Menschen meiner Geschichte danke ich für die Zeit;
ich war, ich werde und bin allzeit wieder bereit.
Bitte versteht mich auch, wenn ich mal unglücklich bin -
niemand ist schuld - aber es ist halt manchmal auch schlimm
zu verstehen, dass man einverstanden mit sich selber sein muss,
in Trauer, Freuden und so manch illusorischen Stuss.

Nichts ist oder war für die Katz,
alles hat seinen Ursprung, ein Ende und seinen richtigen Platz.
Wir können die Vergangenheit dankbar begraben
und uns immer wieder sagen,
dass der Tag am Morgen beginnt
und was geschieht, ist uns Gott sei’s gedankt, zum Erleben bestimmt.

Am Abend dann ist wieder alles gut, aus und geschehen -
unsere Sehnsucht wird uns auch weiterhin helfen
offen auf einander zuzugehen.


 hugo1 antwortete am 25.03.05 (22:52):

hallo TouchMe,,das ist dir wohl zu Weihnachten eingefallen?
Es könnte noch passender unter dem Thema "Optimismus" stehen, aber mir gefällts auch hier.


 TouchMe antwortete am 26.03.05 (10:38):

@hugo Danke! Wenn ich sauer bin, dann hol ich mir einen Stift und schreib mir ein Gedicht! Das passiert nicht nur zu Weihnachten - das wäre zu schön ;-)


 TouchMe antwortete am 26.03.05 (11:10):

Wenn mal einer mir gegenüber keine Toleranz hat denke ich am Abend so an ihn:

Ich steh allein im Wald

Heute steh ich mal allein im Wald
ich rufe - doch mein Ruf verhallt
Ich denke
- das war nicht gerade der beste Tag in meinem Leben
was muss ich wohl noch lernen um zu verstehen?

Ich bin niemandes Herr und niemandes Knecht
und trotzdem geht es mir heute schlecht.
Vielleicht vermiss ich Herz und Gespür
vielleicht vermiss ich eine offene Tür.

Doch wem kümmert ´s - morgen ist ein neuer Tag
denn ich weiß was und wem ich mag.
Ist das was ich liebe auch nicht präsent
das Leben ist und bleibt ein unendliches Geschenk.

Ich wünsche allem was mir fehlt eine gute Nacht
und weiß, dass es ein Schutzengel bewacht.
Träumt süß, meine Wünsche und genießt Euren Traum
gebt ihm Kraft und gebt ihm Raum
ich versuche es gleich zu tun
und mich von meinen schlechten Gefühlen auszuruhn.


 Elefant antwortete am 03.04.05 (22:16):

Servus!

Ist es nicht lustig wenn Toleranz mit Neugierde verwechselt wird?

mfG