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THEMA:   Sterbehilfe

 29 Antwort(en).

RoteBarbara begann die Diskussion am 25.02.05 (22:02) :

Leider ist das Thema Sterben immer noch ein Tabuthema in Deutschland. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Mensch, der einen Angehörigen über Monate, manchmal Jahre sterben sehen hat, der mitbekommen hat, dass der kranke Mensch sein Essen verweigert, nur um endlich sterben zu können, zwangsernährt wird, dass dieser Mensch immer noch die Sterbehilfe tabuisiert.

Über alles dürfen wir selbst entscheiden, aber beim Thema humanes Sterben will der Gesetzgeber sich einmischen. Ich lasse mir das nicht verbieten und werde notfalls in einem entsprechenden Nachbarland um Hilfe nachsuchen.


 antje antwortete am 26.02.05 (06:20):

dazu
Ich lasse mir das nicht verbieten und werde notfalls in einem entsprechenden Nachbarland um Hilfe nachsuchen, von RoteBarbara


ich auch


 ueberhaupt antwortete am 26.02.05 (08:24):

Für mich ist interessant, daß es zu diesem Thema HIER keine Resonanz gibt. Vielleicht, weil hier Menschen zusammenkommen, die zwar schon in einem Lebensabschnitt sind, in dem ein solcher Zeitpunkt näherrückt, in dem man das Thema aber lieber verdrängt? Öffentlich diskutieren tun das ja auch eigentlich in erster Linie Leute, die "in der Mitte des Lebens stehen" oder von Berufswegen was dazu zu sagen haben.....Politiker, Ärzte, Kirche.


 wanda antwortete am 26.02.05 (08:41):

@ueberhaupt - mir liegt es nicht nachzugucken, aber wir hatten dieses Thema schon häufig genug und natürlich ist auch Resonanz da, denn es geht uns alle an. Es gibt doch auch bei uns diese Gesellschaft für Humanes Sterben, der man beitreten kann.
Du wirst sicher alles im Archiv finden.


 tiramisusi antwortete am 26.02.05 (08:43):

ich denke eher, dass das thema hier schon so oft diskutiert wurde und es deshalb wenig resonanz geben wird - von mangelnde resonanz zu sprechen, wenn der beitrag nicht mal 12h im forum steht , ist aber auch sehr voreilig, ueberhaupt..


 rolf antwortete am 26.02.05 (11:29):

Wer einen Sterbewilligen, kriminalisierend SelbstMÖRDER genannt, am Suizid hindert, sollte für dessen künftigen Lebensunterhalt aufkommen müssen.


 ueberhaupt antwortete am 26.02.05 (15:18):

Oh je......Wanda und teramisusi! Glaubt Ihr wirklich, daß ich jedesmal im Archiv wühle, bevor ich antworte? Ich war ganz arglos und nicht etwa voreilig. Vielleicht wäre es gut, wenn ihr in vergleichbaren Fällen die FRAGER sofort darauf hinweisen würdet, daß das Thema schon durch ist. Dann hätte ich gewiss nicht dazu geschrieben. Und ein VORWURF o.ä. sollte meine Zuschrift ja nun ganz gewiß nicht sein.


 RoteBarbara antwortete am 26.02.05 (15:29):

Tut mir leid, wenn mich einige missverstanden haben. Ich meine nicht die fehlende Resonanz im Forum (soweit kann ich auch schon denken), ich meine das totale Desinteresse in meinem Umfeld, sogar in meiner Partei bis rauf zur Bundespartei wird dieses Thema ignorieret.

Dass das Thema bereits behandelt wurde, ist mir nicht bekannt, bin ich doch erst seit ein paar Tagen im Chat. Ich bitte um Nachsicht.

Barbara


 Karl antwortete am 27.02.05 (09:02):

@ ueberhaupt,


dieses Thema ist niemals "durch", sondern stellt sich immer wieder aufs Neue und es kommen nicht nur neue Diskutanten, sondern auch Fortschritte der Medizin und somit immer neue Aspekte hinzu.
Trotzdem darf ich mir erlauben, auf die bisher geführten Diskussionen hinzuweisen (im Linktipp), auf die ja aufgebaut werden kann.

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/sterbehilfe


 Graugans antwortete am 06.03.05 (09:57):

Hallo Forumsbeteiligte,

bei der gesetzlich nicht zugestandenen Sterbehilfe geht es
um das letztmalige Abschöpfen von viel Geld. Sterbende kann
man heute mit technischen Mitteln sehr lange in diesem
Zustand fixieren. Jeder Tag bringt dem Krankenhaus viel
Geld.
Der Aufrechterhaltung des Qualzustandes der Sterbenden
durch das rein wirtschaftliche Interesse ist reine Abzocke
und menschenunwürdig.

Viele Grüße
Graugans


 schorsch antwortete am 06.03.05 (10:06):

@ Graugans - Stichwort: Bettenauslastung.......


 RoteBarbara antwortete am 06.03.05 (10:25):

Du hast total recht Graugans, ich glaube auch, dass das wirtschaftliche Interesse überwiegt. Das fängt schon an beim täglichen Medikamentenbedarf. Ich spreche häufig von der Pharmamaffia, wie anders lässt es sich sonst erklären, dass in anderen Ländern Medikamente um das vielfache billiger sind (auch dort wird geforscht) als bei uns und warum wettern die Pharmahändler gegen Internetapotheken??


Barbara


 Marina antwortete am 06.03.05 (17:23):

Ich möchte darauf hinweisen, dass man, was das wirtschaftliche In teresse angeht, auch genau andersherum argumentieren kann. Insgesamt gesehen ist es nämlich für die Wirtschaft viel günstiger, wenn einige Leute "entsorgt" werden und ein Selbstmord gelingt. Deshalb weist Frank Schirrmacher in seinem Buch "Das Methusalem-Komplott" darauf hin, dass ein frühes Abstellen der Apparate in der Intensivmedizin das gesamte Gesundheitssystem sanieren würde. Es bestehen also durchaus Gefahren, dass die Menschen zur Euthanasie gedrängt werden, um das Gesundheitssystem zu retten, das sollte man mit in Betracht ziehen bei dieser Diskussion. Schirrmacher schreibt, dass vor einigen Jahren amerikanische Wissenschaftler in einer vergleichenden Studie dargestellt haben, welche Kostenersparnisse die Euthanasie haben könnte. Er zitiert Gegner der Euthanasie mit den Worten: "Es ist plausibel und vielleicht sogar wahrscheinlich, dass Gesundheitsmanager und deren Angestellte unter den Zwängen des Budgets ihre sterbenden Patienten dazu drängen, den ärztlich begleiteten Selbstmord zu wählen; Patienten, die unter Depressionen leiden, würden den Selbstmord vorziehen, weil ihr Leiden wegen der ökonomischen Imperative ihrer Ärzte unbehandelt bliebe."

Man sollte bei dieser Debatte immer berücksichtigen, dass Depressive an den Punkt gelangen können, sich umbringen zu wollen. Jede Depression, und sei sie noch so schlimm, geht aber irgendwann vorbei, das ist empirisch belegt. Und wenn sie bei einem Menschen dann vorübergegangen ist und er sich wieder wohl fühlt, wird er heilfroh sein, wenn er in seiner depressiven Phase aus einem Selbstmordversuch gerettet wurde.
Deshalb würde ich nicht so ohne weiteres der Sterbehilfe das Wort reden.

Etwas anderes ist es natürlich, wenn man die Qualen eines Sterbenden künstlich verlängert bis ins Unermessliche. Da würde ich auch dafür plädieren, dass das inhuman sein kann und man die Apparate abstellt, wenn man genau weiß, dass der Tod früher oder später sowieso eintritt.
Aber das wird auch vielfach so gemacht von verantwortungsbewusssten Ärzten, das habe ich selber in meiner Familie erlebt.


 Graugans antwortete am 06.03.05 (17:23):

Hallo Forumsinteressierte,

ich würde gerne mal wissen, ob jemand weiß,
welche Medikamente im Ausland für die Sterbehilfe
eingesetzt werden.

Vielen Dank und viele Grüße
Graugans


 webmaster antwortete am 06.03.05 (19:14):

Duplikat gelöscht.


 tiramisusi antwortete am 06.03.05 (20:50):

Graugans: Hältst Du es wirklich für eine gute Idee, diese Mitel hier zu nennen? Dann können wir ja auch gleich ein Suizidstübchen aufmachen - sorry .. aber es gibt im Netz schon so viele Suizidforen und dergleichen, in denen besonders junge Leute sich austauschen, wie man sich den "totsicher" entleiben kann - und wie man weiss, mit Erfolg. Wer seinen Tod planen will, der wird auch Mittel und Wege finden - aber ob die Mittel und Wege hier nun auch noch aufgelistet werden müssen?


 Graugans antwortete am 06.03.05 (21:57):

Hallo "Tiramisusi",

das sehe ich aber anders. Das Thema heißt Sterbehilfe.
Wenn dieses Thema eröffnet ist, spricht nichts dagegen,
wenn hier die Medikamente genannt werden, die im Ausland
dazu benutzt werden.
Wir sind hier alle verantwortungsbewußte Menschen, die
nicht zu einem Massenselbstmord aufrufen, sondern
Informationen austauschen.
In unserem Forum werden sich auch keine jungen Menschen
lange aufhalten. Die haben andere Dinge im Kopf. Es geht
hier nicht um die Planung eines Selbstmordes.
Was ist da Schlimmes dran, wenn hier die Medikamente genannt werden?

Viele Grüße
Graugans


 tiramisusi antwortete am 06.03.05 (22:38):

ja - aber es lesen auch viele UNVERANTWORLICHE!!!
allein die Tatsache, dass Du in der Suchmaschine zu so ziemlich jedem Schlagwort auf die Seiten des ST findest, zieht eben auch hede Menge "Gucker" an und ich bezweifle, dass da wirklich verantwortungsvoll mit umgegangen wird. Ich habe nichts von "Selbstmord" gesagt - ich schrieb bewusst "Entleibung" - und dazu gehört Tötung auf Verlangen ja wohl auch? Ich möchte übrigens kein Arzt sein, der gegen sein Gewissen zum Töten verdonnert wird -

Und hier sind sehr viele junge Leute, die mitlesen - ich glaube auch nicht, dass Du wirklich weisst, was in deren Köpfen abgeht ...

Im Jahr 2000 starben in Deutschland 11.100 Menschen durch Selbsttötung, unbekannt ist die Zahl derer, die auf Verlangen starben - es ist doch wohl an hand solcher Zahlen viel wichtiger, über Prävention zu reden und nicht auch noch Cocktailrezepte zu veröffentlichen?

Ich würde es in meinem Forum nicht verantworten wollen ..

Vielleicht interessier dich ja diese Veröffentlichung zum Thema e-commerz und Sterbehilfe???

Internet-Tipp: https://www.hausarbeiten.de/faecher/hausarbeit/bwi/16636.html


 RoteBarbara antwortete am 07.03.05 (09:58):

Hallooooo,

ich möchte nicht, dass das hier "aus dem Ruder läuft". Bei dem Thema Sterbehilfe habe ich lediglich meine Erlebnisse mit schwerkranken (zum Glück auch meist älteren) Menschen zum Anlass genommen, dieses Forum zu eröffnen. Ganz furchtbar gestorben ist eine Schwägerin an Magenkrebs, ein guter Bekannter an Speiseröhrenkrebs, ein Nachbar an Leukämie, mein Vater an Darmkrebs. Meine Mutter hatte noch "relativ Glück", weil sie nach einem schweren Schlaganfall "nur noch" 4 1/2 Monate gelähmt und nicht mehr sprechen könnend leben musste. Ihre Bettnachbarin auf der Pflegestation hat aber mehr als 4 Jahre !!!!!!!! fast 90 Jahre alt werdend, jammernd im Bett gelegen. Sie hat das Essen verweigert, sie wollte sterben, aber nein, sie wurde zwangsernährt.

Ich möchte als Initiator dieses Forums nicht, dass sich hier über totbringende Medikamente ausgetauscht wird. Mir geht es darum, dass Menschen nicht endlos leiden und letztlich doch sterben müssen. Ich möchte, dass mein Partner, der mir "hilft", nicht vor Gericht gezerrt und sogar verurteilt wird.

Es ist schon seltsam, Tiere lässt man einschläfern, sie leiden zu lassen ist Tierquälerei. Menschenquälerei wird sogar vom Gesetz verlangt.

Bärbel


 Marina antwortete am 07.03.05 (14:05):

@tiramisusi,
ich gebe dir in allen Punkten Recht. Ich erinnere mich vor kurzem gelesen zu haben, dass in den Niederlanden seit der Erleichterung der Sterbehilfe immer mehr Angehörige von Kranken diese regelrecht dazu drängen, Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen, damit sie von ihnen befreit werden, auch kostenmäßig. Und auf die Gefahr weist ja Schirrmacher auch hin: dass man im Zuge der Sparmaßnahmen die Sterbehilfe aus finanziellen Gründen fördern könnte. Das ist nämlich die Kehrseite der Medaille, die sich die Pro-Sterbehilfe-Argumentierenden unbedingt auch vor Augen führen sollten.
Ich bin auch dafür, dass man Sterbende nicht endlos leiden lassen sollte, aber jeder Fall muss einzeln betrachtet werden. In meiner Familie habe ich erlebt, dass in zwei Fällen weitere Maßnahmen zur Lebenserhaltung von Seiten der Ärzte eingestellt wurden, als sie einsahen, dass diese nur unnötiges längeres Leiden mit sich bringen würden. Das tun Ärzte schon in vielen Fällen, auch ohne offizielle Erlaubnis. Und mir ist das so viel sympathischer als eine Aufhebung der Gesetze, die einem Missbrauch Tür und Tor öffnen könnten.


 Marina antwortete am 07.03.05 (14:08):

PS. Den Hausarbeiten-Link habe ich vorsichtshalber nicht angeklickt, weil www.hausarbeiten.de dafür bekannt ist, ein Abzocker-Verein zu sein, der horrende Kosten nimmt für das Lesen seiner Beiträge.


 tiramisusi antwortete am 07.03.05 (15:18):

Hallo Marina - aich ich fürchte eher einen Missbrauch, der in keinem Verhältnis zu den Fällen steht, in denen Menschen wirklich nicht länger leben wollen. Missbrauch nicht nur durch die eigene Familie sondern eben auch Missbrauch durch verschiedene Institutionen, im sich aus der sozialen verantwortung zu stehlen. An anderer Stelle dieses Forums wird über Generationenkonflikte diskutiert und dass die Alten gefälligst an die Jungen abgeben sollen - liest man beide Themen im Zusammenhang, kann man auch ohne viel Phantasie eine Gänsehaut kriegen ..

Bei dem genannten Link auf der Seite Hausaufgaben kann man eigentlich problemlos den ganzen Bericht lesen - komplizirt wurd es immer dann, wenn man innerhalb der Seite surft - ich habe den Bericht abr mal herauskopiert und versende ihn an Interessenten gerne als Email.


 Marina antwortete am 07.03.05 (16:14):

Hallo tiramisus,
nach deiner Entwarnung bezüglich des Links habe ich ihn mir mal angesehen und einen Absatz rauskopiert für die, die in Kürze das für Senioren Wichtige lesen wollen:

"Die suizidale Entwicklung im Alter unterliegt zu einem großen Teil anderen Gesetzmäßigkeiten als in jüngeren Lebensjahren. Ein komplexes Gefüge von Motiven ist kennzeichnend für die Entstehung des Alterssuizids, wie z.B. das Bewusstsein seinen Angehörigen ,,auf der Tasche zu liegen". Hieraus soll deutlich werden, dass eine allgemeine Legitimation der aktiven Sterbehilfe ohne eine individuelle Prüfung nicht sinnvoll sein kann."

Das bestätigt meine Befürchtung hinsichtlich des Drucks von Angehörigen. Interessant ist auch, dass später in dem Artikel fast wörtlich mein Satz wiedergegeben wird von dem Missbrauch, dem in den Niederlanden Tür und Tor geöffnet wird. Allerdings gibt es ja eine Bioethik-Kommission, die nun fordert, man müsse ein EU-Gesetz machen, dass diesen "nur" in den Niederlanden stattfindenden Missbrauch verhindere. Da muss man aber schon ein sehr lupenreines Gesetz machen, ob das wohl möglich ist? Ich glaube, dass Missbrauch immer unter jeder Tür durchschlüpfen kann, wenn erst einmal ein Anfang der Liberalisierung da ist.
Die Hospize sind übrigens meines Wissens gegen eine Liberalisierung, weil sie so argumentieren, dass man, statt zum beschleunigten Tod zu verhelfen, diesen stattdessen erleichtern soll mit allen Möglichkeiten, Schmerzen auszuschalten z.B., und den Kranken beistehen soll. Das halte ich auch für wesentlich humaner als sie schnell vom Leben ins Jenseits zu befördern, damit man seine Ruhe hat. Oft sind es nämlich die Angehörigen, die mehr unter dem Leiden des Kranken leiden als die Kranken selbst. Natürlich brauchen die auch Hilfe, denn es kann ungemein schwer werden, so einen Sterbenden längere Zeit zu begleiten. Und menschlich verständlich ist es dann , wenn sie erleichtert sind über eine Sterbehilfe. Deshalb meine ich, wäre es eher wichtig, mehr Hospize einzurichten statt Sterbehilfe zu fordern. Von denen höre ich immer nur Gutes, ich kenne auch eine Frau, die dorthin gegangen ist und der das Sterben da richtig "schön" gemacht wurde, wenn man das so sagen darf.


 giro22 antwortete am 08.03.05 (21:12):

ob sterbehilfe in anspruch genommen wird,ist eine sehr persönliche entscheidung.als ich erfahren habe, dass meine erkrankung nicht heilbar ist, habe ich für mich entschieden, bis zu welchem zeitpunkt ich das noch aushalten kann.ich hoffe natürlich, dass das noch lange so gehen wird. auf keinen fall möchte ich ein jahrelanger pflegefall werden. für diesen fall habe ich mich abgesichert. ich finde es schlimm, dass das nur im ausland möglich ist, denn ich bin ein freier mensch, auch in meinen entscheidungen. für mich ist es ein beruhigendes gefühl und wenn ich diesen weg doch dann in der situation nicht möchte, zwingt mich ja keiner.


 Graugans antwortete am 08.03.05 (21:59):

Hallo "giro 22",

ich stimme Dir zu. Ob einer sich vorsorglich eine Pistole,
Medikamente, Chemikalien usw. besorgt, wird von einigen
Forumsbeteiligten sehr unterschiedlich bewertet. Warum weiß
ich nicht. Mißbrauch ist mit allem überall möglich.
Wer möchte schon ein jahrelanger Pflegefall werden?

Viele Grüße
Graugans


 giro22 antwortete am 09.03.05 (09:50):

hallo graugans!
wenn du gern informationen zu deinen fragen möchtest, schicke mir bitte deine email-adresse zu. für 2 tage werde ich meine adresse öffnen.
viele grüße giro 12


 RoteBarbara antwortete am 09.03.05 (09:52):

Giro, Du sprichst mir aus "vollster Seele". Ich argumentiere auch immer, dass jeder Mensch für sich entscheiden dürfen sollte, ob er für den Rest des Lebens - also ohne Aussicht auf Heilung - als Pflegefall auf fremde Hilfe angewiesen sein will, oder ob er sein Leben beenden möchte. Und dass es ja überhaupt keine Pflicht ist, dies zu tun. Aber, wer es nicht verstehen will, versteht es auch nicht.

Für Dich persönlich alle guten Wünsche!

Bärbel



 Graugans antwortete am 09.03.05 (10:24):

Hallo Forumsbeteiligte,

schaut doch mal in folgende Internetadresse:

https://www.ngo-online.de/ganze_nachricht.php4?Nr=10617

Der Artikel paßt zum thema.

viele Grüße
Graugans


 carla antwortete am 10.03.05 (09:45):

.."dass jeder Mensch für sich entscheiden dürfen sollte, ob er für den Rest des Lebens - also ohne Aussicht auf Heilung - als Pflegefall auf fremde Hilfe angewiesen sein will, oder ob er sein Leben beenden möchte.."
Das finde ich in Ordnung, wenn es denn klappt.
Es gibt aber doch viele Kranke, die noch zu gesunden Zeiten eine Patienten-Verfügung verfaßt haben, die dann nicht zur Anwendung kommt. Selbst können sie sich nicht mehr z.B. gegen eine Magensonde wehren, die Schwestern und Ärzte lehnen es ab, keine Sonde zu legen, die Angehörigen sind hilflos und können nicht helfen.
Meine Mutter lag 4 Jahre lang mit einer Magensonde im Bett: sie sah nichts mehr, sie hörte nicht mehr, sie konnte nicht mehr sprechen, sich konnte sich nicht mehr bewegen. Ich weiß, daß sie das nicht gewollt hätte. Aber der Schritt über das Amtsgericht war uns Kindern dann doch zu schwer.

Es wird heute schon laut darüber nachgedacht, Patienten über einem bestimmten Alter manche Op's zu verweigern (ich habe z.B. von Hüft-Ops gelesen). Wenn diese Gedanken Wirklichkeit würden, könnte ich mir gut vorstellen, daß die Selbtmordrate sprunghaft ansteigen würde. Die Lebensqualität dieser Menschen wäre mies, sie wären auf Hilfe angewiesen, und sie könnten finanziell nicht viel tun, um ihr Leben zu erleichtern.


 RoteBarbara antwortete am 10.03.05 (11:08):

Hallo Carla,

ich kann auf der seinen Seite verstehen, dass Euch der Schritt zum Gericht schwer gefallen wäre, aber hast Du im nachhinein (da ist man ja meistens klüger) darüber nachgedacht, wie schwer das "Leben" für Deine Mutter vier lange Jahre war?? Ich denke doch, dass ich den Gang gegangen wäre. Ich habe bei meiner Mutter (halbseitig gelähmt, keine Sprache mehr, wirrer Blick) mit ihrem Arzt besprochen, dass er zwar Schmerzmittel einsetzen soll, aber alle lebensverlängernden Maßnahmen lassen soll. Er fand das völlig in Ordnung. Frage nur, wie hätte er reagiert, wenn ich gesagt hätte "keine Magensonde". Die Altenpflegerin meinte dazu "wir können sie doch nicht verhungern lassen".

Bärbel