Zur Seniorentreff Homepage
Google
Web  ST 

Neues ChatPartnersuche (Parship)FreundeLesenReisen LebensbereicheHilfe



Archivübersicht | Impressum

THEMA:   "Die Schwulenrepublik"

 32 Antwort(en).

juergenschmidb begann die Diskussion am 12.09.04 (19:52) :

Eben kam im ZDF aus dem Hauptstadtstudio ein Bericht über die Profiteure der Politikverdrossenheit, die ganz rechten und die ganz linken. Da sieht man schon, dass diese Richtungsbezeichnungen ohnehin untauglich sind.
Beim Interview eines Rechtsrüpels ist mir aber etwas unter die Haut gefahren.
Nach pauschaler Politikkritik an den Regierenden sagte er, es sei bald Schluss mit der Schwulenrepublik.

Jeder hat hier seine persönliche Freiheit, aber bei dieser Gelegenheit fiel mir wieder ein, dass auch ich empört bin, wenn die Toleranz heute so weit geht, dass sich Gleichgeschlechtliche nicht nur ungeniert oft grotesk gekleidet benehmen, Zungenküsse austauschen, aber vor allem unter grosser Anteilnahme der TV-Sender davon Nahaufnahmen gezeigt werden, obwohl bekannt ist, dass sich viele davor ekeln.

Ich halte mich für einen überdurchschnittlich liberalen Menschen, mir fällt aber ausserdem auf, dass abnormes Verhalten inzwischen bei vielen Filmen zur Standardausrüstung von Handlungen oder Nebenhandlungen gehören.

Ich will Schwulen und Lesben bestimmt nichts Böses, vermisse aber Zurückhaltung.
Offensichtlich spielt ein derartiger Trend auch Radikalen in die Hände.


hl antwortete am 12.09.04 (20:17):

Na toll, es lebe der Alltagsrassismus!

Jetzt soll also auch im Forum Soziales die Peitsche geschwungen werden.

Ich halte mich für einen durchschnittlich liberalen Menschen, mir fällt aber auf, dass der Alltagsrassismus in diesen Foren rasant zunimmt.

Ich will dem obigen Schreiber bestimmt nichts Böses, vermisse aber Zurückhaltung und Objektivität. Offensichtlich spielt ein derartiger Kommentar auch den Rechtsradikalen in die Hände.


juergenschmidb antwortete am 12.09.04 (20:27):

Mir bleibt zwar verborgen, wo es hier um Rassismus geht.
Ich bin kein Rassist oder ähnliches.
Desweiteren hab ich ja nicht behauptet, dass sich alle ekeln, sondern viele.
Deine Schlussfolgerungen von wegen Peitsche sind deine, seltsam, nicht nachvollziehbar.
Wenn du willst, kannst du den Thread ja tilgen lassen, möglicherweise siehts du ja alles anders, als es der Wirklichkeit entspricht, zum Beispiel in Sachen TV-Filme.
Auch hier geht es nicht um alle, sondern um viele.


hl antwortete am 12.09.04 (20:38):

Ich darf mal zitieren.

Karl schreibt: Zum rassistischen Denken im weiteren Sinn gehört m. E. ganz allgemein, einen Menschen aufgrund seiner Gruppenzugehörigkeit zu diskriminieren, d. h. ihm mit Vorurteilen zu begegnen, anstatt jedem Individuen die Chance zu geben, sich zu bewähren. Auch die Zugehörigkeit zu einer Religion kann verwendet werden, um Menschen in Schubladen einzusortieren.
Es ist so schwer gegen dieses Denken anzukämpfen (jeder Mensch hat hier zu kämpfen), weil unser Denkapparat auf Kategorisierung getrimmt ist.

Zur Ausgrenzung einer Gruppe gehört spiegelbildlich immer auch die Identifizierung mit der eigenen Gruppe. Rassische Merkmale sind als Grenzziehung nicht wirklich notwendig, ein roter oder ein blauer Schal reichen vollkommen aus, wie die Fußballfans beweisen. Was im letzteren Fall aber meistens harmlos ist, kann auf politischem Niveau großen Schaden anrichten.

Diskussionsforen wie hier im ST würden eine von mir gut geheißene Funktion erfüllen, wenn sie solche Zusammenhänge bewusst machen könnten. Wir können abwertenden Meinungen gegenüber anderen Gruppen nicht dadurch begegnen, dass wir sie generell bei Auftauchen sofort Löschen. Dies würde einer Negierung der Meinungs-Wirklichkeit nahe kommen. Wir sollten eher eine Aufgabe darin sehen, dagegen anzuschreiben, damit vielleicht nicht der direkte Opponent, aber vielleicht doch mancher Leser aufmerksam wird und Zusammenhänge erkennt.

/seniorentreff/de/diskussion/archiv6/a1606.html

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/archiv6/a1606.html


carla antwortete am 12.09.04 (21:44):

MIch stört der Wortschatz von Leuten, die z.B. von einer "SChwulenrepublik" sprechen sehr. Nur merke ich immer mehr, daß ich anscheinend in der Beziehung recht empfindlich bin. "Ein Mimöschen" nannte mich neulich jemand, weil ich mich über die Sprache ärgerte und das aussprach.
"Schwul" in diesem Zusammenhang hat meiner Ansicht nach gar nichts mit schwul oder lesbisch zu tun sondern ist einfach ein gängiger Ausdruck geworden für "andersartig, nicht auf meiner Seite".
Mir macht so eine Aussage eher Angst, weil ich sie auch als rassistisch und bedrohlich empfinde. Im 3. Reich waren es die Juden, heute sind es die angeblich "SChwulen".
Anscheinend sehe ich ganz andere Filme als Juergen. Mir fällt selten auf, daß besonders Schwule oder Lesben herausgestellt werden. Ich finde die Darstellung der Kriminalität, Brutalität, Gleichgültigkeit usw. viel, viel schlimmer, weshalb ich auch nur noch ausgesucht Sendungen sehe, wie z.B. heute abend auf 3sat :-).


juergenschmidb antwortete am 12.09.04 (22:04):

O.K. ich muss es gelegentlich benennen, wenn so ein Film läuft, Behauptungen allein sind kein Argument, komme dann darauf zurück.
Dagegen hab ich keine Erkenntnis darüber, das Schwul grundsätzlich in der Schmutzecke steht und gleichgesetzt wird mit andersartig, im schlechten Sinn.
Auch die Schlussfolgerung ist absurd, heute die Juden, morgen die Schwulen, oder ähnliches sei mein Gedankengut.

Rübergekommen ist auch nicht, dass ich mich keineswegs von Ideen politisch extremer Gruppierung beeinflussen lasse, ganz im Gegenteil.
Das würde auch Beifall von der falschen Seite nach sich ziehen.

Überhaupt warne ich davor, dass einem die Phantasie durchgeht, man überzogene gestanzte Parolen anstelle differenzierter Überlegungen hier bringt, das würde dem Forum Ansehen kosten.

Im übrigen beachtet, dass das Thema in Anführungszeichen steht.


Lara antwortete am 13.09.04 (08:25):

Meine Gedanken zu diesem Thema,

ich bin persönlich betroffen, mein Sohn ist schwul.

Das jemand offen sagt er hat Schwierigkeiten sich anzusehen wie Schwule sich grotesk kleiden und Zärtlichkeiten austauschen kann noch verstehen

Aber..........

Ich lese hier seit langer Zeit in den Foren und oft hat es meinen Horizont erweitert Eure Diskussionen zu verfolgen. Aber was dieses Thema angeht, da wird nicht mein Horizont erweitert, sondern meine Gefühle gehen mit mir durch.

@ jürgenschmidb

Ich habe immer ein gutes Verhältnis zu meinem Sohn gehabt. Als er in der Zeit des Abiturs als er sich immer mehr zurück zog, ich bin nicht auf die Idee gekommen dass er Schwierigkeiten mit seiner Sexualität hatte.
Meine Tochter lud mich zur damaligen Zeit zu einem Glas Wein ein und im laufe des Abends teilte sie mir dann mit was meinen Sohn bewegt. Ich war wie vor dem Kopf geschlagen. Mir gingen Tausende von Gedanken durch meinen Kopf.
Nie würde ich Enkelkinder von ihm bekommen. Was sollen die Nachbarn sagen. Wie sage ich es seinem Vater.
Aber dann sah ich in Gedanken meinen Sohn wie unglücklich er war.
Also setzten wir uns alle an einen Tisch und besprachen die neue Situation. Wir sind uns dadurch sehr nahe gekommen und sprachen offen über unsere Ängste.

Das war alles 1989

Nun der heutige Stand.

Mein Sohn hat sich sein Studium selber finanziert da er seinen Vater nicht verklagen wollte. Wir wohnen in einem kleinen Kaff in NRW. Unsere Nachbarn und Freunde wissen alle dass mein Sohn schwul ist und haben keine Schwierigkeiten damit.
Mein Sohn lebt mit seinem Partner in einer großen Stadt in Hessen und auch dort wissen die Nachbarn über die Lebenssituation der beiden bescheid.
Nur er fährt auch heute noch jeden Tag 80 Kilometer zu seiner Arbeitsstelle damit nicht in den höheren Etagen bekannt wird, dass mein Sohn schwul ist.

Wenn Du wieder mal ein Thema eröffnest, denke bitte daran wie es bei dem Leser ankommt.

Ein geschriebenes Wort kann sehr weh tun und das gilt für viele Themen hier.


Zacharias antwortete am 13.09.04 (09:11):

"Schwulenrepublik"? Das Wort halte ich für völlig übertrieben. Schwule gibt es überall. Man hat ja eine Veränderung im Gehirn herausgefunden, so daß Schwule für ihre andersartige Sexualität nicht einmal verantwortlich gemacht werden könnten oder sich rechtfertigen müßten.


Nach Abschaffung des § 175 (weshalb hat man den denn abgeschafft???) hat es noch lange gedauert, bis sich diese Menschen zum Schwulsein öffentlich bekannten. Und ob es nun Bürgermeister oder Parteivorsitzende sind -, sie alle haben lange genug gelitten unter Menschen wie dem Autor des obigen Themas.

Was mir nicht gefällt, übersehe ich einfach.
Aber bei vielen ist das wie hier in den Foren: was nicht gefällt, wird nicht überlesen, sondern eifrig angemault.

Als sich mein Bruder outete, habe ich nur wegen des Gedankens geschluckt, wie bringe ich das meinen Kindern bei, damit sie sich (evtl. in der Schule angesteckt) keinesfalls in Intoleranz oder komischem Benehmen ergehen. Aber es ging ganz leicht. Sie waren nicht einmal nur tolerant, für sie war das einfach nichts, über das man ein Wort verlieren müßte.

Übrigens: die Schwulen, die ich kenne, sind alle ganz besonders nette Menschen.


juergenschmidb antwortete am 13.09.04 (09:26):

"Übrigens: die Schwulen, die ich kenne, sind alle ganz besonders nette Menschen."

Ist auch meine Erfahrung.

Nachdem das Thema Betroffenheit auslöst, schlage ich dem Webmaster vor, es komplett zu löschen.


Pauline1 antwortete am 13.09.04 (09:42):

"dass auch ich empört bin, wenn die Toleranz heute so weit geht, dass sich Gleichgeschlechtliche nicht nur ungeniert oft grotesk gekleidet benehmen, Zungenküsse austauschen, aber vor allem unter grosser Anteilnahme der TV-Sender davon Nahaufnahmen gezeigt werden, obwohl bekannt ist, dass sich viele davor ekeln..."

@ juergenschmidb
Normalerweise benehmen sich die meisten Schwulen nicht so wie o.a. Das sind TV-Übertragungen der Love-Parade o.ä. Wenn in anderen TV-Sendungen solche Darstellungen überhaupt mal gezeigt werden, sind sie oft sehr sensibel.
ich bin mit Schwulen aufgewachsen (im Theater) und auch heute immer noch mit vielen befreundet. Zu keiner Zeit habe ich das Schwulsein als etwas "unnormales" oder "unmoralisches" empfunden. Ich habe viele Diskussionen mit Menschen geführt, die für so etwas keine Toleranz zeigten und das auch noch verdammten. Was ist denn eigentlich "normal" ? Das nur Mann und Frau zusammenleben ? Wer bestimmt so etwas ? Dies dient doch lediglich der Arterhaltung. Selbst im Tierreich gibt es homosexuelle Partnerschaften.
Viele gleichgeschlechtliche Partnerschaften sind glücklicher als heterosexuelle.
Und was ich überhaupt nicht verstehen kann ist, wenn Eltern ihre Kinder verstoßen, wenn sie nicht den "Normen" entsprechen. Sie sind doch deswegen immer noch Sohn oder Tochter.
Die aufgebrezelten "Tunten" oder "Drag-Queens" sind auch nicht unbedingt mein Fall, aber die bleiben sowieso meist unter sich in ihren eigenen Klubs.
Unseren "Wowi" habe ich noch nie absurd gekleidet oder knutschend gesehen...die meisten Promis benehmen sich in der Öffentlichkeit recht normal und das ist auch gut so !


mart antwortete am 13.09.04 (09:50):

Ich möchte doch noch kurz meine Meinung dazu sagen:

Meiner Erfahrung nach werden Schwule wesentlich häufiger von Männern als von Frauen abgelehnt.
(Ich kenne einige Männer, die das sehr emotionell tun, aber keine einzige Frau).

Ich denke homosexuelle Männer gelten als Bedrohung bestimmter Männlichkeitsbilder. Lesbische Frauen als solche, die nicht zu haben sind.


Zacharias antwortete am 13.09.04 (10:28):

Manche Kuß-Darstellungen zwischen Männern und Frauen können auch "eklig" sein.


Pauline1 antwortete am 13.09.04 (10:54):

Viele Frauen finden Schwule in Ihrer Umgebung als sehr angenehm. Sie sind höflich, aufmerksam, gut und immer modisch gekleidet, sehr gepflegt und man muß sich als Frau nicht vor ständigen sexuellen Attacken in Acht nehmen.


ullika antwortete am 13.09.04 (15:01):

Ich habe im Laufe meines Lebens viele Schwule kennen - und schätzen - gelernt. Durchweg alle waren höflich und, so meine Erfahrung, überdurchschnittlich hilfsbereit. Die angesprochenen Filme kann ich nicht beurteilen, ich habe noch keinen gesehen. Ich habe aber schon andere Sendungen wie beispielsweise Talk-Shows im Nachmittagsprogramm, gesehen, die die Grenze des Sittlichen weit überschreiten. Und die werden en masse tagtäglich ausgestrahlt.


carla antwortete am 13.09.04 (21:18):

@juergen
hallo,
wenn Du es Dir mal antust, an einem beliebigen Tag z.B. in den Raum "philosophie" in chat4free zu gehen, kann es Dir immer wieder passieren, daß Du als schwul oder motherfucker (entschuldigung!) bezeichnet wirst. Das sind bei den entsprechenden Leuten die Schimpfwörter, mit denen sie am besten provozieren können. Teilweise wahrscheinlich auch rechts geprägt, sicherlich aber primitiv wirksam. Das meinte ich. Ich habe schon "Idiot" als starkes Schimpfwort empfunden, aber das reicht manchen heute nicht mehr zum Diffamieren.


maggy antwortete am 14.09.04 (00:24):

Jeder mag leben, wie er/sie es möchte; aber muss es denn unbedingt einen Extratag geben, wo man sich der Öffentlichkeit präsentiert?
Wenn es nach mir ginge, bräuchte es den Christopher Street Day nicht geben.

Ich möchte aber niemandem mit meiner Äußerung zu nahe treten.


Lara antwortete am 14.09.04 (07:46):

Guten Morgen Maggy,

ja, ich denke es ist so ein besonderer Tag erforderlich. Wenn es diesen Christopher Street Day nicht geben würde, hätte sich in den letzten Jahren nicht so viel positives für die Homosexuellen bewegt.

Bei den ersten Demos in Dortmund bei denen ich mitgemacht habe, wurden wir noch angepöbelt. In diesem Jahr war es eine große Fete ohne Zwischenfälle.

Wenn ich dann sehe wie sich manche Homosexuelle präsentieren, gehen mir auch Gedanken durch den Kopf, muss es in diesem Aufzug sein. Habe heiße Diskussionen mit meinem Sohn und seinen Freunden geführt, und ihre Argumente waren, irgendwie muss man die Öffentlichkeit auf unsere Situation aufmerksam machen.

@ Maggyy, ich denke Du bist doch niemanden mit Deinen Äußerungen zu nahe getreten. Du bist bei der Sache geblieben und hast Deinen Standpunkt vertreten. So stelle ich mir Diskussionen vor. Obwohl es hier um so ein heißes Thema geht, ist jeder der etwas geschrieben hat, nicht persönlich geworden. Wenn Diskutanten die diskutieren immer so zivilisiert miteinander umgehen würden, gäbe es weniger Streitereien und man könnte seinen Standpunkt vertreten und der Sache viel mehr dienen.


mart antwortete am 14.09.04 (08:35):

Auch dazu meine persönliche Meinung:

Ich finde die Aufzüge dieses Tages (die ich allerdings nur aus Pressebildern kenne) sehr geschmacklos und im Endeffekt kontraproduktiv - aufmerksam machen: ja,
aber dadurch wird sicherlich kein Änderung der Einstellung bei denjenigen erreicht, die Homosexualität ablehnen.

(Ich bin überzeugt, daß gerade diejenigen Männer, die sich sehr vehement und emotionell dagegen ausprechen, damit auch den Kampf mit eigenen zutiefst verborgenen Neigungen austragen.)


Zacharias antwortete am 14.09.04 (15:02):

Jeder Mensch durchgeht vor der Pubertät eine homosexuelle Phase. Später leugnet er das.


Roalf antwortete am 14.09.04 (16:17):

@juergenschmidb

wie definierst du "abnormes Verhalten"? Alleine dieser Begriff, den du benutzt hast, kann sehr Rassistisch und Diskriminierend verstanden werden.

Falls "abnormal" für dich heißt (was ich für dich hoffe), das es nicht der "Norm" entspricht...also nicht dem statistischen Durchschnitt....wären Blondinen, Menschen unter 150cm und über 190cm, Glatzköpfe, Menschen über 80 Jahre, Diabetiker, Vegetarier, Menschen mit Idealgewicht...du, ich....allesamt "abnormal".

Der Normalmensch ist ein Phantasieprodukt, das noch keiner gesehen hat.


juergenschmidb antwortete am 14.09.04 (16:48):

@roalf
Obwohl ich wegen der Missverständlichkeiten den Webmaster gebeten hatte das Thema zu löschen:
Bei Haarfarben gibt es doch mehr als zwei Möglichkeiten wie bei der Geschlechtsdefinition, mal von Hermaphroditen abgesehen, sodass der Vergleich doch problematisch ist?
Aber nun lass mal, das führt ins Uferlose.


Roalf antwortete am 15.09.04 (11:01):

@juergenschmidb

ein bisschen mehr Rückrad zu deinen eigenen Thesen und Texten zu stehen tut sicher nicht Weh. Oder willst du Politiker werden? *g*


mart antwortete am 15.09.04 (12:58):

Es ist aber gar nicht so windfahnenhaft dazu zu stehen, wenn einmal etwas schief und mißverständlich rübergekommen ist.

Es wurde von jürgenschmidb in erster Linie die groteske Bekleidung (hier stimme ich zu), geschmacklose Fernsehaufnahmen von Sexszenen (hier stimme ich zu, dehne das aber auch heterosexuelle unappetitliche Szenen aus)moniert.

Auch hier ekelt mir, gleich ob homo- oder heterosexuell! Und ich denke mir, die die das anschauen werden es schon nötig haben.

Meiner Einschätzung nach war angesprochene Problem doch, ob das der richtige Weg ist um die Akzeptanz von homosexuellen Menschen zu erhöhen?


Rosmarie antwortete am 16.09.04 (12:32):

Hallo, JürgenSchmitdb,

deine Beiträge zu diesem Thema erinnern mich an die Aussage: "Wenn ich eins nicht leiden kann, dann sind das Rassisten und Neger."

Auch für mich gehört öffentliches soziales "Madigmachen" (ich benutze absichtlich einen milden Begriff!) von Schwulen, Dicken, Alten, Ausländern, Hässlichen, Psychisch-Kranken, Frauen, usw. in den Bereich "Rassismus".
Was jemandem privat widerlich ist, ist das Eine und außerdem jedermanns gutes Recht. Was man aber öffentlich äußert, sollte man gründlicher bedenken.
Ich bin weder schwul, noch dick, noch Ausländerin, noch hässlich, noch psychisch krank (hoffentlich, lach!). Aber ich bin Frau und ein bisschen alt... Deshalb wünsche ich mir Toleranz!


Lara antwortete am 16.09.04 (13:47):

Hallo @mart,

bis jetzt ist mein Sohn zu den Demos nicht mit blankem Hinterteil oder als schrille Tunte gegangen, ich bekäme auch einen mittleren Schreikrampf.

Bei den Demos an denen ich teilgenommen habe, war nur eine Minderheit schrill und grotesk gekleidet. Als ich aber den Bericht im Stadtfernsehen sah, waren aber eben nur diese Aufnahmen zu sehen. Habe aber noch nie in Berlin oder Köln teilgenommen und würde es auch nicht tun, da ich die Sache so sehe wie Du.
Gerade unsere Generation ist so erzogen worden, dass man (Mann) sich nicht so in der Öffentlichkeit zeigt.
Ich liebe meinen Sohn und meinen Schwiegersohn und denke sie sind zwei wunderbare Menschen, aber ich bin froh dass sie nicht in Lack, Leder oder als schrille Tunte rumlaufen. Allerdings bin ich mir nicht so sicher wie ich reagieren würde, wenn es denn so wäre. Ich denke auch dann würde ich mich irgendwann mit der Situation auseinandersetzen und vielleicht genau wie jetzt auch zu meinem Sohn stehen.

Ich werde immer mich für Schwule stark machen, aber das heißt lange noch nicht dass ich mit allem einverstanden bin was am Chistopher Street Day abgeht.

Hallo @ Juergenschmidbauer,

warum das Thema löschen? Wir sind doch nette Senioren und werden doch in der Lage sein, ein Thema von verschieden Gesichtspunkten zu sehen, oder?


mart antwortete am 16.09.04 (14:03):

Liebe Lara,

Ich glaube du und dein Sohn und dein Schwiegersohn tun das Goldrichtige um bei vielen Menschen eine Änderung ihrer Einstellung zu bewirken.

Schrill und erzwungen wird meiner Meinung nach nicht erfolgreich sein und unterstützt eher die radikalen Gegner (da bin ich der Ansicht von jürgenschmidbauer).

Es hat sich doch in den vergangenen Jahren schon sehr viel zum Besseren geändert und ein langsamer Wandel der öffentlichen und privaten Meinung ist allemale anhaltender und tiefergehend als eine rasch erzwungene Akzeptanz.


Pauline1 antwortete am 17.09.04 (05:13):

Berlins homosexueller Bürgermeister Klaus Wowereit ist einer unserer beliebtesten Politiker. Millionen Deutsche amüsieren sich über den Kinofilm „(T)Raumschiff Surprise“, in dem schwuler Humor im Mittelpunkt steht.
Wie schwul ist Deutschland?
„Es gibt nicht mehr Schwule als früher“, sagt Klaus Jetz (41), Sprecher des Schwulendachverbandes LSVD. „Nur sind wir heute viel akzeptierter und in der Öffentlichkeit sichtbarer.“
Zum „Christopher Street Day“, der bunten Schwulenparade in Köln, kamen dieses Jahr über 1 Mio. Zuschauer.
Regenbogen-Flaggen (Jetz: „Ein Symbol für die Vielfalt unserer Szene“) wehen sogar vor Rathäusern.
In Großstädten gibt es Viertel mit komplett schwuler Infrastruktur. Vom Café über den Zahnarzt bis zum lesbisch-schwulen Altersheim.
In Köln und Berlin ist jeder Zehnte schwul. Längst bekleiden sie Spitzenpositionen in vielen Branchen. Es gibt kirchliche und politische Homosexuellen-Verbände („Schwusos“). Die Werbung umgarnt sie, viele Vermieter bevorzugen sie (kein Kinderlärm).
Es war ein langer Weg für die Schwulen in die „Normalität“: Vor 60 Jahren steckten die Nazis Homosexuelle ins KZ. Noch vor 20 Jahren stolperte Bundeswehr-General Kießling über den (unbegründeten) Verdacht der Homosexualität.
In den 80er-Jahren wurde Aids als „Schwulen-Seuche“ verunglimpft. Auch deshalb war der erste TV-Kuss zwischen Männern in der „Lindenstraße“ (1990) noch ein Skandal. 1994 lachte die Republik schon über die Schwulenkomödie „Der bewegte Mann“, später über Bully Herbigs „Schuh des Manitu“. Berührungsängste schwanden, „warm sein“ galt plötzlich als „cool“.
Heute geben sich Homopaare das Jawort. Immer mehr Prominente outen sich, können sogar (wie Schlagerstar Patrick Lindner und sein Lebensgefährte Michael Link) ein Kind adoptieren.
Besonders befreiend auf die Szene wirkte das Bekenntnis von Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit (2001) live im Fernsehen: „Ich bin schwul – und das ist auch gut so.“
Riskieren Politiker mit dem Outing ihre Karriere? Lothar Probst (51), Politologe an der Bremer Uni: „Im Gegenteil: Sie punkten mit ihrer Offenheit beim Wähler. Wer Schwule hingegen diskriminiert, stellt sich heute ins gesellschaftliche Abseits.“


schorsch antwortete am 17.09.04 (11:16):

Homosexualität ist die einfachste und effektivste Form, der Überbevölkerung der Welt Einhalt zu gebieten !


Zacharias antwortete am 17.09.04 (14:23):

Schorsch,
laß das nicht den Schröder hören!


Pauline1 antwortete am 17.09.04 (14:24):

"Washington – Leibliche Kinder für Schwule und Lesben – das letzte Sex-Tabu wird gebrochen.
Im Fachblatt „Science“ erklären die beiden Forscher Giuseppe Testa und John Harris das medizinische Verfahren: Nach derselben Methode, mit der einst das Schaf „Dolly“ geklont wurde, entnimmt man zunächst einer Eizelle das Erbgut und tauscht es gegen DNA eines schwulen Mannes aus. Die so manipulierte Eizelle wächst zu einem Embryo heran, dessen Stammzellen zu „männlichen“ Eizellen herangezüchtet werden. Jetzt gibt der Partner seine Spermien dazu.
Schlagerstar Patrick Lindner könnte jetzt mit Lebenspartner Michael Link eigene Kinder bekommen
Das Baby mit dem Erbgut der zwei Väter muss nur noch von einer Leihmutter ausgetragen werden. Auf diese Weise können zwei Männer zu Eltern eines Sohnes oder einer Tochter werden.
Die Methode lässt sich auch bei Frauen anwenden, indem man nicht Eizellen, sondern Spermien aus den embryonalen Stammzellen heranzüchtet.
Zwei lesbische Frauen können allerdings nur Töchter haben, weil sie nur zwei X-Chromosomen haben. Das „männliche“ Y-Chromosom fehlt ihnen.

Die beiden Forscher halten das Verfahren nicht für unmoralisch: „Wenn wir es verurteilen wollten, müssten wir die gesamte Medizin verdammen. Denn sie greift permanent in natürliche Vorgänge ein.“
Werden auch die Kinder schwul oder lesbisch? Nur wenn Homosexualität erblich ist, wäre das der Fall. Aber das ist noch nicht 100-prozentig erforscht.
Das Schaf „Dolly“ zeigte unnatürlich früh Altersgebrechen, könnte es den Kindern ebenso gehen?
Die Forscher betonen: Nein, denn bei der Bildung von Spermien und Eizellen im Reagenzglas wird das Erbgut neu programmiert. Das war beim Klonen von Dolly nicht der Fall."


Gudrun_D antwortete am 17.09.04 (14:43):

Meine Meinung ist:
das ganze Gerede um Schwulen oder Lesben ist wie eine Seifenblase,die irgendwann platzen wird.
Ich finde es einfach lächerlich,dass so ein Tamtamm darum gemacht wird und stolz propagiert werden muss,wen man wohlmöglich wie liebt;-)

und dieses outen finde ich ebenso lächerlich!
eines Tages müssen wir uns noch entschuldigen,dass wir unsere Kinder ganz natürlich gezeugt,empfangen und geboren haben;-)

Wie sagte doch gleich der Alte Fritz?

Na,ihr wisst es ja;-)

jeder nach seiner Fasson------

muss man unbedingt Reklame machen?;-)


Tessy antwortete am 20.09.04 (01:19):


"wie eine Seifenblase,die irgendwann platzen wird"

Dem wäre so wenn es sich um eine Modeerscheinung handeln würde.
Ist aber nicht! Und solange es Menschen gibt die das nicht begreifen ist es nötig zu thematiesieren ("Reklame machen" ist voll daneben")


Gudrun_D antwortete am 20.09.04 (15:29):

Tessy
du hast mich missverstanden,glaube ich.
Ich meinte,dass jeder nach seiner Fasson leben und lieben soll,ohne gosses Tamtam.
Neu ist doch nur,dass man sich jetzt outen kann,und das,so meine ich,wäre besser ohne den schrillen touch,die Tatsache als solche ist so alt...........dass sie eigentlich gar nicht erwähnenswert ist.