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THEMA:   Energieerzeugung im größten Wasserfall der Erde

 7 Antwort(en).

Arno_Gebauer begann die Diskussion am 26.11.06 (10:07) :

Hallo, Forumsbeteilgte,

zwischen den Atlantik-Inseln Island u. Grönland und Norwegen
fällt der Golfstrom mit einem Volumenstrom von vielen
tausend Kubikkilometern mehrere 1000 Meter in die Tiefe
auf den Meeresboden.
Warum dieser unglaublich große Wasserfall nicht für die
Energiegewinnung genutzt wird, ist mir nicht bekannt.
Man brauchte einfach nur große Wasserturbinen waagerecht
untereinander und nebeneinander an Seilen, die an
abgetauchten Schwimmkörpern befestigt sind, hängen und
schon geht die unerschöpfliche Stromerzeugung los.

Ist so etwas schon mal angedacht worden?

Viele Grüße
Arno Gebauer


 Ecci antwortete am 26.11.06 (10:39):

Hallo Arno,

ob sich das technisch nutzen lässt vermag ich nicht zu sagen. Hängt ja auch von der Sinkgeschwindigkeit des Wassers ab, die desto geringer wird, auf je mehr (Ober)-Fläche sich der Volumenstrom in die Tiefe verteilt.
Ich gebe vielmehr zu bedenken, dass der Golfstrom bei weiterer Klimaerwärmung mit dem Abschmelzen der Polkappen unterbrochen werden kann. Wenn der Salzgehalt des Nordpolarmeeres dadurch sinkt, versagt diese Pumpe und wir haben wieder Eiszeit auf unserer Nordhalbkugel.
Ausgerechnet dann, wenn wir diese Energie gut gebrauchen könnten :-(

Schönen milden Winter allen
Ecci

Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Golfstrom


 hugo1 antwortete am 26.11.06 (10:57):

Arno, ich glaube, die Dimensionen dieser Turbinen und Generatoren müssten so riesig sein das sie sogar eine gewisse Beeinflussung dieser natürlichen Wasserbewegung nach sich ziehen. Mit kaum zu kalkulierbaren Risiken.
Die Auswirkungen könnten beträchtlich, wenn nicht sogar verheerend sein.
Ich hab da mal vor ca 30 Jahren von einem gedanklichem Projekt gelesen mit ähnlichen Dimensionen.
Die 85 km breite und durchschnittlich nur etwa 30 bis 50 m tiefe Meerenge Beringstraße mit ständig wechselnden Meeresströmungen und hohen Tiden sollte abgesperrt und mit Wasserturbinen versehen werden die bei Vorwärts und bei Rückwärtslauf (wie bei den üblichen Gezeitenkraftwerken)Strom erzeugen. Dazu sollten nacheinander eine Art Kaskade angelegt werden, so das ständig und recht gleichmäßig Strom erzeugt werden könnte.
Die Bedenkenträger warnten allerdings vor weltweiten Auswirkungen wenn ein derart großer natürlicher Wasserfluss gebremst oder geändert wird. Das würde nicht verantwortbare Klima Auswirkungen haben können. Also die Finger davon lassen, solange man die Ungefährlichkeit nicht in Modellversuchen bestätigen konnte.(und das konnte man damals noch nicht, besonders Computeranimation gab es kaum.)
Auch der Energietransport zu den Verbrauchern war damals noch problematischer als heute. Obwohl auch jetzt noch eine verlustarme Übertagung technisch schwierig ist durch Hoch-, und Runtertransformieren und die Supraleiter noch nicht ausgereift sind.


 wuli antwortete am 26.11.06 (13:13):

Ich schließ mich an, die Natur- und Technischen Probleme sind nur schwer zu kalkulieren. Da ließe sich doch aber bestimmt mit Solarzellen in der Sahara auf einfachere (?) Art Energie produzieren.


 schorsch antwortete am 26.11.06 (16:27):

Es müsste (und könnte) ja nicht das gesamte Wasservolumen sein, das die Turbinen treiben würde. Ich denke, dass schon 10 % davon eine ansehnliche Leistung erbringen würden. Die Frage wäre noch: Wie transportiert man dann den gewonnenen Strom ohne grossen Verlust dorthin, wo er genutzt werden kann?


 Arno_Gebauer antwortete am 26.11.06 (20:19):

Hallo, schorsch,

die Verluste sind am geringsten, wenn Gleichstrom einadrig
zum Festland transportiert wird. Die Rückleitung erfolgt
über das salzhaltige Meerwasser. Eine solche
Stromtransportleitung existiert bereits in der Ostsee
zwischen Schweden und der BRD.

Viele Grüße
Arno Gebauer


 helmutfl antwortete am 04.12.06 (14:45):

Die wassermassen des golfstroms, man geht von ca.70 kubikkilometer pro sekunde aus, sind gigantisch. Ob man diese nutzen könnte ist fraglich, da die fliessgeschwindigkeit bei nur ca. 9km/h im durchschnitt liegt.


 hugo1 antwortete am 04.12.06 (19:25):

helmutfl, 9 Km/h ist nicht all zuviel.Das entspricht einer Fließgeschwindigkeit vom 2 m/s. Dies wiederum ergibt maximal theoeretisch eine Leistung von 4000Watt pro m²
Da müßten schon monströse technische Kolosse von Turbinen zum Einsatz kommen, von denen wir heute noch träumen.