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THEMA: WIKIPEDIA
9 Antwort(en).
dutchweepee
begann die Diskussion am 19.11.06 (22:34) :
viele nutzen oft und gern die online-enzyklopedie WIKIPEDIA und lassen dabei ausser acht, daß jeder blödkanister dort seine weisheiten einstellen kann. eine redaktionelle bearbeitung erfolgt nur sporadisch.
wer sich den WEB-TIPP durchliest, merkt schnell, daß die Leuchtschnabelbeutelschabe ein absoluter hoax (betrug) ist. ich finde das nichtweiter schlimm und sogar witzig, aber als "beweis" zählt ein wikipedia-zitat in meinen augen nicht.
welchen stellenwert hat wikipedia für euch?
p.s.: ich hoffe, daß die Leuchtschnabelbeutelschabe noch eine weile online bleibt und der link auch weiterhin funzt.
Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Leuchtschnabelbeutelschabe
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greisi
antwortete am 19.11.06 (23:14):
Ich verwende die Wikipedia mehrmals täglich. Tendenzielle und falsche Artikel habe ich auch im alten Brockhaus meines Vaters gefunden. Nur weil man in etwas liest was sich Lexikon nennt darf man nicht den Verstand ausschalten und alles für so nehmen wie es da drin steht.
Ich halte die Wikipedia - idee für genial. Sie hat auch Schwächen - ähem, ich meine es gibt Nutzer davon die erhebliche Schwächen haben, wie Geltungssucht und Revanchismus - aber prinzipiell ist es eine Methode um expertise selbst zu sehr abgelegenen Themen die sich sonst nirgendwo gedruckt findet zu versammeln.
Es ist ein Art Open-Source Projekt des Wissens. Die Qualität übertrifft die absichtlichen oder unabsichtlichen Fehler bei weitem
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pilli
antwortete am 20.11.06 (00:03):
wikipedia zu nutzen :-) ist m.e. nicht die seriöse art der recherche aber erlaubt, wenn mit anderen quellen verglichen wird.
als einstieg vorstellbar...mehr nicht!
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Marina
antwortete am 20.11.06 (14:48):
Wikipedia kriegt demnächst Konkurrenz (s. Link-Tipp). Ein Mitbegründer von Wiki, Larry Sanger, ist dabei,ein "fehlerbereinigtes Produkt" herauszubringen mit dem Namen "Citizendium". Zitat: "Larry Sanger startet unter dem Titel Citizendium gerade ein eigenes Wiki-Projekt, in dem Redakteure die Artikel gegenlesen und als "geprüft" edieren. Um sein Projekt ins Rollen zu bringen, will Sanger aber erstmal alle Wikipedia-Artikel übernehmen."
Die "Hoaxe" waren Absicht. Es haben sich fünf Saboteure geoutet, die Einträge gefälscht haben, um damit zu testen, wie lange solche Fälschungen unentdeckt bleiben. Zitat: "Von unseren 17 Anfang Oktober gefälschten Einträgen wurden 12 entdeckt. Fünf aber standen bis zum Abend noch in der Wikipedia, immerhin ein Viertel."
Wenn man auf die letzte Seite dieses Artikels kommt, findet man Links über andere Artikel über Wiki und das neue Projekt.
Internet-Tipp: https://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/631/90541/11/
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navallo
antwortete am 21.11.06 (10:23):
Skepsis gegenüber eigenen wie fremden Ergebnissen und Thesen ist wichtige Grundlage jeder ernsthaften Wissenschaft. Das gilt nicht nur gegenüber Wikipedia, sondern für jedweden Bezugsort.
Der Austausch wissenschaftlicher Forschungsresultate geschieht überwiegend durch Veröffentlichungen in Fachzeitschriften und auf Tagungen. Auch da gibt es Spinner, Witzbolde und Scharlatane, wird gelegentlich Unsinn geredet und geschrieben. Es existieren subtile Möglichkeiten, die benutzt werden, um kollektiven Irrtümern weiter unangefochten zu huldigen und unerwünschtes Hinterfragen zu verhindern. So manche Publikation wird von Redaktionskollegien schon deshalb abgelehnt, weil der Autor aus einem fremden Stall kommt. Die gemeinsame Begeisterung für oft gerade in Mode befindliche Themen kann Forscher so blockieren, daß wichtige Erkenntnisse erst von Quereinsteigern und Außenseitern geliefert werden.
Wikipedia auf dem Pocket-PC ist für mich eine schnelle, bequeme Informationsquelle im Alltag - nicht immer zitierfähig, aber durchaus brauchbar.
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rainer
antwortete am 21.11.06 (15:34):
Man kann keine schöneren Rätselfragen zusammenstellen als über das Portal Wikipedia zu recherchieren.
Man weiß nie obs stimmt... hauptsache, es fällt nicht auf :-)
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Ecci
antwortete am 26.11.06 (10:24):
In Wikipedia kann jeder einstellen, was ihm behagt. In Wikipedia kann aber auch jeder den Blödsinn anderer korrigieren. Er sollte dies auch tun, anstatt sich darüber aufzuregen, wenn er es besser weiß. Wenn so etwas wie die Leuchtschnabelbeutelschabe darin stehen bleibt, dann wohl auch deshalb, weil in jedem von uns ein großes Kind steckt und offensichtlicher Unfug einer Korrektut nicht bedarf und das ganze ein großer Jokus ist. Es sollten bei eigenen Einträgen immer Literaturhinweise und Links angegeben werden, auf denen der Nachschlagende mehr zum Thema findet. Gibt es solche nicht, dann sollte man sich auf solche Wikipedia-Einträge vorsichtshalber nicht berufen. Eigenständiges Denken und gesundes Misstrauen sind hier, wie in jedem gedruckten Lexikon, erforderlich. Ich persönlich traue Wikipedia mehr als Brockhaus etc., eben weil jeder offensichtlichen Unsinn korrigieren darf. Zu jedem Eintrag entwickelt sich, wenn er nur interessant genug ist, eine Diskussion. Man sollte sich auch diese durchlesen! Im Brockhaus muss ich einem Redaktionskollegium, dass sich nicht immer aus den anerkannten Autoritäten der Wissenschaft zusammensetzt, vertrauen. Das war mal beim 'Pierer' anders, diese goldenen Zeiten sind lange (seit 1865) vorbei. Seitdem wird von einem Lexikon gerne in ein anderes abgekupfert, die Umformulierung nennt sich dann redaktionelle Bearbeitung. Und auf diese Weise pflanzen sich Fehler leichter fort als bei Wikipedia.
es grüßt Ecci
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greisi
antwortete am 26.11.06 (13:00):
@Ecci genau so isses. Kann Deinen Beitrag voll unterstützen. Unfug, bewusste Desinformation und schlicht geistige Entropie gibt es immer. Aber nur in solchen System besteht die Chance auf Korrektur.
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Marieke
antwortete am 26.11.06 (20:24):
Rainer, aha- aha!
Eine gute Woche!
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Commibuster
antwortete am 20.01.07 (01:47):
Wer meint er müsse WP nacheifern, sollte sich zuerst mal anhören oder > lesen was Jason Scott dazu zu sagen hat: > The Great Failure of Wikipedia > > https://www.archive.org/details/20060408-jscott-wikipedia > (als ogg ca. 20 MB. Dauer: ca. 43 Minuten) > Transcript unter: > > https://www.cow.net/transcript.txt
Ich habe mir das einmal angehört und möchte es den geneigten Lesern in deutsch zusammengefasst zur Verfügung stellen: Mr. Scott sagte Folgendes:
Die Idee vom Mr. Wales war das gesamte Wissen der Menschheit zu sammeln und jedem kostenlos zur Verfügung zu stellen. Mr. Wales wollte keine Politik nur einen neutralen Standpunkt. Dies hat sich als unrealistisch erwiesen. Die Realität zeigt heute ganz was anderes. Er sagt: Wikipedia ist nur die erste Welle eines Informationenkrieges geworden. Nicht mehr zu bändigende Streitereien verbrauchen nur unnütz Energie. Die Benutzer killing sich gegenseitig täglich Wikipedia hasst Experten. Diese verlassen Wikipedia. Es bleiben diejenigen, die den Streit als Kriegsspiel genießen. Das Hakenkreuz hat über 1000 edits... Die Politik spielt überall mit. Admins reißen sich die Macht an sich und zerstören Wikipedia. Weil man sich nicht einigen kann, sind viele Artikel leer bzw. wieder verschwunden. Wikipedia is a ball of shit rolling though the internet.” Ende des Zitats
Er sprach natürlich nur von der amerikanischen Wikipedia. Dass alles in der deutschen Wikipedia noch viel schlimmer ist, weiß er natürlich nicht
Die Wikipedia ist also leider gescheitert. Zum Glück ist das Internet aber noch größer und sehr lebendig.
Internet-Tipp: https://Wolfhart.us
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