Ursula
begann die Diskussion am 08.09.06 (17:33) :
Auf dem diesjährigen internationalen Ornithologenkongress in Hamburg hat der Vogelforscher Franz Bairlein über folgende interessante Beobachtung berichtet (kürzlich in der Sueddeutschen Zeitung gelesen):
Seine in Käfigen geschlüpften und aufgewachsenen Gartengrasmücken fraßen sich wie ihre frei fliegenden Artgenossen - exakt zur Flugzeit im Herbst ca. 18 Gramm Fettreserven an (verdoppelten also ihr Körpergewicht). Dieses Übergewicht blieb während der ganzen Zeit, während die frei fliegenden Schwärme die Wüste überquerten, konstant. Wenn ihre Artgenossen nach 3 Monaten ihr Winterquartier erreicht hatten, bauten die Käfig-Grasmücken (ohne auch nur einen Flügelschlag mehr als sonst getan zu haben) innerhalb von nur 2 Wochen ihr gesamtes Übergewicht wieder ab.
Wie ist dieses Phänomen zu erklären??
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schorsch
antwortete am 08.09.06 (17:55):
Wer diese Phänomen lösen kann wird reich. Dieses Prinzip könnte dann nämlich auch von uns Menschen angewandt werden.
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hugo1
antwortete am 08.09.06 (18:42):
schorsch,, flieg mal über die Wüste mit wüstem Flügelschlag. ich wär schon froh wenn -auf mich umgerechnet- diese verflixten 18 Gramm erst gar nicht in mich reinkommen würden *g*
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hema
antwortete am 08.09.06 (21:46):
Nehme an, dieses Phänomen ist in ihrer DNA gespeichert!
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dutchweepee
antwortete am 09.09.06 (06:06):
@hema ...wenn das in der DNA gespeichert wird, will ich auch eine - oder besser zwei! gibt´s die auch von ratiopharm?
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schorsch
antwortete am 09.09.06 (10:27):
Rätselhafte Dinge gibts auch bei andere Tieren. Warum z.B: rupft ein weibliches Kaninchen, das gar nicht schwanger ist, Haare und macht daraus ein Nest, wenn ein paar "Wohnungen" daneben ein anderes Kaninchenweibchen tatsächlich vor der Geburt steht? Und warum schwellen sogar seine Zitzen?
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Ursula
antwortete am 09.09.06 (11:40):
Hallo schorsch,
dass auch in Käfigen lebende Zugvögel sich zur Zeit des Herbstzuges eine Energie - und Wasserreserve zulegen, ist ja nicht das eigentlich Rätselhafte ... ;-)
Rätselhaft finde ich, wie diese Vögel ihr Körpergewicht regulieren und wie sie es schaffen, ihr gigantisches Übergewicht so schnell wieder abzubauen - und zwar (im Gegensatz zu ihren frei fliegenden Artgenossen) ohne jede körperliche Anstrengung ...
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Arno_Gebauer
antwortete am 10.09.06 (13:43):
Hallo, Ursula,
übergewichtige Diabetiker, die nicht mit Insulin behandelt werden, nehmen ohne Aktivitäten innerhalb kürzester Zeit ab. Bei diesen Menschen steigt der Blutzucker über die Nierenschwelle. Das zuviel an Blutzucker wird über die Nieren ausgeschieden (Süßer Harn). Der Nachteil ist nur, daß die gesundheitlichen Folgen schwerste irreparable Schäden hervorrufen. Ich glaube nicht, daß Dein beschriebenes Phänomen für Diabetiker neue Erkenntnisse liefern kann.
Viele Grüße Arno Gebauer
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Ursula
antwortete am 11.09.06 (13:15):
Hallo Arno,
in der Tat erinnern die Beobachtungen des Vogelforschers an Symptome bei fettleibigen Typ-II-Diabetikern! Im Unterschied zu diesen sind Baierleins Gartengrasmücken allerdings kerngesund ... ;-))
Gruß, Ursula
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Literaturfreund
antwortete am 14.09.06 (13:50):
@ schorsch -
wenn man bei den von Dir beschriebenen Tieren eine Urin-Kontakt- und Geruchssperre einrichtet, gibt es diese Stimulation und Vorbereitung auf Empfängnisbereitschaft und Trächtigkeit und Kopulation durch den Rammler... nicht. In Freiheit sorgt diese Bereitschaft für gleichzeitige Fruchtbarkeit und optimale Karnickelei. (Was man durch Chemie und ausgeräumte Landschaft bekämpfen kann.)
Das wusste sogar der Romantiker Eichendorff: „Liebt euch wie die Kaninchen und seid glücklich!“ (Wo? Im 10. Kap.: „Aus dem Leben eines Taugenichts“.)
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