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THEMA: Das Naturverständnis geht langsam verloren !
12 Antwort(en).
Arno_Gebauer
begann die Diskussion am 22.05.06 (10:45) :
Hallo, Forumsinteressierte,
die meisten Jugendlichen halten ein Reh für die Frau des Hirschen, die Monokulturen reduzieren die Artenvielfalt, an den Unis wird über Zelltypen unterrichtet, aber nicht mehr über das ganze Tier oder die ganze Pflanze. Tier-, Pflanzen- und Vögelkenntnisse sind kaum noch vorhanden. Kürzungen durch die große Koalition im Naturschutz tragen weiter dazu bei, daß die Jugendlichen immer mehr ein analytisches und abstraktes Verständnis von der Natur bekommen. Dadurch wird ein immer größerer Raubbau an diesen Resourcen akzeptiert.
Viele Grüße Arno Gebauer
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wanda
antwortete am 22.05.06 (12:19):
gestern führte der ornithologische Verein eine Wanderung durch. Es waren so viele Leute gekommen, dass die Gruppe geteilt werden musste. Allerdings war wohl keiner unter 25 - aber die werden auch irgendwann älter.....:-))))
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dutchweepee
antwortete am 23.05.06 (14:07):
wisst ihr eigentlich, daß 30% der holländischen kindergärten (auch mitten in der stadt) einen kleinen streichelzoo mit ziegen, schafen und zuweilen einem kälbchen haben?
die kinder müssen/dürfen die tiere selbst versorgen und haben jede menge spass damit. erst gestern laß ich in der zeitung, daß der staat die mittel für diese variante aufgestockt hat, um noch mehr streichelzoos einzurichten.
tolle sache finde ich.
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liese
antwortete am 23.05.06 (16:03):
im Fernsehen kam ein Bericht, in dem Kinder verschiedene Gemüse vorgelegt wurden und sie sollten die Namen sagen. das Ergebniss war niederschmetternd. da wurde eine normale Gurke eben mal zur Aubergine...usw
Ein Grund ist sicherlich auch, dass viele Eltern heute aus Bequemlichkeit oder Zeitmangel nur noch Fertiggerichte und TK-Kost kochen. Welcher Jugendliche hilft heute noch im Haushalt oder lernt bei Muttern kochen?
traurig, traurig...
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hema
antwortete am 26.05.06 (10:23):
Was lernen eigentlich die Kinder in der Biologiestunde? Vielleicht kennen sich die Lehrer selber nicht mehr aus ?
Vorschlag: hinaus in die Natur und wieder sehen, fühlen und erfahren.
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Ursula_J
antwortete am 26.05.06 (14:09):
Biologieunterricht um eine Aubergine von einer Gurke zu unterscheiden?
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carina53
antwortete am 27.05.06 (19:36):
Hallo dutchweepee,
klasse, da wäre ich sofort dabei. Wenn bei uns nicht alles so bürokratisch wäre *seufz*
Kenne lediglich einen kleinen Streichelzoo in einer Klinik in MUC für krebskranke Kinder. Das sind Ziegen, die immer wieder aufgesucht u. gefüttert werden. Da ist aber Vorsicht geboten, denn die sind so frech u. leeren den Besuchern auch noch die Taschen *lach*
Auch die Seniorenheime mit Tieren finde ich sehr gut. Man hat festgestellt, dass die Senioren nicht mehr in Apathie versinken u. lebendiger bleiben.
Gruß Carina
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pilli
antwortete am 27.05.06 (21:05):
na lieschen :-)
mal wieder mit pauschal-argumenten unterwegs?
"Welcher Jugendliche hilft heute noch im Haushalt oder lernt bei Muttern kochen?
traurig, traurig..."
...
vielleicht magst du mal mit kindern und jugendlichen sprechen und ihnen zuhören, wenn sie berichten vom gemeinsamen kochen im kindergarten, in der schule oder zu hause...wenn auch nicht nur bei muttern...:-)
väter sollen, so habe ich es erfahren und geniessen dürfen,auch lekker kochen :-)
welchen umgang magst du wohl pflegen, wennze nur *traurig...traurig leuten* bisher begegnet bist?
aber es schimpft sich halt so schöne ins blaue; gelle?
:-)
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schorsch
antwortete am 28.05.06 (09:48):
@ carina53: "...Man hat festgestellt, dass die Senioren nicht mehr in Apathie versinken u. lebendiger bleiben..."
Ist doch schön, den eingesperrten Tierchen zuzuschauen und sich dabei zu denken: "Die habens ja auch nicht besser als ich....".
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Sokrates
antwortete am 02.06.06 (08:53):
Schorsch, war Dein Beitrag sarkastisch gemeint?
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Sokrates
antwortete am 02.06.06 (09:02):
Im letzten Jahr brütete eine Kohlmeise in einem ausgedienten Weinfass, welches wir als Dekorations und Blumenständer benutzen.
Die Kohlmeise flog in das kleine runde Loch, wo wohl der Hahn reigesteckt wurde.
Nun kamen am Wochenende die Tochter (8 J.)meines Hausbewohners zu besuch. Ich bat sie, sich nicht an diesem Platz hinzusetzen, weil....inkl. eines Ausdruckes über Internet Kohlmeisen betreffen. Wir haben noch zig andere Plätze in unserem Garten.
Drei Stunden später sah ich, wie Vater, Tochter und ein anderer Hausbewohner sich genau an diesem Platz setzen.
Ich ging zu ihnen hin und fragte, warum sie das tun. Der Vater vor seiner Tochter, er würde sich doch wegen eines Vogels nicht einengen lassen. Ausserdem hat er in 14 Tage eine Fete und dann.... Ich wies darauf hin, dass die Brut in 14 Tagen wahrscheinlich gar nicht mehr da wäre und das ich sein Verhalten nicht gut finde.
Ich ging wieder. Als ich kurz danach immer noch verärgert aus dem Fenster schaute, haben sie sich doch auf einen anderen Platz gesetzt.
Ich wundere mich nicht, dass Kinder unwissend und gefühllos sind , wenn die Eltern solche Vorbilder sind.
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Lothri
antwortete am 07.06.06 (23:29):
@Sokrates - deine Schilderung, nachvollziehbar.
Was mich aber an deinem Schlußsatz stört, ist, dass du mangelndes oder fehlendes Interesse mit unwissend und gefühllos gleichsetzt.
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Felix
antwortete am 08.06.06 (19:32):
Für mich war Naturkunde, wie man das damals nannte, das Unterrichtsfach, das für mich und wie ich heute noch von meinen Ehemaligen versichert bekomme, welches viel Freude bereitete. Ich habe Biologie nicht nach Stundenplan unterrichtet, sondern jede Gelegenheit ausgenützt, um spontan auf etwas Interessantes aufmerksam zu machen. Bald brachten auch die Kinder allerlei zum Zeigen in die Schule oder stellten ihre Fragen. Am intensivsten waren die Erlebnisse und Beobachtungsmöglichkeiten auf Wanderungen und gipfelten in wochenlangen Schulverlegungen auf dem Lande. Artenkenntnis und Systematik sollte nicht abstrakt geschult werden sondern im Zusammenhang mit dem Erleben. Es setzt allerdings voraus, dass die Lehrperson oder andere Erwachsene einigermassen Bescheid über die Natur wissen. Während meines Studiums verbrachte ich viel Beobachtungszeit im Zoo. Es war zum Teil hahnebüchern, was die Erwachsenen und gewisse Lehrpersonen auf interessierte Fragen ihrer Kinder antworteten. z.B. wurden Zwergsiamang als Schimpansenkinder bezeichnet. Besonders unbeholfen waren auch die Antworten, wenn Kinder auf Paarungen hinwiesen und wissen wollten, was hier passiert.
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