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THEMA:   DNA-Tests decken Justizirrtümer auf

 8 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 03.01.06 (15:00) :

Bei unschuldig Verurteilten, die in den USA bereits auf dem elektrischen Stuhl saßen oder die Todesinjektion bekamen, kommt diese Methode zu spät. Aber viele zu langen Haftstrafen Verurteilte verdanken der DNA-Analyse inzwischen ihre Freiheit. Dabei wurden und werden haarsträubende Fehler der Ermittlungsbehörden aufgedeckt. Im verlinkten Spiegelartikel ist hierzu mehr zu lesen:

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/panorama/0,1518,392736,00.html


 rolf antwortete am 03.01.06 (15:08):

Ein Grund mehr, gegen die Todesstrafe zu sein.


 seewolf antwortete am 03.01.06 (17:02):

Nicht nur das - Rolf:

ein sehr gewichtiger Grund, noch skeptischer zu sein gegenüber Zeugen, Opfern, Ermittlern - und Richtern!!!

Einen "Innocent Protection Act" wünsche ich mir für alle Rechtsstaaten - besonders in Europa.


 Roby antwortete am 03.01.06 (17:25):

"Unterdrückte Beweise, erpresste Falschaussagen, übereifrige Polizisten, schlampig arbeitende Laborarbeiter, Augenzeugen, die sich irren - die Mitarbeiter des Innocence Project haben bei ihren Untersuchungen zahlreiche Ursachen für Fehlurteile gefunden."

Es war und ist also nicht nur die fehlende DNA Analyse, die Fehlurteile möglich gemacht hat. Die besten DNA Untersuchungslabors nutzen nichts, wenn Ermittler gar nicht erst nach Spurenträgern/Beweisen suchen. Die Motivation der Ermittler muss verbessert werden - auch in Deutschland.


 hugo1 antwortete am 03.01.06 (17:52):

Da denkt man doch sofort wieder an die Gefällgkeitsgutachten, die psychologischen Beeinträchtigungen, die Fürsorgepflicht für delinquente Untergebenen, den offenkundigen Korpsgeist u.v.a. mehr. z.B. an den Bericht des Rolf Gössner vom Prozess nach der Prügelorgie in Hamburg 2003. "Thüringer Staatsgewalt"
So fängts an und endet dann mit der Verurteilung Unschuldiger und der Freisprechung der Schuldigen,,,ist doch nicht ganz neu..

Internet-Tipp: https://www.rolf-goessner.de/OssiTodesschuss.htm


 schorsch antwortete am 03.01.06 (19:57):

Aber vergesst bitte nicht: Auch DNAs können manipuliert werden....


 dutchweepee antwortete am 04.01.06 (13:40):

DNS- und Materialspurenuntersuchungen sind mittlerweile auf hohem niveau durchführbar.

TV-Serien á la "CSI" oder "Der letzte Zeuge" sind jedoch illusorisch, da den ermittlungsbehörden die mittel fehlen, die fälle gründlich zu untersuchen.

allein in deutschland werden schätzungsweise dreiviertel aller mordfälle garnicht entdeckt, da die leichen aus personalmangel nicht obduziert werden und der stellenabbau in der forensik geht weiter.

.


 Karl antwortete am 04.01.06 (14:55):

@ schorsch,


du meinst wahrscheinlich weniger die direkte Manipulation der DNA selbst (das wäre sehr aufwendig) als die Möglichkeit falsche DNA-Spuren zu hinterlegen (Haare etc.).
Die mit Hilfe der DNA-Analyse aufgeklärten Fälle, die in meinem Eingangsbeitrag besprochen werden, liegen aber alle so weit zurück, dass eventuelle Täter noch nicht an so etwas denken konnten.


 schorsch antwortete am 04.01.06 (16:22):

Genau so ist es Karl. Früher musste man mühsam einen Fingerabdruck des in Verdacht zu Bringenden stehlen, um ihm eine Falle zu stellen. Heute genügt es, in seiner Wohnung oder seinem Hotel dem Zimmermädchen eine Hunderternote in die Hand zu drücken dafür, dass sie ein paar Haare aus der Bürste oder dem Kamm im Badezimme mitbringt.