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THEMA:   Wir müssen die Energie aus dem Kernreaktor der erde nutzen!

 28 Antwort(en).

Arno_Gebauer begann die Diskussion am 16.12.05 (14:18) :

Hallo , interessierte Forumsteilnehmer,

wir leben seit milliarden Jahren auf dem Kernreaktor dieser
Erde und brauchten uns nie um die Lagerung der radioaktiven
Abfallstoffe aus diesem Reaktor kümmern!
Phantastisch!
In ca. 5.000 Meter tiefen Bohrlöchern auf annähernd jeder
Stelle des Festlandes herrscht eine Temperatur von über
400° C !!
Diese unerschöpfliche und kostenlose Energie wartet auf
unsere Nutzung für die Stromerzeugung und Gebäudeerwärmung!

Was auf der Insel Island möglich ist, sollte auch hier
umsetzbar sein.

Mehr zu diesem Thema findet man beim Googeln mit den
Fachausdrücken : " Geothermie Erdwärme Postdam "

Viele Grüße
Arno Gebauer


 schorsch antwortete am 16.12.05 (16:19):

Ich zweifle nicht daran, dass in 20 Jahren das Herausholen der Energie aus der Erde nicht mehr nur Spieleri ist, sondern zu den Standardenergien gehören wird.


 hugo1 antwortete am 16.12.05 (17:12):

Dazu, schorsch muß wohl erstmal das finanziell noch günstigere Erdöl/Kohle-Zeitalter wegen Mangel an Öl/Kohle in der Erde, oder Überfluss an CO2 in der Luft, beendet werden.
Dabei frag ich mich, ob es rentabler sein wird, entsprechende hochwertige Förder-Technik zu entwickeln die in der Lage ist Erdwärme überall wo die Abnehmer in der Nähe sind auch aus großer Tiefe zu gewinnen.
Oder ob es nicht lohnender ist eine verlustarme Übertragungstechnik zu entwickeln ( Supraleiter)und dort zuzugreifen wo die Erdwärme "zum Greifen nah" vorhanden ist (z.B.Kamtschatka usw.)


 poldi antwortete am 17.12.05 (12:25):

In Südbaden braucht man noch nicht mal so tief zu buddeln!


 schorsch antwortete am 17.12.05 (17:50):

Gerade heute habe im im "Facts" einen interessanten Artikel über Bohrungen im Kanton Baselland (Schweiz) gelesen. Die Kosten für diese Bohrungen sind natürlich riesig. Wenn man Pech hat, bricht der Bohrer nach tausend Metern ab und man muss ein neues Loch anfangen zu bohren. Die härtesten Schichten kommen nämlich erst nach einigen tausend Metern. Um dann eine Zirkulation zu erzeugen, brauchts noch ein zweites Loch daneben. Dann wird durch ein Loch Wasser hinunter und im zweiten wieder das, was unten von einem Loch zum anderen durch das Gestein gedrückt wurde, heraufgepumpt. Damit das Gestein unten porös resp. rissig wird, muss es mittels Wasserdruck gesprengt werden. Sonst gelangt ja kein oder zu wenig Wasser von Loch 1 zu Loch 2.


 Niklas antwortete am 20.12.05 (07:28):

Morgen allerseits.
Mit dem Gedanken an die Nutzung der Erdwärme kann ich mich jedenfalls mehr anfreunden als mit den Windkrafträdern, welche in meinen Augen die Landschaften verunstalten.
gruß
Niklas


 schorsch antwortete am 20.12.05 (10:08):

Niklas, die Windräder kannst du eben augenfällig sehen - die Luftverschmutung aber nicht.....


 hugo1 antwortete am 20.12.05 (11:32):

Falls die Hebung der Erdwärme an sich, schon eine gute Tat wäre und die sich drehenden Windräder als Augenweide "güldeten". wie wärs den dann damit ?
Mit dem Frischdampf aus der Erde werden bei Flaute die Windräder in Bewegung gesetzt, der damit erzeugte Strom, dürfte dan wieder reichen um die Pumpen zu betreiben,welche Kaltwasser in die Bohrlöcher zur Erwärmenutzung drücken. ? *g*


 schorsch antwortete am 20.12.05 (18:56):

Kompromiss: Wir versenken die Windräder in die Erde und lassen sie vom Frischdampf antreiben.....


 hugo1 antwortete am 20.12.05 (20:14):

ok schorsch,,,und kassieren fortan für den nun wieder freien unverstellten Blick in und durch die Natur. *g*
Aber nicht zu viel, sonst wünschen sich die sparsamen Menschen den Spargelwald wieder zurück und die Schnepfe und der Wachtelkönig haben das Nachsehen. *g*


 radefeld antwortete am 22.02.06 (06:39):

Und ihr glaubt wirklich, GRÜNE, BUND und andere Bedenkenträger würden KEINE Gründe finden, auch gegen Erdwärmenutzung vorzugehen?


 helmutalfred antwortete am 22.02.06 (19:40):

Arno

Auwei, die Erde hat weder Kernspaltung noch Kernfusion.

Das war wohl nix. Geothermische Waerme ist moeglich, doch braucht man dazu aktive Zonen. Die einzige weit und breit ist in Nordwestboehmen zwischen Marienbad, Karlsbad und Bilina, dort liegt eine Caldera in der Tiefe. Die Gegend hat sehr viele und einst beruehmte Thermalbaeder.


 mart antwortete am 22.02.06 (22:44):

Woher stammt deiner Meinung nach die Wärme im Erdinneren?


 helmutalfred antwortete am 23.02.06 (11:38):

Mart

Die Erdwaerme stammt aus der Verdichtung der Materie durch die Schwerkraft. Jede Verdichtungsarbeit erzeugt Waerme, ganz gleich ob ich Luft komprimiere oder in der Einspritzanlage Oel auf Druck bringe. Bei Grossdieseln etwa ab 30000 Kw und Schweroel muessen die Einspritzpumpen sogar gekuehlt werden.

Bei einem viel groesseren Koerper wie die Sonne reicht die Waerme aus, um bei etwa 15 Millionen Grad die Kernverschmelzung im Innern zu starten. Die Temperatur an der Oberflaeche betraegt allenfalls 6.000 Grad

Im Fall der Erde bedeutet das auch, das der riesige Klumpen Dreck langsam auskuehlt


 helmutalfred antwortete am 23.02.06 (11:44):

Schorch

zu den Bohrungen im Reintal. Nahe bei Waldshut liegt auf der anderen Seite Bad Zursach. Die haben ein schoenes Thermalbad mit Becken von 32, 34 und 36 Grad. Das Wasser kommt etwa mit 40 Grad aus Tiefenbohrungen.

Es lohnt sich dort hinzufahren um draussen im Scheegestoeber bis zum Hals im warmen Wasser zu sitzen. Fuer uns ist es leider zu weit, aber wir waren schon oft dort.


 mart antwortete am 23.02.06 (12:00):

hallo, Techniker

Da hast du - offensichtlich - im ersten Jahr deines Studiums wieder etliche Stunden Vorlesung geschwänzt.

*g*


 helmutalfred antwortete am 23.02.06 (12:03):

Hugo1

Den Anstieg der Erdtemperatur kenne ich nicht mehr ganz genau, es sind rund 3 Grad je 100 m. Um aus Dampf Energie zu gewinnen braucht man 200 Grad und mehr, moderne Kraftwerke nutzen ueberhitzten Dampf fuer die Turbinen von etwa 520 Grad bei 250 bar Druck (Rohre aus austenitischem Spezialstahl). Mit 200 Grad Dampf treibt man besser Kolbendampfmaschinen an wie etwa museale Dampfloks.

Die Suedafrikaner halten die technische Spitzenposition im tiefen Bergbau, die Goldminen sind dort teilweise 3000 m unter der Erde. Die Stollen unten muessen gekuehlt werden, sonst haette man Arbeitsatmospaehren von weit ueber 60 Grad. Suedafrikaner arbeiten deswegen auch am Gotthard Basistunnel, in der Mitte gehen 2 Schaechte 800 m tief runter in den Berg.

Nur kann man mit 100 Grad noch lange keine Dampfturbine wirtschaftlich antreiben. Andererseits herrscht dort unten ein geodaetischer Wasserdruck von 300 bar, das ist bereits mehr als technisch bezahlbar. Man muesste im Schacht ueber zig Zwischenstationen gehen.

Wenn es so einfach und damit billig waere, man haette es laengst gemacht.


 helmutalfred antwortete am 23.02.06 (12:08):

Mart

wieso, die Erde hatte nie eine atomare Waermequelle, sonst haete uns die Reststrahlung laengt zu Brei geschmolzen. Genau so wenig haben die anderen Planeten einen Atomofen im ihrem Innern.

Gab es da auch ein Semester "Technische Phantastereien", das habe ich nie belegt


 mart antwortete am 23.02.06 (12:14):

Na, du weißt ja, lebenslanges Lernen ist heute gefragt:-)))


Apropo Nutzung der Erdwärme,

Nicht nur 100 grädiges Thermalwasser, sondern auch 30 grädiges kann zu Stromerzeugung verwendet werden - nicht gerade billig, nicht gerade mit einem hohen Wirkungsgrad - aber es geht.


 helmutalfred antwortete am 23.02.06 (13:42):

Mart

Du kannst jedes Temperaturgefaelle nehmen um daras Energie zu gewinnen. Es ist nur eine Frage der verwendeten Medien und der Kosten. Manche Thermokreise haben sogar geschmolzenes Naphtalin (Mottenpulver)

Wenn die gewonne Energie aber fuer Otto Normalverbraucher bezahlbar sein soll, dann bleiben nur wenig Moeglichkeiten uebrig


 mart antwortete am 23.02.06 (14:13):

Tatsächlich, kann man mit Hilfe von Naphtalin niedriger Temperatur elektrischen Strom erzeugen?

Die besagten Kraftwerke existieren aber, um Niedrigtemperatur zu Strom umzuwandeln. Teuer aber sie funktionieren und sie sind nicht abhängig von fossilen Brennstoffen und begrenzten Uranerzlagerstätten.

Also durchaus eine Zukunftsvision in Zeiten, wo der Rohölpreis um einiges teurer sein wird als heute.

Und eine absolut regenerative Energiequelle für die Grundlast.
Wieso also nicht auf diese Möglichkeit Erdwärme überall nutzbar zu machen hinweisen?

PS. Deine Geschichte über die Stromgewinnung mit Hilfe von Naphtalin interessiert mich aber - nähere Information dazu?


 helmutalfred antwortete am 23.02.06 (15:20):

Mart

Das sind innere Waermekreislaeufe in Atomkraftwerken.


 mart antwortete am 23.02.06 (15:45):

Leider kann ich mir immer noch nicht so recht vorstellen, wie und wozu da Naphtalin ins Spiel kommt.

Mit der Bitte um Hilfe
mart


 helmutalfred antwortete am 23.02.06 (18:11):

Mart

Das wird wegen der Temperaturen und der Radiaktivitaet genutzt - End meiner Kenntnisse


 mart antwortete am 23.02.06 (18:22):

Kann ich mir schwer vorstellen, aber das ist ja nicht der Punkt.

Der Punkt ist, daß es möglich ist aus Niedertemperatur von 30 bis 100 Grad direkt elektrischen Strom zu erzeugen. Diese Verfahren bieten sich neben der direkten Nutzung von Thermalquellen für Heizungszwecke an, wenn um die Möglichkeit der Nutzung von Erdwärme geht, die zu einem Gutteil aus dem radioaktiven Zerfall stammt.

Für künftige Zeiten der hohen Erdölpreise einfach im Gedächtnis behalten, meine ich.


 helmutalfred antwortete am 23.02.06 (21:53):

Mart

Kernreaktoren werden mit Natriumkreislaeufen gekuehlt. Davon sind etwa 2 Dutzend in Betrieb. Versuche mit einem zweiten Kreislauf zur totalen Trennung waren unwirtschaftlich bzw. hatten schlechten Wirkungsgrad.


 mart antwortete am 23.02.06 (22:14):

Na, ja .... Was hat jetzt das Natrium im Kühlkreislauf mit dem Mottenpulver Naphtalin zu tun?
Und was hat der weltweit übliche Leichtwasserreaktor mit Natrium zu tun?
Und was hat das ganze mit der Möglichkeit zu tun, aus 30 bis 100 Grad warmen Wasser direkt elektrischen Strom herzustellen?

Viele Fragen .....keine Antworten?


 helmutalfred antwortete am 24.02.06 (05:46):

Mart

unter dem Link findest Du Details zur Kuehlung mit einem Natriumkreislauf

https://www.iaea.org/programmes/inis/aws/fnss/knk2/fulltext/34086307.pdf


 mart antwortete am 24.02.06 (09:43):

Danke,

aber ich denke wir reden auf klassische Weise aneinander vorbei. Damit will ich es belassen.:-)