Aus dem Spiegel:

"Seit dem 17. Jahrhundert haben Seefahrer wiederholt berichtet, dass sich die See von Horizont zu Horizont in ein milchig-weiß leuchtendes Feld verwandelt. Nun haben Forscher das mysteriöse Phänomen erstmals auf Satellitenbildern identifiziert."

Die Meere und ihre Tiefen gehören noch immer zu den unbekanntesten Regionen dieser Erde.

Immer mehr zunehmend verbesserte Wahrnehmungs-Techniken ermöglichen immer häufiger die "Entdeckung" bzw. den Nachweis von "Dingen", welche aus Überlieferungen ansatzweise bekannt sind...

So manches "Sagenhafte" wird wohl noch nachgewiesen werden können.

Eine aufregend interessante Zeit erleben wir insofern.

Diese schöne Erklärung hatte Christian Friedrich Hebbel für das Meeresleuchten:

Meeresleuchten

Aus des Meeres dunklen Tiefen
Stieg die Venus still empor,
Als die Nachtigallen riefen
In dem Hain, den sie erkor.

Und zum Spiegel, voll Verlangen,
Glätteten die Wogen sich,
Um ihr Bild noch aufzufangen,
Da sie selbst auf ewig wich.

Lächelnd gönnte sie dem feuchten
Element den letzten Blick,
Davon blieb dem Meer sein Leuchten
Bis auf diesen Tag zurück.

Die schnöde Wissenschaft nennt das aber Biolumineszens. Und der Venusblick entpuppt sich als eine Unmenge Leuchtbakterein, spezielle Algen oder ca. 1,5 mm große Leuchtkrebschen.

Man kann diese Lebewesen im entsprechendem Handel kaufen, oder selbst von der Haut von Seefischen (z.B. bei Nordsee gekauft) oder Tintenfischen isolieren.

Und so könnte man sich in einem Kölbchen mit Bakterien, gefüttert mit entsprechendem Futter, ein wunderbares Leuchten, gerade richtig für romantische Stunden an langen Abenden zuhause machen - und von der Meeresbrandung träumen.

Das Licht wird bei der "Verbrennung" eines bestimmten Stoffes, des Luciferins, erzeugt - allerdings ohne zu wärmen. Und dann wird mit der Energie aus der Nahrung dieser Leuchtstoff wieder zurückgebildet.

Eigentlich ein wunderbares Beispiel für die Genialität der Natur!

Ich kenne Meeresleuchten, wenn der Plankton "blüht" - wer bei Nacht mal im Meer gebadet hat und sich plötzlich von unten angestrahlt fühlte oder in der Nacht an Deck eines Schiffes die aufschäumende See und die vielen Wassertropfen in phosphorisierendem Licht gesehen hat,wie Millionen kleiner Leuchtkäfer, dem werden diese Bilder unvergesslich bleiben.

Ja, es ist grandios - an der Adria einmal erlebt.

Unser Marinetender zog vor der westafrikanischen Küste einen leuchtenden Schweif hinter sich her, das war wunderschön, wir jungen Kerle waren hin und weg!
Gruß Claude

Wer mal nachts durch den Wald geht und in die Büsche guckt, findet auch bei uns Leuchter. Es sind verfaulende Baumstrünke, von denen sich leuchtende Bakterien ernähren.

wir sind beim meeresleuchten, schorsch :-))

Aber ein Baumleuchten kann doch auch schön sein -- Sollen die Hyphen des Hallimasch nicht auch leuchten?

Aber auf jeden Fall liebe ich die Leuchtkäfer an den warmen Sommerabenden. Den Gedanken, daß sie Schnecken fressen, lege ich dabei besser beiseite - Leuchtkäfer bedeuten für mich einfach Sommersonnenwende.

vor etwa zwei jahren erlebte ich hier an der nordsee eine windstille nebelnacht. der nebel war zu anfang sooo dicht, daß ich den 10 meter hinter mir auf der mole stehenden leuchtturm nicht sehen konnte. die meeresoberfläche war wie blei ...völlig ohne wellenkräuseln. als dann auch noch streifenweise das meer im dunkeln zu leuchten begann, wurde es grusliggrausig.

ich habe soetwas nie wieder gesehn und es waren auch keine in holland legalen kräuter am start.

das foto wurde mit einer seeeeeeehr langen blende gemacht. die kamera hat mehr meer gesehn als wir!

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angelottchen, die Phänomene sind ja eben die gleichen, resp. entspringen den gleichen Quellen, nämlich Kleinstlebewesen, die es verstehen zu leuchten. Nur darauf wollte ich hinweisen - mit deiner gütigen Erlaubnis natürlich nur.....