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THEMA: Perversion der Ingenieurkunst: 61. internationalen Automobilausstellung in Frankfurt
27 Antwort(en).
Karl
begann die Diskussion am 13.09.05 (10:10) :
Unter der Überschrift "Unter 500 PS läuft nichts" lese ich heute in
der Badischen Zeitung auf Seite 7 einen Bericht über die 61. internationalen Automobilausstellung in Frankfurt.
Der Untertitel lautet "Leistungsschau deutscher Ingenieurkunst".
Wie irreführend!
Die Weichen bei Daimler-Chrysler und VW sind doch seit Jahren in die falsche Richtung gestellt worden,
die Schlagzeile sagt alles, denn nicht die PS-Zahl sollte das Maß aller Dinge sein, sondern der Spritverbrauch und hier
haben die Deutschen Wichtiges verschlafen.
Hierzu gehört der Hybridmotor, mit dem die Japaner hohe Verkaufserfolge in den USA einheimsen können. Bei uns hat
die Entwicklung gerade mal begonnen.
VW (=Volkswagen!!??) produziert den teuersten Sportwagen der Welt (s. Linktipp).
Der stromlinienförmige Bugatti-Veyron kostet über eine Million Euro und soll es auf eine Spitzengeschwindigkeit von
407 km/h bringen, mehr als jedes andere für den Straßenverkehr zugelassene Auto.
Derweil werden
VW-Arbeiter entlassen und müssen sich überlegen, ob ihnen Hartz IV noch den weiteren Betrieb ihres gebrauchten
Golfs erlaubt.
Bei der IAA wird der Bugatti übrigens nicht gezeigt (warum wohl??), sondern vorgestellt wird er
im Elsass. Haben die VW-Verantwortlichen vor der Wahl selber noch gemerkt, was für einen Bockmist sie da gemacht haben?
Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,372605,00.html
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siegfried46
antwortete am 13.09.05 (12:41):
Ich teile diese Einschätzung voll und ganz. Warum die Leute solche verrückten Autos kaufen, kann ich nicht verstehen. Aber wahrscheinlich sind hier die ,,Gefühle mächtiger als Verstand" (siehe Diskussion bei Allgemeine Themen). Wir sollten unsere Ingenieurkunst verwenden für preisgünstige und energiesparende Fahrzeuge. Aber ich stehe mit meiner Meinung leider auf verlorenem Posten. Das Auto ist für viele Käufer und damit auch für die Hersteller ein Prestige-Objekt. Anscheinend kann man mit den von Karl zitierten Leistungsmerkmalen mehr beeindrucken.
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Agnes
antwortete am 13.09.05 (12:45):
Porsche meldet gerade Rekord-Umsatz. Die Verbraucher sind doch selbst schuld.
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Graugans
antwortete am 13.09.05 (13:55):
Hallo Agnes,
das Geltungsbedürfnis der MENSCHEN IST WIRKLICH KRANKHAFT!
Viele Grüße Graugans
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angelottchen
antwortete am 13.09.05 (14:12):
komisch, graugans - dass du einerseits ein techniknarr bist und sie über natürliche hilfen stellst und hier dann sowas postest???
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Agnes
antwortete am 13.09.05 (14:27):
Na ja, Geltungsbedürfnis muß ja nicht unbedingt nur durch schwere Autos zum Ausdruck gebracht werden. Manchmal sind es auch exotische Tiere, ausgefallene Lebensgewohnheiten oder viel zu junge Gespielinnen.
Gäbe es hierzulande nicht so viele Millionäre, würde man auch nicht solche Autos bauen, wie sie auf der IAA gezeigt werden.
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mart
antwortete am 13.09.05 (14:58):
Nur Neider werden darin Phallussymbol erkennen:-)
Sicher gut, um Frischfleisch aufzugabeln*g*
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Agnes
antwortete am 13.09.05 (15:16):
Jedenfalls: als "pervers" würde ich diesen Autobau nicht ansehen.
Und um "Frischfleisch aufzugabeln" reicht dem Durchschnittsverdiener doch sowieso ein Oberlippenbärtchen à la Charly Chaplin und ein Minicarchen mit offenem Verdeck (so erlebt bei einem hiesigen Professor). Der kauft keine solche Kiste.
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Claude
antwortete am 13.09.05 (15:30):
Ich denke auch das es genügend wohlhabende Leute geben wird die solche Bolliden fahren egal was sie verbrauchen wie sie auf der IAA vorgestellt werden, der Treibstoffpreis spielt dabei keine Rolle. Wobei abzuwarten wäre ob der Bugatti viele Käufer findet. Der wird im Elsaß vorgestellt weil diese von VW übernommene Autofirma dort ihren Ursprung hatte.
Aber die Masse der Autofahrer wird wohl in zunehmenden maße auf verbrauchsgünstige Fahrzeuge angewiesen sein. Dabei hat die deutsche Autoindustrie einigen Nachholbedarf, speziell die Massenhersteller wie VW, Opel und Ford. Das VW für viel Geld in den Premiumbereich einstieg war dumm und unüberlegt und die gläserne Manufaktur in Dresden ist zwar imposant aber brachte bei weitem nicht die erwünschten Arbeitsplätze die man sich wünschte. Das Geld wäre besser in die Entwicklung von Hybrid und Brennstoffzellenautos angelegt worden. Freundlicher Gruß Claude
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mart
antwortete am 13.09.05 (17:32):
Jörg Haider, berühmt für sein Outfit, seine Goschn und seinen Porsche, der überall mitkommen darf, über Bundeskanzler Schüssel: (Es gibt ein sehr "nettes" Foto der beiden Herren lachend im offenem Porsche!)
Er ist ohne Skrupel. Seine Kälte ist so brutal, dass er über Leichen geht , schimpfte Jörg Haider. Ein selbsternannter Napoleon, und auch der ist gescheitert. Die ÖVP, diese schiache dunkle Kugel , könne sich gleich nach einem neuen Partner umschauen . Denn: Mir fällt man nur einmal in den Rücken.
Zu guter Letzt drohte Haider seinem Erzfeind, dem falschen Kuckuck , jene Strafe an, die er wohl für die schlimmste hält: Wolfgang Schüssel darf nicht mehr in meinen Porsche einsteigen es sei denn, ich baue vorher einen Schleudersitz ein.
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angelottchen
antwortete am 15.09.05 (21:28):
ich bin wirklich froh, dass Ingenieure nicht nur die Freiheit haben sondern geradezu gefordert werden, solche Luxuskarossen zu entwickeln und dabei eben auch technische Feinheiten entwickeln, die - jede für sich - untergehen würde, weil Prototypen gar nicht finanziert werden könnten. So aber gibt es eben immer noch ein paar Superreiche, die sich diese scheinbar überflüssigen Luxus leisten und damit auch die Entwicklungsarbeit mitfinanzieren, von der wir alle in irgend einer Form irgendwann provitieren können. Man denke nur daran, wie teuer tragbare telefone vor einigen Jahren noch waren - unter 2000 Euro war da nichts zu bekommen und die Dinger waren so gross wie eine Packung Brikett. Die meisten hielten das für überflüssigen Schnickschnack ... und heute?
gerade heute gab es einen kleinen TV-Beitrag über Jesse Sullivan, der bei einem Unfall beide Arme verlor. Dank der "perversen Entwicklung" in der Prothesentechnik, die das Reha Insitut Chicago entwickelt, kann er zwei künstliche Arme durch seine Gedanken steuern, wenn auch noch etwas unbeholfen - aber er kann sich Kaffee einschenken, die Mütze auf und absetzten, kleine Handgriffe im Haushalt wieder selbst ... mit der gleichen technik will man auch Schlaganfallpatienten und Gelähmten wieder helfen, sich zu bewegen. Wäre man hier auch einfach bei der "Grundversorgung" mit Prothesen stehengeblieben, der Mann müsste heute noch mit nem Enterhaken als Hand herumlaufen, wie ein Pirat ..
Internet-Tipp: https://www.golem.de/0506/38874.html
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schorsch
antwortete am 16.09.05 (10:11):
Gestern auf RTL gesehen: Auf Sylt wurden die Tanksäulen auf über 5 € /Liter angeschrieben. Ein Automobilist sagte sinngemäss: "Wer das nicht bezahlen kann, der soll mit dem Fahrrad fahren - wir wollen keine Armen hier!"
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Agnes
antwortete am 16.09.05 (11:16):
Na ja, zum Glück waren die 5 € ja nur ein Test vom Sender und anschließend zurückgezahlt.
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seewolf
antwortete am 17.09.05 (02:18):
Na wenn schon - es muß doch keiner den Ehrgeiz haben, sich unter "Reichen" aufzuhalten :-)
Ich zB hätte dazu gar keine Lust.
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angelottchen
antwortete am 17.09.05 (10:01):
und warum sollten die superreichen nicht das recht haben, unter sich zu sein? unter den "armen" werden sie ja doch nur mit neid und häme bedeckt. schorsch: es gibt doch immer ärmere als einen selbst und wenn in deiner nachbarschaft plötzlich 30 roma-familien campieren würden und jeden tag bei dir in die fenster schauen würden um zu sehen, wie reich du bist oder dich gar anbetteln - wärest du nicht auch irritiert?
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Agnes
antwortete am 17.09.05 (10:41):
Und was diese Super-Vehikel auf der IAA angeht: ich liebe Ladenhüter.
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Lissi
antwortete am 17.09.05 (19:27):
Ja aber die Reichen sind nur deshalb so reich, weil die Armen so arm sind. Daran sind aber nicht die Armen schuld, sondern die Reichen,weil sie nix davon abgeben,was eigentlich den Armen gehört. Wir kommen alle gleich nackig und das letze Hemd sieht auch bei jedem gleich aus, es hat keine Taschen. Also ist das Kommen und gehen bei jedem gleich.
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angelottchen
antwortete am 17.09.05 (19:39):
sorry Lissi aber das ist ...quatsch
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Lissi
antwortete am 17.09.05 (20:24):
das du nackig gekommen bist, ist kein Quatsch.
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angelottchen
antwortete am 17.09.05 (21:03):
"aber die Reichen sind nur deshalb so reich, weil die Armen so arm sind"
völliger quatsch
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Helli
antwortete am 20.09.05 (19:49):
500PS schaffen die schon, aber blend-und spiegelfreie Windschutzscheiben sowie Scheibenwischer die nicht über die Scheibe rattern, da haben bis dato die Hersteller versagt.
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Pensionist
antwortete am 21.09.05 (22:08):
hallo Lissi, die REICHEN nehmen eben den ERARMTEN ALLES weg, würde es anders sein würden ja die REICHEN arm sein......
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eko
antwortete am 27.09.05 (00:42):
Glaubt Ihr denn wirklich, die Reichen würden den Armen alles wegnehmen ? Das halte ich für ein Gerücht! Bei uns im Schwäbischen hieß es noch vor einer Generation: "Von den Reichen kann man das Sparen lernen"
Robert Bosch, ein schwäbischer Großindustrieller, war für seine Sparsamkeit im Betrieb wohlbekannt ( ich habe dort auch "geschafft") und man sagte ihm nach, er habe Büroklammern vom Boden mit der Bemerkung aufgehoben:"So geht Ihr mit meinem Geld um!"
Viele der Reichen sind einfach cleverer gewesen und haben es auch ohne Ausbeutung der Armen zu etwas gebracht und viele der Armen haben eben ihr Hinterteil nicht in die Höhe gebracht. Auch das muss man sehen.
Und Karls Betrachtungsweise finde ich schon auch ein bisschen einseitig. Da hat angelottchen gar nicht unrecht, solche Autos sind auch Versuchskaninchen, leider aber auch da wieder recht einseitig.
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Lissi
antwortete am 27.09.05 (10:46):
eko, können wir gelten lassen, dass es solche und solche Reiche gibt, ich meine ehrliche und Schlitzohren. Ich habe in Wien einen Menschen kennen gelernt, der reich war, der sich das aber ehrlichen Herzens selber erarbeitet hat, und wie du beschreibst, sorgsam mit dem Geld umging. Auch seine Art, Verwandte oder Freunde zu beschenken, fand ich großartig.Er hat keinen mit einem Geschenk <überfordert>, damit meine ich <bevorzugt>.Es waren stets kleine Geschenke,doch überreicht mit einer Art,dass es eine große Gabe war.Dieser Stil war für mich sehr beeindruckend,und erinnerte mich an Großvaters Ermahnungen: wer das kleine nicht ehrt dem ist das große nicht wert.
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Claude
antwortete am 27.09.05 (11:49):
Was ist reich? Wer ist mit wie viel reich?
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BarbaraH
antwortete am 27.09.05 (12:31):
Norbert Blüm redet Klartext:
>>Es wird Herbst. Die Blätter des Neoliberalismus fallen weltweit. Dass er so schnell welken würde, hätte selbst ich nicht erwartet.
Seine Vorreiter hinken hinter der Entwicklung her, ohne bemerkt zu haben, dass sie bereits Nachzügler sind. Am Wahlsonntag fiel der Raureif auch auf die deutschen Blütenträume: Deregulierung, Privatisierung, Wettbewerb - das Programm, das ein Papagei aufsagen könnte, reicht halt doch nicht für eine Ordnung, die sich sozial nennt.
Die Kahlschläger des Neoliberalismus sind auch hierzulande keine Kassenschlager geworden. Kürzen - auf dieses Wort lassen sich alle Vorschläge der deutschen Arbeitgeberverbände zurückführen. So einfallslos war keiner der Vorgänger des heutigen Arbeitgeberpräsidenten.
Die Vorstandsbezüge schnellen in die Höhe. Nie war der Abstand zwischen Durchschnittslöhnen und Managergehältern größer. Gegenüber den Empfehlungen der Arbeitgeberfunktionäre zur Lohnzurückhaltung war die Heuchelei der Pharisäer geradezu stümperhaft.<<
Quelle: Süddeutsche Zeitung vom 27.09.05 Die CDU ist von der neoliberalen Epidemie infiziert Ein Gastbeitrag von Norbert Blüm
Internet-Tipp: /seniorentreff/de/VSYJgvWgU
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seewolf
antwortete am 27.09.05 (17:31):
Claude -
mal google'n: "Forbes rich" ...
Öl-Leute sind offenbar arme Reiche :-)
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Wolfgang
antwortete am 28.09.05 (00:03):
Das Merkwuerdige ist, dass die Verlierer, die das Brot ueber Nacht nicht zu Haus haben und bestaendig von Existenzsorgen geplagt sind, kleine Leute eben, oft die vehementesten Verfechter einer weiteren Umverteilung von unten nach oben sind. Wahrscheinlich fuehlen sie sich dann nicht als so arm, wie sie wirklich sind.
Zur IAA... Belagert waren die Staende, wo die Luxuswagen 100.000 Euro aufwaerts ausgestellt waren. Das Publikum davor, das sah man auf den ersten Blick, gehoerte nicht zur Klientel der Kaeufer in spe. Kaum jemand schaute sich spritsparende, kleine, preiswerte Autos an, obwohl die das Gros der Autoproduktion ausmachen. Offensichtlich wollen die kleinen Leute ihre Kleinheit nicht zur Kenntnis nehmen. *staun*
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