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THEMA: Ist unser Leben vorherbestimmt?
26 Antwort(en).
mimosa
begann die Diskussion am 22.01.05 (15:48) :
Ist unser Leben vorherbestimmt? Physiker sagen ja, denn das Weltall ist deterministisch. Aus einem bestimmten Ausgangszustand folgt zwangsläufig ein bestimmter Folgezustand. Ohne Mögligkeit zur Abweichung folgt so ein Zustand auf den nächsten. Die Kette der Folgen geht bis ins Unendliche. Jeder Gedanke ist also vorherbestimmt.
Ist somit unsere Zukunft vorhersagbar? Chaosforscher sagen nein. Denn je weiter man in die Zukunft rechnet, desto riesiger wird der Verstärkungsfaktor, mit dem winzigen Veränderungen der Ausgangssituation auf die Endsituation durchschlagen. Die Veränderungen eines einzigen Atoms in der Anfangssituation kann den Endzustand völlig umkrempeln.
Alles Kismet?
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Karl
antwortete am 22.01.05 (21:36):
Liebe Mimose,
Physiker sagen auch nein. Es gilt die Heisenbergsche Unschärferelation und deshalb kann niemand die Entwicklung der Welt exakt vorhersagen. Damit ist auch die Allgemeingültigkeit des Kausalitätsprinzips in letzter Konsequenz nicht nachweisbar.
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Rosmarie
antwortete am 22.01.05 (22:28):
Liebe Mimosa,
vielleicht kommt es darauf an, wie sehr man "vorherbestimmt" auch auf Details bezogen meint.
Du führst das Weltall an. Diesbezüglich kann man vielleicht sagen, dass die Sonne mit Sicherheit sich einmal aufblähen und dann verlöschen wird. Das Schicksal von anderen Sternen, erst recht aber von Galaxien oder dem Weltall als Ganzes, ist aber sicher nicht so leicht vorauszusagen, weil ja - wie du in Bezug auf die Chaosforschung andeutest - viele verschiedene Aspekte zu berücksichtigen wären, von denen aber keiner sagen kann, wann und ob überhaupt dies und jenes eintreten wird.
Wenn die Entwicklung des Weltalls zumindest im Detail nicht vorherbestimmbar (und vorherbestimmt?) ist, weil einfach zu viele Faktoren eine Rolle spielen, dann kann in meinen Augen auch unsere Lebenszeit oder unser Lebensablauf nicht vorherbestimmt sein. Zumindest nicht, wenn ich versuche, naturwissenschaftlich zu denken.
Aber auch, wenn ich religiös denke, stört mich die Vorstellung von Vorherbestimmung sehr. Wo blieben freier Wille (zumindest für eine Wahlfreiheit) und Eigenverantwortlichkeit? Meiner Meinung nach würde der Sinn des Menschseins, wenn ich denn einen annehme, hinfällig, wenn ich von Vorherbestimmung ausginge. Im Bild gesprochen: Was hätte Gott davon, aufgezogene Maschinchen laufen zu lassen? Aber das sind natürlich nur Spekulationen!
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mimosa
antwortete am 23.01.05 (12:38):
Lieber Karl und liebe Rosmarie, hätte ich an einem bestimmten Tag nicht so ganz anders gehandelt als üblicherweise, wäre ein Unglück ( wahrscheinlich ) nicht passiert.Was ich natürlich nicht genau wissen kann. Sprach ich mit Freunden und Bekannten darüber, hörte ich so manchesmal " das hat so sein müssen ". Vielleicht war ich ihnen auch lästig, mit meinem " hätte ich doch nur ". So kam es, dass mir die Schlagzeile "unser Leben ist vorherbestimmt " ins Auge sprang. Genau wie ihr, glaube ich daran nicht. Ich hänge auch sehr an mein freier Willen und Eigenverantwortlichkeit. Wissenschaftlich gebildet bin ich nicht, das am Rande. Aber immer interessiert.
Liebe Grüsse von mimosa
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Rosmarie
antwortete am 23.01.05 (13:27):
Liebe Mimosa,
mir ist beim Nachdenken über deine Ausgangsfrage noch gekommen, dass eigentlich nur eine religiöse oder philosophische Antwort in Frage käme. Denn in der Naturwissenschaft gibt es wohl niemanden, der glaubt, Ereignisse im Weltall könnten präzise vorausgesagt werden.
Mir ist außerdem aufgefallen, dass ich die beiden Begriffe "vorausbestimmt" und "vorausbestimmbar" im gleichen Atemzuge verwendet habe, was wohl falsch ist.
Nehmen wir an, es gäbe einen Gott, der das Schicksal der Gestirne oder der Menschen vorausbestimmt hätte, so könnte es ja trotzdem sein, dass wir Menschen mit unserem beschränkten Verstand diese Abläufe nicht als vorausbestimmbar erlebten, weil uns eben die Einsicht in die Zusammenhänge der Abläufe fehlte.
Ich könnte mir vorstellen, dass dies teilweise in der Astrophysik (bin leider auch in allem nur Laie, liebe Mimosa!) greifen könnte. Dort gibt es vielleicht Vorgänge, die aufgrund von Gesetzmäßigkeiten festgelegt sind, deren Ergebnis wir aber nicht als determiniert erfassen, weil wir die Gesetzmäßigkeiten noch nicht genau genug kennen.
Wenn es aber um Vorherbestimmung von Menschenleben geht, bewegen wir uns wohl auf rein spekulativer Ebene. Ich denke auch gern über solche Dinge nach. Dabei überlege ich mir immer - wie du offenbar auch -, wofür irgendwelche Anzeichen sprechen oder was wahrscheinlich sein könnte, weil es zu etwas Anderem aus meinem Erfahrungsbereich passt. Bei der Vorherbestimmtheit von Schicksalen fällt mir wie dir aber nichts ein, was irgendeine Stimmigkeit ergeben könnte.
Von meiner religiösen Einstellung her könnte ich mir aber denken, dass Menschen Aufgaben zu erledigen haben, bzw. dass wir nicht zum Vergnügen hier sind, umīs hübsch bequem zu haben, sondern dass wir lernen sollen. So ordne ich dann Dinge, die dumm gelaufen sind, ohne dass ich dies vorher erfassen konnte, einfach als "Aufgabe" ein, durch die ich hindurch muss, um etwas Positives daraus mitzunehmen. Wenn man nicht an so etwas wie einen höheren Lebenssinn glaubt, so könnte man meine Strategie wenigstens als eine gute Psychostrategie ansehen, um mit den Widrigkeiten des Lebens besser klar zu kommen.
So ordne ich auch die Kommentare deiner Bekannten ein, die sagen: "Das hat so sein sollen!" Vielleicht sind dies einfach ihre Hilfsmechanismen, um mit den Unwägbarkeiten des Lebens besser klar zu kommen?
Dir auch liebe Grüße und allen einen schönen Sonntag!
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wanda
antwortete am 24.01.05 (07:56):
das kann ich mir nicht vorstellen, das alles vorherbestimmt sein soll.
Dann gibt es aber komische Zufälle, die ich (ganz kurz nur) als Finerzeige sehe. Mich sollte zu Weihnachten ein ziemlich unangenehmer Brief erreichen. Dieser gelangte aber erst vorgestern in meinen Briefkasten, mit Stempeln vom Briefzentrum Marburg usw. - er muss irgendwann so durchnässt gewesen sein, dass der Inhalt nicht mehr lesbar war. Da ist man geneigt an "Vorsehung " zu glauben, aber das ist natürlich Quatsch.
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Rosmarie
antwortete am 24.01.05 (13:10):
Hallo Wanda,
ob man solche genau passende Vorfälle als "Zufall" oder als "gezielte Hilfe von außerhalb" ansieht, ist reine Weltanschauungssache.
Mein Leben ist voll von solchen Erfahrungen. So viele "Zufälle", wie ich sie erlebe, kann es eigentlich gar nicht geben. Vor allem haben mich natürlich die "Zufälle" beeindruckt, bei denen ich nicht mehr weiter wusste und flehentlich um eine gute Lösung gebeten hatte. Und siehe, dann stellten sich durch Verkettung verschiedenster Zufälle Lösungen für mein Problem ein, auf die ich nie allein gekommen wäre, bzw. die ich auch nie hätte herstellen können... :-)))
Andererseits ist es natürlich auch rein von der Psychologie her erklärlich, dass jemand, der sich ungewöhnlichen Vorfällen von außen öffnet, mehr Chancen sieht und wahrnimmt, als einer, der auf seinen eigenen Lösungsweg fixiert bleibt.
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mimosa
antwortete am 25.01.05 (09:54):
Guten Morgen Rosmarie und Wanda, mit der Religion habe ich nicht viel im Sinn, wohl aber mit Psychologie. An einem höheren Lebenssinn möchte ich sehr,sehr gerne glauben, fällt mir aber schwer. Bin immer am zweifeln.
Mit den Zufällen geht es mir wie Dir Rosmarie, so dass ich bei Erlebnisse schon dachte ; das kann doch kein Zufall mehr sein!
Zu den Bekannten und die Antwort " das hat so sein müssen " das seh ich so wie Du liebe Rosmarie. Dazu kommt, dass vielen Leute hier, wo ich wohne, sehr gläubig und oft auch ein bisserl abergläubisch sind. In dem PMlink zu finden: Vorherbestimmung plus freier Willen geht aber schlecht. Trotzdem wird das oft praktiziert. Wie es halt gerade am besten passt.
Da fällt mir gerade ein, dass viele Menschen, die ganz sicher eigenverantwortlich-bewusst sind, trotzdem einen Talismann bei sich tragen,der Glück bringen oder Unglück abwenden soll. Ich gehöre dazu :-)
Liebe Wanda, das war aber ein besonders netter Zufall. Auch in Kurzform; Ich stand schon auf den OP-Plan, Da fiel mir erst auf dass Vollmond war. Und da wollte ich nicht gern operiert werden. Traute mir aber nicht es zu sagen. Am Morgen kam die Nachricht, OP wird verschoben, Dr. fühlt sich nicht wohl. Die OP verlief am nächsten Tag optimal. Zufall????
Libe Grüsse mimosa
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Rosmarie
antwortete am 25.01.05 (17:42):
Liebe Mimosa,
im Gegensatz zu Wanda neige ich ja dazu, günstigen Zufällen einen religiösen Sinn zu unterlegen, z.B. "Das kam jetzt so, damit ich mich in dieser Weise weiterentwickeln konnte..." Oder prosaischer: "Das kam jetzt so, weil ich unbedingt Hilfe brauchte...! :-)
Wenn aber jemand kritisch guckt, so fällt auf, dass man erst im Nachhinein viele Ereignisse mit einem positiven Sinn unterlegt. Zum Zeitpunkt, als einen das Schlimme traf, war man auch total am Boden zerstört... Guckt man dann aber aus zeitlicher Ferne, z.B. auf sein Leben zurück, stellt man oft fest, wie viele zunächst als Unglücke erscheinende Vorgänge sich später zum Guten entwickelt haben. Der gläubige Mensch schließt dann daraus: "Ich sehe in der Entwicklung meines Lebens ganz klar Gottes schützende und führende Hand. Letztlich wendete sich alles Unglück zum Guten!"
Psychologisch betrachtet, liegen solche Wendungen zum Guten, die ja manche Menschen haufenweise erleben (wie auch ich), vielleicht aber nur daran, dass sie die Fähigkeit haben, aus Negativem noch Gewinne zu ziehen. Oder auch, dass sie vielleicht weniger wehleidig sind als andere und Schicksalsschläge als normal zum Leben gehörend hinnehmen. Außerdem neigen sie eher als andere zu der Denkweise, dass es ja noch viel schlimmer hätte kommen können. Wer fähig ist, sein Augenmerk eher auf das Positive - und sei es noch so klein - als auf das Negative zu richten, der wird in seinem Leben - rückwärts betrachtet - wohl auch grundsätzlich eine positive Entwicklung erkennen. Dort, wo aber soviel Positives zu erkennen ist, kann jemand schnell zu dem Schluss kommen, dass da ein höheres Wesen die Fäden gezogen hat...
Dabei könnten solche Erlebnisweisen des Lebens oder solche Deutungsweisen durchaus auch ohne ein gnädiges Eingreifen Gottes in das eigene Schicksal erklärt werden...
Ich verstehe also durchaus, dass andere Menschen religiöse Ansätze ablehnen und kann dies auch gut akzeptieren...
Mag noch jemand von solchen hilfreichen "Zufällen" in seinem Leben erzählen - und wennīs nicht zu intim ist, auch davon, wie er diese interpretiert? Ich finde das so spannend!
Euch noch einen schönen Abend!
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BarbaraH
antwortete am 25.01.05 (20:58):
Mir tut die Vorstellung gut, Schutzengel stünden mir zur Seite und greifen im Notfall ein. Das heißt für mich nicht, dass ich keine Verantwortung für mein Leben trage, da sowieso alles vorbestimmt ist. Das käme ja einem Gefühl der Machtlosigkeit oder des Ausgeliefertseins gleich...
Allerdings möchte ich meine Schutzengel auf keinen Fall überbeanspruchen, bedanke mich artig bei ihnen, wenn ihr Einsatz mal wieder nötig wurde... und gelobe Besserung für die Zukunft. ;-)
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schorsch
antwortete am 26.01.05 (09:39):
Jeder ist sein eigener Schutzengel. Man kann die Verantwortung nicht abschieben.....
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wanda
antwortete am 26.01.05 (11:28):
Für zwei Jahre hatte ich einen schwerstbehinderten Jungen in der Klasse. Dieses Kind war gesund geboren worden, ist dann aber beim Spielen im Alter von knapp 4 Jahren in die Innerste gefallen. Er wurde gerettet und reanimiert. Durch zulange Sauerstoffzufuhr-Unterbrechung war er sehr stark behindert. Letzte Woche erfuhr ich , dass dieser Junge, nun schon 2O, ertrunken ist. An seinem Rollstuhl hatten sich die Bremsen gelöst und er rollte mitsamt dem Stuhl in einen Teich. Ausser der Trauer, die ich empfand, habe ich mich auch gefragt, ob das sein Schicksal war, also ob es ihm beschieden war, zu ertrinken ?,
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Rosmarie
antwortete am 26.01.05 (12:55):
Hallo Barbara,
toll, dass du so offen bist! Für mich ist es äußerst interessant, wie andere Menschen erstaunliche Erlebnisse für sich einordnen! Ich selbst habe zwar kein direktes Verhältnis zu Schutzengeln, weiß aber, dass viele Menschen ähnlich denken wie du. Ich erlebe es eher so, dass mir meine Eltern und andere Liebe von der anderen Seite her helfen. Hallo Schorsch, solche Hilfen geschehen meistens, in dem mir eine Idee kommt, wie ich mir selbst helfen könnte, aber oft auch darüber hinaus... :-)
Hallo Wanda, solche Schicksale sind schon merkwürdig. Und wenn man den Betroffenen sogar so gut kennt wie du, so nimmt einen ein solcher Zufall zusätzlich mit! Wie traurig!
Ein Freund von mir hat über viele Jahrzehnte ein kleines Adelsgeschlecht in Norddeutschland juristisch vertreten. Daraus war eine Freundschaft der Familien geworden, so dass die Familie meines Freundes immer in der leerstehenden Burg dieser Leute Urlaub machen durfte. Dass die Burg leer stand, lag an einer Vorhersage einer Zigeunerin, die dem Freiherrn einen Tod durch Ertrinken voraussagte. Der war dadurch so beunruhigt, dass er aus seiner Burg (50 km von der Nordsee!) nach Österreich wegzog. Dort sah er mal nach einem Sturzregen nach dem Rechten hinter seinem Haus und wurde von dem angeschwollenen Bächlein weggeschwemmt und ertrank.
Hallo Miriam und andere Schweigsame, lest ihr manchmal noch mit? Wo seid ihr hingekommen?
Rosmarie.Schmitt@t-online.de
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Gudrun_D
antwortete am 26.01.05 (13:39):
Grüss dich,Rosmarie ja,ich lese noch mit.........
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schorsch
antwortete am 26.01.05 (21:03):
wanda, ist es gesichert, dass dieser junge Mann nicht selber die Handbremse gelöst hat um sein Schicksal selber in die Hand zu nehmen?
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wanda
antwortete am 27.01.05 (08:03):
@schorsch, das ist ganz unmöglich, es war ein Schwerstbehinderter, der keinerlei Kontrolle mehr über seine Hände hatte, auch nicht mehr zu Reflektionen oder Denken fähig war. Es ist ein vegetieren, wer nie mit solchen Menschen Kontakt hatte, kann sich das schlecht vorstellen. ich war nur froh, dass alles während der Ferien passiert ist, also kein Lehrer oder Erzieher dafür haftbar zu machen ist. Nähere Einzelheiten weiss ich leider nicht.
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wanda
antwortete am 27.01.05 (08:17):
Da ich gedanklich gerade im Beruf bin, möchte ich hier was ganz privates kundtun. Ich bin zu diesem Beruf gekommen wie die Jungfrau zum Kind und doch war es genau das Richtige für mich.
l971 zog ich mit 7 Kindern und meinem zweiten Mann in ein Haus ein, dass noch nicht fertig war. Wir hatten noch keine Heizung. Der Winter kam und am vormittag waren alle versorgt - also in warmen Räumen, Schule und Kindergarten - nur meine jüngste Tochter, 2 Jahre alt und ich nicht. Irgendetwas musste geschehen. Ich ging zum Arbeitsamt - es war eine Frau Schmidt, bei der ich landete, den Namen werde ich nie vergessen. Dort trug ich mein Problem vor - was ich suchte, war eine Arbeit, bei der ich meine 2-jährige Tochter mitnehmen konnte. Frau Schmidt dachte nach und sagte dann, wie wäre es denn mit einem Studium ? Es gibt hier einen Kindergarten, der muss Kinder von Dozenten und Studierenden aufnehmen. Erst habe ich gedacht, mich rührt der Schlag, mit so etwas hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Nach ca. 5 Minuten entschloss ich mich, die dafür vorgeschriebene Eignungsprüfung zu machen. Danach ging alles blitzschnell. Das Projekt wurde auch noch vom Arbeitsamt bezuschusst. Also fing ich an und meine Tochter hatte einen Kindergartenplatz. Im Laufe der Ausbildung kam ich dann so oft mit behinderten Kindern in Kontakt, das ich selber dachte, hier muss ich etwas tun, denn ich habe sieben gesunde Kinder, das ist ein Geschenk des Himmels. Und dann habe ich noch eine Zusatzausbildung draufgesetzt.
Ja, ich wäre nie das geworden und ich hätte auch keine Rente, wenn wir damals eine Heizung gehabt hätten.
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Rosmarie
antwortete am 27.01.05 (08:24):
Mensch, Wanda, alle Achtung! Sieben Kinder hast du groß gezogen, noch studiert und bist heute noch derart aktiv! Ich habe große Achtung vor deiner Leistung!
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schorsch
antwortete am 27.01.05 (09:18):
Hut ab!
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Medea.
antwortete am 27.01.05 (20:48):
Sind es Zufälle, sind es Fügungen, die mich durch mein Leben begleiten? - ich weiß es nicht. Habe gerade, angeregt durch Eure Beiträge, darüber nachgedacht, wieso ich überdurchschnittlich häufig letztendlich doch bekam, was erst so aussichtslos erschien und ich mir doch so sehr wünschte. Dreimal ging es dabei um eine ganz bestimmte Wohnung, bei der einen standen noch weitere 24 Bewerber auf der Matte - ich habe sie mir so heiß gewünscht, es war ganz wichtig für mich und darum gebetet (bitte nicht lachen) - ich bekam sie; nach Jahren die anderen in ähnlichen Situationen ebenfalls.
In meinem beruflichen Leben war es ebenso, wollte ich mich verändern und wünschte mir von Herzen diese Stelle erhielt ich sie - doch nie vergaß ich, mich dafür zu bedanken.
So manches sah zuerst aussichtslos aus, es führte letztendlich zu einem guten Ende. Hilft die Kraft der Gedanken? Ich weiß es nicht. Vielleicht ist es auch meine Einstellung zu den Dingen -leben und lebenlassen und teilen und verschenken - und sich mitfreuen können, es kommt immer ganz viel zurück.
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wanda
antwortete am 28.01.05 (07:57):
@schorsch, das Kompliment gebe ich zurück - Du weißt schon !! mir ging es hier ausschliesslich darum, dass eine nicht vorhandene Heizung lebensbestimmend sein kann.
@medea - ich glaube an die Kraft der Gedanken aber auch daran, dass der Mensch, der etwas anpackt mehr bewegt. Das ist eigentlich logisch. @Rosmarie, ich bin ganz normal und habe eben das Glück ziemlich gesund zu sein.
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Rosmarie
antwortete am 28.01.05 (17:26):
Es ist schon merkwürdig, wenn sich ähnliche Zufälle mehrfach wiederholen! Deine Beispiele, liebe Medea, mit den Wohnungen sind eindrucksvoll!
Bei mir hilft das Wünschen, bzw. darum Beten, auch. Ich habe vor Jahren mal eine Katze gefunden, die ich aber nicht behalten konnte. Also versuchte ich, bei einer Radiosendung anzurufen, die täglich Menschenkontakte, Hilfsgesuche und jeweils eine Tiervermittlung in Angriff nahm. Bei dieser Sendung rufen immer Hunderte an und kommen nie durch. Ich hatte es z.B. bei einer Gedichtsuche auch schon mal probiert. Völlig aussichtslos. Als ich aber wegen dieser lieben Katze in Not war und sie unbedingt gut unterkriegen wollte, klappte mein Anruf beim zweiten Versuch. Die Katze wurde auch sofort vermittelt (was bei Katzen meist auch nicht funktionierte), und zwar bestens!
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schorsch
antwortete am 28.01.05 (18:07):
Apropos Heizung: Meine Frau hatte - entgegen meinen Warnungen - den Heizkörper in einem Raum abgedreht, der nur selten benutzt wird. Die Strafe folgte auf dem Fuss: Der Heizkörper bekam "Fenster", sprich, er fror ein und platzte. Strafe? Sie sieht es anders: Der alte Heizkörper war ihr schon lange ein Dorn im Auge. Also nicht Strafe, nicht Zufall, sondern Belohnung für die gute Idee, mittels eingefrorenem Heizkörper zu einem neuen, eleganten zu kommen!
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Rosmarie
antwortete am 28.01.05 (19:43):
Siehste, Schorsch, da haben wir schon den Beweis: Frauen sind eben mit den höheren Mächten im Bunde!
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seewolf
antwortete am 28.01.05 (22:26):
schorsch - klarer Fall von Sabotage.
Welche Sanktionen sieht Dein Ehevertrag dafür vor?
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schorsch
antwortete am 29.01.05 (13:24):
seewolf, hätte ich alle Eventualitäten in einem Ehevertrag festhalten wollen, wären wir wohl noch heute am Schreiben....
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Matthias
antwortete am 19.06.05 (17:44):
Das Thema ist zu wichtig, als dass die Antworten jetzt schon versickern sollten. Ich gehe nochmals zu Mimosas Anfang zurück: Sie stellt physikalische Kausalität und Unberechenbarkeit nach der Chaosforschung gegenüber. Für mich ist das Weltall nichts in erster Linie Materielles. Ich sehe in allem Leben Bewußtsein. Aus rein Materiellem kann m.E. nicht Geistiges entstehen. Also bin ich überzeugt, der Anfang ist Geist. Das Materielle ist nur die vom Geist etwas entleerte Substanz. Ihr kennt vielleicht das mystische Erlebnis des Moses mit dem brennenden Busch? Der brannte, aber verbrannte nicht. Da kam er zu der Überzeugung, dem zu begegnen, der hinter allem Materiellen als Quelle steht. Jetzt komme ich zum Punkt: Als Name des Unsichtbar-Sichtbaren erfuhr er " Ich bin der , der sein wird." Das heißt, trotz aller Kontinuität verändere ich mich auch. Ich bin immer schöpferisch."
Nun überlegt doch mal, was soll den Schöpfer an einer Marionette interessieren? Wenn er an uns Menschen interessiert ist, was ich glaube, dann an freien "Kindern".
Andererseits. Eine Gesamtplanung dürfte der Schöpfer haben. Jedes einzelne Leben gibt die Chance, diesen Gesamtplan mit zu verwirklichen. Durch "Zufälle" kann die " obere Seite" des Ganzen ab und zu ein wenig nachhelfen.
Solche Zufälle erlebe ich beim Würfeln. Ich finde das nicht für zu prosaisch für "Nachhilfe von oben". Denn dadurch kann eine bestehende Überzeugung vom Wirken jenseitger Mächte gefestigt werden. Aber ich habe auch schon anderes erlebt, was auch so aussieht, wie von oben gewollt.
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