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THEMA: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit?
15 Antwort(en).
gerald
begann die Diskussion am 08.03.07 (21:44) :
Als ich heute durch unsere Einkaufspassage schlenderte, um mir bei "Douglas" ein paar überteuerte Boss-Zerstäuber zuzulegen, fiel mir auf, dass viele Frauen mit einer Rose in der Hand unterwegs waren. O - Mann! Alles klar: Frauentag! Der nämliche von der Kommunistin Clara Zetkin in die Welt gerufene war die Ursache. An dieser Stelle also auch von mir Glückwunsch an alle Frauen dieser Welt. Wofür? Keine Ahnung! Vermutlich dafür, dass sie als ein weiblicher Mensch geboren worden. Ist ja immerhin auch was. Verteilt wurden die Rosen übrigens von den Kommunisten der DKP und den Genossen des DGB. Über allem hing ein gigantisches Plakat mit der Aufschrift: "Gleicher Lohn für Mann und Frau!" "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!" Nach wie vor halte ich diese Aussagen für zu seicht. Ich halte für richtig: "Gleicher Lohn für gleiche LEISTUNG". Unabhängig davon, ob Mann oder Frau, jung oder alt, hübsch oder hässlich sie erbringt - bezahlt werden darf nur die erbrachte Leistung. Dies ist fair und gerecht. Der örtliche DKP-Frauentagsstand unseres Einkaufszentrums übrigens hatte nur geringes Verständnis für meinen Einwand übrig. Im Klartext- ich wurde des Platzes verwiesen. Ist schon ein lustiges Völkchen, diese Kommunisten.
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hugo1
antwortete am 08.03.07 (22:10):
gerald gleicher Lohn für gleiche Leistung kann auch doppelt ungerecht sein. Egal ob ein Friseur oder eine Friseuse in Dresden einen Stundenlohn von unter 4 Brutto bekommen für einen Ganztagsjob, es ist und bleibt Unrecht, Ausbeutung, Diskriminierung,,,auch wenn der Chef verspricht das sie 20% Ihres Trinkgeldes behalten dürfen,,,
Wer nach einer 50 Stundenwoche mit seinem Lohn nicht nachhause gehen und davon leben kann, sondern zusätzlich noch einen Umweg übers Arbeitsamt zum erbetteln eines Kombilohnanteils oder Alg Anspruches oder Wohngeldes usw. machen muss, der kann wohl zurecht davon sprechen das er in einem Unrechtsstaat lebt.
Ich plädiere dafür das unsere Abgeordneten, unsere Staatssekretäre und Minister usw ein gestaffeltes Gehalt bekommen welches bei dem Dreifachem einer Friseurin mit Mindestlohn beginnt und spätestens bei dem Zehnfachen (z.B beim Knazler) endet.
Also ich hätte nichst dagegen, wenn ein Minister 20.000 Euro pro Monat bekommt, wenn im Gegenzug der Mindestlohn 4.000 beträgt. Wenn aber wie jetzt nur 400 gezahlt werden dann haben unsere Politiker versagt und nicht mehr als 4.000 zu Recht verdient. oder ??
Wenn nun jemand mit den Millioneneinkommen der Manager kontern möchte, dem kann ich entgegnen: Auch das ist ein versagen der Politik, da stimmt die Relation der Bestuerung nicht,,
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dutchweepee
antwortete am 08.03.07 (23:04):
die "bösen kommunisten" haben doch tatsächlich aus der gleichberechtigung der frau nicht nur eine worthülse gemacht, und solche verwerflichen sachen als erste eingeführt wie:
ein voll bezahltes babyjahr abtreibung ungewollter schwangerschaften die kostenlose anti-baby-pille einen bezahlten haushaltstag für mütter (1x im monat) kostenlose mütterberatung ganztagsbetreuung im kinderhort kostenlose nachhilfe zum unterrichtsstoff kostenlose sportvereine und technik-zirkel für die kinder ein abzeichen zu jedem 8ten märz ;-) bezahlbare kindergrippen und kindergärten für jeden der es will
und viele andere vergünstigungen, die mich als mann in der DDR neidisch gemacht haben.
ich bin schockiert, daß von all dem nur noch die rosen übrig geblieben sind - BÖSE KOMMUNISTEN!
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hugo1
antwortete am 08.03.07 (23:40):
oh jaa dutch, damit haben heutige Gernegrößen so ihre Probleme. Ich sehe gerade eine Sendung Berlin Mitte Super Mami oder Vater Staat: Wer erzieht die Kinder besser? Was dieser komische Bischof Reinhard Marx, und die Ursula von der Leyen ja sogar der Journalist vom Stern, Walter Wüllenweber sich doch verbiegen müssen ist haarsträubend.
Da ergreift der Wüllenweber vehement Partei für das Kindererziehungssystem der DDR, die Leyen und der Pfaffe nicken bedenklich mit den Köpfen, dann wiederholt dieser Journalist brav nochmal das ihm dieses System zupasse kommt und er es für das Beste hält was es weit und breit gibt aber, und nun kommts, dreimal wiederholt er den Satz (fast wie eine Entschuldigung) das die Inhalte natürlich böse und nichtakzeptabel waren,,und?? die Leyen und der Pfaffe nicken kräftig mit den Köpfen,,,
Da hat die Leyen nun schon kapiert das es den Kindern nicht schadet in eine Vorschuleinrichtung zu gehen, da bewertet der Journalist dieses Angebot als das vernünftigste und Beste für alle Kinder und besonders für diejenigen deren Eltern finanziell und persönlich überfordert sind, da kann die Illner nicht umhin ihre eigene Kindergartenzeit in der DDR als -nicht schädlich für Ihre Entwicklung anzuerkennen- da befürwortet die Petra Gerster ebenfalls diese Variante und setzt sich vehement dafür ein,,,aber trotzdem eiern sie bei diesem Thema herum als müßten Sie mit spitzen Fingern eine Spinne, ein eklig riechendes Dingsda o.ä. von sich weisen,,und das NUR weil,,,die bösen Kommunisten,,,,*g*
übrigens, nicht wenige meiner Kollegen (Maschinisten im Kraftwerk) mußte ich jedesmal freistellen, wenn eins Ihrer Kinder krank war, weil ihre Frauen wichtige und besser bezahlte Berufe und/oder Tätigkeiten ausübten und sich deshalb in der Familie absprachen nicht wegen der Pflege des Kindes zuhause zu bleiben. (das war Alltag in der DDR und keine politische Anweisung, im Gegenteil,*g*)
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sammy07
antwortete am 09.03.07 (08:44):
...irgendwie erinnert ihr (dutchweepee u. hogo1) mich doch an was......,ach ja, da sollten doch "Apostel" hinausziehen ...um in den kapitalistischen Ländern...den Marxismus bzw. Leninismus zu predigen...,oder war das doch irgendwie anders..??..:-)
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schorsch
antwortete am 09.03.07 (08:59):
Wenn schon dann so: Der Grundlohn soll für Mann und Frau gleich sein. Dann soll für die gleiche Arbeit auch der gleiche Lohn bezahlt werden.
Aber die meisten Arbeitgeber drücken sich elegant mit folgendem Trick: In einer Abteilung arbeiten lauter Frauen, in der anderen lauter Männer. Sie machen also nicht die gleiche Arbeit. Dann kann der Arbeitgeber mit Berechtigung von Lohngerechtigkeit reden.
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Arno_Gebauer
antwortete am 09.03.07 (09:09):
Hallo,
es hängt heute sehr viel davon ab, wo man arbeitet, in welcher Firma man beschäftigt ist, usw.. Die Tätigkeit in großen Firmen ist sozialer, gerechter und besser abgesichert als die gleiche Beschäftigung bei einem Krauter! Darüber hinaus wird in allen Firmen die Tätigkeit der Frauen um ca. 30 % niedriger bezahltals die der Männer. Am schlimmsten sind die ehrenamtlichen Ausbeutungen (Praktika, 1 -Jobber, usw.)!
Da wir in etwa alle die gleiche Lebensdauer haben, wäre es ehrlicher, wenn jede Arbeit mit einem gleich hohen Lohn bezahlt werden würde.
Es wäre auch ehrlicher, wenn alle Nichtaktiven gleich hohe Versorgungsbezüge erhalten würden!
Viele Grüße Arno
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hugo1
antwortete am 09.03.07 (11:02):
sammy, schorsch und arno,,,womit wir wieder mal beim Thema Grundeinkommen angekommen wären.
Nichts ist zuverlässig gerechter und überschaubarer für die Masse der Bevölkerung als ein Grundeinkommen.
Nichts ist lohnender für Arbeitgeber und Bosse als ein Filzgeflecht aus unüberschaubaren Lohntabellen, Tarifdschungel, Sondergehältern, Privatvereinbarungen, Kombilöhnen, Scheinselbständigkeit usw....
sammy da kannste lange suchen, Du wirst sie nicht finden die annähernd so ungerechten Stundenlöhne, Gehälter und Verdiensteinstufungen von Frauen in der DDR, wie sie derzeit gang und gäbe sind. und wenn es Dich auch noch so wurmt. Ich kann nix dafür, ich habe das nicht erfunden (dutch vermutlich auch nicht) manchmal ist mirs fast schon peinlich immer wieder die Wahrheit zu Gunsten der "Verflossenen" zurechtrücken zu müssen, aber in Sachen Arbeitsrecht und Arbeitsgerechtigkeit war sie schon eine Klasse für sich, wenn auch noch verbesserungswürdig.*g*
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yankee
antwortete am 09.03.07 (14:24):
Demnach wäre es wohl das Beste gewesen, wir hätten die Mauer noch ein paar Meter höher gezogen, unsere Frauen einfach auf die östliche Seite zum arbeiten geschickt und die Männer hätten sich zum arbeiten auf der westlichen Seite versammelt. So΄n Mist, wieder ne Chance verpasst :-)
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klaus
antwortete am 09.03.07 (15:44):
@hugo1, "Nichts ist zuverlässig gerechter und überschaubarer für die Masse der Bevölkerung als ein Grundeinkommen." Gib doch mal Beispiele für Stundenlöhne in der DDR. Z.B. Verkäuferin, Textilarbeiterin ....
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dutchweepee
antwortete am 09.03.07 (16:37):
@klaus ...mein star(t)gehalt nach dem abgeschlossenen universitätsstudium als diplomingenieur werkzeugmaschinenbau war 1989 exakt 640,- ostmark netto.
allerdings habe ich auch nur 60,- ostmark miete für meine 80 qm wohnung bezahlt.
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hugo1
antwortete am 09.03.07 (18:00):
klaus, über dieses Thema möchte ich mit DIR nicht mehr diskutieren. Schon zweimal habe ich mich bemüht und eine exakte Erklärung dazu hier eingebracht, wie, weshalb und warum für die jetzige Zeit, für die Gegenwart, für die Bedingungen in der BRD es angebracht erscheint.
jedesmal bist Du abwertend und lächerlich machend (wie es sonst nur die Art einiger knöchriger Wessis ist, wenn sie das Wort DDR nur sehen lesen hören) unlogischer weise auf DDR Verhältnisse ausgewichen ohne auch nur ansatzweise erkennen zu geben das Du am Thema interessiert bist.
ps übrigens ist das keine einseitig verkorkste LINKSidee von Gysi, Hugo und Co, wie Du hier anklingen lässt sondern auch unter CDU Politikern heiß diskutiert.
Internet-Tipp: https://www.pro-buergergeld.de/
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mart
antwortete am 09.03.07 (19:05):
Helga Stephan, Eberhard Wiedemann Lohnstruktur und Lohndifferenzierung in der DDR
Internet-Tipp: https://doku.iab.de/mittab/1990/1990_4_MittAB_Stephan_Wiedemann.pdf
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klaus
antwortete am 14.03.07 (17:14):
@hugo1, "Du wirst sie nicht finden die annähernd so ungerechten Stundenlöhne, Gehälter und Verdiensteinstufungen von Frauen in der DDR, wie sie derzeit gang und gäbe sind." " aber in Sachen Arbeitsrecht und Arbeitsgerechtigkeit war sie schon eine Klasse für sich..."
Du merkst schon garnicht mehr, dass DU( siehe oben) das Thema DDR eingebracht hast. Ich habe bis dahin nicht an der Diskussion teilgenommen:
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klaus
antwortete am 14.03.07 (18:38):
@hugo1, mal so nebenbei. Auch die DDR-Frauen bekamen nur auf dem Papier immer "gleichen Lohn für gleiche Arbeit". Laut statist. Jahrbuch der DDR 1988( nicht im käufl. zu erwerbenden Teil abgedruckt)bekamen die Frauen im Durchschnit 16-17% weniger Lohn.
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hugo1
antwortete am 14.03.07 (21:05):
klaus, der erste Satz ging wörtlich an sammy und wohlweislich nicht an Dich, da ich deine Aversionen gegen nichtüberzogene DDR-Kritische Beispiel kenne. Zweitens mal so nebenbei, kenne ich die Statistischen Jahrbücher der DDR. Ich war 20 Jahre lang Abonnent der Ausgabe des Staatsverlages (Stück a 25 Mark) und hab bisher keines davon entsorgt. Außerdem kann ich noch ganz gut selber aus der Erinnerung plaudern, hab ich doch hunderte Einstellungsgespräche geführt, Prüfungen abgenommen und Einstufungen von Facharbeitern vorgenommen. Ich kann mich an keinen Fall erinnern wo das Prädikat weiblich/männlich zu abartiger Lohngruppeneinstufung führte. Das sind reine Erfindungen derjenigen die nicht unterscheiden wollen zwischen Arbeitsaufgabe nach Qualitätsmerkmal/Qualifikation (so hieß das damals), entsprechender Funktion bzw. Planstelle. Also weder die Hautfarbe, die Glaubensrichtung, die sexuelle Neigung, die bevorzugte Frisur, der Kontostand der Eltern usw. und schon gar nicht das Vorhandensein oder fehlen einer weiblichen Brust gab den Ausschlag für die Lohngruppen/Gehaltseinstufung. Das sind bösartige Unterstellungen. Was es natürlich gab, war die bevorzugte Beschäftigung männlicher Bewerber für körperlich anspruchsvolle, schwere gefährliche Tätigkeiten und Beschäftigung z.B. Unter Tage, bei erhöhter Strahlenbelastung, Umgang mit gefährlichen Stoffen, großer Hitze, spezielle Erschwernisse durch Tragen von Masken, Skaphander, Arbeiten in großen Höhe, Umgang mit Sprengstoffen usw. usf,,,und da gab es sogar jede Menge frauenfreundliche Gesetze und Verordnungen welches dazu führte das Männer öfter in den fragwürdigen Genuss von Erschwernissen und ähnlichen Zuschlägen kamen.
Das hat nach meiner Meinung nichts mit Diskriminierung sondern eher mit Bevorzugung zu tun. Gern nachgefragte frauentypische Berufe waren leider zu wenig im Angebot und so mussten wir oft an die Grenze des Erlaubten gehen und Frauen -unter Berücksichtigung gesetzlicher Bestimmungen (Schwangeschaftserleichtungen, verminderte Gewichtsbelastungen usw.) doch mit knüppelharter Schichtarbeit beschäftigen. Einige wollten das sogar und waren den Ansprüchen auch gewachsen. Es gab also weniger -für Frauen passende- höhergewertete Lohngruppen und nur dadurch entstanden diese Lohndifferenzen, die es übrigens heutzutage weltweit immer noch gibt, obwohl die DDR schon gestorben ist. *g*
Aber Behauptungen über ungerechte Bezahlung bei gleicher Leistung sind böswillig und für mich völlig aus der Luft gegriffen.( wenn wir mal Zeit und Gelegenheit haben, könnten wir uns darüber unterhalten welchen Eindruck viele Männer zu DDR Zeiten hatten über die ungehemmte Bevorzugung von Frauen-Frauenförderung, Frauenschutz, Mutterschutz,) denn Gleichstellung bedeutet eben nicht Gleichmacherei,,,
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