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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Kopfverleih gegen Bildungspleite

 14 Antwort(en).

emilwachkopp begann die Diskussion am 04.03.07 (22:06) :

Das ist, weil ich mir doch wieder so über das Fernsehen aufgeregt habe. Deshalb ist das. Sonst würde ich hier gar nicht schon wieder ins Forum groß rumtrommeln. Weil aber das Fernsehen wirklichkeitsfremd macht (meist in Kopp), darf man sich nicht über wundern, wenn die Kinder tagsüber in die Schulen den Lehrern auch jeden Quatsch abkaufen und in Pisa gewaltig durchrasseln, weil sie auch schon wie Fernsehapparate denken.
„Sleepy Hollow“ hieß dieser Quatschfilm, der mich so aus der Fassung gebracht hat, dass ich schon eine Sprengladung an den Fernseher montiert hatte, zum Glück aber noch rechtzeitig zur Besinnung kam.
Eigentlich interessierte mir der Film bloß deshalb, weil er von einem Ritter ohne Kopp handelte. Ich stamme nümlich selbst von Rittern ab. Bloß eben von solchen mit Kopp. Ich musste deshalb denken, dass es sich hier um einen mir unbekannten Entwicklungszweig innerhalb der Ritterschaft handelte. Aber so war das gar nicht. Der Ritter hatte deshalb keinen Kopp, weil er im Jahre 1796 geköpft worden ist. Genau übrigens wie einer meiner Vorfahren, der Gunther Nepumuk Wachkopp. Aber dieser Ritter ist zwei Jahre nach seiner Hinrichtung wieder auferstanden, vergaß aber seinen Kopp im Grab. Soweit ist noch alles logisch und realistisch: ein Körper ohne Kopp kann ja gar nicht wissen, dass ihm der Kopp fehlt. Aber jetzt wurde die Geschichte immer toller. Jede Nacht ritt jetzt der verrückte Kerl wie besessen durch den Wald und in die Dörfer rein, wo er den armen Bauern die Köpfe wegnahm. Und damit wollte er so lange weitermachen, bis er seinen richtigen Kopf gefunden hatte.
Emil gehört zu die Sorte von Menschen, die immer kühlen Kopf bewahrt. Deshalb muss sich keiner über wundern, dass Emil mit seinem geschulten Röntgenblick die Geschichte sofort als Humbug durchschaut.
Sag mal, ich setzt mir einen wildfremden Kopp auf. Wie soll ich denn mit diesem fremden Kopp jemals meinen richtigen Kopp finden können, wo doch der fremde Kopp meinen richtigen Kopp noch nie gesehen hat? Der kann doch gar nicht wissen, wie mein richtiger Kopp aussieht und wird wahrscheinlich sogar geneigt sein, sich selbst für meinen richtigen Kopp zu halten. Bloß dass ich denn eben oberhalb des Halses nicht mehr Emil wäre.
Aber das kommt noch schöner. Woher soll der neue Kopp überhaupt wissen, dass er meinen richtigen Kopp sucht? Das kann doch nur mein richtiger Kopp sein, der das weiß, und es müsste dann ehrer mein richtiger Kopp seinen richtigen Körper suchen und nicht umgekehrt.
Der Ritterkopf hätte also herumreiten müssen, auf der Jagd nach seinem Körper. Nicht umgekehrt. Und der Kopp hätte denn auch nicht wahllos alle armen Bauern köpfen müssen, weil der ja weiß, dass er einen Körper ohne Kopf suchen muss. Jeden Körper mit Kopf hätte er schon mal gleich streichen können.

Ich sag das jetzt mal gerade heraus und ohne Umschweife: Wenn wir Emil nicht hätten! Wer weiß, welchen Quatsch uns das Fernsehen ohne Emil noch alles aufschwatzen würde? Aber das ist bloß vonwegen die Bildungspleite, dass die Menschen sowas nicht mehr begreifen. Setz sie Emils Kopp auf und sie begreifen es sofort wieder. Die Bildungspleite wäre damit nicht restlos überwunden, aber wir wären schon mal aus dem Gröbsten raus.
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 dutchweepee antwortete am 05.03.07 (05:11):

ich hab den film auf DVD und lach mich schlapp! aber emil - du musst zugeben, daß es beinahe etwas erotisches hatte, jedesmal wenn der kopflose ritter "wachkopp" zwischen den wurzeln im schoss des baumes verschwand.

hirnlos war das drehbuch allemal!

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 emilwachkopp antwortete am 05.03.07 (05:50):

Es ist nicht ganz sicher, dass der kopflose Ritter ein Wachkopp war, auch wenn es ein eigentümlicher Zufall wäre, dass der Kopflose und der arme Gunther Nepumuk Wachkopp im selben Jahr an gleicher Stelle enthauptet worden sein sollten. Es gibt schon ein paar dunkle Gestalten unter meinen Vorfahren. Das gebe ich heut kleckerweise schon zu.

Der Baum. War das nicht der Baum des Todes? Manche verbinden Erotik mit Sterben. Ich nicht so. Jedenfalls nicht das eine als gerechte Vergeltung für das andere. Höchstens - wenn ich wählen darf - als zu bevorzugende Todesursache. Besser, man übernimmt sich im Dienste Eros' als wie wenn einem die Rübe abgekappt wird oder man am Arbeitsplatz tot vom Hocker kippt. Find ich.


 dutchweepee antwortete am 05.03.07 (06:16):

das mit der tödlichen erotik würde mir auch gefallen, allerdings behauptet mein bruder immer, daß ich mal nicht im bett sterben würde.

was hatte eigentlich dein wachkopp nepomuk in neuengland zu tun? gabs für den kopflosen landadel in der alten welt nichts mehr zu tun?


 schorsch antwortete am 05.03.07 (09:54):

Apropos Erotik im Bett: Mein Urgrossvater ist an seinem 100sten Geburtstag im Bett gestorben, als er eben meiner Urgrossmutter das 17. Kind machen wollte......


 Elfenbein antwortete am 05.03.07 (13:17):

.. ab die ERektion ist noch nachweisbar?


 schorsch antwortete am 05.03.07 (16:00):

Nein, aber das Resultat: ICH (;-)


 Marina antwortete am 05.03.07 (19:09):

Du bist das Resultat deines Urgroßvaters? Urgroßvater und Vater zugleich, Donnerwetter, es gibt doch immer wieder medizinische Wunder. Dafür hast du dich wacker gehalten und darfst dann ruhig auch mal ein bisschen senil sein.


 Marina antwortete am 05.03.07 (19:21):

Nicht, dass du mich missverstehst, Schorsch. Ich habe nicht behauptet, dass du senil bist, sondern, dass du es sein darfst in Anbetracht deines methusalem'schen Erdendaseins als Sohn deines Urgroßvaters, das ist ein großer Unterschied. :-)


 pilli antwortete am 05.03.07 (19:45):

lach...mein erster gedanke, als ich das folgende:

"Mein Urgrossvater ist an seinem 100sten Geburtstag im Bett gestorben, als er eben meiner Urgrossmutter das 17. Kind machen wollte......"

las, war:

unglaublich; watt es nicht alles gibt in der seniorenwelt; da "wollte" mann doch nur und schon hat es ihn dahingerafft und uns dennoch den schorsch beschafft! reicht denn datt wollen schon aus, solche wunder zu bewirken?

nur gut, dass es den Kopfverleih hat!

*duckundwech*


 schorsch antwortete am 06.03.07 (08:12):

Frage: Gäb es mich denn, wenn es nicht meinen Urgrossvater gegeben hätte?

für gaaaanz Langsame: Mein Urgrossvater zeugte meinen Grossvater; mein Grossvater zeugte meinen Vater; und dieser zeugte dann offensichtlich mich. Also bin ich doch auch ein Produkt meines Urgrossvaters, ohne den es weder meinen Grossvater, noch meinen Vater noch mich gegeben hätte. Alles klar?


 pilli antwortete am 06.03.07 (16:41):

grübel...war nicht "resultat" ???

das von dir gewählte wort schorsch? wie soll denn datt wunder geschehen, datt du datt resultat dieses nur "wollen" des urahn bist?

:-)
p.s. hat es auch doppelköppe zu leihen, wenn einer nicht reicht? :-)


 schorsch antwortete am 06.03.07 (18:01):

Kleine bildliche Wissenskunde:

Der Rhein (nennen wir ihn doch mal Urgrossvater) entspringt in der Schweiz an einem Gletscher. Dann fliesst er als Landesgrenze zwischen Deutschland und der Schweiz in den Bodensee. Dazwischen fliessen von rechts und von links kleinere Zuflüsse in den Rhein (nennen wir sie doch Mütter). Dann durchfliesst Urgrossvater Rhein den Bodensee und dann verlässt er diesen immer noch als Rhein. Und immer weiter fliesst der immer mächtiger werdende Fluss als Rhein weitere Länder, bis er schliesslich als Rhein ins Meer fliesst. Und trotzdem sich der Urgrossvater unterwegs mit Tausenden von Bächen und kleinen Flüssen vermählt hat, bleibt er immer der Rhein.

Was ich damit denn eigentlich sagen oder beweisen möchte?

Ehrlich gesagt: Ich weiss es selber nicht mehr. Ob das wohl an der komischen Diskussion weiter oben liegen könnte, die mir das von meinem Urgrossvater - pardon Grossvater - pardon Vater geerbte Hirn vernebelt hat?


 emilwachkopp antwortete am 07.03.07 (05:03):

Sag mal, ich hab einen Urgroßvater, der einen Sohn hat. Der ist dann Emils Opa, wenn zun Beispiel seine Tochter meine Mutter ist. Wenn jetzt aber meine Mutter den Opa von ihrem Mann mit ihren Mann verwechselt, weil der Alte noch rüstig und die Beleuchtung schwach ist, denn müsste eigentlich mein Urgroßvater gleichzeitig mein Vater sein. Außerdem müsste ich denn auch der Großonkel des Mannes meiner Mutter sein.
Aber sowas kommt in die Wachkoppfamilie natürlich deshalb nicht vor, weil jeder sein eignes Zimmer hat. Da wird nachts nicht zwischen die Zimmer hin- und hergehuscht.


 schorsch antwortete am 07.03.07 (11:53):

Welch Glück für dich, lieber Emil (;-)