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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   US-Militärbasen müßten von der UNO genehmigt werden

 11 Antwort(en).

Arno_Gebauer begann die Diskussion am 02.03.07 (16:36) :

Hallo, ST-Beteiligte,

gegen Bezahlung richtet die USA in fast allen wichtigen
Ländern systematisch Militärbasen ein.
Polen, Tschechien und die Urkaine bekommen demnächst solche
US-Militärbasen. Ich fühle mich von solchen Stationen mehr
bedroht als beschützt.
Damit ein Rüstungswettkampf unterbleibt, sollten solche
militärischen Einrichtungen der USA auf dem Gebiet anderer
souveräner Staaten nur noch über die UNO genehmigt werden.

Allmählich entsteht der Eindruck, daß die USA alle Länder
der Erde für zu besetzende und zu kontrollierende
Kolonialländer ansehen. Was haben die USA vor?

Wie denkt Ihr darüber?

Viele Grüße
Arno


 Elfenbein antwortete am 02.03.07 (17:14):

Vielleicht sollten wir Christian Klar als unseren antifaschistischen "Vor-Kämpfer" gegen Osten schicken....?


URL.: Beispielhafte Auftragssituation auf der Hinterbühne eines Berliner Theaters ("verschärfte Übung"):

Internet-Tipp: https://www.reddig.de/setiboard/katze-beil.jpg


 wiseman antwortete am 02.03.07 (18:54):

Hallo Arno,

ist doch immerhin ein Fortschritt.

Normalerweise nahmen die Oberkolonialherren USA sich immer, was sie wollten. Die OK-Herren bombardierten alles kurz und klein, um die eigenen Waffenlager zu renovieren. Den Aufbau bezahlen in der Regel willfährige Vassalenstaaten. "Ein Sieger zahlt keine Reparationen." Deutsche Regierungen zahlen selbstverständlich als Dreingabe noch mit aktivem Verfassungsbruch.
Wenn Polen, Tschechien und die Urkaine ihr Land für einen Judaslohn vermieten, dürfen künftige Generationen die Zeche zahlen, denn Militärs sind bekanntlich die größten Dreckschweine auf diesem Globus.

Übrigens welcher Staat außer die USA ist denn souverän?
für die USA gilt bekanntlich das Völkerrecht nicht.
Hat die UNO schon einmal einen Beschluß gegen das Veto der USA gefällt?

wiseman


 gerald antwortete am 02.03.07 (19:37):

Worin besteht denn der Deiner Meinung nach der Verrat, für den Polen, Tschechien und die Ukraine einen Judaslohn erhalten? Man muss die Entscheidung dieser Länder auch mal versuchen zu verstehen. Indem sie sich unter die militärische Obhut der USA begeben, entziehen sie sich gleichzeitig dem Einfluss und Zugriff Russlands. Ein Segen für die Menschen dort, und deshalb sind sie auch bereit, mit den amerikanischen Militärbasen im eigenen Land das kleinere Übel zu akzeptieren.


 hugo1 antwortete am 02.03.07 (20:14):

ob es ein Segen für die Menschen dort ist, aus dem Zugriffsbreich der Russen direkt in den der Amis zu geraten ist wohl doch gewagt.

Auch wenn die Polen gute Gründe haben mit ihren östlichen Nachbarn etwas zu hadern (wenn man deren Beziehungen der letzten paar Jahrhunderte bedenkt) aber bedenkenlos nach Westen zu schwenken muss nicht von großem langanhaltendem Vorteil sein (wenn man ebendiese Beziehungen der letzten Paar Jahrhunderte auch bedenkt)

Ich bin mir nicht sicher ob diese z.Z. fast überschwängliche Begeisterung der Polen für amerikanisches Engagement mal ganz schnell ins Gegenteil umschenkt, wenn sie erst bemerken das sie nur Mittel zum Zweck sind und nichts aus purer Freundschaft geschieht.

Schon diese überhastete Bereitschaft sich von den Amis vereinnahmen zu lassen und mit in den Irak zu marschieren hat aufhorchen lassen.

Der kleine Finger den man den Amis gibt, kann bald die ganze Armee kosten,,*g*


 gerald antwortete am 02.03.07 (21:22):

Natürlich machen sich diese Länder in gewisser Weise abhängig, gar keine Frage. Dennoch überwiegen für sie unterm Strich die Vorteile, und deshalb handeln sie richtig, und auch im Interesse ihrer Menschen.
Welche gravierenden Nachteile für ihre gesellschaftlichen Entwicklungen hatten denn Deiner Meinung nach die Länder Westeuropas, während US-Truppen dort stationiert waren?


 hugo1 antwortete am 02.03.07 (22:21):

,,,während US-Truppen dort stationiert waren?
Das kann man nicht vergleichen das waren völlig andere Voraussetzungen und Umstände,,,

Als Pole -und ich kenne einige die das ähnlich sehen- wär ich nicht begeistert davon, in meiner Nähe einen festen, unbedingt ins Visier der russischen Abwehr fokussierten, amerikanischen Raketenstütspunkt zu wissen.

Im Gefahrenfalle im Ernstfall im Bedarfsfall oder auch nur bei einem Irrtum (was immer Du Dir auch drunter vorstellen magst) werden die Russen nicht mit ihrer Kurzstreckenabwehr nach Washington zielen sondern nach Polen,,,

für die Amis ist es ein Ablenken russischer Kriegskraft von sich auf die Polen, ein aus meiner Sicht, unfreundlicher, ja fast feindlicher Akt.

Anstatt mit den Russen zu verhandeln (und die haben sich ja vielfach dafür bereiterklärt) um zu friedlicheren Situationen zu kommen, versteifen sie sich mal wieder auf Kalten Krieg, Wettrüsten und Konfrontation,,,


 dutchweepee antwortete am 03.03.07 (04:11):

die stationierung von us-truppen in polen, ungarn und anderen ehemaligen ostblockländern macht für die USA nur sinn, wenn man als feindbild russland annimmt.

nun mag man annehmen, daß russland marode, kaputt und machtlos ist, aber das ist die denkweise von verlierern wie napoleon und hitler.

russland war (wie die USA) stets bestrebt seine grenzen zu sichern. wenn die nachbarn anfangen diese grenzen zu bedrohen, werden sie zu feinden. so einfach ist das GERALD.

das "HAUS EUROPA" von dem gorbatschow sprach, als er mit glasnost und perestroika begann, bekommt risse des misstrauens, wenn rings um russland us-truppen stationiert werden.

das müsstest doch selbst du verstehen!

.


 gerald antwortete am 03.03.07 (19:58):

Die Gefahr für Zivilisten würde sich im Falle der Gefahr, des Ernstes oder des Bedarfes sicherlich in Grenzen halten, hugo, schon weil sich derlei Militärobjekte selbst in Polen nur selten in Kaufhäusern oder im Spielzimmer des örtlichen Kindergartens befinden. Der Ex-Ost-Militär dutchweepee wird das bestätigen können.
Im übrigen verstehe ich dieses gekünselte Entsetzen nicht recht. Es handelt sich hierbei immerhin um die Außengrenzen der NATO, und die wird man doch wohl noch sichern dürfen. Wie hieß es doch in der "DDR" so forsch: "Gesicherte Grenzen - gesicherte Friede!" Oder auch: "Der Friede muss bewaffnet sein!". Und solange Russland nicht immer berechenbar ist (man denke an den Säufer Jelzin und an den Mordgesellen Putin), ist gegen einen abschreckenden Schutz überhaupt nichts einzuwenden.
Das Haus Europa, von dem Michael Sergejwitsch Gorbatschow einst träumte, war eine schöne Utopie. Vielleicht wird dieser Traum irgendwann noch mal Wirklichkeit.


 dutchweepee antwortete am 03.03.07 (20:18):

@gerald

du erinnerst dich bestimmt noch an die cuba-krise. es wäre beinahe ein atomarer krieg ausgebrochen, nur weil die UdSSR auf cuba raketen stationiert hat. unmittelbar vor der haustür washingtons.

warum sollten die russen nun weniger hysterisch reagieren, wenn in den nachbarländern hightec-waffen stationiert werden? das wäre für jedes land der welt eine bedrohung und kampfansage.

.


 hugo1 antwortete am 03.03.07 (20:58):

nee Gerald, davon kannste nun wahrlich nicht ausgehen das sich die Russen im "Bedarfsfalle" auf dieses mit Raketen bestückte Minifleckchen Polens mit ihrem Gegenangriff begnügen.

für das russische Gefühl von Sicherheit, zuverlässiger Abwehr und strategischer Gesamtplanung, spielen die Prozesse hinter ihren Grenzen schon eine wesentliche Rolle.

Da muß unbedingt die politische Haltung der jeweiligen Regierung mit ins Kalkül gezogen werden. Wenn die sich eindeutig gegen Russland positioniert, ist Russland gezwungen sich ebenfalls eindeutig zu positionieren und das kann für Polen nur Schlecht sein.

Wer an der Kanone steht die auf Dich zielt muss mit Deinem Gegenschlag rechnen, auch wenn er die Munition vom anderen Stern bezieht.

für die Polen gibts nix sichereres als gut nachbarschaftliche Beziehungen nach allen Seiten (von mir aus, mit eindeutiger Abgrenzung und Zuordnung ) aber ohne direkte und/oder indirekte Bedrohung.

Alles andere ist im Ernstfall purer Selbstmord zum Nutzen der Amis,,,die sowieso dafür berühmt sind, das sie ihre Freunde und Helfer im Notfall schmählich im Stich lassen.
(gucke nach Vietnam, gucke nach Somalia, Südirak nach dem Kuwaitkrieg,,)


 rolf antwortete am 04.03.07 (11:43):

Stimmt Gerald,
die Zivilisten werden nicht angegriffen, wenn ihnen trotzdem was passiert, sind es doch nur bedauerliche Kollateralschäden.