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THEMA: Rekord: 80.000 inhaftierte Straftäter !!
8 Antwort(en).
Arno_Gebauer
begann die Diskussion am 16.02.07 (08:23) :
Hallo, ST-Beteiligte,
80.000 langzeitinhaftierte Straftäter in 2006 kosten viel Steuergelder! Als Grund wird eine wachsende Gewaltkriminalität angegeben. Ich glaube, daß die verbesserten Fahndungsmethoden der Grund für die Zunahme der inhaftierten Straftäter ist. Gibt es noch andere Gründe?
Viele Grüße Arno
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schorsch
antwortete am 16.02.07 (09:40):
Arno, möchtest du eine Spenden-Sammlung initiieren?
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hugo1
antwortete am 16.02.07 (10:16):
solange einerseits geduldet wird, dass Nichtverurteilte vermutlich unschuldig jahrelang einsitzen andererseits straffällig gewordene und schuldig gesprochene durch Deals mit der Staatsanwaltschaft vor dem Knast geschützt werden,
solange freundschaftliche Absprachen in Mord-, und Rotlichtprozessen möglich sind,
solange mühsam durch die Polizei aufgespürte, überführte und inhaftierte Täter am nächsten Tag unbehelligt wegen Laschheit und Trägheit der verantwortlichen Anwälte wieder freigelassen werden müssen,,,
werden sich ständig mehr Verbrecher und Täter finden und durch diese allgemeine Zunahme der Kriminalität füllen sich dann auch die Gefängnisse.
Manchmal hab ich das ungute Gefühl das die deutschen Richter mit ihrer Lachsheit gegenüber jungen Neueinsteigern in die Kriminalität, darauf Einfluss nehmen, das Ihnen in den nächsten Jahren der Nachwuchs und die Kundschaft für Ihre Fälle nicht ausgeht.
Ein hoher Prozentsatz unbestrafter bzw. wegen Straftaten mit Sonderbehandlung durch Sozialarbeiter, Sonderpädagogen, Gutachter Zuwendungen für alle möglichen und unmöglichen Behandlungsangebote bedachter Straffälliger wird zum Wiederholungstäter umgeschult,,und füllt früher oder später doch wieder die Zellengemeinschaft,,,
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Gerdi
antwortete am 16.02.07 (10:28):
"... mit ihrer Lachsheit gegenüber jungen Neueinsteigern ..." (hugo1)
:-)))))
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Dunkelgraf
antwortete am 16.02.07 (12:03):
Hallo Arno, siehst du, "verbesserte Fahndungsmethoden" kosten der Gesellschaft nur Geld. Also plädiere ich für unaufgeklärte Verbrechen, die Spitzbuben in Freiheit lassen ist für uns alle viel preiswerter. ;-)
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hugo1
antwortete am 16.02.07 (16:16):
ja, gerdi, nicht immer und überall ist Milde, übertriebene Rücksichtnahme angebracht, oft wird aus fehlender Abschreckung die Aufforderung, der Antrieb zu wiederholtem und schlimmerem Tun.
Die Rückfallquote ist um so größer je weniger ein Fall geahndet wird. Eine Nichtahndung wird sogar als Anerkennung als Aufforderung angesehen. Damit "züchtet" man sich seine nächste Verbrechergeneration heran. (Täter die immer wieder zu ihrem Umfeld ihrer Clique zurückgeschickt werden,,,na ich weiß ja nicht)
Ich weiß aus eigener Erfahrung was mich in meiner Kindheit und Jugendzeit beeindruckte und was nicht. Es gibt Dinge und Taten die hab ich nur einmal gemacht und dann nie wieder,,,,
Ufff, sag ich mir, das hätte auch schief gehen können.
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schorsch
antwortete am 17.02.07 (11:48):
Könntest recht haben, hugo, mit deiner Bemerkung "Manchmal hab ich das ungute Gefühl das die deutschen Richter mit ihrer Lachsheit gegenüber jungen Neueinsteigern in die Kriminalität, darauf Einfluss nehmen, das Ihnen in den nächsten Jahren der Nachwuchs und die Kundschaft für Ihre Fälle nicht ausgeht". Die Katze macht sich ja schliesslich auch nicht selbst arbeitslos indem sie ALLE Mäuse auffrisst!
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hugo1
antwortete am 17.02.07 (16:45):
noch viel schlimmer, schorsch Manchmal hab ich sogar das entsetzliche Gefühl das unsere Verantwortlichen für die Rechtsprechung genau das Gegenteil von dem tun was sie sollten. Dazu ist ihnen jedes Mittel recht, sogar das Umfunktionieren der Polizei.
Ich weiß nicht ob Du dort droben auf den Bergen schon mal etwas gehört oder gelesen hast von: Brandanschläge: Sonnenblumenhaus Rostock 22. August und 26. August 1992 oder Lübeck 18. Januar 1996 brannte es im Asylbewerberheim 10 Tote und 38 Verletzte
Wenn Du im fernem Ausland der Meinung bist, die deutsche Justiz hätte solche schwerwiegenden -weltweit interessierenden Fälle- vorrangig und eingehend geprüft behandelt, die Täter ermittelt und zügige Prozesse geführt, dann muss ich Dich enttäuschen. Nix rein gar nix Brauchbares außer Vertuschen, Verzögern falsche Spuren legen Opfer anklagen Täter schonen usw..
Ein Klick auf Google,, die entsprechenden Stichworte und,,das kalte Grausen kann sich ungehindert einstellen.
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Tobias
antwortete am 18.02.07 (10:59):
Unser Gesetzesflut lässt die Gesetzbücher schneller wachsen als es ein menschliches Gehirn aufnehmen kann. Ein Richter, Staats- oder Rechtsanwalt benötig für den Transport dieser Bücher mittlerweile eine Handwagen.
Eine Durchforstung unserer Gesetze wäre mehr als notwendig, denn bei Gerichtsverhandlungen geht es seltener um die Hauptsache. Unsere Anklagevertreter und Anwälten rutschen auf Nebensachen im Prozess ab denn dort können sie palavern und zum Schluss blickt niemand mehr richtig durch. Die Hauptsache wird unter den Tisch geredet und eine kleine Nebensache wird zur Hauptsache hoch stilisiert. Anwälte reden sich besoffen, Gutachter hauptsächlich viel unverständliches und Staatsanwälte warten darauf Oberstaatsanwalt zu werden und den Richtern dröhnt der Kopf bei soviel nebensächlichen Wichtigtuerredereien.
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