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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Haben die Gewerkschaften noch eine Zukunft?

 29 Antwort(en).

Arno_Gebauer begann die Diskussion am 13.02.07 (09:14) :

Hallo, ST-Beteiligte,

sie werden von allen Seiten bekämpft, haben schwindende
Mitgliederzahlen, werden politisch ausgehebelt, usw.
Ich meine die Gewerkschaften.
Die meisten abhängig Beschäftigten sind Trittbrettfahrer
und nicht in der Lage, ihre Rechte bei ihrem Arbeitgeber
durchzusetzen.

Ich möchte von Euch wissen, wie Ihr die Zukunft der
Gewerkschaften seht.

Viele Grüße
Arno


 hema antwortete am 13.02.07 (09:22):

Bei uns in Österreich sieht es ganz schlecht mit den Gewerkschaften aus, weil sie in den letzten Jahren ihre Aufgabe - Hilfe und Schutz der Arbeitnehmer wo Ungerechtigkeit und Ausbeutung ist - wahr zu nehmen.

Es war zu viel Geld da! Ein altes Sprichwort sagt:
"Wenn der Esel übermütig wird, geht er auf Eis tanzen!"

So war es auch. Selbstbedienung und Spekulationen zehrten den Geldberg auf und jetzt kämpft der ÖGB ums Überleben!

Ich habe die Gewerkschaften nie gebraucht. Meine Rechte konnte ich selber wahren!


 NIL antwortete am 13.02.07 (09:55):

positiv, wengleich sie sich sehr an immer neue Situationen anpassen müssen, das schaffen sie auf absehbare Zeit, trotz Mitgliederschwund.

Ein Angestellter kann und darf nie die Interessen seines Arbeitgebers, die muss es immer geben, voll übernehmen.

Sachwalter wie auch in der Justiz sind immer erforderlich, siehe Millionen andere "Lobbies".


 Tobias antwortete am 13.02.07 (10:47):

Warum tuten gerade Lohnabhängige gerne in das Horn der Arbeitgeber. Ich brauch keine Gewerkschaft, ich setzte meine Interessen auch ohne diesen Arbeitnehmerverband durch, wie Hema schreibt, ist doch sehr wundelich.

Ohne Gewerkschaft geht nichts. Die sich wie Hema gerne alleine vertreten nehmen jede Lohnerhöhung, jede Arbeitserleichterung die die Gewerkschaft durchsetzt ohne zu zögern mit. Gedankenlose Trittbrettfahrer.

Arbeitgeber müssen in einer halbstaatlichen Institution Mitgliedsbeiträge bezahlen, also Pflichtmitgliedschaft. Dies sollte bei Lohnabhängigen genau so eingeführt werden.


 Senhora antwortete am 13.02.07 (11:06):

Welche Möglichkeit hat ein Arbeitnehmer heute noch, um seine Rechte und Interessen durchzusetzen? In den ersten zwei Jahren kann ihm ohne Angabe von Gründen gekündigt werden. Ein Arbeitsloser, gleichgültig welcher Qualifikation, muss jeden noch so schlecht bezahlten Job annehmen, sonst bekommt er eine Sperre beim Alg. In den Betrieben werden Lohnkürzungen durchgesetzt, Urlaubskürzungen, Streichungen von Einmalzahlungen usw., mit Einverständnis der Betriebsräte und der Gewerkschaften. Also von welchen Rechten wird hier geschrieben?
Dennoch bin ich für den Fortbestand der Gewerkschaften, lieber eine schwache Vertretung, als gar keine.


 mart antwortete am 13.02.07 (11:13):

Du hast natürlich recht, Tobias ....

Allerdings würde ich mich gerne als Trittbrettfahrer des "Penthouse-Sozialismus" (Wort des Jahres 2006)betätigen.

Ich denke, daß nur wenige von euch die Speckmadenmentalität österreichischer Gewerkschaftsbosse kennen. Sklerotisierte Strukturen, sklerotisiertes Denken, sozialistische Selbstbedienungsmentatlität, extremste Freunderl- und Verwandtenswirtschaft, das Ausruhen auf Erkämpftem früherer Arbeitsnehmer und Gewerkschaftler, Sand in die Augenstreuen der Gewerkschaftsmitglieder und der Öffentlichkeit,

....nicht zu Unrecht gibt es hier eine Diskussion über eine Neugründung der Gewerkschaft.


 Wolfgang antwortete am 13.02.07 (11:30):

Im Prinzip ist das in Deutschland nicht anders als in Oesterreich. Das Bild von der Made im Speck passt. Die grossen Gewerkschaftsskandale liegen hierzulande eine Zeit zurueck. Die kleinen Skandale haeufen sich. Trotzdem gehe ich soweit und sage, dass von der ureigensten Aufgabe der Gewerkschaften - der Vertretung von Arbeitnehmerinteressen - nicht mehr viel uebriggeblieben ist. Es waere eine reizvolle Sache, ueber die Gruende dieser fuer Arbeitnehmer so verhaengnisvollen Entwicklung zu diskutieren.


 Tobias antwortete am 13.02.07 (11:41):

Liebe Mart, die österreichischen Verhältnisse bei den Oberen der Gewerkschaft sind mir nicht bekannt, genau genommen kenne ich die Deutschen auch nicht.

Wenn sich die Mitglieder solche Gebahren wie du sie beschreibst gefallen lassen und mit solchen Verhältnissen nicht aufräumen, kann man auch sie nicht von Schuld freisprechen, denn nur sie alleine können für die Abwahl dieser Damen und Herren sorgen.


 plautus antwortete am 13.02.07 (11:54):

hallo, moinmoin euch allen hier
DIESE jetztigen gewerkschaften sind überflüssig wie ein kropf!
aber gewerkschaften müssen sein, ohne sie sind wir verloren.
und was tut man, wenn einem mangel abgeholfen werden muss?
man tut was
gruss --- plautus


 schorsch antwortete am 13.02.07 (12:06):

Ich war ein halbes Jahrhundert Gewerkschafter und habe mich als Funktionär im Nebenamt betätigt - z.B. als Präsident der Betriebskommission. Meistens sind es jene lieben Kollegen, die sich erfolgreich als Trittbrettfahrer betätigen, die behaupten, es würde auch ohne Gewerkschaften gehen. Und dann nehmen sie mit grösster Selbstverständlichkeit die Lohnerhöhungen, mehr Ferien und andere soziale Errungenschaften, die die Gewerkschafter erkämpft haben.

Eigentlich wäre es ja nicht mehr als anständig, wenn nur jene Kollegen von diesen Errungenschaften profitieren könnten, die dafür kämpften - oder die für sie Kämpfenden bezahlen mittels Gewerkschaftsbeiträgen. Aber die Firmeninhaber haben ja das grösste Interesse, auch den Trittbrettfahrern die Errungenschaften zu geben - weil die Trittbrettfahrer ihre besten Bremser gegen die Gewerkschaften sind.


 dutchweepee antwortete am 13.02.07 (14:01):

ich stimme absolut mit TOBIAS überein. jeder arbeitnehmer und angestellter ist ziemlich dumm, wenn er sich nicht an der gewerkschaftsarbeit beteiligt. dabei ist es völlig gleichgültig, ob es eine linke gewerkschaft ist, oder eine christlich orientierte.

es geht um die organisierte durchsetzung der interessen der arbeitenden. mir kommt es zuweilen so vor, als wird die "bonzen-ausrede" benutzt, um die gewerkschaften zu diffamieren und sich selbst bequem raushalten zu können.

der globalisierung der weltwirtschaft ist nur durch eine globalisierung der gewerkschaftsarbeit zu begegnen. wer einzeln zu hause jammert, wird nie erreichen können, daß seine arbeit nicht in zukunft von drei taiwanesen getan wird.

p.s.: die dümmste antwort die ich hier gelesen habe war: "Ich habe die Gewerkschaften nie gebraucht. Meine Rechte konnte ich selber wahren!" ...HEMA: deine rechte hast du nicht selbst gewahrt, die wurden von den gewerkschaften erstmal erkämpft.
ohne die gewerkschaften, gäbe es heute noch in der industrie rechtlose tagelöhner.

.


 Medea. antwortete am 13.02.07 (14:56):

Wie die Zukunft der Gewerkschaften aussieht, weiß ich nicht, ich hoffe jedoch, daß sie als die Vertretung der Arbeitnehmer weiter agieren können. Ein Gegengewicht zu den Arbeitgebern ist notwendig. Tarifverhandlungen kann der Einzelne nicht führen, da müssen andere Kaliber her.
Daß es in den Reihen der Gewerkschaft zu Skandalen kam, finde ich auch mehr als bedauerlich. Mitglied einer Gewerkschaft bin ich seit nunmehr 40 Jahren, daran änderte auch mein Rentnerinnendasein nichts.


 hema antwortete am 13.02.07 (15:36):

@ Tobias am 13.02.07 (10:47)

...Die sich wie Hema gerne alleine vertreten nehmen jede Lohnerhöhung, jede Arbeitserleichterung die die Gewerkschaft durchsetzt ohne zu zögern mit. Gedankenlose Trittbrettfahrer.

@ duchweepee

...HEMA: deine rechte hast du nicht selbst gewahrt, die wurden von den gewerkschaften erstmal erkämpft.

Wenn ihr dieser Meinung seid, dann belasse ich euch diese Meinung.

Ich mußte aber nie um einen Kollektivvertragslohn arbeiten. Mein Gehalt konnte ich immer frei aushandeln und Erhöhungen habe ich auch erhalten. Zu Weihnachten auch immer eine ansehnliche Prämien neben dem Weihnachtsgeld.

Anscheinend waren die Chefs mit meiner Arbeit zufrieden.

Dafür habe ich sehr oft 10 Stunden am Tag gearbeitet, wenn es erforderlich war. Gute Arbeit und Solidarität mit der Firma wird eben auch honoriert.


 dutchweepee antwortete am 13.02.07 (16:33):

die menschen haben noch in den 30er jahren des letzten jahrhunderts 12 stunden am tag ohne weihnachtsgeld (lach) oder 13tes monatsgehalt geschuftet.

HEMA denkst du wirklich, daß die unternehmer all diese vergünstigungen geschaffen haben, weil die chefs so zufrieden mit ihren arbeitskräften waren?

das wurde alles von den gewerkschaften hart erkämpft und wird nun stück für stück von einer satten gesellschaft aufgegeben. das böse erwachen wird kommen.


 hema antwortete am 13.02.07 (16:48):

dutchweepee

vor über hundert Jahren hat die Gewerkschaft zweifellos viel für die arbeitende Bevölkerung getan. Es war eine Befreiung aus der Knechtschaft !

In den letzten 20 - 30 Jahren haben sie aber etwas übertrieben in ihren Forderungen und in den letzten 10 Jahren haben sie sich in Österreich nur mehr selber Vorteile geschaffen und am großen Geldtopf schamlos bedient. Die zahlenden Mitglieder können nur ihre unmittelbaren Vertreter (in den Betrieben) frei wählen.

Die oberste Etage hat es sich gerichtet! In letzter Zeit sind deshalb viele aus der Gewerkschaft ausgetreten.

Meine Denkweise war immer:

Wenn mir etwas in der Firma nicht passt und ich beklage mich beim Chef; er mich daraufhin kündigt; hilft mir dann die Gewerkschaft einen neuen Job zu bekommen? Das habe ich einmal dem Chef der Gewerkschaft der Privatangestellten geschrieben. Er hat mir nicht geantwortet!


 hugo1 antwortete am 13.02.07 (17:40):

hema da streiten sich die Geister. Soweit ich informiert bin haben sich die Gewerkschaften in Sachen Lohnforderungen in den letzten Jahren sehr, sehr zurückgehalten. das kann man sogar im Arbeitgeberlager bei Politikern und unabhängigen Experten nachlesen.

Von übertriebenen Forderungen ( bei hohen Gewinnen in vielen Firmen) kann da wohl nicht die Rede sein.
Beweis: die deutschen Renten sind an die Nettolohnerhöhungen gekoppelt und wenn ich auf meine Rentenentwicklung der letzten Jahre gucke, dann sehe ich nix, oder wurde ich abgekoppelt?

Das die Arbeitnehmervertreter in Aufsichtsräten sitzen (dürfen) ist wohl eine zweischneidige Sache.
Positiv, sie sind wohl etwas besser über das Betriebsgeschehen informiert.
Negativ, sie werden leider viel zu schnell vereinnahmt, umgepolt, involviert, manipuliert und somit nicht nur nutzloser sondern gar schädlich für Ihre Aufgabe. Ob man sie jährlich austauschen solle, noch ehe sie sich an hohe Zuwendungen, gesponserte Puffbesuche, Reiseschecks usw, gewöhnt haben ?


 hema antwortete am 13.02.07 (19:30):

Bei uns in Österreich ist das mit den Renten anders. Die sind nicht an Nettolohnerhöhungen gekoppelt.

Bei uns gibt es einen eigenen "Warenkorb" für Senioren. Danach richten sich die Erhöhungen. In den letzten 5 Jahren wenig bis keine Erhöhung, zum 1. Jän. 07 eine Erhöhung der Pensionen um 1,6 % und wer weniger als 1.000 Euro Rente hat bekam eine Einmalzahlung von ich glaube 40,-- Euro drauf. Alles nicht überwältigend.


 hugo1 antwortete am 13.02.07 (21:15):

ist ja interessant -besonders für mich, hema.
Rentner und Pensionäre mit Einkommen unter 1000€ in Österreich? machst Du einen Spass mit mir?

Hier in Deutschland -so hab ich mir sagen lassen müssen- sind durch die Vereinigungsmodalitäten und besonders durch die Belastungen der maroden DDR Eingliederung die Renten in den Keller gesaust und haben ein Heer von Minirenten (auch weit unterhalb von 1000€ pro Monat hinterlassen)

Eigentlich nicht vorstellbar für einen Neubundesbürger wie mich, das es in einem so hoch entwickeltem kapitalistischem Vorzeigestaat wie Österreich Menschen gibt die weit unter dem Durchschnitt des Rentenniveaus leben müssen.

Ich stell mir vor das es sich dabei nicht um alteingesessene, ein Arbeitslebenlang tätige und Solidarbeiträge zahlende Ureinwohner handeln kann.

Entweder sind das Zugereiste, oder aus der Bahn geworfene oder von ihren gutverdienenden Männern im Stich gelassene, oder aus irgendeinem Grund langzeitunterbezahlte Menschen.

Das Preisniveau die Unkosten und die Ausgabenanforderungen sollten doch denen in Deutschland ähneln.

Weshalb also dieses Problem und wie kann man in Österreich mit weniger als 1000€ zurechtkommen?

Ps hier in Mecklenburg ist das normaler Alltag, die meisten Menschen kennen es eben nicht anders, aber das hat ja auch seine (guten und schlechten)Gründe.


 mart antwortete am 13.02.07 (22:03):

Mein lieber Hugo,

Ich erinnere mich an etliche ähnliche Andeutungen in dieser Richtung deinerseits -- laß dir sagen, du lebst hinter dem Mond, was die Höhe von Einkommen in Österreich betrifft.


 hema antwortete am 13.02.07 (22:05):

Bei uns in Österreich war das Lohnniveau immer niedriger als in D. Erinnerst du dich noch an die Zeit als in Tirol und Kärnten die Preise nur noch in DM angeschrieben waren, weil dies Touristen aus D weit mehr Geld brachten als wir Österreicher.

Natürlich wirkt sich das damalige Lohnniveau heute auf die Pensionen aus. Dann gibt es da noch Frauen die etliche Jahre zu Hause Kinder erzogen haben (ich gehöre auch zu diesen) oder nach einer Scheidung von ihren Männern keine Alimente (dann gibt es auch keine Pension vom Ehemann) erhalten haben. Und schließlich gibt es - meist Frauen - die in früheren Jahren sehr fleißig gearbeitet haben, aber nicht angemeldet wurden.

Ihnen allen und vielen anderen fehlen jetzt diese Jahre bei der Pension. In Österreich kann man mit 1.000 Euro leben, wenn man ein bescheidener Mensch ist und ein normales Leben führt. Urlaub ist da aber nicht immer drinnen.

Es gibt bei niedrigen Pensionen eine Ausgleichszulage.
Das heißt: wenn jemand (seit 1.1.2007) weniger als 726,-- Euro Rente hat, bezahlt der Staat die Differenz drauf. für Ehepaare liegt dieser Richtsatz bei 1.091,14.
Zusätzliche Hilfen sind: keine Rezeptgebühr, keine Fernseh- und Radiogebühr und noch einiges mehr.


 mart antwortete am 13.02.07 (22:12):

Fertiger Jurist, 28 J., verdient 1000€ netto -
detto meine Tochter, 27 J.,Fachhochschulabschluß,
Dipl.Ing., 27 J., eigene Abteilung, 1400€ netto.


 mart antwortete am 13.02.07 (22:15):

Hugo, Menschen welcher Nation findest du rund um den Globus urlaubend und jammernd, wie schlecht es ihnen geht?


 hugo1 antwortete am 13.02.07 (22:39):

danke für diese eure Infos. Nee das mit Kärnten und Tirol wusste ich nicht hab ich noch nie was von gehört, woher auch, sowas brachten unsere damaligen Medien nicht.
Hema, was Du da schreibst, weshalb viele Frauen wenig Rente erhalten klingt irgendwie zwar logisch aber eben doch unverständlich.
Ich war es gewohnt (vor der Wende) das fast alle Menschen gleichhohe, besser gleichwenig Rente bekamen.
Einige Ausnahmen (Bergleute, Beamte )bekamen etwas mehr.
Das kam deshalb, weil auch ALLE Menschen einen Höchstsastz von nur 60 Mark monatlich in die Sozialsysteme einzahlen durften/konnten/mußten bei entsprechendem Einkommen über 600 Mark.

Erst ab 1971 begann ganz zaghaft eine freiwillige Zusatzrentenversicherung. Diese hat sich aber bei vielen DDR-Bürgern (obwohl die sich damals sträubten) nun als kleiner Vorteil, bei vielen sogar als Nachteil herausgestellt.

Wenn euch also mal Jemand erzählt er hätte überwiegend zu DDR -Zeiten seine Rentenansprüche erworben und würde nun eine hohe Rente ( na, sagen wir mal von über 2000€) bekommen dann glaubt Ihm nicht unbesehen dann hat das einen Haken, dann ist vermutlich irgendwas faul.

übrigens Gewerkschaft: diese hatte einen Organisationsgrad -ich glaub von über 90 %- aber sie war wohl eher ein verlängerter Arm der Regierung und keine widersprechende Arbeitnehmervertretung. *g*


 Medea. antwortete am 14.02.07 (06:33):

Eine Rente in Höhe von Euro 2.000,-- ob ehemalige DDR oder alte Bundesrepublik ist eher selten, von "Normalbürgern" war die kaum zu erwirtschaften. Meine Freundin, Pflegedienstleitung in einer kleineren Klinik, bekommt ca. 1.600 und liegt damit weit über dem, was ehemals berufstätige Frauen erhalten, nämlich zwischen 800,-- und 1.000,-- Euros. Alles was über 1.000 Euros angesiedelt ist, dürfte schon als 'gute' Rente gelten, zumal wenn viele junge Familienväter auch nicht mehr als 1.250 Euros netto im Schnitt nach Hause bringen.


 hema antwortete am 14.02.07 (09:50):

Aus dem Gelesenen sehe ich, dass nirgendwo die "Bäume in den Himmel gewachsen sind". Es ist gut darüber zu schreiben und zu lesen. Wenn es Andere nicht besser geht, dann hat die Zufriedenheit eine Chance sich breit zu machen.

Übrigends Hugo1 durch das damalige Benehmen der D in Tirol und Kärnten entstand dann bei uns als Revansch der Film: "Die Piefke Saga", weil sie gar so arrogant waren und uns Österreicher abqualifizierten. Glaube sofort, dass in der DDR darüber nicht berichtet wurde.

In den letzten Jahren kamen und kommen viele Menschen aus der ehem.DDR zu uns, um in der Tourismusbranche zu arbeiten und es gefällt ihnen bei uns und wir sind froh, weil hier zu wenig Kräfte dafür gefunden werden.


 schorsch antwortete am 14.02.07 (10:07):

@ hema: "...ch mußte aber nie um einen Kollektivvertragslohn arbeiten. Mein Gehalt konnte ich immer frei aushandeln und Erhöhungen habe ich auch erhalten. Zu Weihnachten auch immer eine ansehnliche Prämien neben dem Weihnachtsgeld..."

Du hast noch zu erwähnen vergessen, was alles du mit den eingesparten Mitgliederbeiträgen an Schönem kaufen konntest. Und du bist doch tatsächlich noch heute der Meinung, dass du diese schönen Löhne und Zulagen auch erhalten hättest, wenn du nicht als Trittbrettfahrerin von deinen gering geschätzten dummen Gewerkschaftern profitiert hättest?


 mart antwortete am 14.02.07 (10:19):

Schorsch, nur weil jemand nicht die Karibik mit 3 Mrd. Euros mitgedüngt hat, ist er noch nicht ein Trittbrettfahrer. (Ach ja, die Schadenssummen durch das Desaster in der verstaatlichten Industrie und durch die Konsumpleite sind ja schon vergessen)

Ja, ich halte die oberen Vertreter der österr. Gewerkschaften für total unfähig und überfordert, aber klug genug in die eigene und in die Tasche ihrer Freunde Gewerkschaftsgelder zu schaufeln.


 hugo1 antwortete am 14.02.07 (11:11):

ja medea da haste wohl recht. Auch hier sind die Renten eher weit unter 1000 € angesiedelt.
Schlimm ist auch das Rentner z.T. unter 400 € bekommen. Wenn sie dann noch Jobben können, ok reichts auch mal für kleine Extras aber normal finde ich das nicht.

Gestern bei Maischberger: 78 Jährige (Rente unter 400 €)und 80 Jähriger arbeiteten im Baumarkt.
,, und das Schlimmste, so ein dämlicher "Wirtschaftsexperte" Prof. Dr. Hans-Werner Sinn fand dies noch völlig ok und Normal das es weder Mindestlöhne, noch Tarifgebundenheit, noch Bürgergeld usw gibt. Der sieht Löhne von 2 bis 3 € die Stunde plus eventuelle Zuwendung von Steuergeldern als normal. Da kann einem schon der Kragen platzen wenn man soviel Borniertheit sieht.

und solche Leute bekommen noch jede Menge Redezeit im Fernsehen, quatschen den ganzen Abend und verhindern das die ausgebeuteten Ärmsten der Bevölkerung gehört werden können.


 Wolfgang antwortete am 14.02.07 (11:58):

Eine Mindestrente (wie auch ein Mindestlohn) gibt es in Deutschland leider nicht (die es m.E.n. geben sollte). Es gibt aber die sogenannte Grundsicherung, die allen Alten eine zu geringe Rente aufstockt, falls sie keine anderen Einkommen oder Vermoegen haben, so dass sie wenigstens auf Sozialhilfeniveau leben koennen. Diese Grundsicherung ist keine Sozialhilfe (wenn sie sich auch an sie anlehnt); es gibt z.B. keinen Rueckgriff auf Kinder oder Eltern.

Bei INTAKT.info gibt es weitere Informationen: https://www.intakt.info/information/grundsicherung.htm

Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Grundsicherung


 Ursula_J antwortete am 14.02.07 (16:08):

Der einzige Unterschied zwischen Grundsicherung und Sozialhilfe ist kein Rückgriff auf Kinder bzw. Eltern, falls die noch leben. Ansonsten wird man genauso behandelt wie ein Sozialhilfeempfänger.