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THEMA: Karstadt-Quelle-Fusion
10 Antwort(en).
kreuzkampus
begann die Diskussion am 13.02.07 (07:50) :
Die Karstadt-Quelle Tochter Thomas Cook fusioniert mit der britischen my travel und "greift" TUI an. Soweit, so mir egal; aber dieses hier nicht:+++Laut Karstadt-Chef Thomas Middelhoff entstehen dem Unternehmen durch die Fusion keine Kosten, dagegen sei bei My Travel ein Verlustvortrag von 1,2 Milliarden Euro steuerlich nutzbar.+++Da kriege ich "so einen Hals". Ihr auch?
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eko
antwortete am 13.02.07 (08:16):
Ja!! (:-(((((
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Wolfgang
antwortete am 13.02.07 (09:10):
Wieder mal eine Runde in der in Deutschland ueblich und mittlerweile zum Volkssport gewordenen unendlichen Neiddebatte. Was, bitteschoen, bewegt Rentner dazu, die sich doch nun wirklich nicht ueber staatliche Alimentierung beschweren koennen, dass sie "so einen Hals" kriegen, nur weil ein Unternehmen (das in diesem Fall fuer zehntausende Arbeitnehmer steht) von einem aeusserst sinnvollen wirtschaftspolitischen Instrument profitiert?
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Senhora
antwortete am 13.02.07 (09:56):
Was hat denn dieses Thema mit Neid zu tun? Es wurde doch nur festgestellt, dass die Firmen alles nutzen, um Steuern zu vermeiden. Außerdem führen Fusionen fast immer zu Personalabbau, schön, wenn es in diesem Fall nicht so wäre. Wenn sich der Verlustvortrag nicht mehr rechnet, wer wird dann wohl die Zeche bezahlen? Rentner haben eine staatliche Alimentierung? Ich habe bis heute geglaubt, sie hätten Rentenansprüche durch Beitragszahlungen erworben.
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klaus
antwortete am 13.02.07 (10:03):
@Wolfgang, "Was, bitteschoen, bewegt Rentner dazu, die sich doch nun wirklich nicht ueber staatliche Alimentierung beschweren koennen..." Deine Aussage zeigt mal wieder deine Unkenntnis vom Rentensystem. Wahrscheinlich ist es aber wieder eine deiner Frechheiten, deiner Arroganz gegenüber deinen Mitmenschen. Die Renten werden nach dem Umlageverfahren finanziert. Es wird dir sicher nicht entgangen sein, dass die heutigen Rentner 40 Jahre und mehr in die Rentenkasse eingezahlt haben.Von den damaligen Einzahlungen wurden die Renten der Vorgängergenerationen finanziert u.s.w. Das Gerede " die Alten leben auf Kosten der Jungen" wird mit üblen falschen Argumenten angeheizt, und sie offenbart bei den Einpeitschern ein erschreckendes Ausmaß ökonomischer Unkenntnis.Dass du dazu gehörst, ist sicher keine Überraschung. Der heutige Durchschnittsrentner hat bei 40-45 Arbeitsjahren umgerechnet etwa 300.000 Euro eingezahlt. Das es bei diesem System in den nächsten Jahren Verwerfungen geben wird, hat viele Gründe. U.a. das Absinken der Lebensarbeitszeit( späterer Eintritt in's Arbeitsleben...)und ein Steigen der "Nichteinzahler". Wozu du gehörst, kann ich nicht beurteilen. Der weitgehend ökonomisierte Demographie- und Nachhaltigkeitsfaktor wird um einen Sozialfaktor erweitert werden müssen.
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Wolfgang
antwortete am 13.02.07 (10:19):
Ohne staatliche Alimentierung waeren die Rentenkassen laengst pleite. Die Alimentierung steigt. Nachhaltig ist das nicht. Mit anderen Worten: Wuerden die heutigen Rentner sich mit dem begnuegen, was die derzeitigen Beitragszahler einzahlen, waere schon viel gewonnen.
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kreuzkampus
antwortete am 13.02.07 (10:51):
Wolfgang: Mein Zorn richtet sich gegen den Verlustvortrag von 1.200.000.000 €, den hier sofgar ein ausländisches Unternehmen verursacht. Soll heissen; Karstadt-Quelle zahlt hier lange Zeit keinen Cent Steuern, weil Engländer Verlust gemacht (oder vor dem Verkauf künstlich produziert?)haben...
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Wolfgang
antwortete am 13.02.07 (11:20):
Ich habe Dich schon verstanden, kreuzkampus. Nur kann ich eben Deinen Zorn nicht nachvollziehen. für die steuerliche Wirksamkeit von Verlustverrechnungen gibt es Einschraenkungen. In aller Regel wird nur eine Verrechnung mit inlaendischen Verlusten zugelassen.
Verlustvortraege gut angewendet sind ein prima wirtschaftspolitisches Instrument, Unternehmen zu staerken. Sie entspringen den dem Steuerrecht zugrundeliegenden Prinzip der wirtschaftlichen Leistungsfaehigkeit. Gerade Rentnern, die ueber die Massen alimentiert werden und deren Einkommen von einer florierenden Volkswirtschaft abhaengt, muesste doch der Gedanke kommen, dass die Besteuerung von Unternehmen eine Gratwanderung ist. Zuwenig Steuern sind sicher nicht angebracht, zuviel Steuern koennen toedlich sein fuers Unternehmen. Es ist halt wie mit allem im Leben, so auch mit den Renten... Zu hohe Renten im Verein mit einer zu schwachen wirtschaftlichen Basis derselben koennen eine ganze Volkswirtschaft ruinieren.
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uki
antwortete am 13.02.07 (11:49):
Was alles wird von den Rentenbeiträgen bezahlt, ist eine Gegenfrage zu der Alimentierung der Renten durch den Staat. Auch wenn ich kein Finanzexperte bin oder gerade darum, stellen sich mir doch einige Fragen dazu. Wenn jemand sein Arbeitsleben lang Rentenbeiträge zahlt und diese verzinst würden, könnte er dann nicht fast allein durch die Zinsersträge bis an sein wohlverdientes Lebensende gut davon leben? Wäre eine Alimentierung nötig, wenn nicht vorher aus dem Rententopf Geld für fremde Zwecke verbraucht worden wären? So sind wohl viele Finanz und Steuerrechte sehr fragwürdig und verworren. Auch die Fusionierung von Karstadt mit der britischen my travel wirft Zweifel an der Steuergerechtigkeit auf.
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seewolf
antwortete am 13.02.07 (18:08):
Leute: wir haben eine EU - mit zunehmender Angleichung der rechtlichen Rahmenbedingungen - auch für Unternehmen - auch im Steuerrecht. Ihr werdet noch des öfteren Anlass zum Umdenken haben - mit jeder weiteren Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes zur Ungültigkeit nationaler Rechtsvorschriften...
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hugo1
antwortete am 13.02.07 (19:07):
uki, du meinst, wenn jemand anstatt in die Rentenkasse in eine sonstige Geldanlage einzahlt,,,ob er dann soviel Kapital zusammengespart hat mit Zins und Zinseszins das er -im Alter- vom jährlichem Zuwachs leben könnte.
Ja sicher ist das ist Einzelfall möglich. Vorausgesetzt: 1. Du hast ein Arbeitsleben lang an jedem Monatsende soviel Geld übrig das Du diese Altersvorsorgeanlage auch bedienen kannst
2. Du hast Glück und die Von Dir ausgesuchte Anlage läuft auf lange Zeit gesehen überdurchschnittlich gut.
3. Es kommt (was nicht zu erwarten ist) zu keinen inflationären Zuständen. In den letzten 45 Jahren ist Dein Geldwert auf 25% geschrumpft. (also wo 100 DM 1955 ausreichten, mußt Du heute 200 Euro rechnen.)
4.Du läßt den Solidargedanken absolut sausen und es kümmert Dich auch nicht, wenn millionen Menschen diese Deine Möglichkeiten nicht wahrnehmen/können, völlig verarmen und/oder dem Staat auf der Tasche liegen.
Damit zwingst Du Ihn auch Dich immer höher zu besteuern und an Deinem Erspartem herumzuknapsen.
Also belasse es bitte mal bei der jetzigen Rentenformel (sie ist zwar Verbesserungswürdig) nehme im Alter Deinen Dir Zustehenden Rentenanteil freudestrahlend in Anspruch und greif -falls Du kannst- auf zusätzlich Erspartes zurück.
Mein Lösungsvorschlag -an dem die gesamte Bevölkerung teilhaben könnte- ist das Bürgergeld.(aber das ist ein anderes Thema) *g*
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