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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Ohne Feindbild geht es nicht

 91 Antwort(en).

lielo begann die Diskussion am 03.02.07 (16:26) :

Können wir nicht ohne ein Feindbild denken? Nach der Kapitulation 1945 hat der Antikommunismus sich bei uns durchgesetzt. Seit dem Fall der Mauer hat der Islam das Feindbild Kommunismus abgelöst. Das Naziregim brauchte das Feindbild die"Juden". Ich hörte als Kind oft Sätze wie :"Wenn nur die Russen nicht kommen, oder die gelbe Gefahr". Politik und Medien schüren die Feindbilder, sie verbreiten, streuen die Voruteile.


 Karl antwortete am 03.02.07 (16:34):

Hallo lielo,


ich bin froh, dass du das Fragezeichen im Text gesetzt hast, es fehlte mir in der Überschrift. Wir sollten die "Feindbilder", wenn sie denn nötig sind, entpersonifizieren, nicht auf Menschengruppen beziehen, sondern auf Begrifflichkeiten wie "Folter", "Hunger", "Klimawandel", "Krieg".

Gegen solche "Feindbilder" zu kämpfen würde sich lohnen, wobei hier "kämpfen" für mich bedeuten würde, alle Energien zu mobilisieren, die Kräfte zu konzentrieren.


 Peter101 antwortete am 03.02.07 (17:39):

Das ist eine elementare Erkenntnis! ;-)

Internet-Tipp: https://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/wissen/-/id=660374/nid=660374/did=1853892/1fi8xng/index.html


 NIL antwortete am 03.02.07 (17:41):

nicht zu vergessen, Karl, Diskriminierung.


 Tobias antwortete am 03.02.07 (18:57):

lielo von einer Diktatur in die Andere zu rutschen, haben wir erlebt und was übrig geblieben ist auch.

Von der gelben Gefahr redet doch heute niemand mehr.

Eine Frage, wo lebst du ? Feindbild Islam kenn ich nicht.


 dutchweepee antwortete am 04.02.07 (07:14):

ich habe kein feindbild und keine feinde! ich hasse ungerechtigkeit und unterdrückung und die sind nicht an religion und weltanschauung gebunden.

wir müssen wachsam sein, daß wir ungerechtigkeiten aufdecken und da spielt es keine rolle, ob der schweinehund ein christ, ein jude, ein moslem, ein mohikaner, oder ein kommunist ist.

.


 hugo1 antwortete am 04.02.07 (09:42):

na, dutch,, ist denn der Schweinehund nicht immer und überall der jeweils Andere ?
Wenn Dir sogar das Feindbild abhanden kommt, heißt das doch, Das Du Dich gar keiner Gruppe zugehörig (keinem Gruppenzwang unterworfen) fühlst.
Ist das tatsächlich schon Fakt? oder -wie ich denke- erst Zukunftsmusik.

Direkte Feinde zu haben -so wie es früher mal standesgemäß war- und diese zu hätscheln und zu pflegen, hat auf Grund der jetzt zunehmenden Offenheit und Bildung, zumindest hier in Mitteleuropa, kräftig abgenommen. Ist ja auch nicht mehr zeitgemäß.( wenn man mal von solch obskuren "Beziehungen" wie Busch und Alkaida, Israel und die Palästinenser usw. absieht)
Einen praktischen Nutzen muss jedes Feindbild haben und sei es, das theoretische Befassen und künstliche Aufregen um von anderen, gerade nicht passenden Themen, abzulenken.

Als Mensch mit einiger Lebenserfahrung, bedeutet mir ein "inniges, echtes, zu Tätlichkeiten anregendes,, Feindbild" rein gar nix, im Gegenteil.
Aber zur Auflockerung des Umganges mit Anderen, zur Abwechslung, zum anfachen eines befreienden Meinungsstreites und aus vielen sonstigen Gründen trifft es sich zumeist gut, wenn man auf einige verlässliche Streithähne in seinem Umfeld zurückgreifen kann.

Ja, und da kann sich Hugo glücklich schätzen, hat er sich doch mit viel Fleiß, Kreativität und Beharrlichkeit einen gewissen Stamm persönlicher Lieblingskontrahenten geschaffen, auf welche er mit hoher Wahrscheinlichkeit zu fast jeder passenden (leider auch unpassenden) Gelegenheit zurückgreifen kann. *g*


 Peter101 antwortete am 04.02.07 (10:22):

Alter - ein Säugetier braucht immer ein Feindbild. Das hat mit dem Gehirn im Dsungel zu tun. Ein System kann man aber nicht sehen und deswegen ist es sehr unbequem ein System nicht zu mögen. Das ist fast so wie Du es beschreibst. Du kannst Christen, Juden, Muslime, Moikaner und Kommunisten sehen, aber Schweine-Hunde müssen erst noch gezüchtet werden. ;-)

Internet-Tipp: https://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/19662/display/3821084


 Arno_Gebauer antwortete am 04.02.07 (10:27):

Hallo, ST-Beteiligte,

das Wort "Feindbild" beinhaltet, daß etwas bekämpft,
beseitigt werden muß. Mit solcher Einstellung und
Verhaltensweise stoppt man jede Entwicklung. Das ist
nicht nur schade, sondern auch dumm.
Entscheidenden Einfluß hat man auf Lebensprozesse nicht
durch Kampf (=Aus, Tod), sondern durch aktives Mitmachen,
argumentieren, usw..
Der Mensch ist von Natur aus aggressiv, aber für den
Kampf muß er durch Zwang gewalttätig gemacht werden.
Das ist unser Dilemma!

Viele Grüße
Arno


 wiseman antwortete am 04.02.07 (10:39):


Als 1989 allenthalben gejubelt wurde: "Der Kommunismus ist tot!", fragte ich mich als Wessi, wie lange es dauert, bis das wahre Gesicht des Kapitalismus erkannt wird.

Die Globalisierungsgegner scheinen die Islamophobie als durchsichtiges Propagandageschwätz durchschaut zu haben. Vielleicht wird endlich eine neue Generation klüger?

wiseman


 NIL antwortete am 04.02.07 (10:52):

"Als Mensch mit einiger Lebenserfahrung, bedeutet mir ein "inniges, echtes, zu Tätlichkeiten anregendes,, Feindbild" rein gar nix, im Gegenteil."

Hugo 1, das ist lustig, obwohl wir ja das alle haben, grosse Lebenserfahrung, die müsste uns allen melden, dass wir niemand mehr total umstimmen können.
Oder gar belehren wollen über Dinge, die bei anderen keine hohe Priorität m e h r haben, das darf jeder bestimmen.


 Tobias antwortete am 04.02.07 (11:17):

Feindbilder werden aufgebaut, wie man hier lesen kann. Es sind gerade die, die angeblich den Abbauen wollen, aber den Aufbau durch Propagandageschwätz fördern.


 Peter101 antwortete am 04.02.07 (11:18):

Das System ist heilig. ;-)

https://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/creutz/geldsyndrom/kap21.htm

https://www.freitag.de/2006/39/06390503.php

https://www.zeit.de/2003/45/GS-Heusinger

SÜDWESTRUNDFUNK
SWR2 Wissen - Manuskriptdienst

Kostenfaktor Löhne
Aus der Reihe
Eine andere Ökonomie ist möglich (1)

Autor: Winfried Roth
Redaktion: Jürgen von Esenwein
Regie: Carola Preuss
Sendung: Freitag, 23. September 2005, 8.30 Uhr, SWR 2
Archiv-Nr.:

O-Ton Heiner Flassbeck:
Wer sonst nichts weiß, der sagt - jetzt müssen wir mal den Staat zurückdrängen und die Unternehmer ranlassen. Man sagt, der Markt wird die Probleme schon automatisch lösen. Aber es gibt keine Belege dafür, dass der Markt irgend etwas automatisch lösen würde.

Sprecherin:
Auch wenn das bei Marktradikalen einen Aufschrei verursacht: Notwendig ist ein Mehr an Staat in der Wirtschaft. Statt einer Senkung von Löhnen und Unternehmenssteuern, statt weiterer Flexibilisierung und Deregulierung, fordern die Kritiker des herrschenden neoliberalen Kurses eine aktivere Rolle des Staates in der Wirtschaftspolitik. Hans-Peter Bartels in seinem Buch „Victory-Kapitalismus. Wie eine Ideologie uns entmündigt“:

Internet-Tipp: https://www.youtube.com/watch?v=Fe8-gGMP00Y


 hugo1 antwortete am 04.02.07 (11:25):

na klar, NIL wissen wir wann und wo und wie und weshalb und überhaupt es lohnt dass man sich aufregt, echauffiert, entrüstet, aufplustert, erzürnt,,,,
Es sei denn ich will früh morgens meinen zu niedrigen Blutdruck auf Normalzustand aufmöbeln.
Zumindest dafür brauch ich dann einen meiner Lieblingsstreithammel,,*g*

Aber ein echtes Feindbild, neee sowas hab ich nicht, nur öfter mal kopfschütteln, wundern oder nicht mehr wundern.
Es gibt tatsächlich Wichtigeres im Leben als Recht zu haben bei einem zu nichts führendem Streit mit ewig rechthaberischen, alles besserwissen-, und nichtseinsehenwollenden Mitdiskutanten. (und das natürlich beiderseitig so empfindend)

Aber, zugegeben, ich wehre mich auch nicht mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln gegen meine eigene, wie mir scheint, einzig richtige Wahrnehmung im Gegensatz zu Anderen *g*
ohne künstliches Feindbild gäb es kaum Actionfilme, wenig spannende Literatur, kaum interessante politische Streitkultur,,,Wer völlig kritiklos durchs Leben schleicht, ist wohl ein armer Tropf und dürfte willkommenes Opfer der Langeweile werden, ja und welches Forum möchte denn sowas?


 Wolfgang antwortete am 04.02.07 (11:47):

Merkwuerdig... Niemand will ein Feindbild haben. Dabei ist das ST-Forum ein Feindbild-Biotop par excellence - jedem zu empfehlen, der sich fuer den Mechanismus 'Identitaetsfindung per Ausgrenzung' interessiert.

'Tobias' zum Beispiel, das fleischgewordene Vorurteil, einer von vielen aus der Generation 'Jungvolk', der das Feindbild 'Antikommunismus' bzw. 'Kommunisten' (die er sich bastelt, weil sie hier ja nicht vorhanden sind) braucht, wie der Fisch das Wasser.

Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Theorie_der_sozialen_Identität


 Marina antwortete am 04.02.07 (11:50):

"Niemand will ein Feindbild haben. Dabei ist das ST-Forum ein Feindbild-Biotop par excellence."

Wie recht du hast! Sie auch Thema Islam - Islamophobie

Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Islamophobie


 hugo1 antwortete am 04.02.07 (12:17):

na, Wolfgang, obs das tatsächlich gibt, ein echtes Feindbild hier im ST ?
Das wär ja so richtig mit einem Gesicht, einer visuell-, bildlichen Vorstellung verbunden,,,

Nee so sehe ich das nicht. Das muss mich jedoch nicht davon abhalten mich gegen haarsträubende Meinungen zu sträuben und dagegen anzudiskutieren.

Erschießen würde ich deswegen wohl Keinen, dafür sind deren Argumente für mich zu schwach, die keifende, anmachende, Ausdrucksweise noch schwächer. Um so richtig wütend zu werden reichts nicht. Es amüsiert und verleitet eher zum nachhaken um den Spass zu erhalten.

Was mir wirklich auf den Keks geht, sind die Verdrehungen und kopfstehenden Auslegungen allgemein bekannter, für mich völlig unstrittiger Positionen.
z.B. die andauernde Untertützung und Befürwortung der Busch-Aussenpolitik ohne erkennbares Bemerken und Werten der bisherigen Realitäten.

Außerdem hat für mich solch "Geistergesicht" oft auch die Eigenschaft (wie z.B. Deines) -je nach Thema- mal die meinige und mal die gegnerische Meinung einzunehmen.*g*
Warum sollte ich z.B. Dich dann hier als Dauergegner oder Dauerfreund ansehen, nur um einem vorgegebenem "BILD" zu entsprechen?? neee ohne solchem Feindbild gehts doch auch,,*g*


 Wolfgang antwortete am 04.02.07 (13:11):

Du schwaetzt zwar viel, Hugo, und umzingelst Dich gerne selbst und fuehlst Dich offensichtlich wohl in einer Quasselbude, aber klarer wird der Sachverhalt dadurch nicht. Im Gegenteil. Diejenigen, die Feindbilder brauchen wie die Fische das Wasser, wenden sich ja ab von der Wirklichkeit, brauchen eben kein wirkliches Gesicht, sondern eine konstruierte Fratze.

Mit Meinung bzw. Meinungsaeusserung bzw. Diskussion bzw. Ringen um die Wahrheit hat das auch gar nichts zu tun.

Feindbilder sind gang und gaebe. Damit wird im Kleinen wie im Grossen Politik gemacht. Das Feindbild 'Kommunismus' bzw. 'Kommunist' war Jahrzehnte BRD-Staatsdoktrin. Bei der Generation 'Jungvolk', so sie im Westen ihre Sozialisation (also den Grobschliff) bekamen, ist dieses Phaenomen heute noch zu besichtigen. Zuvor war's der 'Jude' Heute ist das aktuelle Feindbild der 'Muslim'.

Solche kollektiven Feindbilder (von interessierter Seite gepowered) sind der Pfeffer und das Salz in der Suppe der Politik. Ganze Kriege wurden damit vorbereitet und legitimiert - damals mittels 'Jude', heute mittels 'Muslim'. Wer politisch durchblicken will, der muss zuvoerderst den Mechanismus 'Identitaetsfindung per Ausgrenzung' studieren. Unterbleibt das, wird derjenige nie verstehen, wie es zu diesem geradezu lemmingehaften Denken und Verhalten in unserer Gesellschaft kommen konnte und immer noch kommt.

Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Theorie_der_sozialen_Identität


 dutchweepee antwortete am 04.02.07 (15:39):

@TOBIAS ...indem du das weltbild und die lebenserfahrung anderer als "propagandageschwätz" abkanzelst, baust du wieder feindbilder auf.

ich zum beispiel begegne dir mit respekt und achtung vor deinen erfahrungen. warum versuchst du´s nichtmal auf die gleiche weise?

ich sitze oft mit menschen unterschidlichster "lebensprinzipien" zusammen und fahre gut damit diese zu akzeptieren, ohne mich selbst zu verbiegen.

wir müssen uns doch nicht immer wieder selbst beweisen, daß wir einzelnen die ultimative lösung für die probleme der gesellschaft haben, aber vielleicht besteht die lösung ja aus einer mischung aller ideen?

.


 schorsch antwortete am 04.02.07 (18:12):

Ich habe keine Feinde - es sei denn eine Krankheit.....


 hugo1 antwortete am 04.02.07 (19:38):

Na, Wolfgang, ob die von Dir vorgeschlagene Lektüre durchschaubar und Richtungsweisend für Tobias und Co ist?

"Auf der einen Seite ist das kollektive Selbst der Minoritätsangehörigen kognitiv akzessibler als der Majoritätsangehörigen während auf der anderen Seite die affektive Reaktion auf die Gruppenmitgliedschaft bei Minoritätsangehörigen negativer ist als bei Majoritätsangehörigen."

Also: einerseits ist das wahrnehmende Gruppenverständnis einer Minderheit zugänglicher als dies bei einer Mehrheit der Fall ist.
Andererseits fühlen sich Mehrheiten moralisch (aber oft grundlos) überlegen.

Passend dazu hat an anderer Stelle Mulde versucht, darauf hinzuweisen das die ehemaligen DDR Bürger nach seiner Meinung auf einige eigene Erfahrungen zurückgreifen können.
Auch das stößt bei unseren hiesigen "Experten" welche keinen einzigen Tag Mitglieder dieser "Gruppe" waren auf Ablehnung, ja sogar auf Widerspruch.

Demnach haben Mulde und Co 50 Jahre lang nur gepennt und dabei hätten Die sich so wunderbar (zumindest die mit TV-Empfangsmöglichkeit West) noch viel besser informieren können.
Sie hatten ja tagtäglich das Schwarze, die Hölle um sich und das Goldene, den Himmel das einzige Wahre und Gute aus der Röhre vor Augen.
Da muss es doch völlig unverständlich sein -für den "vernünftigen", den guten Bundesbürger- das sich diese "Kälber" aus der Minioritätengruppe nicht mal gedanklich von der Strategie ihrer Peinigern loslösen können.
Als hilflose Begründung für dieses anormale Verhalten können dann nur noch Gehirnwäsche, Starrsinn, Realitätsverlust und/oder eigene Schuldanhäufung in Frage kommen.
Welche Logik *g*


 Wolfgang antwortete am 04.02.07 (19:47):

Mit Feindbildern, Hugo, wird in so gut wie allen Gesellschaften und ihren Organisationen gearbeitet. Taeusche ich mich, oder war nicht gerade der ganz gewoehnliche DDR-Alltag durchsetzt mit von oben verordneten Feindbildern?


 navallo antwortete am 04.02.07 (19:54):

Feindbild = (irrationales?) Vorurteil!


 dutchweepee antwortete am 04.02.07 (22:04):

ach WOLFGANG! ...du verstehst es wohl nicht?

die DDR hatte natürlich jede menge feinde und feindbilder, aber müssen das nach 16 jahren auch die feinde von hugo, von mir, oder der gesammtheit aller ehemaligen zonies sein?

begreifst du eigentlich manchmal selbst, was du in deinem hass für nen blödsinn schreibst?

.


 hugo1 antwortete am 04.02.07 (22:38):

nee dutch, so hab ich wolfgangs Beitrag nicht verstanden.
Mit Feindbildern sind wir natürlich -wer will das auch abstreiten- aufgewachsen.
(ich hab übrigens noch eine komplette Sammlung der Hefte "Was und Wie" geerbt, die der zivilen Schulung ähnlich des politischen Auftrags der Broschüren "Wissen und Kämpfen" bei der NVA entsprachen und darin ist wohl lückenlos ein rundes Abbild der Eigensicht der DDR Funktionäre herauslesbar)
Natürlich ist mir auch heute noch klar das die Bundeswehr in Ihrer Ausrichtung nicht gegen die Hauptstadt und die Einwohner von Luxemburg aufgerüstet wurde,,*g*

Das Feindbild Islamischer Fundamentalismus mit starken Abstrichen ok, aber ableitend davon einschließend die gläubigen Menschen dieser Konfession bin ich keinesfalls einverstanden, aber das scheint ja zwischen uns (Wolfgang Dutch und Hugo) auch nicht strittig zu sein.

das ehemalige, etwas diffuse Feinbild Amerika z.B. hat sich in mir zu einem auf die "Buschadministration" fokussierte und mit klarer Kritikaussage verbundenes Bild reduziert.
Ohne das ich ein Freund sonstiger USA Aktivitäten geworden bin. (wenn ich an deren Umweltpolitik, Finanzgebaren, maaßlose außenpolitische Überheblickeit u.ä, denke)
Dagegen ist das ehemalige herausragende "Feinbild Adenauer" bei mir gar mächtig verblasst und zu einer, ja fast zu einer kleinen Lachnummer verkommen.


 BarbaraH antwortete am 04.02.07 (23:49):

Seit einiger Zeit wird von den Bushisten am Feindbild Iran gestrickt. Nach dem Muster der vor dem Angriffskrieg gegen den Irak verbreiteten Lüge angeblich versteckter Massenvernichtungswaffen, werden nun dem Iran Pläne zum Atombombenanschlag auf Israel unterstellt. Letzten Donnerstag warnte Zbigniew Brzezinski, einst Nationaler Sicherheitsberater in der US-Regierung unter Präsident Jimmy Carter, in einer öffentlichen Sitzung des US-Senats davor, dass Bush lediglich noch nach einem Vorwand für einen Angriff auf den Iran sucht:

>>Dies könne folgendermaßen aussehen: "Der Irak erfüllt die Erwartungen nicht, es folgen Vorwürfe an den Iran, dafür verantwortlich zu sein, dann einige Provokationen im Irak oder ein Terroranschlag in den USA, für den der Iran verantwortlich gemacht wird, dann als Höhepunkt eine ‚defensive’ Militäraktion der USA gegen den Iran, der das isolierte Amerika in einen riesigen, tiefen Schlamassel zieht, der schließlich vom Irak über den Iran und Afghanistan bis nach Pakistan reichen könnte."<<

Quelle des Zitats: World Socialist Web Site
Zbigniew Brzezinski lässt politische Bombe platzen
Ehemaliger Nationaler Sicherheitsberater warnt, dass Bush Vorwand für Angriff auf Iran sucht
Von Barry Grey in Washington
3. Februar 2007
aus dem Englischen (2. Februar 2007)
https://www.wsws.org/de/2007/feb2007/brze-f03.shtml

Internet-Tipp: https://www.wsws.org/de/2007/feb2007/brze-f03.shtml


 Marina antwortete am 05.02.07 (09:57):

Na dutch, wieder bekifft irgendwas reingeschlunzt? Wer nicht erkennt, dass beispielsweise der Begriff "Antifaschistischer Schutzwall" (Schutz gegen wen? die Faschisten in der BRD?) von massiven Feindbildern geprägt war, noch in einer Zeit, wo hier bereits lange eine stabile Demokratie aufgebaut war, muss schon unter völligem Realitätsverlust leiden.


 Wolfgang antwortete am 05.02.07 (11:09):

Feindbilder werden in aller Regel begleitet von Freundbildern. Hier im ST-Forum, wo die meisten wohl im Westen und in den 40er, 50er Jahren ihre Sozialisation hatten (also ihren politischen Grobschliff kriegten), ist das gut zu beobachten... Das Klischee vom unmenschlichen, freiheitsunterdrueckenden Russen (Kommunisten) wird begleitet vom Klischee vom spendablen, freiheitliebenden Amerikaner (ich erinnere mich, dass von einigen aus der Generation 'Jungvolk' der Einmarsch der Amerikaner im Irak (sic!) mit Care-Paketen und Kekssuppen gerechtfertigt wurde, die sie in ihren Jugendjahren Amerikanern verdankten).

'Tobias' ist ein anschauliches Beispiel aus der Gott sei Dank aussterbenden Art der sogenannten 'Kalten Krieger', ein Relikt aus der Epoche 'Kalter Krieg'. Er hantiert heute noch mit dem in der BRD jahrzehntelang vorherrschenden offizioesen Feindbild 'Kommunist'. Da es hier im Forum keine wirklichen Kommunisten gibt, bastelt er sich welche. Praktischerweise nimmt er dazu die, die er als Ostler (Kommunisten) verortet. Psychologisch bringt das Vorteile mit sich... Das Herunterdefinieren des konstruierten Feindes, der Fremden (Outgrup), fuehrt zu einem Heraufdefinieren der eigenen Position und der eigenen Leute (Ingroup).

Vor allem Ich-schwache Menschen brauchen Feindbilder. Uebrigens gibt es auch ganze Organisationen, ja ganze Gesellschaften, die von solch einer Ich-Schwaeche im besonderen, gar pathologischen Ausmass befallen sind, Organisationen bzw. Gesellschaften, die dann hauptsaechlich per Feindbild am Leben gehalten werden.

Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Kalter_Krieg


 nasti antwortete am 05.02.07 (11:14):

Ein Feinbild sein ist für mich normal. Kann ich mich das leben anders nicht vorstellen, ist eine Gewöhntheit geworden. Und das in Land, wo ich geboren bin. Als Ungarin zwischen Slowake. Überall brauchen die Menschen ein Feinbild haben, egal ob DE oder andere Ländern, woanders sind die Menschen mehr brutal, aber nicht so Konsequent wie die Deutsche.
In De lebe ich als Ausländerin wie in eine Watte in Vergleich zum mein Heimat. Mein Glück ist das ich visuell unterscheide mich überall nicht von einer Deutsche Frau.
Mit einem provinziellen Erfolg hier lenke ich manchmal die „braunen“ gegen mich, die sind sehr wenige, und einige sind schon in Polizei Revier gelandet wenn ich so an Öffentlichkeit Karikiert und Porträtiert habe, und jede 8 Minuten kassierte ich 15, oder 20 Euro in die Tasche, und das Stunden lang.
Die jugendliche von Antifa mit vorliebe gruppierten sich vor meinem Pavillon und warteten an Aktion mit die braunen, wenn ist wirklich zum Randalieren gekommen, dann kam sofort die Polizei. Haben sich schon oft blutige Szenen abgespielt bei mir, einmal mein Pavilon ist mir Säure übergossen worden, was sorgte in die Zeitung wieder zum mehr Popularität. :O))). Schon 3 Jahre habe ich mit diese mir sehr liebe Tätigkeit aufgehört, bleibe ich in Atelier, wo die Kunden lassen sich nicht einschüchtern, eher suchen mich mit Vorliebe aus.
Die „demokratisch“ denkende Künstler kokketieren mit der Gedanke das Sie frei sind jede nationalistische Gefühle. Und trotzdem können Sie sich nicht verkneifen die Galle spucken lassen. Neue Masche. Sollte ich mein Atelier schon abgeben wegen mein Alter, und für die untalentierte arbeitslose jüngere frei lassen, so können Sie sich mit ICH AG durchzuschlagen.
Es ist ein Kampf um Wurst, Futterneid ist und war angesagt, mir macht das Spaß muss ich auch zugeben, und die Kunden interessiert es überhaupt nicht welche Nationalität ich besetze.
Was ein Mensch lernt in Kindheit profitiert immer davon, mir können keinen Angst jagen.


 BarbaraH antwortete am 05.02.07 (13:41):

Das Feindbild wird weiter aufgebaut:

>>.... längst gibt es viele Parallelen zu der Zeit, als die US-Regierung zum Krieg gegen den Irak drängte: Wie damals dämonisieren die Amerikaner ihre Gegner, ohne eindeutige Beweise für deren Untaten auf den Tisch zu legen<<

Quelle des Zitats: Spiegel-Online vom 05.02.2007
Irak, zum Zweiten
Von Georg Mascolo

>>Unbeirrt hält Präsident Bush am Kollisionskurs gegenüber dem Teheraner Mullah-Regime fest. Während selbst Parteifreunde ihn zum Dialog auffordern, beharrt er auf einem Regimewechsel in Iran und nimmt in Kauf, dass die Geschichte sich zu wiederholen scheint.<<

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,464263,00.html


 dutchweepee antwortete am 05.02.07 (14:45):

@marina ...lies nochmal was ich geschrieben habe. natürlich hatte die DDR jede menge feinde - sogar klassenfeinde *lach*.

aber es ist absoluter blödsinn nun 16 jahre nach dem ende der DDR (das wir zonies selbst herbeigeführt haben), uns diese feindschaft ans bein zu nageln.

es gibt einen grossen unterschied zwischen staatsdoktrin und bürgerdenken. sonst müsste ich meine mutter, meinen vater und die meisten von euch als absolute antisemiten und menschenschlächter bezeichnen, weil ihr im nationalsozialistischen deutschland gelebt habt.

jetzt verstanden?

.


 dutchweepee antwortete am 05.02.07 (14:59):

@marina ...noch etwas zum thema feindbilder und stabile demokratie im westen. auch die BRD hat nicht besonders "freiheitlich" gestartet.

bis 1968 waren in der BRD zum beispiel ALLE zeitungen und zeitschriften aus der DDR verboten. nur durch massive studenten-proteste wurde diese zensur aufgehoben.

gegen mitglieder der KPD und DKP wurden massive berufsverbote ausgesprochen (selbst als busfahrer), während alte nazis und faschistische blutrichter in hohe staatsämter kamen.

also tut bitte nicht immer so, als sei die BRD allzeit der born der freiheitlichen denkungsweise gewesen.

.


 Claude antwortete am 05.02.07 (15:24):

gab es massive Studentenproteste in der DDR für irgend etwas westliches gegen den Willen der DDR-Regierung ?? :-))

Aber es stimmt schon mit den Richtern hat man sich nicht mit Ruhm bedeckt!!!
Gruß Claude


 dutchweepee antwortete am 05.02.07 (15:39):

@claude ...die 68er bewegung schwabbte natürlich auch in den osten. allerdings mit anderer zielrichtung, da es den muff und dünkel westlicher UNIs im arbeiter und bauernstaat nicht gab. ich habs selbst erlebt. jeder professor war mehr ein kumpel, als ne autoritätsperson.

es ging um mehr meinungsfreiheit und vor allem um das zugänglich machen von politischen und wissenschaftlichen quellen. hochburgen waren jena und dresden. dort wurde von der staatsmacht auch hart durchgegriffen.

mein studentenclub "bärenzwinger" in dresden, wurde zum beispiel 1968 komplett verhaftet und dichtgemacht - zu grossen demonstrationen kam es allerdings nie so richtig.

auf die studenten war die DDR-obrigkeit zwar immer besonders stolz (in dresden waren es allein 55.000 studenten zu meiner zeit 1984 bis 1989), aber wir waren den funktionären immer suspekt.

.


 dutchweepee antwortete am 05.02.07 (16:06):

@claude ..ein beispiel:

1988 sollten wir maschinenbau-studenten wieder an der "grossen mai-demonstration" in dresden teilnehmen. das war für uns immer mehr ein übel, als daß wir aus überzeugung mitliefen. jedenfalls standen dann am 1ten mai tatsächlich ca. 90% der fachrichtung verkatert auf dem stellplatz.

aber als plötzlich ein laster vorfuhr und traings-gewehre aus holz abgeladen wurden, die wir bei der demo umhängen sollten, um unsere "verbundenheit und verteidigungsbereitschaft mit dem arbeiter- und bauernstaat" zu verdeutlichen, war der spass vorbei.

von ca. 600 studenten der sektion maschinenbau haben das 590 studenten lautstark abgelehnt. die funktionäre bestanden darauf, also sind wir alle abgezogen und gleich in die clubs zum mai-bock-trinken marschiert.

das hatte einen riesen-aufruhr zur folge und das dekanat dachte tatsächlich darüber nach, die gesammte fachrichtung maschinenbau zu exmatrikulieren. mit so einem blödsinn haben wir uns neben der wissenschaftlichen arbeit rumschlagen müssen.

.


 Marina antwortete am 05.02.07 (16:44):

Nur noch eine kleine Bemerkung, dutch, dann höre ich wieder auf, weil ich keine Lust mehr habe an dem Aneinander-Vorbeischreiben. Lies einfach nochmal, was Wolfgang geschrieben hat(dem du eigentlich zugestimmt hast) und was du darauf geantwortet hast. Und dann kannst du nochmal neu überlegen, ob das wirklich dazu passte und ob du ihn richtig verstanden hast. Ich bin aber nicht sein Sprachrohr, möchte nur ein Missverständnis ausräumen.

Dass es Feindbilder in beiden Systemen gab, ist unumstritten. Die gehören zu jeder Ideologie dazu, sei es Kapitalismus, sei es Kommunismus, sei es alle Begriffe, die mit "ismus" aufhören. Die Ost-West-Feindbilder weiter zu transportieren in die Gegenwart, ist dumm, und dafür haben weder Wolfgang noch ich plädiert. Deshalb habe ich auch keine Lust mehr auf diese Diskussionen, erst recht nicht bei so viel Missverständnissen, bei denen man jeden Satz nochmal erklären muss. Ist mir einfach zu mühsam.


 klaus antwortete am 05.02.07 (16:46):

@dutchweepee,
na schau mal an !! Das kenne ich auch. Wir sollten zur Mai-Demonstratation 1961( also einiges früher ) mit abgelegten Kampfgruppenuniformen , die uns überhaupt nicht passten( sie stammten vom Stahlwerk Brandenburg und hatten zu breite Schultern für "Studentenoberkörper"- aber nicht nur deshalb) demonstrieren. Da uns keine "Alternativen" angeboten wurde, haben wir uns rechtzeitig in die S-Bahn( Potsdam ) verzogen und sind dann in Westberlin ausgestiegen. War ein blöder Einfall, da wir kein Westgeld hatten. Diejenigen, die am Bahnhof Zoo ausgestiegen sind, konnten einige Tage später ihre Photos bei Gesprächen mit der Uni-Leitung betrachten.
Erstaunlicherweise gab es außer den Aussprachen und mehreren "Drohgesprächen" keine weiteren "Maßnahmen" - es waren zu viele.


 dutchweepee antwortete am 05.02.07 (17:03):

@klaus

vielleicht erinnerst du dich noch an den zoniewitz: "erich honecker hat sich den arm gebrochen. er wollte sich auf die jugend stützen."

.


 NIL antwortete am 05.02.07 (17:08):

gähn nach allen Seiten, sorry, das ist unqualifiziert, aber es ist mir zu rückwärtsgewandt.
Aufarbeiten?
So nicht, ausserdem sind sog. Wessis nicht grundsätzlich gegen alle ehemaligen sog. Ossis.


 hugo1 antwortete am 05.02.07 (17:17):

naja claude , was verstehst Du unter massiven Studentenprotesten, so umfangreich wie die der 68 in der BRD war es hier nicht, dazu hatte die Staatsmacht schon längst vorgesorgt.
Aber z.B schon lange vor "dieser Zeit" geschah hier in meine Stadt folgendes.
Hier sollte anstatt der traditionsreichen medizinischen Lehre (Sauerbruch, Löffler,,) eine militärmedizinische Ausbildung Vorrang erhalten.
Dagegen wehrten sich die Studenten der
Ernst-Moritz-Arndt Universität in dem bekanntem
Medizinerstreik schon 1955.
Es kam zu über 200 Festnahmen und es wurden saftige Zuchthausstrafen verhängt. Auch schon vorher wurden bis zu den ersten politischen Auseinandersetzungen 1952/53
15 Studenten verhaftet und zu durchschnittlich 25 Jahren Arbeitslager verurteilt worden

Wenn man bedenkt das der Juni 1953 noch allgegenwärtig war, konnte man daran die Verunsicherung und daraus resultierende überzogene Überreaktion der Regierung festmachen.

Fast alle Medizinstudenten verließen die Stadt gingen an die neu errichteten Medizinischen Akademien in Erfurt, Dresden und Magdeburg. Von den etwa 600 Medizinstudenten verließen ca. 500 die Stadt. 580 Militärstudenten nahmen ihre Plätze ein.
Der Staat hatte sich mit "Macht" durchgesetzt.

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/aLXY8kFrG


 dutchweepee antwortete am 05.02.07 (17:37):

hugo

noch besser (oder bekloppter) war der fehler, den die UNI-leitung in Dresden 1960 veranstaltet hat. dort wurde (auf weisung der russen) die sektion flugzeugbau eingestellt und in "montage und fügetechnik" umgeformt.

natürlich ist die gesammte studentenschaft der flugzeugbauer 1:1 in den westen gegangen - wer verzichtet schon auf seinen abschluss?

.


 Wolfgang antwortete am 05.02.07 (17:52):

Hast recht, Marina. Ich hoer' hier auch auf. Es ist sinnlos, mit irgendeinem gehaltvollen Thema anzufangen. Fuer die meisten ist das ST-Forum ihre Quasselbude, wo sie angeblich selbst erlebte Anekdoetchen zum Besten geben. Besonders aetzend sind fuer mich die aus dem Osten mit ihrer Ostalgie. Sie brauchen offensichtlich das Schwelgen in Vergangenheit. Weisst Du noch? Damals? *schuettel* - Man haette ihnen eine Mini-DDR aufmachen sollen, so etwas wie ein Phantasialand fuer die Nichtangekommenen, mit hundert Meter antifaschistischem Schutzwall und Stasi und NVA-Uniformen und Ostmark und allem drum und dran. Da koennten sie in Ostalgie machen und sich gegenseitig Zonenwitze erzaehlen. *gaehn*

Ich frage mich, wie das Geschwaetz hier auf Nicht-Deutsche wirkt. Ist wohl besser so, dass ich's nicht erfahre. Irgendwie schaeme ich mich fuer meine Landsleute.

Dank jedenfalls an Lielo fuer den Versuch einer Diskussion. Und Tschuess!


 hugo1 antwortete am 05.02.07 (18:01):

oh, dutch das wußte ich noch nicht,,,
Mir ist jedoch das unverständliche Durcheinander mit der Planung wegen der "Sozialistischen Integration" noch im Gedächtnis.

Niemand hier hatte so richtig geschnallt warum wir den dresdner Flugzeugbau aufgeben mussten, den Ungern den Bussebau überliessen, den Rumänen die Radiomontage, den Tschechen die Turbinen und wir auf Schiffbau reduziert wurden usw.
Und aus heutiger Sicht war das natürlich ein Unding. Erfahrungen gingen verloren, Wissen wurde untergebuttert, Qualität verschenkt.
Aber was taten die damaligen -in Sachen Betriebs-, und Staatswirtschaft unbedarften- kleinen Führungen nicht alles im Namen und Auftrag der Großen, moskauer RGW-Führung. *g*

ps die politische Grund-Idee, z,B, die Rumänen
vorwärtszubringen, zu industrialisieren usw. deren Niveau anzuheben war schon nicht das Verrückteste, aber unter den damaligen Gegebenheiten und Bedingungen ( der eiserne Vorhang, die mangelhafte Wettbewerbsfähigkeit usw.,) banden wir uns gegenseitig immer mehr Klötzer ans Bein. *g*


 dutchweepee antwortete am 05.02.07 (18:02):

tschuess WOLFGANG. ich frage mich nur, wie ihr die ossies verstehen wollt, wenn ihr nicht zuhören könnt? hier geht es nicht um gelaber in einer quasselbude, sondern um gelebte geschichte.

wir ossies müssen uns hier nicht verteidigen, da wir nichts falsch gemacht haben. wir haben unsere anekdoten, die ein teil der zeitgeschichte sind. als wir die nase voll hatten, haben wir das regime zum teufel gejagt.

wenn du nicht zuhören willst, wirst du auch den unterschied nicht begreifen.

.


 hugo1 antwortete am 05.02.07 (18:08):

hallo und tschüss Wolfgang, warst ne echte Bereicherung.
Viel Spass noch mit Deinem neuen ätzendem ostalgischem Feindbild.
Ich bin mir sicher, wir treffen uns immer wieder mal auf unterschiedlichsten Feldern in gegenläufigen aber auch plangleichen Positionen. *g*


 Wolfgang antwortete am 05.02.07 (18:18):

Ein letztes Mal noch, weil's doch arg peinlich wird... Ich bitte Karl, ein Ostalgie-Forum aufzumachen. Da koennen sich alle Ostalgiker treffen und ueber 'damals' reden und sich gegenseitig Zonenwitze erzaehlen. Eintritt natuerlich nur mit Ostlernachweis. ;-)


 dutchweepee antwortete am 05.02.07 (18:20):

@hugo

auch wenns nur ne anekdote am rande der geschichte ist - die professoren der ehemaligen sektion flugzeugbau blieben natürlich flugzeugbauer. ich habe die fachrichtung "montage- und fügetechnik" studiert und beinahe alle forschungsthemen drehten sich nachwievor um aspekte des flugzeugbaus.

wir haben klebetechniken entwickelt, die als patente an boeing verkauft wurden, dural (flugzeugwerkstoff nr. 1) im stoss-schweiss-verfahren zu den unmöglichsten formen verbunden (an japan verkauft) und mittels CAD stabilisierungsformen für tragflächen entwickelt, die heute beim jäger 90 eingesetzt werden.

es war nur schade, daß die DDR keine flugzeuge mehr bauen durfte. gewerkelt haben wir immer irgendwie als flugzeugbauer an diesem fachbereich. ....und wir waren stolz drauf und nicht schlecht. mein betreuender hochschullehrer war zum beispiel ein jahr als gastdozent am MIT.

.


 dutchweepee antwortete am 05.02.07 (18:22):

@wolfgang ...jetzt wirst du peinlich - willst du ein zonie-ghetto einrichten? nur zu!


 seewolf antwortete am 05.02.07 (18:34):

Offenbar will hier einer "Maul"-Körbe verordnen!

:-)


 Marina antwortete am 05.02.07 (19:24):

Wirklich schade, dass ein so interessantes Thema (Feindbilder) in ostalgischem Geschwafel untergeht. Zumal ich just darüber gerade Vorlesungen gehört habe und durchaus etwas mehr dazu hätte schreiben können, wenn mal wieder nicht so viel abweichende Banalitäten und (gewollte?) Missverständnisse dazwischen gekommen wären.
Na ja, so ist es halt. Dann macht mal schön weiter.


 dutchweepee antwortete am 05.02.07 (19:32):

@marina -- wie oft verabschiedest du dich denn noch - willst du dein leiden herauszögern? sag doch einfach was du sagen möchtest - wir reden gerne mit dir.


 Claude antwortete am 05.02.07 (19:32):

Ich weigere mich weiter über einen nicht mehr vorhandenen Staat zu reden !!!!
Freundlicher Gruß Claude


 hugo1 antwortete am 05.02.07 (19:49):

Waas Claude, ?? tatsächlich?
Na das werden Dir aber die "alten Historiker" sehr übel nehmen.
Kein Wort mehr über die alten Griechen, die Römer, die vielen, vielen Staaten der Vergangenheit,,?
das kannste uns doch nicht antun, wo wir doch soooo sehr am Alten und an alten Vorurteilen hängen,,*g*

und, Marina geht dieses ewige ostalgische Geschwafel ach auf den Sa,,ach nee geht ja nicht und dabei liegt mir schon wieder was darüber auf der Zunge,,Ostalgieee,, ich könnt schon wieder darüber schwafeln,

nun werden tatsächlich sogar die Feindbilder übertüncht. das hat wohl auch was,, Bei Wikipeda kann man seitenlang darüber nachlesen, aber das ist mir zu langweilig.

Ohne Feindbild gehts tatsächlich nicht, aber knallhart muss es sein und die Diskussion darüber noch härter, sonnst : siehe oben. *g*


 Mulde antwortete am 05.02.07 (20:04):

Staune Staune!
müssen wir ex ossi's nun nach 17 jahren immer noch oder schon wieder als das Feindbild Bundesdutscher "Einbildung" sein?
Zumindest erweckt es bei einigen Diskutanten den Eindruck-
Sonst hätter sich ja irgend jemand von diesen Versuchen
energisch distanziert!
Meinst Du , Wolfgang nicht auch, das da was in einigen
Köpfen mehr als stinkt?


 dutchweepee antwortete am 05.02.07 (20:25):

@claude

ich kann dich gut verstehen - ich würde auch nicht mehr über die DDR reden, wenn ich nicht ständig - BEI JEDER MEINUNGSÄUSSERUNG - von deinen landsmännern durch meine DDR-sozialisation degradiert würde.

das wird auch die nächsten 50 jahre so bleiben. solange lebt keiner von euch, aber hört euch wenigstens unsere "geschichtchen" an, daß ihr westdeutschen einen hauch der armen zonie-metalität versteht.

.


 seewolf antwortete am 05.02.07 (21:29):

Nun - ich schlage zwecks "Völkerverständigung" ein für alle tragfähiges gemeinsames neues Feindbild vor (es ist nicht wirklich neu): den Neuro, äh Teuro - oh verdammt, jetzt aber richtig: Euro.

:-)


 lielo antwortete am 05.02.07 (21:45):

Ich frage mich, wo führen uns die hemmungslos gepflegten Feindbilder hin? Horst Eberhard Richter hällt diese für neurotisch pubertär. Wer nicht mit sich im reinen ist, braucht einen Feind, den er besiegen muss. In der alten Bundesrepublick wurden Menschen, die nicht brav nachplapperten ->wir hier im Westen sind die Besseren, mit Berufsverbot verfolgt. Es ist so armselig, dass der Westen, der sich als Sieger des kalten Krieges sieht, gleich einen neuen Feind suchte und fand. Titelseite im Winterthurer Landboten heute : " 1000 Tote" in einer Woche in Bagdad . Dies gehört zu "OPERATION ENDURING FREEDOM". Wieviele traurige Geschichten erzählen uns diese Nachrichten! Auch hier im Seniorentreff geht es um Angriff und Verteidigung, um Sieg und Niederlage. Gibt es keine andere Form ein Gespräch zu führen?


 Claude antwortete am 05.02.07 (22:19):

Lache Hugo!!!!!!

Dein Vergleich hinkt ein wenig, ob man wie Griechen und andere ein Brunnen der menschlischen Geschichte war oder nur vierzig Jahre lang ein Pickel am Arsch der Geschichte ist doch ein Unterschied. :-))


Sicher rede ich noch über die DDR nur mit euch nicht mehr,das war das letzte mal das ich dir diesbezüglich zu diesem speziellen Thema geantwortet habe !!!
Gruß Claude


 Carlos1 antwortete am 05.02.07 (22:29):

Es ist immer leichter jemand anderen zu beschimpfen und herabzusetzen, ihn zu bespötteln und "fertig" zu machen. Dabei kommt das Verstehen zu kurz. Verstehen heißt immer, dass man in der Lage ist, bei dem anderen zu stehen, an seiner Stelle zu stehen, indem man sich in ihn hineinversetzt. Das ist anstregender als mit einem Feindbild vor Augen zu polemisieren. Polemisieren kann man nur mit einem Feindbild. Dann muss man es sogar. Heraus kommt dabei nichts als Gezänk und Enttäuschung.

Es gibt hier Beiträge, die ich erwähnenswert finde. Hugo und Dutch haben sehr eindringlich gezeigt, mit welchen Mängeln die Staatswirtschaft der DDR behaftet war. Auf Geheiß des Großen Bruders in Moskau musste dei Flugzeugproduktion in Dresden ein gestellt werden. Die Forschung wurde anders "umstrukturiert", mit fatalen Folgen. Fachkräfte wanderten ab. Von dem wirtschaftlcihen Schaden nicht zu reden

"Niemand hier hatte so richtig geschnallt warum wir den dresdner Flugzeugbau aufgeben mussten, den Ungarn den Bussebau überliessen, den Rumänen die Radiomontage, den Tschechen die Turbinen und wir auf Schiffbau reduziert wurden usw.
Und aus heutiger Sicht war das natürlich ein Unding. Erfahrungen gingen verloren, Wissen wurde untergebuttert, Qualität verschenkt.
Aber was taten die damaligen -in Sachen Betriebs-, und Staatswirtschaft unbedarften- kleinen Führungen nicht alles im Namen und Auftrag der Großen, moskauer RGW-Führung. *g*"

Wir hatten das sehr wohl registriert damals und uns gewundert. Es war ein "Unding" und was für eines! Es schadete der DDR und ihrer Wirtschaft. Im Kalten Krieg ist das, was den politschen Gegner schwächt eine Stärkung der eigenen Position. So sahen wir das. Gleichzeitig taten uns die Menschen Leid. Ich erinnere mich an die Nachrichten damals. Die DDR war dabei ein eigenes Verkehrsflugzeug zu entwickeln. Im fortgeschrittenen Stadium wurde dies Unternehmen abgebrochen.

Es hat nichts mit Feindschaft zu tun, wenn ich diese Zentralverwaltungswirtschaft als schlecht und nachteilig bezeichne für die DDR. Sie funktioniert nicht gut, da sie Ressourcen fehlleitet und verschwendet. Gleichwohl muss ich hinzufügen, dass die wirtschaftlichen Leistungen der DDR bei Lichte betrachtet - und das heißt unter Berücksichtigung der Ausgangslage von 1945 (Reparationen, Kriegsschäden, Entnahmen durch die Besatzungsmacht, Demontagen, fehlende Infrastruktur infolge Trennung von gewschsenen Bindungen mit dem westlichen Teil) gewaltig sind. Die DDR hat es geschafft, im Ostblock den höchsten Lebensstandard zu erreichen. Das ist ein Leistung, die an das sog. Wirtschaftswunder heranreicht. Vergessen wir nicht die Ausgangslage und die Bedingungen, unter denen dies geleistet wurde. Ich war immer dieser Meinung, auch wenn ich die erheblichen Versorgungsmängel in der DDR nicht verschweigen will.

Bitte jetzt nicht gleich ein andres Fass aufmachen und fragen, warum das System zusammenbrach. Es geht um "Feindbilder."

C.


 Carlos1 antwortete am 05.02.07 (22:33):

Lielo: "Ich frage mich, wo führen uns die hemmungslos gepflegten Feindbilder hin? Horst Eberhard Richter hällt diese für neurotisch pubertär. Wer nicht mit sich im reinen ist, braucht einen Feind, den er besiegen muss."

Meine volle Zustimmung zu deinem Beitrag.
C.


 hugo1 antwortete am 05.02.07 (23:02):

danke carlos, Du hast hier aus meiner Sicht vieles richtiggestellt und klar ausgedrückt.

Das darf aber, aus der Sicht Desjenigen der die andere Version der Rückschau auf die DDR-Vergangenheit vertritt, nicht so stehen bleiben und muss Ihn zum Widerspruch reizen.

Also, ausgehend davon, das in der "Ehemaligen" nichts funktionierte, alles in Grund und Boden gewirtschaftet wurde, mit einer maroden Karre in den Dreck gefahren wurde, vergammelte und verrottete, ein riesen Schuldenberg aufgetürmt wurde,,,
so der O-Ton hier im ST.

,,,dürften Deine Worte auf relativ große Empörung treffen da Du ein gemäßigtes, fast schon verzerrtes, Feindbild hier aufhängst. *g*


 dutchweepee antwortete am 06.02.07 (01:09):

da gibt es nichts zu grinsen HUGO - auch wenn CARLOS versucht uns ex-DDRlern ein gewisses maß an achtung zu zu billigen, so bleiben wir für die meisten altbundesdeutschen doch ein "pickel am arsch der geschichte".

das ist gut so und ich hoffe, daß er noch lange juckt.

mit dieser verachtung erreicht man nur das gegenteil. ich wollte die DDR hinter mir lassen und bin sogar aus deutschland weggezogen, aber ich lasse nicht meine vergangenheit von BILDzeitungsbürgern in den dreck ziehen. wir zonies hatten mit viel witz und können unser leben improvisiert und uns behaglich eingerichtet, bis uns der kragen geplatzt ist.

meine meinung: die DDR war eine gute idee, die von dummen, paranoischen funktionären versaut wurde.

.


 eko antwortete am 06.02.07 (06:09):

"Also, ausgehend davon, das in der "Ehemaligen" nichts funktionierte, alles in Grund und Boden gewirtschaftet wurde, mit einer maroden Karre in den Dreck gefahren wurde, vergammelte und verrottete, ein riesen Schuldenberg aufgetürmt wurde,,,
so der O-Ton hier im ST.

"......so bleiben wir für die meisten altbundesdeutschen doch ein "pickel am arsch der geschichte".

...................................

Man kann Feindbilder auch künstlich aufbauen, um sich genüßlich daran zu reiben und um die Sache am Kochen zu halten. Aber.......

......kein mit Vernunft begabter "Altbundesdeutscher" wird jemals ernsthaft solche Parolen in die Welt setzen.

Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass manche "Neubundesdeutschen" es ganz gerne hätten, dass wir, die "Altbundesdeutschen", es so sehen, wie oben beschrieben, damit sie, die "Neubundesdeutschen", sich hinter diesem Feindbild verschanzen können, um dann loszulegen.

Was, bitteschön, sollte denn ein "Altbundesdeutscher" für einen Grund in solchen Auffassungen, wie oben zitiert, sehen?
Was hätte er denn davon?

Uns wurde nie das Bild vom "Klassenfeind" eingehämmert. Von offizieller Seite schon mal gleich gar nicht. Und da die Medien in "Altbundesdeutschland" nie gleichgeschaltet waren und schreiben konnten, was sie wollten, wurde halt auch so mancher Mist verzapft.

Ich würde ja gerne hier meinem Verständnis für die "Neubundesdeutschen" Ausdruck verleihen, aber ich habe keine Lust dazu, mir dann wieder sagen zu lassen, dass ich von den wahren Zuständen in der DDR ja sowieso keinerlei Ahnung hätte und besser still zu sein habe.

Damit wird ja jegliche sachliche und ernsthafte Diskussion von Anfang an abgewürgt, denn man will sich ja sein Feindbild nicht nehmen lassen.

Allerdings werden wir auf diese Art und Weise nie dazu kommen, das zu realisieren, was man unter e i n e m Volk verstehen sollte.


 Claude antwortete am 06.02.07 (09:23):

Aber Dutchweepee, deine persönlichen Leistungen werden von mir mit keiner Silbe herabgewürdigt, der Witz und die Geschicklichkeit mit der das Leben gemeistert wurde auch nicht, nicht im Geringsten!! Nur die politischen Verhältnisse die dazu führten sind verwerflich und können nicht gut geredet werden. Die DDR war (Gott sei Dank war) eine rote Diktatur in der Menschen gequält und getötet wurden, Punkt. Eine Menge Leute die dort und davon recht gut lebten haben wieder eine große Klappe und denen widerspreche ich auf das entschiedenste!!! SIE WAR EIN PICKEL AM ARSCH DER GESCHICHTE , bestimmt nicht weniger. Aber bitte seid beleidigt wenn ihr wollt, einer Diktatur gegenüber gibt es kein wohlfeiles Gefälligkeitsgerede!!!.
Freundlicher Gruß Claude


 hugo1 antwortete am 06.02.07 (10:11):

Eko, Eko, Eko,,,der von mir eingesetzte und von Dir angezweifelte Satz "Also, ausgehend davon, das in der "Ehemaligen" nichts funktionierte,,,"
Den nach Deiner Meinung: ..kein mit Vernunft begabter "Altbundesdeutscher" jemals ernsthaft in die Welt setzen würde,,,
Ich muss es so offen sagen, so leid mir das tut,,,stammt Wort für Wort aus Beiträgen hier bestens bekannter Altbundesdeutscher Forumsteilnehmer und stellt nur den schwachen und geschönten Abklatsch, viel schlimmerer "Anschuldigungen" dar.
Und wenn ich mich recht erinnere, warst Du einer der sich mit solchen Aussagen mindestens solidarisierte,,*g*

ich wünschte, wir Alle hätten keine schlimmeren Feindbilder als Dich und Du kein furchbareres als Mich. Dann wärs zwar etwas konfus, etwas kopfschüttelig, (etwas, naja, aha, hmm soso ??) aber man könnte damit leben, was wir ja tagtäglich hier beweisen. *g*

Ja und was der Claude mal wieder von sich gibt, kommt bei mir ungefähr so an:
Die DDR war eine rote Diktatur in der Menschen gequält und getötet wurden. Davon lebten eine Menge Leute recht gut und diese haben wieder eine große Klappe und gehen hier im ST ein und aus und er muß denen auf das entschiedenste widersprechen!!
oder wo trifft sich Claude mit solchen Verbrechern und widerspricht Ihnen??


 Mulde antwortete am 06.02.07 (10:23):

Claude@
Du streitest dem Dutsch seine persönlichen Leistungen nicht ab.
Zugleich aber veruteilst Du aber, die politischen Verhaltnisse!
Dem dutsch und zig tausenden war aber das nur möglich weil die politischen Verhältnisse nun mal so waren.
Zählen gute möglichkeiten für Jedernman - die rechte der Frau- das Recht auf Arbeit (hier mit allen Dunkelziffern)
die soziale Absicherung - die Bildung u.u, nicht auch zu den politischen Verhältnissen?
Das sind menschliche Grundrechte und damit zählt deren einhaltung zu den politischen Verhältnissen!
Man kann eines nicht vom anderen trennen- ohne zugeben zu müssen,das man eigentlich sehr wenig Kenntnisse über gesellchaftliche Zusammenhänge hat!
Vesuch doch mal ohne gleich in die Routine von Zwang und usw zu geraten darüber reden was die Schwachpunkte im oben
genannten gewesen sind - was da so gefährlich war das jeder
der lernen wollte (betonung liegt auf wollte) auch die möglloh erhielt und oh Schreck ohne über unmässige eigene Kosten.
Erlär doch mal bitte was war an dem politischen Ziel so verkehrt wenn eine Frau abtreiben wollte, das auch mit Hilfe
der Ärzte durfte!
dennoch blieb die Geburtenrate hoch!
Das kann man unendlich forsetzen!
Niemand bestreitet doch die unfähigkeit bestimmter Funktionäre im Wirtschaftssysthem, niemand bestreitet die Mangelwirtschaft!
Wertet doch mal das tägliche Leben eines DDR Bürgers aus
Wie hat er gelebt ,geliebt , gelacht!
Wie ist er dennoch zu einem Facharbeiter - Familienvater geworden!
Wiso baut man heute bestimmte Strukturen im Gesundheitswesn
zwar unter neuem Namen aber nach der Grundidee der DDR wieder auf!
Nehmt nicht die Keule der Westlichen lebensart als Mass aller Dinge bemüht euch doch darüber zu reden wenn ihr in
deren Verhältnissen gelebt hättet und wie hättet ihr im täglichen Leben , das alle s bewältigt !
Komm aber bitte nicht mit solchen Floskeln , da hätte ich mir den S............... genommen - das währe nur ein Zeichen der eigenen Unwissenheit!
Claude!
Man kann Gesellschaftliche Zwänge nicht Isoliert von
einander getrennt betrachten , man kann nur sie im Zusammenhang behandeln.
Das aber Claude würde Dir heute jeder Student der politischen Wisseschaften im 1.Studienjahr erklären können!
Versuch das mal alles die zeitlichen Verhältnisse in beiden
deutschen Staaten zu vergleichen - und lass die damaligen
"Feindbilder zur Sofffjet Zone " nicht ausser acht!

Irgendwie kommt der Verdacht auf die Einheit Deutschlands
ist in manchen Köpfen nur noch ein schmerzhafter Muskelkater
von dem vielen neuen was nun mit bedacht werden muß, wo man
doch das im eigenen Denkschema noch nie berücksichtigt hatte!
Alles andere ist doch nur Stammtisch gequatsche ohne politischen Nährwert!


 dmz antwortete am 06.02.07 (12:01):

Ich finde die Schilderungen aus dem DDR-Alltag sehr aufschlussreich,
weil sie in keinem Geschichtsbuch zur Geltung kommen.
Sie beziehen sich bisweilen zwar nicht direkt auf das Thema,
aber haben Bezug darauf,
wenn ich sie im Hinblick auf den Begriff 'Feindbild' philosophisch hinterfrage u deute.
Also weiter so, werte Landsleute mit ehem DDR-Erfahrung;
ich schaetze Eure Informationen aus dem damaligen Alltagsleben sehr.
Andererseits bin ich gewohnt, dass die mit dem Verlauf des Thread Unzufriedenen
sich nicht leicht tun mit dem dialektischen Denken.
MfG/dmz.


 hugo1 antwortete am 06.02.07 (12:37):

naja dmz es geht ja auch darum zu begreifen, das es verständlich ist, das heutzutage noch nicht alle Deutschen in Sachen Denken gleichgeschaltet sind.

Diese 45 Jahre unterschiedlicher Erfahrungen, Erlebnisse Umfelder haben Spuren hinterlassen. Mal mehr, mal weniger, je nachdem man involviert und in das jeweilige System eingebunden war.

So gibts also Exossis, die konnten recht gut alles hinter sich lassen, weil sie keinen engeren Bezug zu ihrem damaligem Staat aufgebaut, ja vielleicht sogar überdrüssig waren und/oder sich mit Ihm angelegt hatten.

Andere sind besser mit Ihm klar gekommen und haben somit keinen Grund ihn nun voller Abscheu in Grund und Boden zu stampfen.

Das hier viele DDR-Facetten besonders hervorgehoben werden liegt (meiner Meinung nach) auch darin, das einige Nichtkenner der Materie, sich die besonderen Kritikpunkte heraussuchen und ständig darauf herumreiten.
Somit kommt der weniger oder unkritische Teil zu kurz, die Tatsachen sind durch Verallgemeinerungen z.T. auf den Kopf gestellt und das erheischt natürlich Widerspruch bei den Angesprochenen.
So kommen hier Leute in die Situation, die DDR -noch schlimmer- das Regime zu verteidigen, nur um der Wahrheit die Ehre zu geben, ohne das sie im entferntesten größte Nutzniesser oder gar dessen Verantwortliche waren.

Die meisten Ossis sind heilfroh, daß sie diese geregelte Mangelwirtschaft, Gängelei und Gesinnungsschnüffelei los sind, aber sie sind nicht bereit sich dieser Neuen Gängelei (denken und sagen zu sollen was einige Wessis ihnen vorschreiben wollen) kommentarlos zu fügen. *g+


 dutchweepee antwortete am 06.02.07 (16:19):

@dmz

deine einstellung ist richtig - man kann nicht alles aus geschichtsbüchern lernen. ich wurde von schule und elternhaus absolut antifaschistisch erzogen - aber über das leben der menschen im dritten reich erfuhr ich beinahe garnichts.

als ich 1981 als offizier auf zeit der raketentruppen gemustert wurde, musste ich auch den lebenslauf der eltern abgeben. ich war total schockiert, als ich so erfuhr, daß meine mutter von 1938 bis 1945 mitglied der NSDAP war.

wir haben zu hause nie über diese zeit gesprochen und ich habe mir auch nie gedanken darüber gemacht, daß man sich als "bürger" irgendwie auch mit einem regime arrangieren muss, dabei steckte ich als DDR-bürger mittendrin in dieser problematik. aber auch das hab ich erst weit nach 1989 begriffen.

.


 seewolf antwortete am 06.02.07 (16:46):

Hm ... dutch:

Waren die Erfahrungen der Menschen aus der Zeit des Kaiserreichs wirklich von Nutzen in der neuen Weimarer Republik? Oder haben sie nicht eher Verdruß AN der neuen Gegenwart hervorgerufen - mit den bekannten Folgen?

Weiter: Erfahrungen aus der Weimarer Republik - Erfahrungen aus dem Dritten Reich - Erfahrungen aus der jungen BRD und: der jungen DDR?

Sind nicht immer die Nostalgiker die Bremsen an der Gegenwart und Zukunft gewesen?

Muß man nicht heute viel mehr an eine europäisch integrierte Regionen-Union denken als an "früher"?


 Claude antwortete am 06.02.07 (17:11):

Seewolf schrieb,
Muß man nicht heute viel mehr an eine europäisch integrierte Regionen-Union denken als an "früher"?

Ganz eindeutig ist das so, dass sollte man!


Dutchweepee schrieb,
daß meine mutter von 1938 bis 1945 mitglied der NSDAP war.
Das kannst du doch der Frau nicht zum Vorwurf machen, das waren viele.
Ich denke sie hat ihre Meinung dann revidiert und darauf kommt es an, auch heute wieder, unter anderen Vorzeichen.
Gruß Claude


 dutchweepee antwortete am 06.02.07 (17:19):

@claude - ich habs meiner mutter auch nie vorgeworfen, aber es war ein ziemlich kalter schlag für mich, daß meine eltern gewissermaßen auch eine nazi-vergangenheit haben und ich es auf einem stück papier erfahren habe. ich hatte selbst nie über ihr leben damals nachgedacht.

umso wichtiger ist es, daß jeder selbst für sich herausfindet, wo seine wurzeln liegen und wie er das geworden ist, was er ist. meine eltern sind durch ihre erfahrungen antifaschisten geworden - und zwar radikal.

ich bin durch meine erfahrungen hellhörig gegen zuviel staatsmacht und überwachung. wenn ich zum beispiel höre/lese, daß schäuble flächendeckend private PCs ausspionieren möchte und dazu frech grinsend von gesetzesänderungen schwafelt, werde ich wütend.

.


 Claude antwortete am 06.02.07 (17:24):

Dutchweepee,
da bin ich voll und ganz deiner Meinung ohne Abstrich, mißtrauisch zu sein ist geradezu eine Pflicht und Einsicht!! Lache.
Gruß Claude


 gerald antwortete am 06.02.07 (20:47):

@ dutchweepee

Da hattest Du ja damals mächtig schwein gehabt, mit dieser vita noch OaZ zu werden... :-)
Üblicherweise musste der, der sich für eine OaZ-Laufbahn bewarb, politisch einwandfrei im Sinne des Sozialismus sein, und dies ebenso in bezug auf seine soziale Herkunft.
Natürlich kann niemand etwas für die Jugensünden seiner Eltern, und wie Du schon richtig bemerkt hattest, man reift während seines Lebens und verändert sich. Und der erlangte Erkenntnisgewinn lässt einem selbst gelegentlich vor einigen "Taten" in der Vergangenheit erschaudern.


 schorsch antwortete am 07.02.07 (09:54):

Wer miterlebt hat, wie Menschen, die sich nicht dem System beugten/anschlossen, geplagt wurden, der kann nur den wenigsten von ihnen einen Vorwurf machen, sich nicht gewehrt zu haben bis zum bitteren Ende - nämlich bis die Kinder verhungerten.....


 mart antwortete am 08.02.07 (12:50):

<<"Der Zionismus herrscht in Prag"

überschrieb das Neue Deutschland 1968 einen Artikel über die Ereignisse des Prager Frühlings und ließ damit ein Feindbild erkennen, das die DDR zeit ihres Bestehens gepflegt hat: den Zionismus<<

Nun, ich denke meine Nachfrage was unter versch. Schlagworten verstanden wird, - in einen anderen Thread fragte ich nach was unter Faschismus und Antifaschismus von denen verstanden wird, die diese Wörter verwenden - , ist sehr wichtig -, und die Ursache der hier an vielen Stellen so heftig geführten Wortgefechte liegen sehr oft darin, daß Begriffe nicht ordentlich definiert werden, sondern es als selbstverständlich angesehen wird, jeder würde dasselbe darunter verstehen.

Bezüglich "Faschismus" und "Antifaschismus" habe ich mich informiert, und Hugo, es ist wirklich nicht Haß, daß ich das bisher nicht gewußt habe, nur unzureichende politische Belehrung.

Danach hat Georgi Dimitroff auf dem Plenum der Kommunistischen Internationale auf dem VII. Weltkongress 1935)seine offensichtlich in allen kommunistischen Ländern als zutreffend angesehene Beschreibung gegeben, die den Faschismus bezeichnet als:

„die offene terroristische Diktatur der reaktionärsten, am meisten chauvinistischen, am meisten imperialistischen Elemente des Finanzkapitals“. Wenn daher im Verständnis von „Antifaschisten“ die Wurzeln des Faschismus letztendlich nur innerhalb einer anarchistischen oder kommunistischen Gesellschaft aufgehoben werden kann und da die kommunistische DDR d i e s e n "Antifaschismus" zur Staatsdoktrin und damit d i e s e n Faschismus zum Feindbild erhob, dann sind für mich eine Menge "Aneinandervorbeireden" erklärbar, und die DDR war nach dieser Definition tatsächlich der einzige „Antifaschistische Staat“ in Europa.

Nur leider, ich habe einen anderen Faschismusbegriff.
Aber mir wird auch jetzt klar, warum derartig viele Feindschlagworte herumschwirren, mit denen ich wenig anfangen kann, nicht nur deshalb, weil ich mit Schlagworten überhaupt wenig anfangen kann.

So konnte die SED also folgende seltsame Lehren aus einem Schauprozeß in Prag um das „Verschwörerzentrum Slansky“ ziehen (Anfang der 50 er Jahre)

„Unter jüdisch-nationalistischer Flagge segelnd, getarnt als zionistische Organisation und als Diplomaten der amerikanischen Vasallenregierung Israels, verrichteten die-
se amerikanischen Agenten ihr Handwerk. Aus dem im Prager Prozeß enthüllten Morgenthau-Acheson-Plan` geht eindeutig hervor, daß der amerikanische Imperialismus über den Staat Israel seine Spionage - und Diversantentätigkeit mit Hilfe zionistischer Organisationen in den volksdemokratischen Ländern organisiert und durchführt.“

Wenn das keine Ansammlung von Feindbildern ist! Und das „Schöne“ daran ist, dass damit vom eigenen – nicht demokratischen – Ansatz abgelenkt werden kann, nötige Freiheitseinschränkungen legitimiert werden können und von der Bevölkerung akzeptiert werden müssen – denn wer möchte Zweifel an seiner aufrechten Gesinnung erwecken.

Der angeblicher "Leiter eines staatsfeindlichen Verschwörungszentrums" wurde zum Tode verurteilt und mit zehn weiteren Mitangeklagten hingerichtet. Die Asche der Hingerichteten wurde dem Streusplit im Winterdienst beigemischt und auf einer Straße bei Prag verteilt. 1963 wurde er juristisch rehabilitiert, 1968 auch von der Partei.

Feindbilder also bis zum Streusplit.

Es dürfte allerdings der menschlichen Denkweise entsprechen, daß die Feindbilder der anderen sehr deutlich, die eigenen allerdings sehr viel schwieriger und nur mit viel Selbstreflexion erkannt werden können.


 lielo antwortete am 08.02.07 (14:29):

Gelesen in der Weltwoche, von Henry M. Broder:
Die Deutschen sind das antiamerikanischste Volk in Europa. Umfrage 88% der Deutschen missbiligen den Irak-Krieg, 89% verurteilen wie die USA in Guantanamo mit den Gefangenen umgehen, 84% kritisieren die globale Erwärmung, 74% kritisieren wie Israel mit den Hisbollah verfährt.
für den Schreiber bedeutet dass, Zitat: Die Deutschen sich von ihrem Hass auf die USA von niemanden übertreffen lassen. Wie sähe es auf der Welt aus, wenn die Deutschen die Verantwortung über den Irak, Nordkorea, die Hisbollah, den Nahen Osten übernehmen. Dieser Gedanke wäre für Henryk Broder zutiefst schrecklich. Die Erklärung für diese Haltung der Deutschen ist die späte Rache für Nürnberg.
Wer ist dieser Autor mit seinem klaren Feindbild?


 klaus antwortete am 08.02.07 (14:43):

@mart,
ein sehr interessanter Beitrag zu diesem Thema - FEINDBILD.
Ich habe das inzwischen die alten Zeitungsberichte nachgelesen und muss gestehen, dass ich als Kind bzw. Jugendlicher in der DDR bei der Zeitungslektüre diese Begriffe nicht richtig einordnen konnte.
Wir haben als Oberschüler( "DDR-Gymnasiasten") zwar gegen den sowjet. Einmarsch in Ungarn(1956) protestiert(Schweigeminute während des Unterrichts - mit Folgen) und später als Erwachsene gegen den Einmarsch in die CSSR, haben aber wohl in den seltensten Fällen das staatlich angeordnete Feindbild richtig eingeordnet.
Man wurde ja auch durch einen Vulkan von Parolen regelrecht erschlagen, was zur Abstinenz bei der Aufnahme von Medienberichten führte.


 lielo antwortete am 08.02.07 (14:50):

Liebe Mart, danke Dir für Deine vielen interessanten Beiträge.


 BarbaraH antwortete am 08.02.07 (16:51):

Hallo lielo,

lies einmal den folgenden taz-Artikel von Alfred Grosser, der mir aus der Seele spricht:

FALSCHE WAHL: HENRYK M. BRODER HAT DEN BÖRNE-PREIS NICHT VERDIENT
Beleidigung des Humanismus
taz vom 3.2.2007, S. 11, 76 Z. (Kommentar), ALFRED GROSSER

Internet-Tipp: https://www.taz.de/pt/2007/02/03/a0193.1/text


 hugo1 antwortete am 08.02.07 (18:55):

hallo mart, na wenn das nix ist? Da lohnt sich doch unser Forum hier, sogar bei uns "alten Starrköppen" *g*

Auch wenn nur einige Wenige sich mal etwas mehr mit unserer gemeinsamen und getrennten Vergangenheit beschäftigen und mal Berichte von beiden Seiten vors Gesicht nehmen und anfangen darüber nachzudenken,,

So und nur so können bestehende unterschiedliche Begriffe Feindbilder und dergleichen -wenn auch langsam aber sicher- abgebaut werden.

Aber haste -mal abgesehen vom Verlauf dieses Themas- bezüglich der Überschrift schon einen oder mehrere
Vorschläge für unser gemeinsames NEUES Feindbild? *g*


 Marina antwortete am 08.02.07 (19:17):

Der größte Hassprediger der Gegenwart, den ich kenne, außer Bush, erhält den Börnepreis. Das ist wirklich eine Beleidigung für Börne, der sich im Grab rumdrehen würde, wenn er es wüsste. Gut, dass er das Zeitliche gesegnet hat und das nicht mehr mitkriegt.
Hier ein Link, wo man alles über H.M. Broder und mehr Stellungnahmen zu der Preisverleihung finden kann:

Internet-Tipp: https://www.arendt-art.de/deutsch/Henryk_m_broder/henryk_m_broder.htm


 Carlos1 antwortete am 08.02.07 (21:22):

"Wer ist dieser Autor mit seinem klaren Feindbild" lielo?
Gemeint ist H. Broder. Broder versteht es scharf pointiert Kritik zu üben. Wer Kritik übt, erwartet Gegenargumente. Demokratie hat ihren Sinn darin, dass Uneinigkeit über politische Fragen nebeneinander bestehen kann bei eben diesem Austausch von Argumenten. Wer Argumente austauscht. kämpft mit den Waffen des Geistes. Ein Feindbild muss dabei nicht verbunden sein. Nur im Austausch der Argumente. Auch Wahres und Falsches kann nebeneinander bestehen. In der Hoffnung, dass sich das Richtige oder Wahre durchsetzt. Wer garantiert das aber? Ich muss nicht alles übernehmen, was Herr Broder sagt.

"Die Erklärung für diese Haltung der Deutschen ist die späte Rache für Nürnberg." Das wird gesagt im Zusammenhang mit dem Antiamerikanismus der Deutschen. Ist das ein Zitat Broders? Oder ist es deine Meinung, lielo? Worin siehst du die Bedeutung der Nürnberger Prozesse?

Der Beitrag von mart verschleiert eigentlich mehr als er erhellt. Eine Definition des Begriffs Faschismus aus dem Jahre 1935, auf dem VII Weltkongress der Komintern verkündet, kann ja nicht die letzte Wahrheit sein. Sie ist gedacht für die Sprachregelung der Kommunistischen Parteien, die von Moskau gelenkt wurden. Gemeint ist mit Faschismus vor allem der Nationalsozialismus Hitler-Deutschlands. Der Begriff Faschismus leitet sich von dem italienischen Fascismo ab. Im Kern ist er ähnlich, aber er weicht auch in vielen Facetten ab. Ganz allgemein wird der Begriff F. für Herrschaftsbestrebungen in einer Reihe von europäischen Ländern verwendet, die aus einem extremen Nationalismus erwachsen, auf einen autoritären oder totalitären Einparteienstaat abzielten und sich damit als revolutionärer Gegenschlag gegen sozialistische, kommunistische und liberaldemokratische Staats- und Gesllschaftsordnungen verstanden wissen wollten.

Gab es denn einen Antizionismus erst seit dem Slansky-Prozess? Was ist mit Trotzky, der sich gegen Stalin nicht durchsetzte und der mit seiner Politik des Sozialismus in einem Lande Sieger blieb. Trotzky wurde 1940 im Exil in Mexiko ermordet. Na, wenn da kein Feindbild zugrunde lag. Trotzky war ja immerhin der Organisator des Novemberputsches (auch als große Oktoberrevolution bekannt). Andern Mitarbeitern Lenins ging es ebenso schlecht: Sinowjew, Kamenjew .... die Revolution fraß ihre eigenen Kinder. Ganz viele. Viele Juden darunter. Noch kurz vor dem Tode Stalins wurde eine Reihe jüdischer Ärzte verhaftet. Der Auftakt zu einer erneuten Säuberung wird vermutet.
Eines der übelsten Machwerke antisemitischer Hetze stammt aus dem vorrevolutionären Russland. Verfasst wurde es vermutlich von der Ochrana dem zaristischen Geheimdienst.

"Auch wenn nur einige Wenige sich mal etwas mehr mit unserer gemeinsamen und getrennten Vergangenheit beschäftigen und mal Berichte von beiden Seiten vors Gesicht nehmen und anfangen darüber nachzudenken,.." Hugo1

Da kann ich nur zustimmen. Mich interessiert sehr, was dort in der ehemaligen DDR passiert ist. Niemand kann alles wissen. Mich wundert aber immer wieder mit welch schlafwandlerischer Sicherheit hier Urteile gefällt werden. Die DDR sei kaputt gegangen an paranoiden Funktionären, so ähnlich stand es hier irgendwo geschrieben. Ich habe manchmal Funktionäre erlebt. Sie waren alles andere als paranoid. Sehr rational. Alles klang menschlich, vernünftig. Die Praxis sah natürlich nicht immer nach der reinen Lehre aus. Das ist überall der Fall, wo die reine Lehre verkündet wird.


 Carlos1 antwortete am 08.02.07 (21:30):

Ich vergaß hinzuzufügen, dass die Verwendung von Totenasche als Streusplitt (vgl Beitrag lielo) nicht so außergewöhnlich ist. Tötungsmaschinerien (auch die der Nazhis) sind erfinderisch. Nach den Erschießungen der Verurteilten in den Moskauer Schauprozessen anlässlich der großen Säuberung in den 30er Jahren wurden die Leichen zermahlen und der Blutmatsch nachts über die Kanalisation in die Moskwa geleitet. Nüchternes Machtkalkül eines Alleinherrschers führte zu diesen Verhaftungen Unschuldiger.


 mart antwortete am 09.02.07 (01:18):

Danke Carlos, für deine Ergänzungen - ich vergaß vorher den betreffenden Link anzugeben und trage das jetzt nach.

Hugo, du fragst mich, ob ich einen oder mehrere Vorschläge für unser gemeinsames NEUES Feindbild hätte.

Ich kann nur für mich sprechen, nicht für dich oder für andere. Mein ALTES und mein NEUES Feindbild sind alle Strukturen und alle Menschen, die darauf abzielen, mein Denken, meine Sprache und mein Handeln zu beherrschen und zu manipulieren.

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/LUDWOt4K9


 dutchweepee antwortete am 09.02.07 (05:46):

@mart ...der feind meiner feinde ist mein freund. ich würde am schluss allerdings noch "...und zu überwachen" hinzufügen.


 sammy07 antwortete am 09.02.07 (08:26):

@ mart;
kann dir nur beipflichten bei dem inhaltsreichen Satz:
"Mein ALTES und mein NEUES Feindbild sind alle Strukturen und alle Menschen, die darauf abzielen, mein Denken, meine Sprache und mein Handeln zu beherrschen und zu manipulieren."

@dutchweepee;
gegen deine "Überwachungsphobie" solltest du aber mal was unternehmen, denn wir alle werden hinlänglich "überwacht",sei es im Kaufhaus, Bahnhöfen, Straßenverkehr usw., sogar Satelliten wachen über uns..:-))


 dutchweepee antwortete am 10.02.07 (07:24):

@sammy

ich kann gut auf mich selber aufpassen und brauche keinen "vater"staat dafür. denkst du wirklich, daß es dir hilft, wenn nach einem bombenattentat die kameras erzählen, wer dich in stücke gerissen hat?

nur DU büsst deine freiheiten ein. nur DU musst deine zahnpastatube am flughafen ausquetschen. nur DU entblösst deine kontobewegungen. nur DU gibst deine fingerabdrücke ab, wie ein verbrecher, um einen pass zu erhalten. (der nichtmal fälschungssicher ist)

als terrorist kann ich diese maßnahmen leicht umgehen, wenn ich einer wäre. selbst schäuble sagt, daß terroristen nicht doof sind - aber du bist es anscheinend. der staat bläht sich auf und DU hinterlässt deinen kindern und enkeln einen überwachungsverschmutzten lebensraum.

wehe du meckerst noch einmal gegen die stasie - denn die hat auch nichts anderes versucht, als sich mit unmenschlichen, freiheitsfeindlichen mitteln gegen sogenannte staatsfeinde zu verteidigen - und wir haben diese schweine trotzdem besiegt.


 sammy07 antwortete am 10.02.07 (12:54):

@dutchweepee,
ja, langsam gehen dir wohl "vernünftige" Argumente aus,gell?
Denn wie sonst muss ich es verstehen, wenn mir offensichtlich Doofheit unterstellt wird, nur weil ich eine andere Meinung habe?
Nehme mir deshalb auch mal die Freiheit dir zu sagen...wie ich teilweise deine Äußerungen ansehe,nämlich als "Geschwafel eines Halbstarken", der meint er könnte sich gegen die zunehmende "Verrohung und den Extremismus" in dieser Welt alleine zur Wehr setzen....tz tz tz!
Alleine dein Vergleich mit der Stasi und der immerhin noch in überwiegenden Teilen funktionierenden Demokratie ...ist schon mehr als daneben.....
Um es klar zu sagen, auch ich würde mir wünschen, in unserer Gesellschaft nicht solch einen "Werteverlust" miterleben zu müssen, der aber letztlich durch viele Dinge verursacht wird,insbesondere in einer globalisierenden Welt in der "REICHE und ARME" immer mehr aufeinander stoßen.
Außerdem scheint dir nicht ganz klar zu sein, bei allem was du ins Feld führst, greifen die meisten Überwachungsmaßnahmen immer nur dann...wenn MISSBRAUCH betrieben wurde!!
Deswegen sind für mich etliche deiner Äußerungen auch nur Agitation pur...!!
Ach ja, bei all` deiner "Staatsverdrossenheit und deinen Liberalismusgedanken" solltest du dann aber auch mal entsprechende Alternativen aufzeigen....:-))


 dutchweepee antwortete am 10.02.07 (14:03):

@sammy - wenn du sagst, daß reiche und arme in zukunft immer mehr aufeinander stossen? auf welcher seite steht dann der staat? auf welcher seite stehst du?

im zusammenhang mit der erbschaftssteuer-debatte, wurde im "heute journal" gesagt, daß die zwanzig reichsten familien deutschlands, zweidrittel des nettovermögens besitzen.

DIESE leute haben eine schlagkräftige lobby in den europäischen parlamenten, oder gehörst du auch dazu?


 Carlos1 antwortete am 10.02.07 (22:07):

"Ohne Feindbild geht es nicht."
Das war die Einleitung. Was ist das Ergebnis nach vielen Beiträgen? Es wurde viel am Thema vorbeigeredet, aber auch drum herum, was ganz nützlich ist.
Ich, für mich ganz persönlich, benötige eigentlich kein Feindbild. Wozu auch? Verhindern kann ich es aber nicht immer, wenn Feindbilder in mir spontan hochschießen. Dann bedarf es der Überlegung. Es kommt immer darauf an, was "es" bedeutet. Ich nehme das Thema nochmals auf: In welchem Zusammenhang geht etwas (das "es") nicht anders, oder soll "es" nicht ohne Feindbild abgehen, oder in welchem Zusammenhang benötige ich irgendwas? Wenn ich mir die Nase schneuzen muss, benötige ich dringend ein Tempotuch. Kein Problem. Wenn ich friere .... Wenn ich hungrig bin .... Wenn ich mich fortbewegen will .... In diesen Fällen benötige ich kein Feindbild. Dadurch entstehen auch - gewöhnlich - keine Feindbilder. Als Feind könnte ich aber jemanden betrachten, der mich unprovoziert angreift und bedroht, mir meine Machtlosigkeit vor Augen führt oder mich beraubt. Auch als Zeuge eines Überfalls auf Unschuldige, bei der ich machtlos zusehen muss, könnte Hass entstehen. Hass entsteht auch durch politische Verfolgung, Benachteiligung, persönlich ausweglose, schwierige Situationen (diese können auch zu Ressentiments führen). Natürlich auch, wenn ich wegen meiner Überzeugung, Hautfarbe angegegriffen werde. Hass ist der Weggenosse von Feindbildern. Hass kann im öffentlichen Bereich seinen Ursprung bei persönlich Unbeteiligten dann haben, wenn Hass erzeugt wird durch politische Bedrohungsszenarien, Bilder, falsche Berichterstattung, falsche Darstellungen, Gerüchte, Beeinflussungen.

Vom Hass sollte man das Ressentiment unterscheiden. Hass ist unproduktiv, da der Hass das vernünftige Denken ausschaltet. Hass macht blind gegen vernünftige Überlegung, ebenso das Ressentiment. Das Urteilsvermögen geht verloren.
So nett das klingen mag. Einen Haken hat die Sache. Als Einzelner kann ich sehr wohl im stillen Kämmerchen in gesicherten Verhältnissen Überlegungen anstellen, wie vernünftig die Welt organisiert werden könnte. Wenn die Existenzangst an mir nagt, ist das anders. Schließlich bin ich keine Insel. Wenn ich mit andern zusammen bin, in einer großen Masse oder unter Kollegen, werde ich mich hüten müssen, allzu offenherzig zu sein. Ich werde mir manches denken, aber nicht alles sagen. Das ist das Klima, in dem die -Ismen und Anti-Ismen gedeihen. Denkschablonen schalten ebenso vernünftiges Denken aus wie Feindbilder.
Und was ist mit den Scheuklappen? Wir hören immer gerne das, was wir gerne hören möchten. Das andere blenden wir aus. Das ist zwar nicht unbedingt ein Feindbild, aber schablonenhaftes Denken führt zu einem Mangel an Fantasie. Das meiste Unheil, wie Kriege zum Beispiel, wird verursacht durch einen Mangel an Fantasie. Wo schablonenhaft gedacht wird, tritt Polemik an die Stelle von Argumenten.
C.


 schorsch antwortete am 11.02.07 (10:41):

Oftmals ist mein grösster Feind mein eigenes Ich.....