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THEMA: politikverdrossenheit
20 Antwort(en).
plautus
begann die Diskussion am 31.01.07 (18:04) :
hallo, ihr lieben. wie gültig ist eigentlich ein wahlergebniss, wenn nur 30% an einer solchen wahl teilgenommen haben? sollte es nicht eine mindestbeteiligung geben, um so ein ergebniss gültig zu machen? lasst was von euch hören, gruss---plautus
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NIL
antwortete am 31.01.07 (18:35):
Ja.
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Arno_Gebauer
antwortete am 31.01.07 (22:49):
Hallo, Plautus,
wer nicht wählt, wählt indirekt auch. Er zeigt, daß er der alten Regierung und den Programmen der zur Wahl anstehenden Parteien mißtraut! Besser ist es immer, eine andere politische Partei zu wählen! Ich gehöre seit jahrzehnten zu den Wechselwählern! Eine Mindestbeteiligung für eine Wahl lehne ich aus den genannten Gründen ab.
Viele Grüße Arno
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NIL
antwortete am 01.02.07 (09:09):
Grenzbetrachtung:
Einer wählt nur, und einen NPD-Mann, was dann?
Wechselwählen ist o.k., es geht aber um Nichtwählen.
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plautus
antwortete am 01.02.07 (13:01):
hallo, ihr da was soll ich wählen, wenn ich nur zwischen verdorbenem rind- fleisch und verdorbenem schweinefleisch wählen kann???? da geh ich doch lieber hungrig zu bett!
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NIL
antwortete am 01.02.07 (18:21):
=CSU und SPD=schweinefleisch? oder bist du im falschen Film gelandet?
Pauschalstellungnahmen machen hilflos.
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Bigi
antwortete am 02.02.07 (10:30):
Zitat Arno_Gebauer: Er zeigt, daß er der alten Regierung und den Programmen der zur Wahl anstehenden Parteien mißtraut!
Ist das Deine Auslegung? Genau so gut könnte Mann/Frau sagen, der Wähler ist mit der bisherigen Führung, egal ob SPD/CDU/FDP oder Koalition, zufrieden.
@ plautus: Mindestbeteiligungen können auch in mehreren Wahlgängen unterschritten werden. Was dann?
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plautus
antwortete am 02.02.07 (18:15):
hallo, leute, ... in mehreren wahlgängen unterschritten werden... tja, dann kriegen unsere parlamentskorruptokraten ein paar mächtige probleme. grins, plautus
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Peter101
antwortete am 03.02.07 (11:18):
Wer die Wahl hat, hat bekanntlich die Qual. Ich mache es mir aber einfach und wähle Kapitalismus. Da kann man nichts falsch machen und am Stammtisch und bei den braven Leuten mitreden, und bei vielen anderen auch. ;-)
"Sprecherin. Solidarität ist heute genauso ein Fremdwort geworden wie Gesellschaftskritik. Durch die Medien geisterte die Figur des „Florida-Rolf“, des bundesdeutschen Sozialhilfebeziehers, der sich am Sonnenstrand angeblich einen Lenz macht auf Kosten der Allgemeinheit. Das ist Populismus auf unterstem Niveau. Alle wissen natürlich, dass hier ein Zerrbild gemalt wird, und dass die Sozialhilfeempfänger – zum Beispiel alleinerziehende Mütter – längst am Rande des Existenzminimums leben. Außerdem ist „Floriada-Rolf“ nicht für die gültige Gesetzeslage verantwortlich. Aber es wird Stimmung gemacht, zum Beispiel von Philipp Mißfelder, dem 23-jährigen Vorsitzenden der Jungen Union, der sich mit dem Vorschlag ins mediale Geschäft brachte, den über 80-Jährigen kein künstliches Hüftgelenk mehr zu genehmigen. Jeder Facharzt kann sagen, dass das nicht nur medizinisch unsinnig, sondern auch mit anderen, in der Regel höheren Folgekosten verbunden wäre. Aber Gemeinheit scheint derzeit Konjunktur zu haben. Die Gesellschaft des falschen Weniger, die ihre Handlungsfähigkeit an die Niemandsherrschaft der Märkte abgegeben hat, ist eine buchstäblich kranke Gesellschaft. Sie kann die Fragen eines qualitativ bestimmten, sinnvollen Weniger nicht einmal mehr vernünftig stellen.
* * * * * "
https://www.freitag.de/1999/50/99501201.htm
Internet-Tipp: URL gekuerzt (Webmaster)
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schorsch
antwortete am 03.02.07 (12:15):
Frage: Gibts denn ausser Kommunismus und Kapitalismus keine Alternative?
Meine Antwort: Doch, den Humanismus.
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Peter101
antwortete am 03.02.07 (12:46):
Humanismus rechnet sich doch nicht - für Ackermann und so weiter. Im Grunde aber haben wir doch schon Humanismus, denn Tiere haben sich unsere Wirtschafts-geld-"ordnung" ja nicht ausgedacht. ;-)
Noch ein Zitat von oben:
„In den USA hat die Talfahrt der Kurse schon die Altersvorsorge einer ganzen Generation vernichtet. Doch die Amerikaner akzeptieren das eher als Freiheitsrisiko, das mit dem Kapitalismus verbunden ist“.
Sprecher: Freiheit ist so ein blumiges Wort. Frei von Zukunftsangst sind wir jedenfalls nicht. Unsere Freiheit scheint darin zu bestehen, zwischen verschiedenen Möglichkeiten sozialer Unfreiheit auswählen zu dürfen. Wir haben eigentlich alles, aber wir können nichts mehr finanzieren. Unsere eigenen Ressourcen und Möglichkeiten weichen vor uns zurück wie im antiken Mythos das Wasser und die Früchte vor dem durstigen und hungrigen Tantalus. Irgendjemand hat der Mehrheit der Gesellschaft eingeredet, die Gesetze des Wirtschaftens wären Naturgesetze. Die Finanzmärkte haben einen Stellenwert angenommen wie das Wetter oder biologische Vorgänge. Noch gestern wussten die meisten Menschen nicht, was der DAX ist; heute halten sie ihn für einen ihrer Leberwerte.
Sprecherin: Die individualisierten Bastler ihrer Biografie scheinen nicht mehr in der Lage zu sein, ihre eigenen Interessen zu vertreten.
Internet-Tipp: https://youtube.com/watch?v=zBflJK9WEYg&mode=related&search
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Peter101
antwortete am 03.02.07 (13:03):
Macht Euch keine Sorgen, eine Wahl haben wir eh nicht. Nach uns die Sin(t)nflut. ;-)
Sprecherin: Der Reichtum ist ein völlig abstrakter. Er besteht in der gespenstischen Bewegung des Geldkapitals, das sich verwerten muss. In den vergangenen Jahrzehnten wurden dadurch die Wolkenkratzer der Möglichkeiten geschaffen. Aber jetzt passt die gestiegene Produktivität nicht mehr durch das Nadelöhr des ökonomischen Imperativs. Das Kriterium der Rentabilität ist immer weniger zu erfüllen. Die Gesellschaft des betriebswirtschaftlichen Mehr an Gewinn kollidiert mit ihren eigenen Möglichkeiten. für den gesunden Menschenverstand ist das widersinnig. Aber so sind unsere Verhältnisse.
Sprecher: Früher hätte man gesagt: Das ist ein Fall für Gesellschaftskritik. Wenn unsere Möglichkeiten unsere Verhältnisse übersteigen, dann müssen wir eben die Verhältnisse verändern. Aber Gesellschaftskritik und Gesellschaftsveränderung – man könnte auch sagen: soziologische Phantasie – hatten seltsamerweise nur Konjunktur, als es mit dem großen Fahrstuhl noch aufwärts ging. Heute, in der allgemeinen Abwärtsbewegung, sind sie Fremdwörter geworden. Die ganz oben brauchen keine Kritik und keine soziologische Phantasie; die ganz unten draußen auf der Straße haben dafür keinen Atem und keine Möglichkeit mehr; und die im Aufzug starren auf die Stockwerk-Anzeige wie das Kaninchen auf die Schlange und erwarten jeden Moment, dass es auch für sie heißt: Erdgeschoss, alles aussteigen bitte! So werden nicht die Verhältnisse an die Möglichkeiten angepasst, sondern, genau umgekehrt, die Möglichkeiten an die Verhältnisse.
Internet-Tipp: https://www.youtube.com/watch?v=526ljyfB3IA
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heinzdieter
antwortete am 04.02.07 (11:36):
Aus Politikverdrossenheit und Bequemlichkeit resultiert auch das Wahlergebnis der OB-Wahlen in Frankfurt/Main: Frau Roth gewinnt mit 60% der Stimmen bei einer Wahlnbeteiligung von 33 %, dh ca 20% aller Stimmberechtigten. Hieraus resultiert doch die Einführung einer Wahlpflicht wie z.B. in Belgien etc. Wahlberechtigte können dann durch Abgabe ungültig gemachter Stimmzettel ihre Ablehnung aufzeigen. Die Politikerinnen und Politiker sehen dann aus dem Wahlergebnis wie schief sie mit ihren Ansichtren liegen. Heutzutage wird doch teileweise die geringe Wahlbeteiligung u. a. auch auf Bequemlichkeit zurückgeführt.
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Peter101
antwortete am 04.02.07 (14:04):
Man kann zwar die mathematische Logik der kapitalistischen Ideologie nicht stoppen. Wenn aber alle Parteien in einer richtig großen
Koalition vereint wären, ginge das mit den Zinsbedingten Steuererhöhungen, äh Reformen, viel schneller. Deswegen, wegen der Bremswirkung,
ist es auch so wichtig nur eine -Mir ist das Volk egal- Volkspartei zu wählen. ;-)
/seniorentreff/de/peters_lange_URL
Internet-Tipp: https://kai-schott.de/wiki/Meudalistische_Einheitspartei
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Peter101
antwortete am 04.02.07 (14:36):
ACHTUNG: MAXIMALE TEXTLAENGE VON ETWA 500 WOERTERN UEBERSCHRITTEN! GEHEN SIE ZUM KUERZEN ZURUECK ACHTUNG: MAXIMALE TEXTLAENGE VON ETWA 500 WOERTERN UEBERSCHRITTEN! GEHEN SIE ZUM KUERZEN ZURUECK
Internet-Tipp: https://www.myvideo.de/watch/769130
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webmaster
antwortete am 04.02.07 (15:43):
Bitte nicht so lange URLs einstellen. Kurzlinkfunktion nutzen!
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schorsch
antwortete am 04.02.07 (18:21):
heinzdieter, wenn schon obligatorisch zu Wahlen, dann auch gleich zu allen Abstimmungen. Aber: Wir hatten in der Schweiz vor einigen Jahrzehnten in gewissen Kantonen noch die Stimmpflicht. Es hat sich aber gezeigt, dass genau diese Kantone jeweils die meisten Nein-Stimmen aufwiesen. Dies, weil sich die gezwungenen Stimm-Teilnehmer sagten: Wenn ich schon stimmen gehen muss, dann stimme ich konsequent nein. Die Regierungen wurden dann aber auch schlauer und formulierten die Stimmfragen so, dass wer nein stimmte, ja sagte.
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siegfried46
antwortete am 04.02.07 (19:22):
Politikverdrossenheit entsteht wohl hauptsächlich deshalb, weil man als Bürger ohne politisches Amt kaum direkten Einfluss auf Entscheidungen hat. Die einzige Entscheidungsmöglichkeit besteht darin, dass man alle paar Jahre Volksvertreter wählen kann und sich dann darauf verlassen muss, dass sie das Beste für ihre Wähler tun. Ich weiss nicht, ob es auch Politikverdrossenheit in der Schweiz gibt, wo die Bürger über viele Angelegenheit direkt abstimmen können.
Im Zeitalter des Internets und der digitalen Signaturen wäre es demnächst sicher ohne grossen Aufwand möglich, die Bürger übers Internet über bestimmte Fragen entscheiden zu lassen.
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Peter101
antwortete am 04.02.07 (21:26):
Ja, Entschuldigung der Beitrag war etwas lang. Er war aber ohnehin schon bekannt. Die Doppelherrschaft der Zahl, aus dem Werk von Heiko Kastner sollte zur Untermalung noch einmal ins Gedächtnis - zur synaptischen Verarbeitung berufen werden. Als Entschädigung aber, lasse ich die Profis in Sachen Geldanlage zu Wort kommen. Meine erste Million habe ich auch dort angelegt. ;-) Leider ist der Vortrag von der Internetseite gelöscht worden, aber ich scheue mich nicht, für diese Firma ganz privat zu werben. Leistung aus Leidenschaft muss in dem Fall ausdrücklich gelobt werden!
https://www.psm-vermoegensberatung.de/de/ansprechpartner/
Internet-Tipp: https://www.myvideo.de/watch/773176
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Peter101
antwortete am 04.02.07 (23:00):
Noch ein Video zur effektiven Überwindung der Politikverdrossenheit. ;-)
Internet-Tipp: https://www.myvideo.de/watch/773936
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