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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Wählen, bis dass das Ergebnis passt?

 10 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 18.12.06 (07:55) :

Palästinenser Präsident Abbas hat Neuwahlen ausgerufen. Verfassungsrechtlich muss das Parlament zustimmen, aber hier hat Abbas keine Mehrheit. Hinter ihm stehen jedoch Israel und der Westen, die nach dem Sieg der Hamas in demokratischen Wahlen Sanktionen in Form des Einfrierens von Geldern für die Autonomieverwaltung beschlossen haben. Sie wollen die Hamas Regierung weghaben. Von vorne herein wurde nicht der Versuch unternommen (den ich als Chance gesehen hatte), die Hamas zu einer Mäßigung ihrer Haltung gegen Israel zu bewegen, sondern es wurde auf die Induktion von Chaos und Gewalt gesetzt.

Ich halte die Politik der EU und der USA in der Palästinenserfrage für revisionsbedürftig. Es geht um den Aufbau funktionierender Regierungsstrukturen und nicht um deren Abbau. Demokratische Wahlergebnisse dürfen nicht von Kräften außerhalb eines Landes in Frage gestellt werden, wenn diese Kräfte (Staaten) anderswo sogar Krieg führen, angeblich um Demokratie zu etablieren. Der Glaubwürdigkeit dient dieses Verhalten nicht.


 Arno_Gebauer antwortete am 18.12.06 (09:51):

Hallo, Karl,

ich bin auch Deiner Meinung. Der Westen kann nicht
Demokratie einführen wollen, wenn er zu undemokratischen
Mitteln (Einfrieren von Unterstützungsgelder) greift.
Die Palästinenser werden wohl an den anstehenden Wahlen
kaum teilnehmen. Eine schlechte Wahlbeteilgung kommt einem
Mißtrauen gleich, unterstützt aber die Beibehaltung der
alten Regierungsverhältnisse.

Viele Grüße
Arno

Viele Grüße
Arno


 schorsch antwortete am 18.12.06 (10:55):

Westliche Regierungen neigen dazu zu glauben, dass - wie bei uns üblich - das System von Zuckerbrot und Peitsche alle Probleme löse. Dummerweise sind aber Asiaten und Araber anders geartet als wir....


 kagula antwortete am 18.12.06 (11:59):

War es nicht in Kalifornien wo auch einmal gewählt wurde bis das Ergebnis "passte"? Auch wenn es ein zweifelhaftes Ergebnis wurde? Durch Feinfühligkeit haben sich gewisse "Demokratien" noch nie ausgezeichnet, eher durch unverholenes Imponiergehabe gestützt auf militärische Macht.


 dutchweepee antwortete am 18.12.06 (14:09):

hatte man in den USA und in europa nicht einst das amt des palästinensischen ministerpräsidenten eingeklagt, ja gar schaffen lassen, um den einfluss des damals unerwünschten präsidenten Jassir Arafat einzuschränken? dann wurde (so ein pech) ausgerechnet ein Hamas-mann zum premier gewählt. Also benutzt man jetzt das amt des präsidenten, um den einfluss des ministerpräsidenten zu beschneiden.

lässt sich so tatsächlich glaubwürdige westliche politik im nahen osten machen? es bleibt ein fehler, zu glauben, dass sich Hamas und Hisbollah durch irgendwelche tricks einfach wegzaubern ließen. beide werden ein teil der arabischen politischen landschaft bleiben.

mm die machtverhältnisse wirklich zu ändern, sollten europa und die USA ihre energien darauf verwenden, den menschen wieder eine perspektive für eine friedliche und politische lösung der konflikte zu geben, die die Hamas und die Hisbollah erst stark werden ließen.

zitat: "Es ist ein Leben wie in einem großen Gefängnis: Die 1,5 Millionen Einwohner des Gazastreifens sind eingesperrt in Armut und Hoffnungslosigkeit, die Jugend ist eine verlorene Generation. Die Gewalt zwischen den Palästinensern entspringt nicht nur politischem Zwist, sondern auch der tiefen täglichen Verzweiflung."

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,455111,00.html


 kreuzkampus antwortete am 18.12.06 (14:24):

Israel und Palästina beschäftigen mich auch schon seit vielen Jahren. Zu einem persönlichen Ergebnis, was getan werden könnte/müßte, um dort endlich den von beiden Völkern ersehnten Frieden zu schaffen, bin ich bis heute nicht gekommen. Habt Ihr eine Idee? Eine Meinung habe ich aber, wie zu allen anderen Krisenherden: Eine Befriedung durch Eingriffe von aussen ist nicht möglich.


 angelottchen antwortete am 18.12.06 (14:54):

Jemand verglich die beiden Staaten einmal mit siamesischen Zwillingen, die nur einen Unterleib haben und ohne einander eigentlich nicht existieren können - es sei denn, man riskiert den kompletten Tod des einen oder des anderen.


 heinzdieter antwortete am 18.12.06 (16:14):

Warum in die Ferne schweifen:
Auch in der BRD - Hamburg- wurde einst nochmals gewählt und so das erste Wahlergebnis korrigiert. Erst dann konnte sich ein mehrheitsfähiger Senat etablieren.


 dutchweepee antwortete am 18.12.06 (16:15):

zitat: dutchweepee 18.12.06 (14:09):

"um die machtverhältnisse wirklich zu ändern, sollten europa und die USA ihre energien darauf verwenden, den menschen wieder eine perspektive für eine friedliche und politische lösung der konflikte zu geben, die die Hamas und die Hisbollah erst stark werden ließen."

.


 NIL antwortete am 18.12.06 (16:24):

Es ist halt doch nicht leicht, damit umzugehen, dass Palästina geteilt wurde, ich glaube 1949.
Würden die Palästinenser auch streiten, wenn Israel nicht entstanden wäre?
Sind die Araber eben so, oder ist es "nur" ein Ideenkrieg zwischen Hammas und Fatah.


 berg antwortete am 24.12.06 (13:37):

Arno hat recht eine schlechte Wahlbeteiligung ist nicht gut. Wir sollten mit Amerika zusammen arbeiten