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THEMA: Bei leeren Stadt/Staatskassen
19 Antwort(en).
Bigi
begann die Diskussion am 04.12.06 (09:10) :
von AFP Montag 4. Dezember 2006, 06:13 Uhr
Als erste Amtshandlung hat der neue mexikanische Präsident Felipe Calderón die Kürzung seines Gehalts und der Gehälter der Minister beschlossen. Im Rahmen eines Sparprogramms will Calderón rund 2,5 Milliarden Dollar (rund 1,9 Milliarden Euro) an Staatsausgaben einsparen, teilte der Präsident am Sonntag (Ortszeit) mit. Mit den Kürzungen sollen die Sozialprogramme verstärkt werden. Das Gehalt des mexikanischen Präsidenten ist im Vergleich mit anderen südamerikanischen Präsidenten eines der höchsten und beträgt 306.000 Dollar im Jahr.
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Wie wäre es, wenn unsere Stadt/Staatsbediensteten sich daran ein Beispiel nehmen? Spielräume gäbe es genug, z.B. die 13. Rente für Regierungsmitglieder zu kappen. Welcher Rentner/In bekommt eine 13. Rente vom Staat außer den Regierungsmitgliedern? Niemand, im Gegenteil, d ie werden noch gekürzt. Wie es in den Städten aussieht, frage ich mich nicht. Wenn die Spitze nicht Vorbild ist, wie sollen dann die Kommunalpolitiker Vorbild sein? Richtig wäre, jeden in Regress zu nehmen, der die Kassen mit Prestigeobjekten und dgl. plündert. Wozu gibt es Berufshaftpflichtversicherungen. Diese könnten auch die Politiker versichern. Die Prämien sind dann von den Politikern zu zahlen, ohne vorher die Gehälter oder Diäten anzuheben. Jeder kleine Handwerker muß sich vor Fehlentscheidungen/Fehlern schützen, wenn er nicht Gefahr laufen will, seinen Betrieb dadurch zu verlieren.
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kagula
antwortete am 05.12.06 (13:48):
Hallo Bigi, du hast ja so recht - nur befürchte ich das man den Anderen lieber Wasser predigt, man selber befürwortet eher den Wein.
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plautus
antwortete am 05.12.06 (14:51):
hallo, ihr lieben wie wär es, die einkünfte von ministern und parlamentariern strickt an die durchschnittseinkommen aller abhängig beschäftigten bürger zu koppeln, und hernach deren pensione gleichermassen
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hugo1
antwortete am 05.12.06 (16:37):
plautus, damit wirst Du hier keine mehrheitliche Zustimmung finden. Ähnliches schlug ich erst vorgestern vor: Je nach dem, wie erfolgreich oder erfolglos unsere Politiker regieren oder verwalten usw. dementsprechend sollten sie honoriert werden. Ob nun linear oder mittels Faktor oder Trend-, und Tendenz kann ja von Experten vorausgeplant und später wenn genug Erfahrungen damit gemacht wurden auch noch verbessert werden. Das kann ruhig soweit gehen, das ein totaler Versager, ein Betrüger, ein Blender usw. mal soo leer ausgeht wie die 10% ärmsten seiner Landsleute . Im Erfolgsfall bei zunehmendem Wohlstand Aller, kann er von mir aus auch Millionär werden. Aber am Ergebnis und nicht an den Ausreden sollte er gemessen werden.*g*
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Tobias
antwortete am 05.12.06 (17:32):
Mein Vorschlag wäre : 1) Wir schaffen die Wahlen ab.
2) Zum Staatsoberhaupt wird der/ die reichste Bundesbürger/in bestimmt.
3) Zum Kanzler/in der/die zweitreichste Bundesbürger /in
4) Als Minister die folgenden Millionäre.
5) Ins Parlament kommen nur diejenigen die für ihren Unterhalt selbst aufkommen und keine Pensionsansprüchen an die arme Bevölkerung stellt.
6) Kritik am Einkommen dieser Politiker ist dann nicht mehr erlaubt.
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Arno_Gebauer
antwortete am 05.12.06 (19:27):
Hallo, Tobias,
Du bist unserer Zeit weit voraus. In unserem Land bestimmt die Wirtschaft auch immer mehr mit, wo es politsch lang geht, denn die Wirtschaft erwirtschaftet das Geld, was durch die Politiker umverteilt wird. Der Wettbewerb des Marktes konzentriert immer mehr Geld auf immer weniger Menschen. Mittlerweile besitzen ca. 250 Familien mehr als 55 % aller Güter dieser Erde!. Wenn der kapitalistische Wettbewerb die nächsten 10 Jahre überleben sollte, sitzen auf den höchsten politischen Ämtern bestimmt Marionetten der Globalplayer. Diese Marionetten sind dann als „satte Sklaven die eifrigsten Verteidiger der Unfreiheit" (Hochhut).
Viele Grüße Arno
Internet-Tipp: https://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/916564
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Ruby
antwortete am 06.12.06 (10:18):
Hallo Bigi, du hast ein hochinteressanten Thema angestoßen. Überall in der Politik und in der Wirtschaft entstehen immer wieder neue Probleme,die doch überhaupt nicht weiterhelfen und damit völlig überflüssig sind. Aber überall sitzen "nur" Menschen an den Hebeln mit all ihren Schwächen: Hab-und Machtgier,Skrupellosigkeit und Verlogenheit.Und wenn einige wirklich sozial eingestellt sind,dann sind sie in der Minderheit und müssen vor den Wölfen kapitulieren. Die größte Verlogenheit ist das dauernde Gefasel von Gerechtigkeit. Vielleicht hätte ich darüber ein eigenes Thema beginnen sollen. Aber zunächst kurz dazu meine Einstellung. Gerechtigkeit gibt es nicht,es ist ein wohlklingender Begriff ohne Inhalt,der beliebig missbraucht wird. Arno,du hast in deiner überzeugenden Analüse betont,dass die Politiker das verteilen,was die Unternehmen erwirtschaften. Doch steht die Politik zunächst besonders in der Pflicht, die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft zu schaffen.Und daran mangelt es ,oder es fehlt allein der Wille. Da müssen die Gewerkschaftler und die Unternehmer jeweils auf ihr Klientel Rüchsicht nehmen.Jeder denkt zuerst an sich. Und das Volk wird vor den Wahlen wieder so hinters Licht geführt wie 4 Jahre vorher. Ginge es nach mir,dann müsste jeder wahlmündige Bürger einige politische und gesellschaftliche Fragen beantworten, um überhaupt zur Wahl zugelassen zu werden. Dann würden nicht so viele Abgeordnete gewählt,weil sie so schön reden können,weil sie immer so toll angezogen sind, oder weil die gesamte Verwandtschaft traditionell immer gleich wählt. Nur mehr Kompetenz der Abgeordneten könnten unserer Demokratie gut tun. Hört man nicht immer wieder die Rufe nach einer starken Persönlichkeit im Staat,die auch mal etwas durchsetzt? Das hieße mehr oder weniger Diktatur. Mit unserem jetzigen System und dem verstaubten Grundgesetz bleibt alles beim Alten.
Viele Grüße Ruby
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Tobias
antwortete am 06.12.06 (19:35):
Ruby und wer wählen darf bestimmst dann du, oder Parteifreunde von dir ???
Das erinnert mich an die späten fünfziger Jahre, wo man sich ins Ohr geflüstert hat " so ein kleiner Hitler müßte mal wieder her ".
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Bigi
antwortete am 06.12.06 (21:19):
@ Hallo Kagula,
ich zitiere:
Hallo Bigi, du hast ja so recht - nur befürchte ich das man den Anderen lieber Wasser predigt, man selber befürwortet eher den Wein
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mag für Dich zutreffen. für mich nicht.
Im Überfluß leben, bedeutet auch Verpflichtung !!. Das gilt für Großunternehmen wie Privatiers. Doch heute hält sich kaum jemand daran, mit wenigen Ausnahmen. Auf die, die von Peanuts z.B. reden, trifft es besonders zu. Aber das ist ein anderes Thema.
@ plautus
die Einkünfte und Pensionen an die Durchschnittseinkommen zu knüpfen halte ich nicht für angebracht, denn sie, die Minister und Parlamentarier haben Verantwortung zu tragen, die entsprechend entlohnt werden müssen. Leider wird die Verantwortung zu oft mit Füßen getreten. Mehr Durchsetzungskraft gegen die Lobbyisten würde ihnen gut anstehen wie auch die überhöhten Pensionsansprüche zu kürzen und diese durch eigene Beiträge finanzieren, wie es jeder Bürger muß, der nicht in der Politik zu Hause ist.
@ Ruby
. Da müssen die Gewerkschaftler und die Unternehmer jeweils auf ihr Klientel Rüchsicht nehmen.
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Ich denke, Ruby, die Gewerkschaftler in ihrer jetzigen Form sollten abgeschafft werden. Die wirtschaften ebenso in ihre eigenen Taschen. Bei Streitigkeiten sollten unabhängige Sachverständige zur Verfügung stehen, die eine Schlichtung herbeiführen. Was die Kompetenz der Politiker –Minister und Landtagsabgeordnete- angeht, sind mehr Fachleute gefragt, als Lehrer und sonstige Beamte.
Hier einige Daten dazu
Quelle- Auszug aus: https://www.unser-parlament.de/aktuelle_themen/themenarchiv/abgeordnetenberufe.html
Im 15. Deutschen Bundestag war jedenfalls jeder dritte Parlamentarier zuvor Beamter, die meisten davon Lehrer oder Beamte im höheren Verwaltungsdienst. Zählt man die Angestellten des öffentlichen Dienstes hinzu, so stammen gut 40 Prozent der Bundestagsabgeordneten aus dem öffentlichen Dienst.
Jeder zweite Abgeordnete des Bundestages ist also von seinem beruflichen Hintergrund her der Sphäre von Politik, Verwaltung und Staat verbunden. Hingegen kommt nur ein gutes Drittel der Parlamentarier aus dem Wirtschaftsleben. Nur einer von 200 war einst Arbeiter, nur sieben von Hundert waren selbstständig. Industriekapitäne oder Experten globaler Finanzbeziehungen sucht man vergeblich. Unter den knapp 14 Prozent Freiberuflern findet man vor allem Rechtsanwälte und Notare. Etwas mehr waren als Angestellte in Industrie, Handwerk oder entsprechenden Verbänden beschäftigt. Also kommen auch hier viele aus dem Bereich des Administrativen und Politisch-Organisatorischen, nicht aber aus echt unternehmerischer Tätigkeit.
Dergestalt ist das politisch-parlamentarische Biotop gewissermaßen immer inzüchtiger geworden, schon von seiner Rekrutierungsbasis her verengter auf jene, die immer schon vom Staat und den ihn tragenden Organisationen leben.
Mein Vorschlag wäre, mehr der Mitbestimmung des Volkes überlassen, durch Volksentscheide oder ähnlich den Abstimmungen in der Schweiz.
Mit Sicherheit würden viele Gesetze nicht über den Tisch gehen, die heute mit parteipolitischen Mitteln durchgedrückt werden.
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Hört man nicht immer wieder die Rufe nach einer starken Persönlichkeit im Staat,die auch mal etwas durchsetzt? Das hieße mehr oder weniger Diktatur.
Also, eine Diktatur links oder rechts ist auf jeden Fall abzulehnen.,
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Ruby
antwortete am 07.12.06 (10:43):
@ Bigi, dass die Gewerkschaften in der Form ,wie sie sich etabliert haben,abgeschafft und durch neutrale Gremien ersetzt gehören, propagiere ich schon seit fast 40 Jahren. Die haben sich zu einer Macht im Staat entwickelt,der auf die Belange der kleinen Leute so wenig Rücksicht nimmt wie das Großkapital allgemein. In meiner Berufszeit habe ich Mitarbeiter von gewerkschafts- eigenen Betrieben getroffen,die meisten mit Lohn und Behand- lung unzufrieden waren. Eine Substitutin schilderte mir die Schikane,denen sie und ihre Kolleginnen in einem CO-OP Markt ausgesetzt waren. Täglich mehrfache Taschenkontrollen,niedrigere Löhne als in vergleichbaren freien Märkten und permanentes Mobbing durch Vorgesetzte,wenn Beschwerden über Behandlung oder Lohnforderungen ergingen. Derweil gab und gibt sich diese Gewerkschaft als Vertreter ihrer zahlenden Mitglieder aus,die immer nur Forderungen an die freie Wirtschaft stellte,während sie ihre eigenen Angestellten kurz hält. Das soll dann sozial sein.
Da höre ich immer: Aber wir brauchen doch eine Gewerkschaft. Natürlich brauchen wir eine Vertetung der Arbeiterschaft,z.B durch Einsetzung eines neutralen Gremiums aus Experten,das nach einer gewissen Zeit immer wieder neu gewählt oder zu- sammengesetzt wird. Diese Gewerkschaft mit ihren korrupten und unsozialen Struk- turen hat schon lange abgewirtschaftet. Das Ganze passt in das Schema unseres Staates. Lobbyisten haben das Sagen. Vernünftige politische Vorschläge werden von diesen Kreisen beliebig zerrupft,wenn sie nicht in ihren Vorstellungsbereich passen. Dazu gehören auch die Gewerkschaften. Hilfreich ist allemal unser total verstaubtes Grundgesetz. Geschmiert wird nach Bedarf bis in die höchsten Instanzen der Gerichte und Staatsanwaltschaften. Und wenn mal etwas in die Öffentlichkeit durchsickert,dann wird es mit allen scheinbar rechtlichen Mitteln aus der Welt geschafft. Wer eben die Macht hat,hat das Recht. Ein Drittel der Deutschen geht meistens nicht wählen,und darunter gehört die große Mehrheit zu den politisch sach-kundigen Frauen und Männern. Es ist wahr, diese inzüchtige Zusammensetzung der meisten Parlamente vertritt zunächst sich selber und spricht dabei den Eid,zum Wohle des Volkes zu handeln. Und wem ist nicht schon aufgefallen,wie Gerichte harte Strafen gegen Durchschnittsbürger verhängen,wenn es um Steuerhinterziehung geht. Anders herum werden Triebtäter unter Mithilfe von "Sachverständigen" wiederholt auf die Menschheit losgelassen. Gleichwohl fühlt man sich in den obersten Etagen der Gesell- schaft freundschaftlich verbunden. Siehe die jüngsten Fälle Ackermann, Esser und Gewerkschafts-Zwickel.
Einfach eine tolle Demokratie auf dem Deutschen (Holz)Weg.
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schorsch
antwortete am 07.12.06 (10:48):
Mal 2 ketzerische Fragen an Bigi und Ruby: Gehe ich recht in der Annahme, dass ihr beide nie Beiträge in eine Gewerkschaft eingezahlt habt, aber laufend von deren erkämpften Verbesserungen für den Arbeiterstand profitiert habt?
Oder wart ihr selber in irgendeiner Form Unternehmer, denen die Gewerkschaften jeweils Knebel ins Getriebe geworfen haben, wenn ihr doch so schön eure Arbeiter am Zügel hattet?
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hugo1
antwortete am 07.12.06 (11:05):
ich bin auch der Meinung das eine qualifizierte den Arbeitnehmern verpflichtete Gewerkschaft unter den gegenwärtigen ständig gewinnorientierteren Unternehmerbedingungen wichtiger denn je ist. Aber: Diese Gewerkschaftsführer können nur so gut sein wie sie von den Arbeitern gewählt und mandatiert werden. Wählt man einen durchschnittlichen Funktionär nicht spontan wieder ab, hat man wenige Chancen den ausgefuchsten Unternehmern mit ihren ausgepufften Anwälten und Sprechern erfolgreich Paroli bieten zu können.
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Claude
antwortete am 07.12.06 (11:42):
Hugo schrieb, ich bin auch der Meinung das eine qualifizierte den Arbeitnehmern verpflichtete Gewerkschaft unter den gegenwärtigen ständig gewinnorientierteren Unternehmerbedingungen wichtiger denn je ist.
Wie wahr, nur wenn ich höre das Verdi z.B.ihre Leute in der Ruhestand entläßt, auf Kosten der Solidarkasse natürlich, Gehaltskürzungen vornimmt, die Betriebrenten ihrer gewerkschafteigenen Angestellten einschränkt und Prozesse der eigenen Betriebsräte an der Backe hat, fehlt mir das Vertrauen in die Gewerkschaften. Wir brauchen in der Tat Gewerkschaften die sich dem Arbeitsnehmern verpflichtet fühlen und nicht solche gierige Ferkel wie ein Teil der VW- Betriebsräte mit ihrem Vorsitzenden und Herr Zwickel der ganz Unschuldslamm sich der Stimme emthalten hat.
Hugo ich war mein ganzes Leben in der Gewerkschaft und behaupte das Mittelmaß herrscht vor, mir tuen nur die Betriebsräte und Funktionäre leid die zum Teil bis zur Selbstaufgabe und ehrlich und aufrichtig gegen eine Phalanx von Idioten und Talentlosen versucht gute Arbeit zu machen. Gruß Claude
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Bigi
antwortete am 07.12.06 (13:12):
@ schorsch
ich zitiere
Mal 2 ketzerische Fragen an Bigi und Ruby: Gehe ich recht in der Annahme dass ihr beide nie Beiträge in eine Gewerkschaft eingezahlt habt, aber laufend von deren erkämpften Verbesserungen für den Arbeiterstand profitiert habt?
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Ich habe von den erkämpften Verbesserungen nicht profitiert, um es vorweg zu sagen. Mein Berufsfeld lag in einem so genannten Tendenzbetrieb, der keine Gewerkschaft hatte und haben mußte. Also war ich gezwungen, die Konditionen für mich durch Verhandlungen zu erreichen.
Warum kann nicht der Arbeitnehmer seine Verhandlungen selbst führen, wozu müssen immer und überall organisierte Vertreter auftreten?
Im übrigen schrieb ich: Bei Streitigkeiten sollten unabhängige Sachverständige zur Verfügung stehen, die eine Schlichtung herbeiführen.
Im Versicherungswesen gibt es Ombutsmänner, die bei Streitigkeiten mit den Versicherungen verhandeln. Ebenso sollen sie für die Banken kommen. Das sind Vertreter die meines Erachtens, die Interessen der Versicherungsnehmer und/oder Bankkunden besser vertreten.
Ombutsmänner für Arbeitnehmer wäre eine weitere Variante. Darüber sollte man zumindest nachdenken, um die verstaubten Getriebe zu reinigen.
Gruß Bigi
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Claude
antwortete am 07.12.06 (13:43):
Nun Schorsch, es gibt eine Menge Betriebe die Arbeitnehmer beschäftigen die auf Grund von Ausbildung, Schulbildung oder mangelnder Begabung nicht in der Lage sind für sich ein vorteilhaftes Arbeitsverhältnis auszuhandeln. Es sollte also jemand geben der ihnen zur Seite steht, dass können durchaus in eigener Verantwortung Betriebsräte sein die nicht von der Gewerkschaft dominiert werden, die Rolle der Gewerkschaft sollte auf jedem Fall neu durchdacht werden, so haben die keine Zukunft was ja auch die Austrtte bestätigen!!
Mache mich bitte schlau und erzähle mir was ein Tendenzbetrieb ist, ich kenne diesen Ausdruck nicht!!Gruß Claude
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Claude
antwortete am 07.12.06 (13:52):
Schorsch habe es gefunden sorry!! Claude
Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Tendenzbetrieb
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Ruby
antwortete am 08.12.06 (15:31):
Wenn ich die ketzerischen Fragen von schorsch genau anschaue, dann entdecke ich eine kritiklose Verherrlichung der Gewerkschaft und eine Spitze gegen Unternehmer. Ich hatte es im Berufsleben nicht nötig,mich hinter der Gewerkschaft zu verstecken. Meine Entlohnung erfolgte weitgehend nach Leistung.Später habe ich meinen Unterhalt als Selbständiger bestritten.Ich habe es soweit es nur möglich war immer darauf angelegt, unabhängig zu sein. Diese Voraussetzungen haben viele Leute in der Arbeitswelt, ohne dass sie für sich daraus etwas machen.Und wenn sie sich als Angestellte oder sonstige Mitarbeiter an die "Zügel" des Unternehmers gelegt fühlen,hat sie selten jemand dazu gezwungen,abgesehen bei irgendwelchen gesundheitlichen Problemen. Wer für seine Bildung nur das Nötigste getan hat ,muss auch später mit dem zufrieden sein,was sich damit erreichen lässt.
Die sachlichen Beiträge von Bigi und Claude finden meine weitgehende Übereinstimmung.
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dutchweepee
antwortete am 10.12.06 (19:54):
durch die globalisierung der wirtschaft ist es wichtig auch den arbeitskampf zu globalisierung. wird ein VW-betrieb in belgien geschlossen, müssen auch die arbeiter in deutschland, mexico und china streiken, um die arbeitsplätze zu erhalten.
internationale gewerkschaftsorganisationen sind nötig, um das ausweichen der betriebe in länder mit unmenschlichen produktionsmethoden zu unterbinden bzw. dort für gerechte arbeitsbedingungen zu kämpfen.
viele arbeiter sind sich selbst der nächste und pfeifen auf die gewerkschaft, anstatt sie stark zu machen.
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Claude
antwortete am 10.12.06 (22:51):
Dutchweepee, das kannst du dir vermutlich abschminken das so etwas klappt. In China schon gar nicht, die roten Mandarine lassen das bei ihren 150 Millionen Wanderarbeitern nie zu. Gruß Claude
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schorsch
antwortete am 11.12.06 (11:21):
Bigi und Ruby, stellt euch mal vor, dass in einem Riesenbetrieb von sagen wir mal 10`000 Arbeitern jeder einzelne zu seinem obersten Boss marschieren müsste, um Lohnforderungen zu stellen.
Je näher ein Angestellter in der Hierarchie zu seinem obersten Boss steht, desto leichter hat er es, Lohnforderungen in klingende Münze zu verwandeln - weil höher stehende Angestellte ihrem Chef öfters direkt in die Augen blicken können.
Je tiefer ein Arbeiter in der Hierarchie des Betriebes steht, desto geringer ist in der Regel auch seine Ausbildung resp. sein Wissen um betriebliche Zusammenhänge. Seine Arbeit ist aber genau so viel am Gutergehen des Betriebes beteiligt. Nur getraut sich meistens nicht selber, dem Boss klar zu machen, dass seine Leistung nicht gerecht honoriert werde. Will er aber trotzdem am wachsenden Kuchen des Betriebes teilhaben, muss er jemanden finden, der ihn beim Boss vertritt. Soll er vielleicht seine Schwiegermutter beim Boss vorbeischicken? (;-)
Leute, die kaum je um ihren Lohn kämpfen mussten - weil sie zur oben erwähnten Oberschicht im Betrieb gehörten - können sich meistens gar nicht vorstellen, dass es im gleichen Betrieb Mitarbeiter gab, die es schwerer hatten, einen gerechten Lohn zu bekommen als sie selber. Denn: Der Satte glaubt dem Hungrigen nicht!
P.S. Ich bin mit 15 Jahren als Laufbursche (Ungelernter) in einen Mittelstand-Betrieb (KMU) eingetreten. Als ich etwa 18 war, sah ich die Notwendigkeit von Gewerkschaften und betrieblichen Arbeiter-Vertretungen ein und machte gewerkschaftliche Kurse durch. Erst mit 33 Jahren machte ich einen Lehrabschluss, wurde in der Folge Vorabeiter und dann Meister im Betrieb. Dann wurde ich von meinen Kollegen zum Präsidenten der Betriebskommission gewählt. Da ich als Meister mit diesem Amt hin und wieder in Konflikt mit der Geschäftsleitung kam, fragte mich ein Direktor mal an einer Kommissionssitzung: "Herr S., wer bezahlt eigentlich ihren Lohn hier, wir oder die Gewerkschaft?" Ich antwortete: "Sie - aber gewählt bin ich von meinen Kollegen. Übrigens: Sie nehmen zu jeder Sitzung einen studierten Rechtsanwalt mit. Könnten Sie sich vorstellen, uns das gleiche Recht einzuräumen?"
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