eulenhanni
begann die Diskussion am 29.11.06 (12:50) :
Zur falschen Zeit am falschen Ort Der gewaltsame Tod von Jockel hat viele betroffen und traurig gestimmt.Seine Freunde versuchen die Trauer zu verarbeiten und gegen Gewalt aufzurufen.Ich möchte Euch bitten schaut mal unter www.aktion-jockel.de
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Karl
antwortete am 29.11.06 (13:20):
Hier anklickbar:
Internet-Tipp: https://www.aktion-jockel.de/
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Dunkelgraf
antwortete am 29.11.06 (16:05):
@eulenhanni, vielen Dank für den Link. Ich habe ihn mir mit Interesse und Betroffenheit angesehen. Man hört, liest und sieht jetzt sehr viel von der Gewaltbereitschaft unserer Jugend, aber am vergangenen Sonntag konnte ich es fast persönlich erleben. Ich besuchte Freunde in Königslutter, nach dem Kaffeetrinken unternahm ich einen kleinen Spaziergang ins Städtchen. Ich gehe am liebsten alleine, da kann ich mein Tempo selbst bestimmen und kann dort stehenbleiben, wo ich es will. Es kamen zwei Jugendliche auf dem Fußweg entgegen, die sich lauthals unterhielten. Ich schaute sie ein paar Sekunden interessiert an. Und das reichte schon. Sie beschimpften mich provokativ. Haben mir doch tatsächlich diese zwei jungen Kerls Prügel angeboten. Den Burschen war nicht mit Argumenten beizukommen, sie warteten auf einen Anlaß zuzuschlagen. Noch ein paar passende Antworten von mir, und es wäre soweit. Aber dann dachte ich an den letzten Boxkampf von Axel Schulz, daß alte Leute es nicht mit jungen aufnehmen sollten, jedenfalls nicht körperlich. Ich ging weiter, wütend auf die und auf mich. Was kann man in solchen Situationen tun, wenn man mit Aussprachen nichts erreichen kann?
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eko
antwortete am 29.11.06 (16:08):
....die Kerle nicht so aufreizend böse anschauen......
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Dunkelgraf
antwortete am 29.11.06 (16:12):
@eko, du kennst meinen Blick noch nicht, der ist nicht aufreizend böse, sondern samtweich. ;-)
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greisi
antwortete am 29.11.06 (16:55):
@Dunkelgraf Du hättest zur Seite treten sollen und den Blick senken sollen und die Herren nicht irgendwie am Vorbeiflanieren behindern sollen. Aber hast nochmal Glück gehabt. Das nächste mal gibts was....
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eulenhanni
antwortete am 29.11.06 (17:41):
@Dunkelgraf Das ist es was ich mit einflechten und mitteilen wollte es kann jeden von treffen.Vielleicht braucht jeder mal Hilfe.Jockel hat es getan und mit seinem Leben bezahlt.Sollte nicht jeder von uns einmal darüber nachdenken die Freunde von Jockel zu unterstützen und gegen Gewalt aufrufen?Damit wäre doch ein Anfang gemacht?Ich für meine Person werde auf der Seite bleiben und meine Hilfe anbieten.Es ist mir wichtig weil mir diese Bereitschaft zur Gewalt schon lange Gedanken macht.Wenn keiner dagegen angeht wird auch bald keiner mehr helfen.Was würdet Ihr denken wenn Ihr zusammengeschlagen würdet und keiner hilft?
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NIL
antwortete am 29.11.06 (18:17):
Es ist furchtbar, man fühlt sich bei diesem Thema genauso hilflos, wie bei dem, zugegeben, physisch gewaltlosen Thema, dass ein Stinkreicher vor Gericht vermeiden kann, vorbestraft zu werden, weil er sich mit Geld freikaufen kann, ich meine den Ackermann von der grossen Bank.
All diese Dinge zeigen einen dramatischen parallel laufenden Werteverfall, der unsere Gesellschaft ergriffen hat.
Ohne es verwechseln zu wollen, aber Bürger, die nicht mehr wählen, verwenden solche Verfallserscheinungen als Vorwand.
Deutschland, aber auch andere Staaten, sind krank.
Ich bin kein Miesepeter, aber wann beginnt die moralische Aufrüstung. Auch wir sind Teil des Ganzen, Teil der Probleme.
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hema
antwortete am 29.11.06 (18:34):
Die moralische Aufrüstung wird es dann geben, wenn eine hoehere Autoritaet wieder anerkannt ist.
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gerald
antwortete am 29.11.06 (20:04):
Nun, ich weiß ja nicht, lieber Dunkelgraf, welcher Coleur Deine Gegenüber waren, aber es hätte vielleicht ein paar Möglichkeiten der Gewaltabwehr gegeben... Du hast natürlich recht, ab einem gewissen Alter entschwindet eben jene Physis, die einem einst in die Lage versetzte, derlei unangenehme Mitmenschen am ausgestreckten Arm verhungern zu lassen. Deshalb hier ein paar Vorschläge zur güte:
a) Du hättest Dein altes Parteibuch samt Manifest und Handy zücken können, um den Angreifern verbal entgegenzuschleudern: Obacht Jugendfreunde! Wenn ich jetzt hier anrufe, stehen in 5 Minuten 20 Ex-Tschekisten hier, die sowas wie euch gar nicht mögen. Ihr beide seht danach anders aus. Versprochen.
b) solches Gesocks wie ihr wäre früher nach Bautzen abgegangen, und das nicht zu knapp. Impliziert aber auch die Möglichkeit, dass die beiden Herren gar nicht den ganz und gar unlustigen Hintergrund dieser Stadt kennen, sondern diese eher für ein UNESCO-Kulturerbe halten, und Dein Argument somit augenblicklich verpufft.
c) wäre möglich, so es sich um Vertreter des rechten Dumpfbackentums gehandelt hätte: "Sowas hätte es beim Adolf nicht gegeben! Ihr wollt Deutsche sein!!??" Dieser Auswurf könnte derartige Clientel zum Nachdenken bewegen. Wobei - Nachdenken ist vielleicht etwas übertrieben formuliert - nennen wir es optimistisch ein temporäres Flackern irgendeines Hirnlappens. Im Sinne von: Hoi!
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eulenhanni
antwortete am 29.11.06 (22:05):
Ich bin traurig das der Beitrag so mißverstanden wurde und in eine Richtung läuft die so nicht gedacht war.Der Eintrag vom 29.11.um 20.04.Uhr ist geschmacklos und total daneben(was dieses Thema angeht),ich bitte darum alles zu löschen.Danke.Ich habe mich geirrt als ich dachte mit mündigen und verantwortungsvollen Menschen zu reden.
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Dunkelgraf
antwortete am 29.11.06 (22:15):
@eulenhanni, sei bitte nicht traurig und enttäuscht. Dein Beitrag war richtig und wichtig, bestimmt für einige mehr noch als nur für mich. Deshalb muß man nicht gleich alles löschen wollen, nur weil es immer auch ein paar Beiträge gibt, die daneben liegen. Laß alles so stehen, wie es ist, jeder Beitrag spricht für sich. Und es werden ihn nicht alle mißverstehen. So ist es nun mal in Foren. Ich wünsche dir alles Gute und danke nochmals für deinen Start dieses Themas.
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greisi
antwortete am 29.11.06 (23:48):
@eulenhanni sorry, das war Zynismus. Zynisch wird man wenn einem wirklich etwas nahe geht und man keinen wirklichen sinnvollen Weg findet. Nun muss man zwar auch sagen, dass wir wirklich nicht in der gewalttätigsten aller Gesellschaften leben, auch nicht aller Gesellschaften die es hier in Europa gab, aber deswegen kann man trotzdem als Einzelner damit konfrontiert werden.
Daher ist es wichtig was Leute wie Jockels Freunde machen.
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NIL
antwortete am 30.11.06 (09:26):
was meinst du mit der höheren Instanz, hema?
Gott, einen Propheten, einen charismatischen Führer?
Man könnte auch ohne solche Instanzen anfangen, Moral vorzuleben. Solange aber jeder tut, was erlaubt ist, es also keine Leitplanken mehr gibt, wird alles grenzenlos ausgenützt.
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Claude
antwortete am 30.11.06 (09:35):
Dunkelgraf deine Reaktion auf die jungen Leute war die einzig richtige, sie hat dich vermutlich vor Schaden bewahrt! Bei uns geht gerade ein Fall durch die Zeitungen in dem ein Mann einer jungen Frau helfen wollte die von ihrem Freund auf offener Strasse verprügelt wurde, er wurde etwas später niedergestochen und musste von seiner Frau schnell in ein Krankenhaus gefahren werden dort leitete man schnell eine Notoperation ein. Die besondere Härte war, bei der dann folgenden Gerichtsverhandlung weigerte sich die verprügelte junge Frau gegen ihren Freund auszusagen. Der schon einschlägig vorbestrafte junge Mann wurde nach Jugendstrafrecht verurteilt, zwei Jahre auf Bewährung, irre finde ich. Gruß Claude
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Claude
antwortete am 30.11.06 (09:37):
Hema, dein Beitrag ist ja mal wieder nicht zu toppen, kopfschüttel!!! Bist halt eine gute Seele, manchmal ein wenig überfordert, aber trotzdem!!
Gruß Claude
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hema
antwortete am 30.11.06 (10:18):
Darf ich fragen was TOPPEN heißt? Diesen Ausdruck kenne ich als Österreicherin nicht. Ich bin nicht überfordert. Aber zu viele verstehen nicht!
@ NIL
Es gibt ja viele moralische Vorbilder. Leider sind die in den Medien und in der Öffentlichkeit zu wenig präsent und wo keine Grenzen gesetzt werden, da beginnt der "Verfall".
Beim Genick packen und selber aus dem Dreck ziehen ist die Devise in Zeiten wie wir sie erleben müssen.
Möge das Werk gelingen!
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hugo1
antwortete am 30.11.06 (10:43):
Hema vielleicht ungefähr so: In Deinem Bestreben, uns Naivlingen auf die Sprünge zu helfen, bist Du kaum zu Überbieten. *g*
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Claude
antwortete am 30.11.06 (10:59):
Ach Hugo du bist ja wirklich ein vornehmer Mensch!!!!Lache. Gruß Claude
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eulenhanni
antwortete am 30.11.06 (11:11):
@hugo1 Das Thema ist mir zu wichtig es läuft schon wieder alles in die Richtung die ich nicht wollte.Bitte geh auf den Link den Karl vorgegeben hat.Ich bin allen dankbar die sich über die gewaltbereitschaft in unsere Gesellschaft Gedanken machen und vielleicht bereit sind mitzuarbeiten.Ich weiß das ist für viele von Euch zuviel verlangt.Ich werde es tuen schon für die Kinder und Enkelkinder.Vielleicht kann ich dann einmal sagen ich habe es wenigstens versucht.Vielleicht hällt man mich für einen Naivling aber das macht mir nichts Hema hat in vielen Dingen Recht
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Marieke
antwortete am 30.11.06 (11:38):
Eulenhanni, "Ich weiss, das ist für viele von euch zuviel verlangt..."(Dein Posting von 11.11 Uhr).
Soooo gut kennst du uns aber wirklich nicht, dass du so urteilen kannst! Ich halte diese Deine Aussage für pures Pharisäertum.
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eulenhanni
antwortete am 30.11.06 (14:42):
marieke es ist so dieser Satz passte nicht in dieses Thema.Sorry Ich kenne Euch durch viel lesen in diesen Seiten.Bitte klammern wir das aus und verlegen so eine Debatte auf ein anderes Mal.Danke
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hugo1
antwortete am 30.11.06 (16:28):
eulenhanni, glaub nur nicht das es nicht überall in Deutschland solche und ähnliche Vorfälle gibt. Gewalt an Kindern, Gewalt an Ausländern, Gewalt an Andersdenkenden, Gewalt aus Lust aus Frust aus Langeweile ,,, Hier war gerade eine Kranzniederlegung anlässlich des 6. Jahrestages eines Todschlages um dem Vergessen zu begegnen. Da reicht nicht eine Meldung in einer Zeitung, oder eine Meldung in den örtlichen Nachrichten oder eine HP,,, das verläuft sich, das ist zu dünn. Hier müssen -wer sich ernstlich damit befasst und etwas bewegen will- abgestimmte konzentrierte Aktionen her bis hin zu echten Inhalten in Parteiwahlprogrammen und welche Partei da nicht mithält oder nach der Wahl nicht entsprechend effektiv wirkt, muss ausgedient haben.
Internet-Tipp: https://de.indymedia.org/2006/11/163186.shtml
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pilli
antwortete am 30.11.06 (17:14):
"überfordert" ?
ich habe mir erlaubt, "unterfordert" anzudenken, watt hema betrifft und ihre weissagung. wenn aber erst datt lichtlein auch bei ihr einkehrt und aufgeht;
dann erwartet uns gar schröckliches!
:-)
...
eigenartig eulenhanni
da ist es dir wichtig, gewalt anzuprangern und zum nachdenken aufzurufen und schwupps ...
nur bissel später forderst du gewalt ein: die löschung der beiträge!
na :-) dann fülosofiere mal weiter!
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schorsch
antwortete am 30.11.06 (17:57):
Als ein junger Strassenrowdy mir mal mit Prügel drohte, sagte ich gelassen: Du musst aber den ersten Schlag tun - ich möchte nämlich wegen dir nicht meine Trainerlizenz verlieren!
Er zottelte belämmert ab, konnte sich aber die Bemerkung "Alter Sack!" nicht verkneifen.
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hugo1
antwortete am 30.11.06 (18:03):
toller Schachzug, lieber schorsch. Woher wußte der Bursche, das Du Schachtrainer bist ? *gg*
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Tobias
antwortete am 30.11.06 (18:14):
Wir tun ja so als ob es früher in unserer Jugendzeit keine Gewalt gegeben hätte. Obwohl mir zur damaligen Zeit sich starke uniformierte Vorbilder im Überfluss anboten gab es Schlägerreien. Nach den Schlägereien wurde den Schlägern zusätzlich noch der Hinter mit dem Rohrstock so versohlt das die Glut vom roten Arsch bis zum Kopf aufstieg. Es hat nichts genutzt, es wurde trotzdem wieder geschlägert.
Wir erleben seit längerer Zeit eine Informationsflut, wissen sofort oder Stunden später was im kleinsten deutschen Weiler und der Welt passiert ist. Mord und Totschlag gab es schon immer, die Räume waren früher kleiner aus denen in Zeitungen berichtet wurde und darum gab es weniger Information über Gewalt aus größeren Entfernungen.
Ich bin gegen alles was mit Gewalt zu tun hat, aber solange es die Menschheit gibt, ist Gewalt an der Tagesordnung. Wir bilden ja sogar Menschen aus die lernen wie man Gewalt ausüben kann und deshalb werden wir auch in Zukunft mit Gewalt leben müssen auch wenn wir diese Gewalt verurteilen
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hema
antwortete am 30.11.06 (18:47):
Hugo1 warum fühlst du dich betroffen? Ich spreche immer allgemein.
Im Besonderen meinte ich jene hier beschriebene Jugend, der keine Werte mehr kennen gelernt hat und wenig bis keine positiven Zukunftsperspektiven hat.
Das große Problem ist, man kann den besten Willen haben Menschen zu sagen was sie falsch machen, egal ob aus der Religion heraus oder aus Lebenserfahrungen.
Keiner glaubt es und ändern will sich schon gar keiner. Aber jammern tun sie alle, wenn es ihnen schlecht geht. Diese Erfahrungen habe ich schon oft gemacht. Sogar bei meiner Tochter, die stets gute Ratschläge abgelehnt hat, um dann nach ca. einem Jahr genau das zu machen was ich ihr geraten hab.
Unsere heutige Jugend hat nur gelernt zu NEHMEN. Auch viele Erwachsene sind schon auf diesem Trip.
Umdenken - geben nur jenen die es schätzen und dafür dankbar sind - im übrigen, beim Genick packen und selber aus dem Dreck ziehen. Das rate ich allen die sich in ihrer Gedankenwelt irgendwo verrant haben und nicht weiter wissen.
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hugo1
antwortete am 30.11.06 (19:33):
hema warum wohl fühlte ich mich angesprochen? weil Eulenhanni (vermutlich an mich)gerichtet schrieb: @hugo1 Das Thema ist mir zu wichtig es läuft schon wieder alles in die Richtung die ich nicht wollte. Deshalb meine Richtungsänderung. Tut mir leid wenn Dir das nicht passt, aber ich vermute Du hast Anderes erwartet oder meinen Beitrag anders gewertet?
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eulenhanni
antwortete am 30.11.06 (19:33):
@hugo Das ist das schlimme überall in Deutschland(auch in anderen Ländern)ist die Gewalt auf dem Vormarsch.Das belegen viele Studien unter anderen von dem Kriminologen Christian Pfeifer.Du hast Recht da hilft nicht eine Meldung in der Zeitung,in dem oben genannten Fall versuchen Freunde eines Opfers etwas gegen Gewalt zu unternehmen.Ich bin der Meinung die Sache ist es wert mitzumachen.Nur VIELE können viel erreichen.Es hift keinem nichts zu tuen und sich damit abzufinden das wir mit Gewalt leben müssen.
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Tobias
antwortete am 30.11.06 (20:02):
Seit uralter Zeit reden und beten wir für Frieden, also Gewaltlosigkeit. Wir reden aber auch seit uralter Zeit über unsere Nachkommen die angeblich immer schlechter sind als wir, die Alten.
Bei so etwas frag ich mich, da können doch nur Adam und Eva gut gewesen sein aber auch von ihnen berichtet man schlimmes :-))
Dieses lamentieren von einigen Damen nervt, weil sie so tun, als ob sie alleine Unschuldslämmer im Kreise von Wölfen waren und sind.
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