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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Ich bin für ein Verbot der Ballerspiele

 69 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 24.11.06 (13:57) :

Wenn die Grünen im Bundestag sagen, dass es mit einem Verbot der Ballerspiele nicht getan sei, dann kann ich ihnen zustimmen. Wenn diese Aussage jedoch verwendet werden soll, um die Initiative von Stoeber, die Computer-Ballerspiele verbieten zu lassen, abzublocken, muss ich widersprechen.

Ich halte die Krieg- und Mörderspiele am Computer ob mit oder ohne Internet für fatal. Es stimmt sicherlich, dass nicht jeder Spieler verroht und zum Mörder wird, aber reicht es nicht, wenn einige wenige dadurch Handlungsmuster eingeprägt bekommen, die sie dann auch umsetzen?

Der Mensch ist ein spielendes Wesen. Er spielt besonders gern, weil er am besten von allen Tieren lernen kann. Spielen ist eine Lernstrategie. Wenn wir es zulassen, dass unsere Kinder und Jugendlichen in immer realistischer werdenden Szenarien andere Menschen umbringen, dürfen wir uns nicht wundern, wenn sie plötzlich in Schulen oder am Arbeitsplatz erscheinen und ihren Frust auf die gewohnte Manier, diesmal im realen Leben rauslassen.

Verbote sind nur wirksam, wenn auch Instrumente existieren, einen Verstoß mit Sanktionen zu belegen. Diese Sanktionsmöglichkeiten bestehen durchaus. Dies gilt für die Herstellung, den Verkauf wie auch für den Gebrauch dieser Spiele. Ich erinnere daran, dass auch Kinderpornografie im Internet durchaus verfolgbar ist. Der Prozentanteil dieser Spiele muss reduziert werden, in meinen Augen haben wir keine andere Wahl.

Es müssen auch Alternativen aufgezeigt werden. Es muss den Jugendlichen klar gemacht werden, dass nicht Computerspiele per se verboten sind. Es gibt auch gute Angebote, diese müssen beworben und bekannt gemacht werden.


 schorsch antwortete am 24.11.06 (14:21):

Viel zu lange schon haben die Behörden zugeschaut und verharmlost. Und immer noch haben sie tausend Ausreden parat, wenn wieder jemand mahnend den Finger hebt. Da muss wohl erst ein Jugendlicher - oder einer, der nie erwachsen sein wird - ein halbes Parlament niedermetzeln....


 dutchweepee antwortete am 24.11.06 (15:12):

ich habe da eine andere meinung. nicht weil ich pausenlos ego-shooters spiele, sondern weil ich sie als ventil erkannt habe. so einzweimal die woche ist es amüsant und stressabbauend, wenn man spiele wie QUAKE, oder DOOM (auch gegen partner am zweiten PC) spielt.

hinzukommt, daß verbote garnix nützen. jeder kann sich die spiele legal und illegal von allen möglichen servern auf der welt runterladen.

.


 Marina antwortete am 24.11.06 (15:37):

Men Sohn hat auch früher gern damit gespielt und tut es auch heute noch manchmal. Ich habe das immer mit großem Missfallen gesehen und heftige Diskussionen deshalb mit ihm gehabt. Er versicherte mir dann immer, er könne durchaus trennen zwischen Fiktion und Realität, das sei reines Spiel, um Strategien zu üben, dabei sehe man die Brutalität in den Spielen als nicht real an und sei in gar keiner Gefahr, sie auf die Realität zu übertragen (inzwischen studiert er Philosophie, was mir zeigt, dass es, zumindest bei ihm, zu stimmen scheint). Gestern oder vorgestern habe ich im WDR eine Diskussion darüber gehört, wo etliche Anrufer dasselbe sagten. Die meisten von ihnen wiesen darauf hin, dass diese Gefahr, nicht trennen zu können, als übertrieben dargestellt werde und dass diese Spiele ungefährlicher seien als viele Leute annehmen, die sie nicht spielen. Allerdings wurde auch darauf hingewiesen, dass es vom Alter der Spieler abhänge und dass es zu Recht eine Altersbegrenzung gäbe. Diese Spiele sind nämlich ohnehin erst ab 16 Jahre erlaubt, das Problem ist, dass sich zum Teil schon Zehnjährige damit eindecken, was sie ohne weiteres tun können, weil in den Schulen Kopien gehandelt werden.
Ein generelles Verbot nützt deshalb bestimmt nicht viel, um die Probleme in den Griff zu kriegen. Es kommt sehr darauf an, wie Kinder oder Jugendliche „gesettled“ sind. Wenn sie zu Hause keinen Halt haben und auch sonst keine Möglichkeiten, sich eine Orientierung zu holen, dann besteht die Gefahr, dass sie sich in diesen Spielen verlieren und dass sie gespielte Brutalität versuchen, umzusetzen, weil sie Fiktion und Realität nicht mehr trennen können. Deshalb wiederhole ich, was ich schon in dem Thread von dem Amokläufer geschrieben habe: Es müssen Ganztagsschulen und mehr Betreuung für Kinder und Jugendliche geschaffen werden, damit sie sinnvoller und in Gemeinschaft mit anderen beschäftigt werden, statt allein vor diesen Kriegsspielen zu sitzen und sich in eine Scheinwelt zu flüchten. Das alles aber kostet Geld. Da wird am falschen Ende gespart, diese Fehlpolitik macht sich immer mehr bemerkbar an solchen Auswüchsen. Wenn niemand mehr Zeit hat für Kinder und Jugendliche, braucht man sich über nichts mehr zu wundern. Zeit aber ist Geld, denn dazu braucht es Sozialarbeiter, Pädagogen und Lehrer, die sich kümmern, wenn die Eltern dazu unfähig sind.
Von mir aus kann man trotzdem die Ballerspiele verbieten, ich halte sie für völlig überflüssig, es gibt bessere, aber damit ist es, wie die Grünen zu Recht sagen, nicht getan.


 gerald antwortete am 24.11.06 (16:15):

Keiner käme wohl auf die Idee, die Produktion von mit Stahlkappen versehenem, festem Schuhwerk zu verbieten, nur weil jemand damit einen anderen krankenhausreif getreten hat. Kommt immer darauf an, was der im Koppe hat, der sich die anzieht.
Ich meine, um solch ein Computerspiel als Vorlage für ein Schulmassaker zu nutzen, muss diese verrohte Gewalteinstellung in diesem Mensch schon vorher dringesteckt haben. Wer eine hohe Gewalthemmschwelle besitzt, kann vermutlich rund um die Uhr spielen, und ist danach keinen Deut gewaltbereiter.


 Marina antwortete am 24.11.06 (16:18):

Vor allen Dingsn darf es nicht möglich sein, dass Kinder und Jugendliche an Waffen kommen. Das war doch auch das Problem bei dem Amokläufer. Wie ist er überhaupt an die Waffen gekommen? Das finde ich besonders gravierend, dass so etwas möglich ist. Da sollte man vor allem auch mal ansetzen.


 heinzdieter antwortete am 24.11.06 (16:22):

Die Einhaltung eines solchen Verbotes ist nie möglich.
Solche Spiele kann sich jeder Interessent aus dem Internet herunterladen.
Das diese Spiele verwerflich sind, steht ausser Frage.
Hier sollten Eltern auf ihre Sprösslinge einwirken.


 Arno_Gebauer antwortete am 24.11.06 (16:26):

Hallo, Forumsbeteiligte,

ich halte die heutigen Computerballerspiele für eine
logische Weiterentwicklung der früher üblichen Kriegs-
spielzeuge, wie Zinsoldaten, Blechpanzer, Blechkanonen,
Holzschwerter, usw..
Ich bin nicht für ein Verbot der Ballerspiele, ich bin aber
für intensive Kontakte, Freundschaften, usw. , weil dadurch
die Aggressivität gehemmt wird.
Ich bin gegen den Aufbau von Feindbildern, Bedrohungen und
Übervorteilungen, usw.
Aggressivität bei Jugendlichen halte ich für ein Zeichen
von Hilflosigkeit.

Viele Grüße
Arno Gebauer


 Karl antwortete am 24.11.06 (16:55):

hallo Arno,


ich habe lange deine Meinung geteilt und auch darauf hingewiesen, dass unser heutiges Speerwerfen oder das Schachspiel eine Art Kriegsspiel darstellen, letztlich auch das "Mensch ärgere dich nicht", bei dem man/frau voller Freude den gegnerischen "Mann" zu Boden wirft.

Seitdem die "Ballerspiele" immer realistischere Graphik zeigen und das Blut, das fließt, von herzzerreißenden Schreien begleitet wird, sehe ich das anders. Hier wird nicht mehr sublimiert, die uns innewohnende Agressivität auf quasi abstrakte Art und Weise abreagiert, sondern hier kommt es mehr und mehr zu einer möglichst lebensnahen Simulation von Mord, Totschlag und Vergewaltigung.

Wir können uns nicht länger damit herausreden, ein Verbot lasse sich ja doch nicht durchsetzen, denn diese Ausrede wäre eine Selbstaufgabe.

@ Marina,

alle die Punkte, die du anführst, kann und will ich unterstützen. Mein erster Satz beinhaltete ja, ein Verbot der Spiele könne nicht alles sein. Ein Verbot muss aber auch her, schon damit die Jugendlichen ganz klar wissen, dass diese Spielewelt nicht die Normalität darstellt. Ich kann nur noch einmal betonen, wenn wir dem Vorschub leisten, dass Jugendliche studenlang, eventuell sogar in großen Lanparty-Veranstaltungen ihre Abschussquote verbessern, tragen wir zur Zerstörung der gesellschaftlichen Normen bei.


 greisi antwortete am 24.11.06 (17:16):

Es ist sicherlich so, dass die Menschen das werden, womit sie sich im Kopf die ganze Zeit beschäftigen. Wenn jemand nur DOOM im Kopf hat dann ist das ein anderer Mesch, wie jener, der sich mit anderen, kreativen oder sonstwie anspruchsvollen Themen auseinander setzt und nur ab und an eine Runde am Computer rumballert um sich auch mal den Kopf wieder frei zu pusten. So kann das erfrischend und somit konstruktiv sein.

(Zumindest kenne ich DOOM als ein Spiel wo man auf sowas wie aufgeblasene Kröten schiesst die dann schön dramatisch platzen. Das Tötungsschema war also vergleichbar mit dicken Brummern an der Scheibe mit der Zeitung zerklatschen, vielleicht ist das heute auch anders)

Es ist auch ein Unterschied zwischen Plastik Soldaten die in der Sandkiste rumgeschoben werden und einem interaktiven, ausgedehnten und anspannenden Kriegsspiel am Computer. Aber selbst im Sandkasten waren mir jene Jüngelchens immer suspekt die da voll auf rumballern, angreifen und totschiessen abgefahren sind. Wenn dieses Verhalten auch noch durch Wettbewerbe und dergleichen gefördert und honoriert wird, wie in der heutigen Gamers Welt dann ist das auf alle Fälle fatal.

Ein Verbot würde diese fördernde Infrastruktur von Online Quellen, Wettbewerben, Gamers Communities auf alle Fälle dezimieren. Ob es wirklich viel hilft weiss kein Mensch im vorraus, aber schaden würde es auf keinen Fall.


 hugo1 antwortete am 24.11.06 (17:30):

Die Jugendlichen, welche keinen Zugriff auf Ballerspiele haben können sich ja immer noch im Sportgeschäft einige Baseballschläger besorgen. Damit sind sie körperlich in Bewegung und an der Fischen Luft, also sooo gesund. Zum Üben wurden hier in der Stadt ca 50 mit Sicherheitsglas bestückte Bushaltestellen aufgestellt und die jugendlichen Schläger nehmen diese Angebote dankend an.*g*
Schade für sie, das es nur einmal im Jahr Sylvesterknaller gibt, naja zwischendurch muss man sich diese selber bauen oder in Polen beschaffen um im Fussballstadion oder den heimischen Briefkästen, Papiercontainern usw. zu testen. Aber unsere heutige Jugend weiß sich ja zu helfen.*g*


 hema antwortete am 24.11.06 (19:39):

Bin auch gegen solche Spiele, da die Hemmschwelle immer tiefer sinkt.

Schon gesehen, da die Brutalitaet unter Jugendlichen - auch in den Schulen - immer mehr zu nimmt!


 darklady antwortete am 24.11.06 (19:58):

Wirklich helfen können nur die Eltern!!!
Bei unseren Kindern haben wir sehr lange gewartet bis sie Computerspiele machen durften.Wir sind dann meistens dabei geblieben,und vor allen Dingen haben wir regelmässig den PC und Schreibtisch gefilzt.
Ausserdem haben wir alternative Angebote gemacht, in Zeiten in denen der Pc zu dominant wurde.


 Arno_Gebauer antwortete am 25.11.06 (00:15):

Hallo, Karl,

die „Ballerspiele“ werden von der Industrie kreiert, in
den Geschäften angeboten und von Jugendlichen gekauft.
Die gezeigte Brutalität im Umgang mit Menschen und Tieren
ist nicht fiktiv, sondern real.
Kriege sind noch nicht überwunden und Schlachthöfe
existieren überall, Jagdreisen können gebucht werden,
Hände und Füße werden Lebenden in islamischen Ländern
abgehakt, Frauen beschnitten oder verstümmelt, usw.,
usw.,usw..
Ein in der BRD existierender Ethikrat kümmert sich nicht
um die „Ballerspiele“, sondern um die Eingrenzung der
Genforschung, um Sexualität , Sterbehilfe usw..
Das Bundesgericht hat gerade für bestimmte Religions-
gruppen das Schächten von Tieren für gut geheißen!
In der Technik und der Wissenschaft sind Simulationen ein
immer häufiger angewandtes Mittel.
Simulationen sind in unserem Alltag nicht mehr wegzudenken.
Sie haben bereits die Kinderzimmer (leider) in Form der
Ballerspiele erreicht. Ich glaube nicht, daß Simulationen
per PC der Grund für Mord , Totschlag und Vergewaltigung
sind bzw. sein müssen. Schulen und Firmen sind ein Spiegelbild unserer Ellenbogengesellschaft!

Viele Grüße
Arno Gebauer


 darklady antwortete am 25.11.06 (03:02):

Also Arno du schmeisst da viele Puzzleteile durcheinander.
Es reicht wenn Eltern darauf achten,dass die Alltersfreigabe beachtet wird und sich mit ihren Kindern auseinandersetzen.


 dutchweepee antwortete am 25.11.06 (03:41):

ich möchte mich keinesfalls als vehementer verfechter brutaler spiele postulieren, aber der mensch wird immer ein abbild seines sozialen umfelds sein.

LENIN: "das sein bestimmt das bewusstsein!"

wenn schule und familie versagen, müssen die ballerspiele verboten werden?

schützenvereine, schiessbuden auf rummelplätzen, räuber und gendarm mit katapulten ausfechten kennen wir alle seit unserer jugend und keiner ist amok gelaufen.

gebt der jugend ein ziel, arbeitsplätze, hoffnung!

.


 hl antwortete am 25.11.06 (09:12):

Bei dem "Verbot der Ballerspiele" wird wohl (absichtlich?) Ursache und Wirkung verwechselt.

In einer intakten Gesellschaft würden solche "Spiele" wohl kaum Unheil anrichten.

Wenn aber junge Menschen in einer Umgebung aufwachsen, die ihnen kaum eine Zukunftsperspektive aufzeigt, ist die Gefahr groß, dass sie sich in eine Scheinwelt flüchten in der sie ihre Frustrationen ausleben können.

Aber für die Verantwortlichen ist es halt leichter, den schwarzen Peter auf Computerspiele zu schieben, statt über eigene Fehler nachzudenken.


 rolf antwortete am 25.11.06 (09:46):

PC und Schreibtische der Kinder "filzen" zeugt weder von Vertrauen in die eigene Erziehungsleistung, noch fördert es das Vertrauen zwischen diesen und den Eltern.


 claudiawien antwortete am 25.11.06 (09:59):

>> LENIN: "das sein bestimmt das bewusstsein!"


Der Satz ist von Marx, nicht von Lenin, oder?


 pilli antwortete am 25.11.06 (10:14):

rolf

ich habe gestern gelesen "schreibtische der kinder gefilzt" und dachte traurig, vertrauen haben die kinder von darklady sicherlich nicht allzuoft gespürt.

und das meine ich, wenn ich schreibe, wer schon im vorhinein vieles verteufelt, was vertrauen aufbauen könnte, dem bleibt tatsächlich nur diese möglichkeit, den schreibtisch des kindes zu filzen; welche eine entsetzliche vorstellung!


 Marina antwortete am 25.11.06 (11:16):

Ja claudiawien, der Satz ist von Marx. Das müsste der große Marx-Bekenner und Verfechter seiner Ideologie eigentlich wissen. :-)


 dutchweepee antwortete am 25.11.06 (11:23):

oh verzeiht mir, daß ich kurz vor vier bei den klassikern daneben gehaun hab. das ändert aber nix am inhalt.


 claudiawien antwortete am 25.11.06 (11:37):

Kurz dachte ich vorhin, ich hätte jahrzehntelang im Irrglauben gelebt (und dutchweepee hätte Recht), und es wäre in Wahrheit doch nicht von Marx!

Irgendwie stimmt für mich auch das Gegenteil: Das Bewusstsein bestimmt das Sein. In Maßen allerdings. :-)


 dutchweepee antwortete am 25.11.06 (13:15):

@claudia ...deshalb nennt man die marx´sche philosophie auch dialektischen materialismus.


 Marina antwortete am 25.11.06 (13:57):

Einfacher geht es wirklich nicht mehr. Aber das gehört sowieso nicht in diesen Thread. Man könnte ein neues Thema darüber aufmachen, wenn man unbedingt wollte, aber bitte dann nicht mit solch haarsträubenden Simplifizierungen.


 schorsch antwortete am 25.11.06 (14:06):

@ "...schreibtische der kinder gefilzt..."

Der Zweck muss manchmal die Mittel heiligen. Als unsere Tochter zum 1. Mal von einem Freund verlassen wurde, sackte sie in eine tiefe Depression - wir mussten Schlimmes befürchten - mit sich reden lassen ging nicht mehr: sie blockte alle Gespräche ab. In meiner eigenen Verzweiflung guckte ich - das erste und auch letzte Mal - in ihr Tagebuch - natürlich ohne ihr Wissen. Das gab mir den Schlüssel dafür, das Gespräch in die richtige Richtung zu lenken. Hätte ich da an "Vertrauensmissbrauch" denken und eventuell einen Suizid riskieren sollen ? Wird denn Vertrauen nicht manchmal als Vorwand dafür verwendet, sich nicht mit den Problemen der Kinder zu befassen?


 darklady antwortete am 25.11.06 (15:42):

Rolf und Pilli,
sachlich geht das wohl mit euch nicht?!
Pilli,deine Äußerung über meine Kinder ist schlichtweg unverschämt.Hätte mehr erwartet.Schade!!!


 rolf antwortete am 25.11.06 (17:41):

Was ist daran unsachlich, wenn ich der Meinung bin, daß man mit dem Filzen das Vertrauen der Kinder zu den Eltern zerstört bzw. garnicht erst aufkommen läßt?


 greisi antwortete am 25.11.06 (18:00):

Also die Sachen meiner Kinder durchforsten würde ich vielleicht auch in Situationen die wirklich kritisch sind. Ein bischen kann ich Schorsch da nachvollziehen. Das aber systematisch zu machen ist schlichtweg eine Unverschämtheit.

Da braucht man sich über Frustexplosionen wohl nicht zu wundern.


 darklady antwortete am 25.11.06 (18:10):

Rolf weil man als Eltern für die Erziehung seiner Kinder und was mal aus Ihnen wird, schlichtweg verantwortlich ist. Auf der einen Seite wird nach Zwangsmassnahmen geschrien und auf der anderen Seite werden Eltern verdammt ,die ihre Verantwortung ernst nehmen.


 pilli antwortete am 25.11.06 (18:28):

von mir darklady

darfst du offenheit und klartext erwarten, etwas *schönzureden*, erlaube ich mir schon mal, aber wenn es die vertrauensbasis zwischen eltern und kind betrifft, werde ich sicherlich nicht, nur um dir einen gefallen zu erweisen, schreiben:

"das filzen der schreibtische"

sei eine lösung, ein gutes, pädagogisch sinnvolles und zu wünschendes mittel, ein miteinander zu fördern. :-(

warum ich dir als erzieherin (das du so gerne bemerkst) erkläre, weiß ich nicht, versuche es aber dennoch:

kinder haben rechte und eines davon ist, ihnen mit respekt zu begegnen, egal wie alt sie sind.

kinder gehören uns nicht; sind uns nur eine zeitlang anvertraut; diese zeit ist förderlich zu nutzen, aber m.e. nicht damit, ihnen zu zeigen, wie wenig wert sie sind.

das aber dokumentiert ein derartiges tun wie das "filzen eines schreibtisches" für mich.

bei kritischen situationen das gespräch suchen und mit dem kind altersgerecht von der eigenen besorgnis sprechen und erklären, warum nun g e m e i n s a m gesucht wird...oki; falls gefahr droht; aber doch niemals hinter dem rücken des kindes?

das galt in regelmässigen abständen auch für den schultornister, den tochter und ich dann g e m e i n s a m mal geleert und aufgeräumt haben.

aber die hilflose wut, die entstehen könnte, wenn kinder keinerlei rechte sicher sein können, die verzweiflung, die sie spüren müssen, wenn selbst vater und mutter ihnen nicht vertrauen, wo soll die sich entladen?


 gerald antwortete am 25.11.06 (18:51):

@claudiawien
"Irgendwie stimmt für mich auch das Gegenteil: Das Bewusstsein bestimmt das Sein. In Maßen allerdings. :-)"

Richtig! Denn dies war die Welterklärungsthese vom Hegel, nach dessen Meinung das Bewusstsein das Sein bestimmt.
Wer kann schon wissen, was nun richtig ist. Das marxsche Theorem mag zwar in Teilbereichen des Lebens Geltung haben, für das Große und Ganze aber neige ich doch eher zum hegelschen Idealismus.


 claudiawien antwortete am 25.11.06 (19:44):

Hallo gerald, danke für die Info! Ich würde (quasi intuitiv - wenn das in der Philosophie erlaubt ist *g*) auch eher zu Hegels These neigen.

Ich kann mich nur mehr erinnern, dass uns in der Schule im Philosophieunterricht eine der beiden Thesen versucht wurde, mit einem anschaulichen Beispiel zu erklären: "Wenn ein Mensch beispielsweise vorhat, sich einen roten VW-Käfer zu kaufen, sieht er auf der Straße plötzlich viele rote VW-Käfer (d.h., es fallen ihm mehr auf, als bevor er noch den Autokauf im Sinn hatte)."

Leider habe ich vergessen, ob uns unsere Lehrerin damals damit die Marx'sche oder die Hegel'sche These erklären wollte!
:-)


 dutchweepee antwortete am 25.11.06 (19:53):

marx greift erst bei der frage, ob man sich einen bentley oder einen roten VW-käfer kaufen möchte/kann.


 claudiawien antwortete am 25.11.06 (20:03):

Hauptsache, das Auto ist schön rot, sag ich da jetzt mal als Frau ;-)


 seewolf antwortete am 25.11.06 (20:41):

dutch - und DERJENIGE, der dann lieber den roten Käfer kauft trotz aller Kohle, DER hält es eben eher mit Hegel.


 darklady antwortete am 25.11.06 (21:19):

Sag mal Pilli merkst du eigentlich noch was du schreibst?
Aber ich erkläre es dir gerne nochmal.
PC-Spiele sind eine ernstzunehmende Gefahr. Den Kindern diese jedoch einfach zu verbieten funktioniert eben nicht,da sie Erfahrungen machen müssen. Aus diesem Grund muss man dieses Thema zu Hause besprechen und immer wieder aufgreifen.Da Kinder aber stark beeinflussbar sind,und oft von älteren Schülern Dinge bekommen,die ihrem Alter noch nicht entsprechend sind, muss man auf der Hut sein.Ich spreche nicht davon,Tagebücher zu lesen oder private Post oder ähnliches zu durchwühlen.Wohl aber nach Disketten oder oder unbeschrifteten CD´s zu schauen. Ebenso ist es wichtig ein Auge auf die Dateien im PC zu haben. Es hat nichts mit Vertrauensbruch zu tun,wenn man schlichtweg aufpasst.Meine Wortwahl"filzen" war daher unbedacht gewählt. Bin jedoch davon ausgegangen,dass jeder versteht worum es geht.
Liebe Pilli alles andere was du da erzählst hast du wahrscheinlich im Elternratgeber abgeschrieben. Hast du gut gemacht,hat aber mit wirklicher Pädagogik nichts zu tun.Zumindest nicht so aus den Zusammenhängen gerissen.Aber es freut mich für deine Enkel,eine Oma mit rosaroter Brille zu haben.
Wünsche mir eine sachliche Diskussion mit dir,da ich mir gerne auch andere Standpunkte anschaue und überdenke.


 pilli antwortete am 25.11.06 (22:47):

mach dir keine mühe darklady

und dränge mir eine diskussion auf, die bei jedem beitrag von dir rückzieher zeigt...nicht meine liga!

mag sein, das für dich "filzen" umgangssprachlich und auch sonst akzeptabel ist...bitte schön!

aber doch bitte nicht für mich oder andere? :-) danke!

denken möchtest du? na dann "überdenke" mal folgendes; ist nicht von mir; aber trotzdem gut:

"wenn jugendliche schiessen wollen, gehen sie in den USA auf die strasse und in Deutschland in einen verein!"

p.s.
sorry darklady

aber nachdem ich gelesen habe, wie unsachlich du lehrer und das lehrangebot der schule deiner kinder beschrieben hast, wird es wohl schwierig werden, mit dir zu diskutieren aber versuchen darfst du datt dennoch jederzeit, sachliche argumente zu finden! :-)


 darklady antwortete am 25.11.06 (23:59):

Dein Beitrag spricht für sich,lasse mich von dir nicht provozieren.


 wanda antwortete am 26.11.06 (07:59):

das Wort filzen erinnert so sehr an Grenzkontrollen und hat einen unangenehmen Beigeschmack.
ich möchte aber darklady darin unterstützen, dass man trotz Vertrauen ein Auge auf alles werfen sollte, z.B. auch darauf, mit wem die Kinder oder Jugendlichen umgehen.
Vertrauen ist gut, geschickte Kontrolle aber noch besser.

Mit meinen längst erwachsenen Kindern lachen wir oft über Dinge von früher. Ich erzähle z.B. wo ich "hinter ihrem Rücken" gestanden habe. Damit es nicht wieder falsch verstanden wird, ein Beispiel: Beim ersten Alleingang zur Schule, stand ich versteckt hinter einem Baum an einer Straßenkreuzung. Ich wollte mich einfach vergewissern, wie das abläuft.
Die Kinder erzählen mir, wie sie mich übers Ohr gehauen haben, und das war oft der Fall :-)))) Ich denke, dass gehört einfach dazu zum Erwachsenwerden.


 Karl antwortete am 26.11.06 (08:45):

Das Sein bestimmt das Bewusstsein und das Bewusstsein das Sein. Jeder weiß, dass es so ist und nicht anders. Wir sind geprägt von der Umwelt, in der wir leben, aber wir drücken dieser Umwelt auch unseren Stempel auf.

Ballerspiele sind einerseits Ausdruck der menschlichen Psyche, die sehr leicht Freude am Zerstören findet, als auch Teil der Umwelt Jugendlicher, die diese Freude hegt, pflegt und die positiven Gefühle (Erfolg) bei Mord und Totschlag verstärkt. Der Teufelskreis muss m. E. durchbrochen werden.


 claudiawien antwortete am 26.11.06 (09:19):

>> Das Sein bestimmt das Bewusstsein und das Bewusstsein das Sein. Jeder weiß, dass es so ist und nicht anders.

Fehlt nur noch: "Hugh!" ;-)

Das Sein bestimmt nicht nur das Bewusstsein, sondern auch das Unbewusste. Und das Unbewusste bestimmt das Sein - nach Freud - weit mehr, als das Bewusstsein es tut. Sieht man ja auch schön bei den Auswirkungen dieser Ballerspiele.


 rolf antwortete am 26.11.06 (10:42):

Kontrolle ja, aber nicht heimlich, das Kinderzimmer ist doch keine Gefängniszelle, die regelmäßig gefilzt werden muß.
Sogar diese Kontrollen finden meistens im Beisein der Häftlinge statt!


 eko antwortete am 26.11.06 (10:51):

@ darklady,

Du verteidigst hier Deine Art der Kontrolle, die Du "filzen" nennst und auf die Du allem Anschein nach auch noch stolz bist! (Ich wollte nicht Kind bei Dir sein!)

Ich bezweifle, ob Du es fertig bringst, Dich in die Seele eines Kindes hineinzuversetzen.

Kinder sind in den meisten Fällen noch unverdorben vor den Machenschaften Erwachsener und sie empfinden so eine hinterfotzige Kontrolle, die Du "filzen" nennst, einen Vertrauensbruch., bei dem sehr sehr viel kaputt geht.

Wie soll sich ein kind je einer Mutter anvertrauen können, wenn es von ihr schon so schmählich hintergangen wurde? Filzen ist unfair und da stimme ich der pilli vollkommen zu, man kann g e m e i n s a m den Schultornister oder das Kinderzimmer kontrollieren. Das Kind muss dabei sein können und muss sehen können, was geschieht.

Und man/frau muss das mit Achtung und Respekt vor dem Kind machen, auch ein Kind hat ein Anrecht auf ein eigenes Umfeld, bei dem es für Erwachsene Distanz zu halten gilt.

Nur so kann sich ein Vertrauensverhältnis bilden und nur so bleibt auch der Zugang zum Kind (und Heranwachsenden) erhalten. Überall dort, wo sich ein Vertrauensverhältnis gebildet hat, wo Kinder Ernst genommen werden und nicht das Gefühl haben, von der Elternmacht majorisiert und terrorisiert zu werden, überall dort brauchts keine Verbote von Ballerspielen, keine Kinderpsychologen und sonstiges.

Aber das ist halt mühsam und erfordert Einsatz. Verbote sind da allemal leichter ( und primitiver).


 greisi antwortete am 26.11.06 (12:22):

Lassen wir doch das Rumhacken auf darklady. Sie macht das wie sie es für richtig hält. Viele halten das für falsch. Ich kann nur sagen, dass es typisch ist für viele Mütter. Es fällt ihnen halt schwer Respekt gegenüber ihren Kindern zu zeigen. "Sie wollen wissen was meine grössten Fehler sind? Da müssen Sie meine Mutter fragen!" (ungenannte Stellenbewerberin)

Zurück zum Thema. Ich glaube das Umweltangebot, welches die meisten Eltern ihren Kindern bieten um sich zu entwickeln ist armselig. Wie sonst ist es zu erklären, dass die sog. Freizeitindustrie zu einem ganz grossen Teil nur teuren Schrott anbietet. (Toy's a rus, grottenschlechte Fernsehprogramm, Vergügungsparks, Kinder und Jugendliche als Werbezielgruppe für "Marken")

Den Kindern und Jugendlichen werden auf breiter Front Lebensziele als erstrebenswert präsentiert für die ich mich schämen würde und über die wir in meiner Jugend gelacht haben.(Schicky-Micky-Scheiss, Oberflächlichkeit, zweckloser Reichtum, keine grossen Ziele, keine schwere Herauforderungen)

Das da Ballerspiele willkommen sind um den nötigen Adrenalinspiegel zu erreichen ist doch klar und nicht gut so aber wenigstens besser als gar nichts.


 plautus antwortete am 26.11.06 (12:45):

hallo freunde.
ist es nicht ein beweis für die verkommenheit dieser gesellschaft, dass diese mord-und totschlagsspiele überhaupt erfunden und in massen produziert werden können.
und wie ist es mit den nächtlichen autorennen auf dem schirm.
und und und
und: wie ist unsere gesellschaft in diesen verfaulten zustand hinein maneuveriert worden. wer hat da dran gedreht. wäre es kein anlass, darüber öffentlich laut nachzudenken
gruss-plautus


 darklady antwortete am 26.11.06 (12:51):

Ich schüttel nur noch den Kopf!
Meine Kinder lachen schon immer wenn sie die neuen Beiträge lesen.
Ach soviel vielleicht noch, meine Kinder sind 20 und 17.


 greisi antwortete am 26.11.06 (12:55):

Es gibt aber nicht "diese Gesellschaft". Es gibt immer nur einzelne Bereiche. Und manche waren schon immer versaut. Es gab auch Zeiten da war hier in Deutschland Gewalt und Unterdrückung staatliches Programm. Davon sind wir endlich weit entfernt. Ich möchte sogar sagen, dass es heute eine erfreuliche Mannigfaltigkeit gibt, mit denem man sich engagieren und entwickeln kann.

Wir reden bei den Ballerspielen ja nicht um ein Verbrechen welches die ganze Gesellschaft betreibt. Da gibt es ganz andere. Sondern etwas was in manchen Gruppen ein Problem, eine Gefahr wird und ob man durch ein Verbot damit gegesteuern kann. Die einheitliche Gesellschaft gibt es glücklicherweise nicht mehr, die hat sich aufgelöst. Ist gut so, auch wenn manche nicht damit zurecht kommen.


 hugo1 antwortete am 26.11.06 (17:23):

Es soll sogar Elten geben die fallen aus allen Wolken wenn sie erfahren das ihr Kind seit Jahren in den falschen Kreisen verkehrt und seit Monaten süchtig ist.
Es soll sogar Eltern geben die nicht mitbekommen das Ihr Kind ein Waffenlager im Zimmer eingerichtet hat.
Es soll sogar....
Aber lassen wir das. Wer Verantwortung hat und dieser gerecht werden will muss ein Mittelding finden zwischen Vertrauen und Kontrolle das ist eben oft ein schmaler Grad. Da gibt es keinen Absolutheitsanspruch des Kindes auf völlige Selbständigkeit(das will auch der Gesetzgeber nicht sonnst würde er ja die Zuständigkeiten ändern) die Eltern sind und bleiben immerhin Erziehungsberechtigt und Verpflichtet und nur in diesem Rahmen können (aber müssen) sie sich auch bewegen und da gibt es eben keine Patentrezepte.


 seewolf antwortete am 26.11.06 (18:32):

Eben - Hugo.

Wozu gibt es die - juristisch durchaus relevante! - AUFSICHTSPLICHT der Eltern?


 hema antwortete am 26.11.06 (18:59):

Das Schreckliche an diesen Zuständen ist,
manchen Eltern sind überfordert,
manche Eltern wollen ihre Kinder gar nicht erziehen.

Deshalb die arme Jugend, die keine guten Vorbilder mehr hat
und nicht weis, wohin der Weg geht und welche Zukunft sie erwartet.

Der Glaube wäre eine Alternative,
aber der wird ihnen auch nicht mehr gelehrt!


 Karl antwortete am 26.11.06 (23:59):

Ich persönliche glaube, dass Eltern mit gutem Recht ein Auge auf ihre noch nicht volljährigen Kinder werfen dürfen. Die Probleme unserer Gesellschaft sind nicht deshalb da, weil sich Eltern zuviel kümmern, sondern das Problem ist eher, dass sich Eltern nicht kümmern.


 dutchweepee antwortete am 27.11.06 (06:07):

@karl

kontrolle, anleitung und führung ist wichtig - auch ein bäumchen bindet man an einen pfahl, daß es gerade aufwächst. aber heimlich in den sachen meines sohnes wühlen, hätte ich nie geschafft. ich habe gemeinsam mit ihm die schultasche gepackt, oder sein zimmer aufgeräumt - das war immer ein grosser spass.

neulich sah ich eine statistik, daß 60% der deutschen die sms und emails der ehepartner heimlich lesen. das ist für mich unglaublich. ich könnte meinem partner nichtmehr in die augen schauen. ich fühle mich sogar beschämt, wenn ich aufgefordert werde, einen "fremden" brief/email zu lesen, da er nicht an mich gerichtet war.

.


 schorsch antwortete am 27.11.06 (07:56):

Der Gesetzgeber verpflichtet die Eltern, für ihre Sprösslinge gerade zu stehen. Der gleiche Gesetzgeber aber bindet diesen Eltern die Hände auf den Rücken, dass sie ihre Aufsichtspflicht gar nicht vorbildlich ausüben können.


 pilli antwortete am 27.11.06 (10:50):

nun..ich sehe da wesentliche unterschiede; eben so wie du dutchie; aber wer meint, "filzen" zu müssen...bitte!

wie sollten er oder sie je verstehen, welch wunderbare erfahrung es war und ist, kindern vertrauen grenzenlos schenken zu können?

niemals diese aktionen duchführen zu müssen...

das thema hat mir gezeigt, wie wenig vertrauen tatsächlich zwischen manchen eltern und kindern ein thema ist, hätten sie ansonsten anlaß gehabt, zu "filzen"?


 hugo1 antwortete am 27.11.06 (11:37):

pilli das mag von Fall zu Fall verschieden sein.
Meine Mutter wußte immer (fast immer) ob ich die Zähne geputzt die Füße gewaschen die Hausaufgaben erledigt hatte usw.
UND DAS WAR BEI MIR AUCH GUT SO und angebracht.
Das hinderte uns jedoch nicht, bei den eigenen 4 Kindern andere (trotzdem jedoch noch unterschiedliche) Maßstäbe anzusetzen. Aus Erfahrung wird man eben klug.
Es gab sogar Momente da hat man sich fast selber Vorwürfe machte (und das Kind uns auch)Hätteste mal nachgefragt, hätteste mal genauer hingeguckt, dann wären viele Arztbesuche unnötig gewesen.


 wanda antwortete am 27.11.06 (18:08):

@pilli, es gibt ein französisches Sprichwort, dass da heißt:

"Wer nur eine Tochter hat, macht ein Wunder aus ihr."

Kann es sein, dass Deine Tochter besonders pflegeleicht war ?
meine ersten fünf Kinder sind innerhalb von 6 Jahren geboren worden - sie übertrumpfen sich gegenseitig in so ziemlich allem - ohne jegliche Kontrolle wäre ich nie ausgekommen, bezw. hätte das schlimme Folgen haben können.

Schön ist, dass sowohl Du, als auch ich mit dem Resultat zufrieden bin.


 pilli antwortete am 27.11.06 (18:24):

mag stimmen hugo :-)

aber ich habe auch nachgedacht und jetzt nach vielen jahren erst anhand dieses themas erkannt, das es sicherlich nicht selbstverständlich ist, vertrauen zu schenken und missbrauch nicht erlebt zu haben.

vielleicht aber ist es auch ungewöhnlich, die in der schule mit den lehrern gefertigten hausaufgaben...sofern es in der schulform, die ich für die tochter gewählt habe, überhaupt welche hatte...nicht zu kontrollieren? :-)

und noch ungewöhnlicher ist es sicher auch, das tochter dem pc und anderen "gefährlichen" :-) spielen seinerzeit und bis heute, wenig interesse schenkt; sehr zu meinem bedauern übrigens! :-)

da versuche ich jetzt, zumindest verstehen zu können, dass es anders sein könnte; aber ein gutes gefühl, sachen zu "filzen", stellt sich immer noch nicht ein denoch danke für deine erklärenden hinweise.

:-)


 hugo1 antwortete am 27.11.06 (20:30):

ja pilli, es gibt sogar Leute die den Spruch: "Wissen ist Macht" und Nichtwissen richtet Schaden an, allzu wörtlich nehmen und wie ein aufgescheuchter IM (Ausdruck entsprechend Gauckbehörde *g*) immerzu auf Achse sind.
Nee, wie gesagt der Ton macht die Musik und die Angemessenheit der Mittel sind zu beachten ansonsten kommts schnell zu dauerhaftem Vertrauensbruch.
Zu Unserer Zeit gabs übrigens weniger Probleme im Verständnis der Eltern, bezogen auf das Tun der Kinder.
Wenn ich meiner Mutter erzählte wir haben Völkerball gespielt oder Treiben oder, oder, sie und sogar die Großeltern haben immer verstanden was ich meinte. Wenn die heutigen Kinder antworten: wir spielen gerade Disney´s Magical Mirror starring Mickey Mouse, dann nicken sie vielleicht noch verständnisvoll aber wenn die Antwort kommt:Final Fantasy IV Advance, Starfox Command oder UT2004 und dazu kommentieren:das Spiel ist das beste, was es im mom an Egoshootern gibt, dadurch, dass es jetzt auch noch den Onslaught modus gibt, der Battlefield so geil gemacht hat,,, verstehen die Olle nur noch Bahnhof.*g*


 dutchweepee antwortete am 28.11.06 (02:30):

@HUGO

ich habe heute auch VÖLKERBALL gespielt - GAAAAAAANZ LAUT!

(siehe webtipp)

Internet-Tipp: https://www.laut.de/lautstark/dvd_reviews/r/rammstein/voelkerball/index.htm


 hugo1 antwortete am 28.11.06 (09:51):

oh dutch, Du wirst eben nie erwachsen, denkst Du auch dran immer schön die Ohren zu stöpseln ? Die "Ballern" ja doch ganz schön laut *gg*


 greisi antwortete am 28.11.06 (22:25):

Das Heft werde ich mir kaufen und schaun ob was für den Adrenalinspiegel dabei ist und trotzdem vegetarisch...

Internet-Tipp: https://www.heise.de/kiosk/special/ctratgeber/07/01/inhalt.shtml


 Karl antwortete am 28.11.06 (22:42):

Hallo Greisi,


es ist sicherlich sinnvoll, Kindern Alternativen anzubieten. Das versucht auch die ZUM:

Internet-Tipp: https://www.zum.de/clever/


 greisi antwortete am 30.11.06 (14:42):

Im Link ein Artikel über die dürftige wissenschaftliche Untermauerung eines Zusammenhanges zwischen Gewaltbereitschaft und vordergründig gewalttätigen Filmen und Spielen.

Es ist wohl eher naheliegender, das eine gewalttätige Umwelt (Familie, Kumpels) als mediale Vorbilder Gewaltbereitschaft merklich fördern.

Nebenbei bemerkt auch im Hinblick auf die im jüngeren Thread "Gewalt" besprochenen Vorfälle bin ich fast der Meinung, dass man um eines der genannten Computerspiele zu bewältigen einfach mehr Fähigkeiten und Nerven (im wahrsten Sinne des Wortes) braucht, als so ein notorischer Totschläger mitbringt.

Auch muss man sagen, wir leben wirklich nicht in einer gewalttätigen Gesellschaft trotz beängstigender Zwischenfälle, obwohl die Jugend auf breiter Ebene solche Spiele spielt, während andere Gesellschaften, die wir zurecht als gewalttätig bezeichnen wohl kaum etwas mit diesen Computerspielen am Hut haben.

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,451475,00.html


 Marieke antwortete am 30.11.06 (20:24):

Guten Abend,
der Schorsch hat am 25.11. ehrlich geschrieben, das Tagebuch seiner Tochter gelesen zu haben.. in einer Notsituation.

Genau derselbe Schorsch, den manchmal niemand an Sarkasmus überbieten kann!
Liebe Mitforisten, darauf ging niemand ein!?

Dass Darkladys große Kinder lachen- das erstaunt mich nicht.


 pilli antwortete am 30.11.06 (21:34):

doch Marieke :-)

aber vielleicht hast du es überlesen?

nö wanda,

du irrst, wie sich so oft geirrt wird, wenn leutz von etwas schreiben, das sie nicht wissen können. :-)

wenn auch Oliver nicht mein sohn war; aber als seine mutter starb...gerade als er mit 19 die ausbildung beginnen wollte...und ich ihm anbot zu Anne und mir zu ziehen, wurde ich mit einigem konfrontiert, das es halt dann zu besprechen galt und wir beide haben bis heute ein ähnlich gutes vertrauensverhältnis aufbauen können. ich glaube nicht, das es anders gewesen wären, wenn auch ich mehrfach geworfen hätte?! warum sollte sich dadurch meine grundeinstellung:

"kindern mit respekt vertrauensvoll begegnen", ändern?

ja wanda :-) ich bin sehr zufrieden und ich weiß jetzt, dass es eben nicht so selbstverständlich ist, wie ich es lange zeit dachte.


 Medea. antwortete am 01.12.06 (07:50):

"wenn auch ich mehrfach geworfen hätte?!" (Pilli)

"Einfacher geht es wirklich nicht mehr" sagt Marina am 25.11. - dem stimme ich zu mit der Änderung: "primitiver geht es wirklich nicht mehr". ........


 pilli antwortete am 01.12.06 (08:27):

nun Medea. eben frei nach Goethe; du kennst die stelle?

:-)


 greisi antwortete am 06.12.06 (05:03):

Noch mal was nachdenkenswertes aus dem verlinkten Artikel, bevor mal wieder Politiker ohne eigene Erfahrung was irgendwie hinzimmern:

"Es ist eine Welt, die viele Menschen nicht verstehen. Es ist sicherlich ein Feld, in dem Grenzen des Geschmacks überschritten werden. Computerspiele machen sich angreifbar, weil sie vieles bieten, worüber man leicht erzürnen kann: Gewaltdarstellung, unsoziales Verhalten, abstoßende Bilder. Ein Verbot suggeriert eine schnelle und simple Lösung. Und es gibt bei uns eine besondere Tradition des Gewalt-Diskurses. Mit Horror-Videos war es in den siebziger, achtziger Jahren das Gleiche."

Internet-Tipp: https://www.welt.de/data/2006/12/05/1135938.html


 klaus antwortete am 06.12.06 (14:07):

@Medea,
zu "wenn auch ich mehrfach geworfen hätte?!"
wieso primitiv - es kommt doch immer darauf an, wo sich jemand einordnet.