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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Glücklicher Steuerzahler unglücklicher Steuerbefreiter !?

 4 Antwort(en).

hugo1 begann die Diskussion am 17.11.06 (09:25) :

Immer wieder lese und höre ich in den Medien das sich Steuerzahler beschweren oder Kritik üben, dass ihre Steuergroschen in bodenlosen Fässern, in diversen Ausgabenlöchern, des Staates, und Behörden, auf den Konten und in den Portemonnaies der falschen Leute verschwinden.
Dann wird auch schon mal geschimpft auf Leute die keine Steuern zahlen aber hohe Ansprüche haben,,,,
Nun ist mir bekannt das unser Steuersystem (gemeint sind Einkommens, Vermögensteuer usw.)ja ausschließlich diejenigen Mitbürger bevorteilen oder benachteiligen kann, die auch steuerlich „veranlagt“ werden.
Oh wird da jetzt ein nichtveranlagter Bürger sagen, muss ich mich nun darüber ärgern oder darf ich mich freuen? Zumindest darf sich ein veranlagter freuen das er vermutlich zur Normalschicht in Deutschland gehört. Denn die neue Unterschicht wird doch wohl nicht massenhaft aus Steuerzahlern bestehen, eher im Gegenteil. Ich geh mal davon aus das dies so ist.
Also eine Steuerbefreiung kann nur vom Finanzamt erheischen, wer auch Steuern zahlt und das sind ausschließlich Einkommensstarke und/oder vermögende Menschen. Die können also zum Beispiel, hm na, nehmen wir mal an, sich die schöne Wohnung renovieren lassen und anschließend beim Finanzamt 3000 €An Rechnungen einreichen und werden mit 20% steuerlich entlastet, also um fette 600€ reicher.(richtiger: um 600€ weniger ärmer)
Wer sowieso schon ärmer ist, und von der Steuer befreit und nicht weiß ob er sich darüber ärgern oder freuen soll, erspart sich den Weg zum Finanzamt (er ist dort ja kein zugelassener guter Kunde), muss dafür jedoch seine 3000€ für eine Renovierung der Wohnung selber bezahlen. Da fragt sich der „Ärmere“ berechtigt oder unberechtigt, geht’s mir nun gut oder nicht?
Wenn es nach mir ginge und ich die Wahl hätte Steuerzahler oder Steuerbefreiter zu sein, ich würde mich doch glatt für „steuerzahlender Kunden beim Finanzamt“ entscheiden Am liebsten würde ich Millionen € für Einkommenssteuer, Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer, Gewinnsteuer,-usw. mit einem frivolem Lächeln hinblättern und dann hätte ich mir endlich das bürgerliche Recht auf unablässiges Stöhnen, Meckern, Kritisieren, Barmen, Nörgeln erkauft um mit dem Finger auf den ausbeutenden Staat, die steuerbefreiten faulen Säcke der Unterschicht, das Finanzamt, usw. zeigen mit dem Hinweis das dies die Blutsauger sind die mir die Luft abdrücken.
Hm, Oder gefall ich mir doch lieber in der Rolle eines steuerlich Nicht-Veranlagten, mit all seinen Hochs und Tiefs und den vielen „Freiräumen“ im Alltagsleben. Oh wie schön, auf was man alles nicht reflektieren muss, weder Theaterbesuche, noch Urlaub in ferne Länder, teuer Autos mondäne Kleidung, gepflegtes Gaststättenessen Bioladengemüse. ,,nee man vertreibt sich die überflüssige Zeit in fröhlicher Runde mit und ohne Artgenossen in Sozialhilfebüros Arbeitslosenzentren, bei Bedürftigkeitsprüfungskommissionen, Suppenküchen, belagert das nagelneue Sozialkaufhaus um dort seinen Sozialeinkaufsrausch auszuleben,
vertreibt sich die übrig gebliebene Zeit auf der Suche nach Ein-Eurojobs und wird so ganz nebenbei ein Experte mit Grundwissen über: „Zwangsvollstreckungen, Mahnverfahren, Ratenzahlungen, Prozesskostenhilfe, Zahlungsunfähigkeit, Verbraucherinsolvenzantragsformularzwang, Schuldenfalle,,,
Na, wenn das nicht fetzt ?


 schorsch antwortete am 17.11.06 (11:57):

?


 hugo1 antwortete am 17.11.06 (12:18):

na siehtste schorsch, nu haste ein Problem und weißt nicht wo Du Dich wiederfindest. Zu den Superreichen gehörste wohl nicht, zu der Unterschicht gehörste wohl auch nicht und die Mittelschicht hab ich nicht im Angebot *gg*
Aber ich denke, gerade diese Mittelschicht ist eine mit extremer Breite und vielschichtig, da werden viele reinpassen vom untersten bis zum obersten Label.*g*


 Muggel antwortete am 17.11.06 (16:08):

Die Reichen rechnen sich durch zig Steuerschlupflöcher arm, schimpfen und jammern aber trotzdem.

Die "Unterschicht" kapiert meist nicht was läuft und schimpfen auch noch fleißig mit.

Auf wessen Schultern alles hängen bleibt, sind die Einkommenssteuerzahler in der Mitte, die durch die Arbeitslosigkeit immer weniger werden.

Kein Wunder, dass Städte und Kommunen immer mehr sparen müssen, was dann durch die verringerte Lebensqualität auf alle zurückfällt; natürlich finden die Reichen eher Auswege aus diesem für sie kleinen Dilemma. Sie brauchen das Theater in der eigenen Stadt nicht - sie fahren in irgendwelche Weltstädte um sich zu vergnügen; sie brauchen das städtische Bad nicht - sie haben den eigenen Swimmingpool; sie brauchen die Schule um die Ecke nicht - ihre Sprößlinge lernen auf teuren Internatsschulen u.s.w.

Wer gehört nun zur Unterschicht,
wer ist Mittelschicht,
wer Oberschicht?

Ab 1000 € ? ab 2000? oder erst ab 3000???

Dann kommt die Frage auf gerade bei uns Senioren - wie lange dauert es bis die Rente abgesunken ist

- - für welche Schicht? - -


 hugo1 antwortete am 17.11.06 (16:32):

Muggel, mit den Reichen sehe ich das so ähnlich wie Du, da gibt es wohl wenig Diskussion.
Zu der Unterschicht mit allem Drum und dran hab ich hier viele einschlägige Erfahrungen in meinem Umfeld gemacht.
Da gibt es auch noch ein großes Gefälle, meist abhängig von Lebensumständen und Zufällen, leider weniger von persönlichem Einsatzwillen geprägt. (von wegen Glück und Schmied usw.)