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THEMA: avanti populo
30 Antwort(en).
che
begann die Diskussion am 09.11.06 (22:44) :
Immer, wenn ich dieses Lied höre, werde ich an meine Jugend erinnert, an die Zeiten eines entschlossenen Aufbruchs, an den Freiheitskampf vor allem der Länder Lateinamerikas, denen meine ganze Sympatie gilt, aber auch Westeuropas, wie Portugal oder Griechenland. In diesem, ganz aktuellem Zusammenhang: Saludos Kamerad Ortega! Ich war damals selbst FDJ-Mitglied, und mein Herz schlug für diese Freiheitskämpfer. Was hätte ich darum gegeben, an ihrer Seite mitkämpfen zu dürfen.
Internet-Tipp: https://www.youtube.com/watch?v=edM-E1rFMUI&mode=related&search=
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gerald
antwortete am 09.11.06 (22:52):
Was bin ich froh, dass dieser Spuk endgültig vorbei ist!
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dutchweepee
antwortete am 09.11.06 (22:55):
ich muss zugeben, daß ich die selben gefühle hatte, als ich von der wiederwahl ORTEGAS in nikaragua hörte. KLASSE!
der lateinamerikanische kontinent mit regierungschefs wie chavez, castro und jetzt ortega ist ein beweis, daß linke strukturen gerade für entwicklungsländer der beste weg sind.
insofern ist es toll, daß die CIA mit dem irak-konflickt soviel kacke am hals hat, daß sie kein zweites chile organisieren können.
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Medea.
antwortete am 10.11.06 (07:49):
Der gute Ortegas ist m.E. auch noch nicht der Weisheit letzter Schluß. Aber vielleicht hat auch er dazu gelernt und macht es diesesmal besser? Das wünsche ich ihm und der ganzen Nation.
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schorsch
antwortete am 10.11.06 (10:26):
avanti populo gilt für Lateinamerika;
avanti popolo müsste es endlich auch in Italien heissen.
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che
antwortete am 11.11.06 (09:26):
Das ist alles andere, als "Spuk", sondern endlich mal wieder ein Schritt in die richtige Richtung. Ich freue mich sehr darüber, dass das politische Pendel in Lateinamerika wieder nach links ausschlägt, weil es nichts besseres für die dort lebende Bevölkerung gibt. Aber das ist wohl etwas zu viel für das kleinkarierte Spießerhirn vom Gerald.
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NIL
antwortete am 11.11.06 (15:00):
meinst du Ober oder Unteritalien, Schorsch?
;-)
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Dunkelgraf
antwortete am 11.11.06 (18:56):
@che, ich pflichte dir vollkommen bei. Das Optimistische an den Entwicklungen in Lateinamerika ist, daß den USA und ihren Lakaien langsam die Kraft ausgeht, um alle revolutionäre Entwicklungen in der Welt totzutreten. Und voller Schadenfreude gönne ich gerald diesen "Spuk" auch bald wieder im verschlafenen Europa. ;-)
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gerald
antwortete am 11.11.06 (19:11):
Ruhig, mein kleines Rotkehlchen, ganz ruhig. Was haben denn die naiven Ur-Revoluzzer Deiner Colour der Welt an Segnungen gebracht, lieber che!!?? Sag mir das mal bitte. Aus meiner Sicht lediglich Krieg, Armut und Zerstörung, und darauf folgend wieder Armut. Aber keine wirklich messbare Verbesserung der Lage der jeweiligen Bevölkerung. Weder auf Cuba, noch in Nordkorea, noch in Deiner verblichenen "DDR". Den Menschen gehts nur dann gut, wenn es der Wirtschaft gut geht, und der gehts nunmal verdammt schlecht, wenn kommunistische Revoluzzer am Ruder sind.
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Dunkelgraf
antwortete am 11.11.06 (19:20):
@gerald, du verwechselst Ursache und Wirkung. Armut hat der Kolonialismus und der Kapitalismus den Völkern gebracht, die keine andere Lösung mehr sahen als die revolutionäre Veränderungen. Darauf reagierten die USA und ihre Lakaien regelmäßig mit einem Mix von Krieg, Zerstörung, Boykott, Verleumdung, Isolierung und Konterrevolution. Die Beispiele Kubu, Nordkorea und DDR hast du ja selber angeführt. In einem hast du Recht, den Menschen geht es nur gut, wenn es auch der Wirtschaft gut geht. Aber Kapitalismus bring die Wirtschaft nur kurzfristig auf Trab, nur solange sie für einige Wenige Gewinne bringt, auf lange Sicht macht er sie kaputt.
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gerald
antwortete am 11.11.06 (20:15):
Nun, mein leiber Dunkelgraf, die Ursache der Verarmung und der Erzeugung einer revolutionären Situation der Länder Lateinamerikas im Kolonialismus zu suchen, ist schlicht falsch. Du unterliegst in Deiner Analyse wohl einem Fehler dem geschichtlichen Anachronismus betreffend. Es sind in der Neuzeit immer noch die "einheimischen Unterdrücker", die dem Volk übel mitgespielt haben. Die kommunistischen Kolonialisatoren taten nichts anderes, nur mit rotem Vorzeichen. am Ende war der Durchschnittsbürger immer ärmer und ungebildeter, als vorher.
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hugo1
antwortete am 11.11.06 (20:43):
Den Menschen geht es nur dann gut, wenn es der Wirtschaft gut geht, ist nicht mal die halbe Wahrheit. Den Menschen kann es nur dann gut gehen wenn das durch die gut gehende Wirtschaft von allen erwirtschaftete Vermögen gerecht verteilt wird. Solange im Kapitalismus die Reichen entscheiden was gerecht ist, kann es da niemals Gerechtigkeit und Wohlstand für alle Menschen geben. Im Gegenteil dann entstehen dort Missbildungen. Hätte ich die Wahl mich zu entscheiden wo ich leben möchte, dann wohl nicht in Haiti, nicht in den USA aber sicherlich gerne in Kuba.
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Dunkelgraf
antwortete am 11.11.06 (20:55):
@gerald, du scheinst die Verbrechen der CIA und ihrer "Bruderorganisationen" gewaltig zu unterschätzen. Wenn die Menschen in kommunistischen Ländern ärmer wurden, dann immer durch äußere Bedrohung und wirtschaftliche Blockaden. (siehe Kuba!) Auf jeden Fall sind sie nicht dümmer geworden, denn in allen revolutionären Bewegungen konnte man einen Aufschwung des Bildungswesens und der Kultur für die Masse der Bevölkerung nicht leugnen.
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dutchweepee
antwortete am 12.11.06 (05:07):
@gerald - du scheinst dich wirklich nicht gut informiert zu haben. gerade kuba ist in lateinamerika das land mit dem höchsten bildungs-standart und der grössten anzahl akademiker (prozentual).
so beginnt nun kuba auch mit einem "intelligenz-export", indem zum beispiel kubanische ärzte und ingenieure in anderen lateinamerikanischen ländern aushelfen. im gegenzug erhält kuba erdöl und andere produkte, die auf der us-amerikanischen embargoliste stehen.
allein in vernezuela arbeiten zur zeit 20.000 kubanische ärzte und schwestern. lies es am besten selbst nach im angehängten link, oder ergoogel es dir aus anderen quellen.
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Internet-Tipp: https://www.freitag.de/2006/10/06100802.php
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hugo1
antwortete am 12.11.06 (09:29):
nee dutch, das ist nicht, weil es nicht sein kann und darf. Niemals kann einem kommunistisch angehauchtem Land, einem nichtkapitalistischem Staat, einer USA kritische Regierung wie z.B. Kuba auch nur der Anschein von Menschlichkeit, Bildung, Fortschritt, zugebilligt werden. Die haben dumm, dämlich, bettelarm, rückständig, brutal, inhuman, ausbeuterisch, militant und vor Allem Friedensbedrohend zu sein. Ganz egal ob das so ist oder nicht.
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schorsch
antwortete am 12.11.06 (10:48):
Aus der Sicht der Bushamerikaner darf in Kuba nicht sein, was nicht sein soll. Als Fidel das Land übernahm, war es bankrott "dank" seinen von Amerika gehätschelten Vorgängern. Sicher hat auch Fidel einige Fehler gemacht. Hauptsächlich den, dass er, als das Land sich langsam erholt hatte, nicht die kommunistischen Ideen langsam lockerte. Aber seine Erfolge im Land sind unverkennbar. Nun öffnet sich Kuba langsam dem Tourismus. Mit dem Tourismus kommen die Kubaner langsam auf den Geschmack, Eigentum zu besitzen. Wenn das nicht zu schnell vorangeht, besteht die Hoffnung, dass Kuba zu einem Vorzeigeland wird.
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Marina
antwortete am 12.11.06 (11:20):
Träumt weiter, ihr Romantiker, klickt aber vorher mal die unten zu findenden Berichte an. Sie sollen euch die Träume versüßen.
Internet-Tipp: /seniorentreff/de/P0Z6HaABd
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Dunkelgraf
antwortete am 12.11.06 (11:48):
@Marina, ich fasse deine Ausdrücke "Träumer" und "Romantiker" als Komplimente auf. ;-) Ich habe mir mal die Berichte von amnesty international angesehen. Sicher ist das alles richtig, es gibt keine idealen Staatswesen in einer brutalen Welt. Aber du solltest beachten, daß dort nicht nur Kuba, Nordkorea und Iran in der Liste stehen, sondern auch fast alle westeuropäischen Staaten (einschließlich Deutschland) und die USA. In diesem Sinne ist es nicht verboten, für bestimmte Staaten in der Welt Sympathien zu hegen, auch wenn sie in der Liste von ai aufgeführt werden. Schönen Sonntag wünsch ich dir ;-)
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klaus
antwortete am 12.11.06 (14:02):
@Dunkelgraf, bei ai stehen alle Staaten der Erde in der Liste. Entscheidend ist, welcher Art die Verfehlungen sind. Du wirst dann feststellen, dass sowohl quantitativ aber vor allen Dingen qualitativ riesige Unterschiede bestehen. Du solltest mal etwas genauer hinschauen und dann deine Sympathien dadurch bezeugen, dass du mal eine Urlaubsreise dorthin machst und dann nicht nur am Strand und im Hotel die Annehmlichkeiten für westliche Touristen in Anspruch nimmst, sondern dich mal privat umsiehst und versuchst Gespräche zu führen.Ich kenne Cuba und das nicht nur von den "berühmten" nicht sehr beliebten Kuba-Orangen, die wir in der DDR erhielten. Grundlegende Rechte wie Gewissensfreiheit, freie Meinungsäußerung, Medien- und Informationsfreiheit, Ausbildungs- und Berufsfreiheit, Freizügigkeit innerhalb und außerhalb des Landes, Versammlungs-, Vereinigungs- und Koalitionsfreiheit, Rechtsstaatlichkeit, faire Verfahren ... sind nicht gewährleistet. Eines allerdings ist klar. Das Recht auf Arbeit und Bildung, das Recht auf medizinische und soziale Versorgung ist umfangreicher als in anderen vergleichbaren Ländern Mittel- und Südamerikas. Ob es unter der kommunistischen Führung "Marke Castro" zu einer langsamen Entwicklung in die richtige Richtung kommen kann, bezweifle ich, aber unmöglich ist schließlich nichts.
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Dunkelgraf
antwortete am 12.11.06 (15:21):
@klaus, du bist nicht sehr überzeugend. Zumindest gibst du zu, daß "Recht auf Arbeit und Bildung, das Recht auf medizinische und soziale Versorgung" in Kuba vorbildlich gewährleistet wurden, genauso wie in den meisten anderen sozialistischen Ländern. Was die von dir gepriesenen Rechte auf "Gewissensfreiheit, freie Meinungsäußerung, Medien- und Informationsfreiheit, Ausbildungs- und Berufsfreiheit, Freizügigkeit innerhalb und außerhalb des Landes, Versammlungs-, Vereinigungs- und Koalitionsfreiheit, Rechtsstaatlichkeit, faire Verfahren" betrifft, so läßt sich dagegen vieles einwenden. Was nützt hier Meinungsfreiheit, wenn sie ins Leere schießt? Was nützt Ausbildungs- und Berufsfreiheit, wenn ich keine Arbeit entsprechend meiner Ausbildung und meines Berufs bekomme? Was nützt Rechtsstaatlichkeit und faire Verfahren, wenn ich mir die hohen Gerichts- und Anwaltskosten nicht leisten kann? Oder die vielgepriesene Reisefreiheit, wenn ich kein Geld habe um zu reisen. Medien- und Informationsfreiheit? a la Bild und Privatfernsehen? na danke!
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klaus
antwortete am 12.11.06 (16:38):
@Dunkelgraf, sag ich doch - na dann auf ins sozialistische Kuba.
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hugo1
antwortete am 12.11.06 (17:37):
In den Staaten mit westlich geprägter Kultur ist eine menschenverachtende Überheblichkeit Allgemeingut. Wenn wir über fremde Länder, Menschen, Regierungen, Staatsformen reden, kommt automatisch dieser Touch in fast jegliche Diskussion. Wir sind eben nicht willens und in der Lage, eine andere als die unsrige Lebensauffassung als brauchbar und für die Menschen tauglich anzuerkennen. Wenn ich bedenke was aus Kuba und seinen Menschen geworden wäre wenn sie die letzten Jahrzehnte nach westdeutschen oder us-amerikanischen Vorstellungen und Wünschen vollzogen hätten ? nicht auszudenken, kein Hektar Land würde den Kubanern mehr gehören, der Lebensstandard wär auf ein trauriges Maaß anderer karibischer Länder abgesunken. Würde Ihnen nicht die größte Militärmacht der Welt mit horrenden Druckmitteln am Hals hängen, die Aussichten auf Wohlstand, Freiheit und Demokratie wären weitaus größer. So kann sich kein Durchschnittsdeutscher vorstellen in einem Land in welches er hinziehen möchte, eine strenge Eignungsprüfung machen zu müssen. So kann er sich auch kaum vorstellen das seine beruflichen Abschlüsse nicht anerkannt werden (es sei denn er ist Exossi) Gestern abend sah ich einen Beitrag aus Hamburg. Da wurde ein kubanischer Mann vorgestellt der seine abgeschlossene Tierarztausbildung in Deutschland wiederholen mußte. Sowas nenn ich Diskrimnierung, Willkür und Beispiele gibts dafür genug. Noch schlimmer wird diese Verfahrensweise wenn man bedenkt das es andererseits reicht, wenn ein Ausländer Fussballspielen kann und ein Verein ihn haben will. Dann hat er notfalls innerhalb weniger Tage diesen Job, die entsprechenden Papiere und eine Arbeitsgenehmigung. (Willkür) Menschlich fair wäre es, die Eignung anhand einer Prüfung festzustellen und dann zu verweigern mit Auflagen oder zu bestäigen (mit oder ohne Auflagen) aber Nein der Ausländer muss eine Jahrelange mühsame erneute Ausbildung machen. Der Fussballer braucht das nicht, warum wohl? weil wir sooo menschlich human und entgegenkommend sind und alle Menschen gleich behandeln? *g*
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klaus
antwortete am 12.11.06 (19:03):
@hugo1, das mit der Anerkennung der Abschlüsse ist so eine Sache und sicher auch abhängig von den unterschiedlichen Berufs- oder akademischen Sparten. Ich kann mich gut an die Zeit nach der Wende erinnern, als es um die Anerkennung von Hochschulabschlüssen ging. Ich hatte mit dieser Anerkennung keine Schwierigkeiten, weiß aber, dass viel über bestimmte Abschlüsse diskutiert wurde, Gerichte eingeschaltet wurden und letztendlich einiges "erkämpft" wurde. Sehr oft hing das mit den Ausbildungs- o. Studienjahren zusammen, was ein ziemlicher Quatsch war, wie sich später herausstellte. Es gab aber in der DDR auch Abschlüsse, die in der BRD sinnlos wurden, wie z.B. das Staatsexamen als Pionierleiter. Ähnlich war es mit Abschlüssen von Parteihochschulen der SED ... Übrigens musste der Tierarzt aus Kuba seine Ausbildung, wie du schreibst, in Deutschland NICHT wiederholen, sondern "nur" einige Prüfungsabschlüsse neu machen.Ich hoffe, dass es sich um den gleichen Fall handelt. Ob das nun nach bereits erfolgter Praxis sinnvoll ist, darüber lässt sich streiten, aber es gibt sicher auf diesem Gebiet bestimmte Vorschriften, die bei Betroffenen als Diskriminierung gesehen wird. Nebenbei - ein inteessantes Thema, über das andere sicher besser Bescheid wissen.
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hugo1
antwortete am 12.11.06 (20:04):
hallo klaus, seltsamerweise gibts andersrum auch unverständliche Beispiele. So kenn ich Leute die zu DDR Zeiten ein Fachschulstudium ( viele davon im Fernstudium)absolvierten und nach der Wende in den neunziger Jahren eine Umschreibung zum Diplomabschluss erreichten. (Ein DDR-Fachschulabschluß entspricht einem bundesdeutschen Fachhochschulabschluß. Ein DDR-Absolvent kann daher verlangen, ein FH-Diplom verliehen zu bekommen.) das Bundesverwaltungsgericht stellte kurioserweise auch fest, daß bei der Anerkennung von DDR-Abschlüssen ein großzügiger Maßstab angelegt werden müsse. (Art. 37)Einigungsvertrag Ich möcht mal wissen wie dann die echten DDR-Hochschulabschlüsse (Diplomingenieure usw.)gewertet werden.
Internet-Tipp: hthttps://www.tierarzt24-hh.de/team.htmltp://
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dutchweepee
antwortete am 13.11.06 (00:40):
muss ich eigentlich mein diplom als maschinenbau-ingenieur an der TU dresden irgendwo "übertragen" lassen? ...und meinen abschluss an der hochschule für bildende künste in dresden? da ich seit 1992 als selbstständiger werbegrafiker arbeite, habe ich mich noch nie drum gekümmert.
im prinzip hab ich "nur noch" meine abschlusszeugnisse und diplome, aber danach wird man ja als freelancer nie gefragt, aber wer weiss...?
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klaus
antwortete am 13.11.06 (09:02):
@hugo1, das kann ich voll bestätigen. Es gibt hier sehr putzige Fälle in beiden Richtungen. Das mit dem Fachschulabschluss ist eine eigene Sache, da es in der DDR keinen Fachhochschulabschluss im heutigen Sinne gab. @dutchweepee, um das Ing-Diplom von der TU Dresden brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Vielleicht lassen sich ja beide Diplome kombinieren zu "Diplom für Maschinendesign" - frag doch mal nach !!!!!
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hugo1
antwortete am 13.11.06 (11:52):
danke klaus, aber ich denke das dutch sich selber fragen wird : was soll das , was will ich damit und nützt es überhaupt noch, diese Umqualifizierung vom DDR in BRD -Diplom. Das trifft doch für Ihn nicht zu, da diese Diplome lt Einigungsvertrag sowieso zumeist gültig bleiben. Aber die, -damals sagte man spasseshalber auch Schmalspuringenier- Fachschulabsolventen können sich ihren Abschluss, ohne jemals ein Diplomverfahren absolviert zu haben, nur durch den Kauf und die Beantragung eines Behördenvorganges (Stempels) gehörig aufwerten lassen. Sie dürfen nun den Titel Diplomingenieur oder teilweise auch Diplomingenierökonom usw. tragen. Obwohl es da zu einigen Klagen kam (z.B vor dem sächsischem Landesarbeitsgericht) Und ich dachte immer das es schon einen Unterschied macht, ob jemand nach dem Abitur o.ä. 4 und mehr Jahre an der Uni,der Akademie,der Hochschule direkt studiert hat, oder ob ihn der Betrieb mal für 3 Jahre zum Fernstudium delegiert hat. Da ich durch die täglichen Berichte meiner Arbeitskollegen über ihr Fachschulfernstudium und die dortigen Gepflogenheiten bestens informiert war, bin ich eben dieser Meinung. Die Betroffenen werden es anders sehen und sich über diese plötzliche Anerkennung und gewaltige Aufwertung Ihres damaligen Tuns mächtig freuen. Gönnen wir es Ihnen sich nun Akademiker nennen zu dürfen.*gg*
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klaus
antwortete am 13.11.06 (14:49):
@hugo1, das mit dem "Schmalspuringenieur" kenne ich natürlich auch. Der Unterschied beim Studium war natürlich gewaltig- nicht nur vom Zeitaufwand her. Dass sie jetzt DiplIng sind, wusste ich noch nicht. Fände ich nicht ganz in Ordnung. ABER ist ja nicht mehr unser Thema.
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gerald
antwortete am 13.11.06 (20:47):
Um nochmal auf Cuba zurück zu kommen: Castros postrevolutionäres Wirtschaftsgebilde wäre als autarke Einheit nicht überlebensfähig gewesen. Dass es bis heute in dieser Form existiert, hat es in erster Linie Sowjetrussland zu verdanken. Das hatte die ganzen Jahrzehnte lang,bis zu seinem Zerfall, das komplette Sponsoring übernommen. Ich weiß noch, dass in den 70-ern täglich ein Öltanker Russland in Richtung Cuba verließ. Täglich! Und Russland pumpte nicht nur Geld und Rohstoffe in die Karabik, sondern exportierte auch gleich noch know-how, Ärzte, Trainer usw. Cuba war für den Ostblock ein Politikum, und als solches musste es unbedingt am Leben erhalten werden, koste es, was es wolle. Somit ist diese Entwicklung also keineswegs als normal anzusehen, wenn Revoluzzer putschen, sondern eher ein extremer Ausnahmefall.
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Dunkelgraf
antwortete am 13.11.06 (21:04):
@gerald, dein Betrag zeugt von Unkenntnis und Unverständnis. Mit aller Kraft willst du die Leistungen dieses hervorragenden Volkes herunterspielen. Wenn du die Sowjetunion damals kennen würdest, dann wüßtest du, daß sie niemandem etwas geschenkt hat, auch der DDR hat sie nichts geschenkt, im Gegenteil, es wurde jede Leistung auf Heller und Pfennig bezahlt. Und auch Kuba hat kräftig bezahlt mit Exporten für das, was es erhalten hat. Und nun kommen wir zu der größten Leistung von Kuba. Als der Ostblock zusammenbrach, das begann in den 80-er Jahren, nicht erst 1987, da bekam Kuba nichts mehr vom Ostblock. Es mußte sich aus eigener Kraft am Leben erhalten, trotz wirtschaftlicher Blockade der USA. die auch andere Staaten zwang, dieses Land zu blockieren. Hinzu kommt die militärische Bedrohung, die Unterwanderung der CIA und der Haß der Exilkubaner. Und das Land hat über 20 Jahre standgehalten. Hut ab! Erst jetzt lockert sich der Würgegriff etwas, weil auch andere südamerikanische Staaten eine fortschrittliche Politik einschlagen.
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hugo1
antwortete am 13.11.06 (21:15):
da haste nicht ganz unrecht, obwohl ich einiges im Detail anders werte. Hätte Castro sich damals nicht flexibel genug gezeigt und die Sowjetunion mit deren Angeboten akzeptiert, wäre es Ihm ergangen wie dem armen Salvador Allende in Chile und vielen anderen Hoffnungsträgern weltweit auch. Die CIA hat noch immer wenn sie denn konnte, zuerst die Leute umgelegt die Ihr im Wege waren und dann die eigenen Marionetten an die Macht bugsiert, oder umgekehrt. für die Hoffnung der Menschen in ganz Latein-, und Südamerika, wäre dies eine Katastrophe gewesen. Als ich 1966 das erste Mal dort weilte lagen im Hafen von Havanna russische Frachter mit Weizen aus Kanada. Das US. Amerikanische, Embargo wurde so umgangen. (Vielleicht war es sogar amerikanisches Getreide) wer weiß?
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