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THEMA:   Reformationstag kontra halloween

 69 Antwort(en).

maggy begann die Diskussion am 31.10.06 (11:12) :

Heute ist Reformationstag. Nur in einige Bundesländern ist gesetzlicher Feiertag:
Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt. In Thüringen ist er gesetzlicher Feiertag in Gemeinden mit überwiegend evangelischer Bevölkerung, während in den Gemeinden mit überwiegend katholischer Bevölkerung Allerheiligen am 1. November gesetzlicher Feiertag ist.

Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass ich während meiner Schulzeit in Lübeck am 31.10. schulfrei hatte. Die Schul - Klassen fanden sich aber vormittags in der Kirche ein und nahmen an einem Gottesdienst teil.

Heute kennen und feiern die Kinder eher Halloween und der Reformationstag ist in den Hintergrund getreten. Das finde ich bedauerlich.
Wie seht Ihr das?


 Tobias antwortete am 31.10.06 (11:55):

Süßes oder Saures, dies aus den Staaten zu und herübergeschwappte Halloween ist auch bei uns in Bamberg durch die US Armee seit vielen Jahren bekannt . Da das Reformationsfest in unserer Stadt keine Rolle spielt dafür aber der 1. November -- ALLERHEILIGEN – mit Kirch- und Friedhofsgang, fällt dieser Halloweenspuck nicht so auf. Übrigens ist für mich persönlich der 2. November – Allerseelen – wichtiger als der Feiertagsbekannte 1. November.

Mal eine Werbung für meine Stadt. Morgen , Allerheiligen überträgt die ARD um 10:00 bis 11:30 eine Messe aus dem Kaiserdom zu Bamberg. 1000 Jahre Erzbistum Bamberg 2007, wird mit dieser Messe eingeleitet.


 Marieke antwortete am 31.10.06 (12:06):

Danke Tobias,
für Deinen Hinweis.
Ich bin lutherisch, das wisst Ihr ja..
(..wobei ja Württemberg ein Grenzland zur reformierten Schweiz ist, und als ich Kind war, kannte ich nur den Begriff "evangelisch".) Damals war der Gottesdienstverlauf auch noch ganz nüchtern, keine Psalmlesung, nichts, eben Predigt und Gesang.
Zu "Halloween"...sicher kommen diesen Abend wieder vermummte Jugendliche an die Haustür.
Wie schon in 2 Jahren zuvor, werde ich ihnen sagen: "Bei mir ist heute Reformationstag!"


 Marina antwortete am 31.10.06 (12:53):

„Heute kennen und feiern die Kinder eher Halloween und der Reformationstag ist in den Hintergrund getreten.“

Stimmt, und deshalb müsste die Überschrift genau umgekehrt lauten: „Halloween kontra Reformationstag“, denn der war lange früher da.
In NRW ist er kein Feiertag, dafür Allerheiligen, der mir als (nicht-lutherischer, das gibt’s nämlich auch, Marieke :-)) Protestantin nichts bedeutet. Aber als Kind bin ich an dem Tag immer furchtbar gerne auf die Friedhöfe gepilgert, weil ich fasziniert war von den Lichtern auf den Gräbern, die ich mir sehr gerne angeguckt habe. Bei solchen Gelegenheiten habe ich dann immer fast bedauert, nicht katholisch zu sein. Allerdings nur deshalb :-) Und wegen dem anderen Brimborium, das die Katholen so gerne veranstalten wie Weihrauchgeschwenke bei Prozessionen und ähnliche Shows, das alles fand ich als Kind immer toll. :-)


 Claude antwortete am 31.10.06 (14:11):

Nun das Halloween den Reformationstag stark beeinträchtigt kann ich nicht finden, wer letzteren feiern möchte kann das ja tun, wer es nicht tut macht es auch nicht wenn es kein Halloween gäbe, er wäre auch nicht frommer!
Claude


 Medea. antwortete am 31.10.06 (15:00):

Durch Halloween wird etwas kultiviert, was es ja eigentlich gar nicht geben sollte, nämlich der Glaube an Geister. Ursprünglich wohl ein keltisches Fest ist dieser Brauch durch irische Einwanderer in die Neue Welt gelangt und bekommt seit einigen Jahren in Europa immer mehr Zulauf.
So ein Gruselfest finde ich albern, es am Reformationsfest zu veranstalten, noch viel blöder, denn gerade durch Luther und die Reformation ist ja ein neuer Geist (und keine angstmachenden Geister) in Deutschland und Europa erwacht.
Alte Kirchenzöpfe wurden abgeschnitten, die Türen vorsichtig einer neuen Zeit geöffnet.


 rolf antwortete am 31.10.06 (15:16):

Halloween geht auf die Kelten zurück, also lange vor Luther.
Nur die moderne (US)-Form ist neuer, als das Refrormationsfest.


 maggy antwortete am 31.10.06 (15:46):

Tobias,ich habe mich heute vormittag auch sehr darüber gefreut, dass die ARD einen Gottesdienst zum Reformationstag sendete. Es waren u. a. Elemete unterschiedlicher Musikepochen zu hören. Schauspieler zeigten Schlüssel-Szenen aus dem Leben von Luther.

Medea, ich sehe es wie Du. Halloween sagt mir gar nichts. Es ist halt einfach traurig, dass, wie Du schreibst, so ein Gruselfest am Reformationsfest veranstaltet wird.

Marieke, hier in unserer Stadt kommen keine Kinder an die Türen. Halloween wird eher privat gefeiert bzw. in Kindergärten oder auch Schulen. Die Kinder werden also schon früh an Halloween herangeführt. Das Christliche tritt in den Hintergrund.


 hugo1 antwortete am 31.10.06 (16:24):

heute ist hier in Meck-Pomm staatlich verordneter Reformationsfaulenzertag. Das macht sich ungefähr so, bemerkbar. Gestern machten die Leute - neudeutsch- Brückentag. Viele Ämter, Verwaltungen usw. blieben geschlossen. Da war gute Stimmung, und Massenandrang allüberall. Die Strassen verstopft, die Einkaufstempel überfüllt, beim Reifendienst lange Schlangen,,,und heute, zum Feiertag selber??
Totale Tristes, keine frischen Brötchen, keine Tageszeitung, ödes Fernsehprogramm und das Wetter reiht sich ein mit Nieselregen Wind und Düsternis (da guckt man schon mal nach, ob im Schrank die langärmeligen Unterhosen griffbereit am rechten Fleck liegen)
möchte wissen wen oder was ein Luther heutigentags an die Kirchentür nageln würde
huuuch wie traurig, schaurig schööön, ist doch Hallooween,, *g*


 Marieke antwortete am 31.10.06 (16:48):

Hugo,
evtl. seine 95 Prothesen, wie es mal in einem Schüleraufsatz hieß....
aber ich lese deine "langärmligen Unterhosen" etc. immer wieder gerne, du alter Heide.....


 gerald antwortete am 31.10.06 (17:58):

Nun lasst doch den Kindern ihren Spaß, auch wenn es ein Re-Import aus dem verteufelten Amerika ist.
Ein typisches Anzeichen, dass man alt wird - sich über jeden Scheiß aufregen.

@ medea
Dein Verweis auf den keltischen Ursprung dieses Festes zeigt ja zumindest, dass Du Dich über das zu besprechende Thema informiert hast. Dass dies nicht bei allen Diskutanten der Fall ist, ...na gut...Schwamm drüber.
Halloween wurde übrigens zeitlich nicht "auf den Reformationstag gelegt", es war von jeher die Mitte zwischen der keltischen Sommersonnenwende und dem Julfest eben genau die Mitte.


 kreuzkampus antwortete am 31.10.06 (17:59):

für mich ist es bedauerlich, dass wir unsere Kultur Stückchen für Stückchen für Stückchen aufgeben....und den Ersatz in anderen Kulturen suchen.


 Tobias antwortete am 31.10.06 (18:07):

@ gerald

Kopie aus Wikipedia :

Als Halloween wird die Feier des Vorabends vom Allerheiligenfest in der Nacht vom 31. Oktober zum 1. November bezeichnet, die vor allem in Irland und Nordamerika traditionell gefeiert wird. Am gleichen Termin wurde zuvor bereits das alte keltische Fest Samhain gefeiert. Daher glauben einige, dass Halloween auf irisches oder gar keltisches Brauchtum zurückgeht. Diese Herleitung ist jedoch umstritten. Das Wort "Halloween" jedenfalls geht auf das Wort "All Hallow's Eve" (Vorabend von Allerheiligen) zurück.


 gerald antwortete am 31.10.06 (18:30):

@ tobias

Sowohl die Kelten als auch die Germanen entwickelten ein Ritualfest, die Kelten nennen es Samhain, die Germanen Disenblod. Hintergrund ist, das sich das Weltenrad dem Ende neigt und in der Wyhenacht des Julfestes erneuert wird (hier stirbt der germ. Gott Baldur durch eine Niedertracht des Loki's und wird aber wieder neu geboren)
In der Zeit des Disenblod/Samhain ist die Anderwelt (keltisch)/ Das Reich der Hel (germanisch) durchlässig und die Toten können mit den Lebenden in Verbindung treten.
Wotan oder auch Odin nutzten diese Zeit um mit Hel zu sprechen, und um seinen Sohn wieder zurück holen zu können. Es wurde ihm eine Aufgabe gestellt, wenn alles auf Erden um Baldur weine, dürfe er ihn wieder mitnehmen.
Bei den Kelten sah es ähnlich aus, hier ging man aber davon aus, das die Geister auf die Welt gelangten um Rache an den Lebenden zu verüben.
Im Zuge der Missionierung wurden alte Rituale verpönt, und unter Strafe gestellt, die Christen wollten mit aller Macht ihre Religion durchsetzen. Zur Tarnung übernahm man etliche heidnische Feiertage, die aber aufgrund der Wesenheit der Feier als heidnisch identifiziert werden können. Weihnachten (Bestandteil des Julfestes), Ostern, etc..
Einige Riten wurden gänzlich untergraben, da hierdurch die christliche Religion untergraben worden wäre, wie das Samhain/Disenblod.
Die Iren, die Du erwähnst, waren eher ein bunter Haufen, unbeugsam und den Traditionen der Kelten trotz allem verhaftet, übertrugen ihre Feste im Zuge der großen Auswanderungswelle nach Amerika .
Dort findet das Fest großen Anklang, es prägt sich der keltische Stil wieder heraus, da nun Tote umherwandeln. Ursprung und Sinn gehen jedoch fast gänzlich verloren, so dass nur noch ein lustiges Fest gefeiert wird.
Im Zuge des Amerikanismus` und des Festrausches in dem die Europäer leben, wird Halloween als Re-Import von Samhain europaweit wieder gefeiert.
So jedenfalls habe ich mir die Historie angelesen, ein spannendes Thema allemal, auch gerade weil die Religionen der Kelten und Germanen über einen viel längeren Zeitraum das Leben der Menschen bestimmten, als es bspw. das Christentum bisher tat. Das ist kein Verdienst, ganz klar, aber es sollte aus meiner Sicht eine gewisse Barriere darstellen, diese alten Religionen einfach so achtlos beiseite schieben zu können.


 Mulde antwortete am 31.10.06 (18:41):

Mit Halloween aus heutiger Sicht verbinde ich mehr, den Versuch irgend einer Ware besser an den Mann zubringen!
An einen ehrlichen Import, einer schönen Tradition eher
weniger.
Wenn Artikel zu solcher Tradition im Handel gepriesen werden ist das eigentliche schon zu weit vom Volksglauben
entfernt.
Eine große Blumenhauskette bietet fertige ausgeschnittene Kürbisse und mit einer Kerze bestückt in ihren Läden an!

Ich entsinne mich so mitte / ende der 40er Jahre da haben
genau den gleichen "Unsinn" getrieben.
Unsinn im Sinne von Alt zu jung!
Wir haben als Steppkes auch schon Kürbisse ausgehöhlt/ Fratzen reingeschnitten - Kerzen reingestellt einzig um
die Leute zu erschrecken - ohne nach Süss oder Sauer zu rufen!!!
Es gehörte einfach zu unserer Altersgruppe dazu, wer von uns wußte zu damaliger Zeit schon was Von Irischen oder Nordamerikanischen Traditionen?
Es war Herbst, draussen wurde es früh dunkel da gehörten
solche Schabernacks einfach dazu!
Die wir wiederum von den "Grossen" uns abgeguckt hatten
Nur Halloween nannten wir das, mit Bestimmtheit nicht!
Diese Kürbisbeleuchtung egal welcher Tradition ist für mich eine harmlose Jugendspielerei - die sollte nicht in Vergessenheit geraten!
Nie aber Kommerziell abgenutz werden!
Siehe den Weihnachtsstollen im Frühherbst nur weil es die Werbung so fordert!


 Tobias antwortete am 31.10.06 (18:56):

@gerald

Also so gut passt deine Geschichtsbelehrung mit dem was zwischen den keltisch – irischen Göttern so abgelaufen sein soll nicht zusammen. Es war ein Ire, unser fränkischer Schutzpatron, der den katholischen Glauben zu uns gebracht hat. Er, der Hl. Kilian, hatte bestimmt seine Götter satt, sonst wäre er nicht so weit ins Frankenland gezogen und hätte uns den katholischen Glauben gebracht.

Die alten Götter scheinen doch vielen sehr nahe zu liegen, sie glauben angeblich überhaupt nicht, aber so a bissala Götterverehrung ist doch mal wieder was neues nach 1945.


 elena antwortete am 31.10.06 (19:01):

Zum Allerheiligen habe ich eine Seite vom Zentralfriedhof in Wien ins Netz gestellt.

Monumente und Grabmäler von A wie Anzensberger bis Z wie Ziehrer, aber die Wiener hatten ja immer ein ganz besonderes Verhältnis zu *ihre Leich*, in vielen Liedern besungen.

Da bin ich doch ins Grübeln gekommen, ob die Idee mit der Blümchenwiese die richtige ist. So ein schöner Gedenkstein für viele Jahre hat schon was.

Ich finde es eine schöne Sitte Kerzen anzuzünden, um seiner Lieben zu gedenken, obwohl das nicht von einem bestimmten Tag abhängig ist oder sein sollte.

Was ist dagegen ein lautes Halloweenspektakel? Aber für die Kinder sicher ein großes Vergnügen und das darf es auch sein.

Grüsse von Elena

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/hp/kluge


 eko antwortete am 31.10.06 (19:05):

Ich glaube, dieser Halloween - Import wird bald wieder in der Bedeutungslosigkeit verschwinden. Vor zwei Jahren hatten sich die Geschäfte ganz groß darauf eingerichtet........und sind reihenweise auf ihrem Spuk sitzen geblieben.

Wenn dann hie und da noch ein paar Kürbisköpfe rumhocken und ihr fahles Licht in die Nacht leuchten, dürfte es wohl gewesen sein.

Dem Reformationstag wird es keinen Abbruch tun, denke ich. Wer ohne Halloween diesen Tag nicht wahrgenommen hat, wird es jetzt, oder wenn Halloween sich wieder abschwächt, auch nicht besser wahrnehmen.

Dass solche Feiertager gerne als Brückentage missbraucht werden, ist altbekannt. Das ist mit Himmelfahrt und Fronleichnam auch nicht anders.

@ marieke: Klär mich mal auf, bitte. Ich denke, in Württemberg ist man nicht evangelisch-lutherisch, sondern evangelisch-reformiert. Oder irre ich mich da ?


 Marieke antwortete am 31.10.06 (19:43):

@ eko:
Eine Mail werde ich Dir schicken, deswegen. Aber lass mir Zeit..
Du hast mich jetzt nochmals "stutzig" gemacht. Aber ich glaube, kein evangelischer Württemberger("Laie") weiss das so genau..Es kommt ja d a r a u f auch nicht so an.

Bis bald!


 dutchweepee antwortete am 01.11.06 (01:03):

soeben sah ich eine sendung auf dem kanal ZDF-doku über die geschichte von halloween.

dieser tag wurde bereits in vorkeltischer zeit "gefeiert". schon im 5 Jhd. VOR CHRISTUS gab es den aberglauben, daß an diesem tag die wesen aus dem totenreich von haus zu haus gehen, um sich nahrung, sex und kleine kinder (lache laut) zu holen.

im prinzip hat jede christliche sekte seit dem, diesen mumpitz übernommen - nur leider haben die christen die sexuelle freizügigkeit an diesem tag abgeschafft - WARUM EIGENTLICH?

.


 Tessy antwortete am 01.11.06 (01:30):



@ dutch

Damit sie Zeit haben die an Halloween gesammelten Süßigkeiten zu essen??
;-)


 Felix antwortete am 01.11.06 (01:59):

Ich wiederhole hier meinen Beitrag aus den Allgemeinen Foren, weil er auch hier dazu passt:

Dieses Jahr wurde ich in Ruhe gelassen ... oder ich war noch gar nicht zuhause.
Letztes Jahr klingelte es an meiner Haustüre. Ein Kind mit Totenmaske stand draussen. Als ich öffnete, sagte er sein Heischverslein auf.
Ich fragte ihn: "Weisst du überhaupt wie ein richtiger Totenschädel aussieht?" Er nickte selbstsicher. Aus meiner reichhaltigen Schädelsammlung zeigte ich ihm darauf zuerst einen Menschenschädel mit Unterkiefer ... und dazu einen Affenschädel, der einiges kleiner war. "Schau ... so sieht etwa meiner aus ... und so etwa deiner!"
Er zuckte zusammen, nahm etwas hastig meine Münzen ... und verschwand auffällig rasch zurück zu seinen Kameraden.
Ich hörte, wie sie sich gegenseitig Mut machten ... und nach einer Weile nochmals läuteten. Alle wollten nun die Schädel sehen.
Sie durften nun reinkommen und in aller Ruhe meine Sammlung begutachten. Sorgfältig nahmen die mutigeren unter ihnen die Schädel in die Hand. Ich erklärte ihnen den Unterschied bestimmter Schädeltypen. Es hatte darunter Vögel, Reptilien, Raubtiere, Insektenfresser, Allesfresser, Pflanzenfresser von der Spitzmaus bis zum grossen Pferdeschädel.
Dazu gab es Saft zu trinken und Läckerli zu schmatzen.

Das war halt mein Beitrag zu Halloween ... vielleicht etwas umfunktioniert


 Felix antwortete am 01.11.06 (02:11):

Den Miesepetern sei ins Gästgebuch geschrieben:

"MAN SOLL DIE FESTE FEIERN WIE SIE FALLEN!"

Die verkrampfte Sinngebung ist dabei eher hinderlich.
Haben z.B. unsere Weihnachtsbräuche mehr mit der Sonnenwende oder etwa mit Christi Geburt etwas zu tun?


 Marina antwortete am 01.11.06 (10:33):

für die, die genauer wissen wollen, was es mit Halloween auf sich hat, hier ein Auszug aus Wikipedia und Link dazu s. unten:

„Als Halloween wird die Feier des Vorabends vom Allerheiligenfest in der Nacht vom 31. Oktober zum 1. November bezeichnet, die vor allem in Irland und Nordamerika traditionell gefeiert wird. Am gleichen Termin wurde zuvor bereits das alte keltische Fest Samhain gefeiert. Daher glauben einige, dass Halloween auf irisches oder gar keltisches Brauchtum zurückgeht. Diese Herleitung ist jedoch umstritten. Das Wort "Halloween" jedenfalls geht auf das Wort "All Hallows' Eve" (Vorabend von Allerheiligen) zurück.
Da es somit auch mit Allerheiligen verbunden war, wurde Halloween früher nur in katholisch gebliebenen Gebieten der britischen Inseln gefeiert, vor allem in Irland. Von dort kam es mit den vielen irischen Auswanderern in die USA und gehörte dort zur Folklore dieser Volksgruppe. Allerdings wurde es aufgrund seiner Attraktivität bald auch von den Kindern anderer Einwanderer übernommen und entwickelte sich zu einem wichtigen Volksfest in den USA und Kanada.
Aus Nordamerika kam der Brauch des Halloweenfestes dann zurück nach Europa, wo es nun in noch stärker kommerzialisierter, vielfach veränderter Form gefeiert wird.“

Es stimmt also, dass in Europa das Reformationsfest lange vor Halloween gefeiert wurde, auch wenn Halloween ältere Ursprünge hat. Von mir aus braucht deshalb aber kein Ideologenstreit auszubrechen, die Volieben für das eine oder das andere sind eben verschieden.
Als "Miesepeter" würde ich deshalb auch die Christen, die das Reformationsfest vorziehen, das tatsächlich darüber in Vergessenheit geraten ist, auch nicht bezeichnen. Sie hängen halt an den Traditionen, das sollte man ihnen lassen, genauso wie man den anderen ihr Halloween lassen sollte. So viel (gegenseitige) Toleranz muss sein.

Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Halloween


 dutchweepee antwortete am 01.11.06 (13:41):

@marina - es ist eine tatsache, daß das christentum fast alle festtage aus dem sogenannten "heidnischen" brauchtum übernommen hat und diese mit kirchlichem inhalt übergoss. selbst die kirchen und kapellen wurden auf alten kultstätten errichtet.

in irland sagt man heute noch "zu den steinen gehen", wenn der kirchgang gemeint ist, da die missionare ihre kirchen auf alten keltischen kultsteinen, oder steinkreisen errichteten.

.


 Tobias antwortete am 01.11.06 (16:18):

Dutch,ich kann mir nicht vorstellen, dass auf deiner Kaderschule und Universität in der Ehemaligen Theologie als Hauptfach gelehrt wurde. Du plapperst nach was schon viele Millionen vor dir genau so unwissend daher geredet haben. Beschäftige dich doch erst etwas intensiver damit und dann kannst du von Tatsachen schreiben.


 Felix antwortete am 01.11.06 (17:28):

Nein Tobias ...
so unrecht hat "dutch" mit seiner Bemerkung eben gar nicht. Gerade wer sich etwas neutral mit den Kulten quer durch die Geschichte befasst hat, entdeckt bald, dass die jeweils herrschende religiöse Auffassung ältere Kulturen mit ihren Glaubensinhalten übertüncht hat. Denn die "Volkseele" lässt sich nicht einfach vom alten Brauchtum abkoppeln.
Man denke nur an die Datumsverlegung von Weihnachten auf die viel ältere und fundamentalere Sonnenwendfeier mit seiner heute als "weihnächtlich" empfundenen Symbolik!
Auch die Tatsache, dass christliche Wallfahrtsorte ausgerechnet an Orten sind, wo auch ältere Kulturen schon ihre Kultstätten hatten, wird kaum ein Zufall sein.
Darüber weiss ich einigermassen Bescheid, denn meine erste Frau hat kürzlich über vierzig sogenannte "Kraftorte" am Oberrhein ein Buch veröffentlicht.

Titel: Mythische Orte am Oberrhein (Vierzig Ausflüge)
Autorin: Edith Schweizer-Völker und Martin Schulte-Kellinghaus (Fotos)
Christoph Merian Verlag, Basel 2005

Einen Grossteil der Orte habe ich damals mit meiner Frau erwandert und erforscht und die geschichtlichen Quellen zusammengesucht.
Es gibt auch Menschen, die diese Kräfte deutlich spüren und sogar mit dem Ausschlag eines Hilfsgerätes (Rute oder Pendel) messen können. In der Radiästhesie spricht man dann von der Stärke in Boviseinheiten.

Siehe Link für Boviseinheit: https://www.rutengeher.com/plaintext/radiaesthesie/boviseinheit/index.html

Und deine belehrende Bemerkung:
" ... Du plapperst nach was schon viele Millionen vor dir genau so unwissend daher geredet haben. Beschäftige dich doch erst etwas intensiver damit und dann kannst du von Tatsachen schreiben. "
... finde ich geradezu anmassend!


 dutchweepee antwortete am 01.11.06 (17:36):

@tobias ...eigentlich wollte ich auf solche kleinlich-beleidigenden aüsserungen von dir nichtmehr eingehen.

mal ganz davon abgesehen, daß ich nie auf einer "kaderschmiede" wie du war (die NaPoLa ist eine solche in meinen augen), so sind auch schon 16 jahre ins land gegangen, so daß es langsam lächerlich wirkt, wie du betonkopfartig in west-ost richtung argumentierst.

all das, was ich am 01.11.06 (13:41) gesagt habe, kam gestern in einer ZDF dokumentation über die wurzeln von Halloween, oder ist dir der mainzer sender auch zu rot?

.


 Tobias antwortete am 01.11.06 (17:56):

Ja Felix, was wären wir ohne Wünschelrutengänger auf dieser Welt :-)))

Dutch, was ist hier kleinlich beleidigend, wenn du etwas behauptest, dass du nicht beweisen kannst.


 dutchweepee antwortete am 01.11.06 (18:07):

@tobias - das ist bereits bewiesen. auf dem bayrischen rundfunk kam vor einigen monaten ein dokumentation über sakralbauten in bayern.

nahezu ALLE der mittelalterlichen kirchlein, kapellen und sogar friedhöfe wurden auf plätzen errichtet, die für "heidnische" zeremonien eine bedeutung hatten, oder bereits vor der christianisierung begräbnisstätten waren.

das lässt sich heute auch noch durch archivierte dokumente belegen. auch bei restaurationsarbeiten finden sich im fundament der kirchen immerwieder fragmente der keltischen kultplätze.

.


 Tobias antwortete am 01.11.06 (18:12):

Amen Dutch !!


 pilli antwortete am 01.11.06 (18:21):

sehr gut! dutchie :-)

da hat doch der Gregor IV im jahre 873 einfach datt gedönz christianisiert und flugs dem spuk ein ende bereiten wollen, weil er fix "Allerheiligen" eingeführt hat und nun meinen einige nicht so helle kürbisköppe, dem sei nicht so...

dabei bräuchten die doch nur lesen?

see you later dutchie; du hast dich soeben qualifiziert; :-)
dich habe ich gewählt, von dir im chat gleich beim "Halloween-Rätsel" abzuschreiben.

:-)


 Marieke antwortete am 01.11.06 (18:47):

Pilli,
ein "Zahlendreher"??

Gregor IV. hat 837 oder 835, -die Angaben schwanken-,
"Allerheiligen" für die Weltkirche festgelegt.

Jedenfalls ist alles lange her, nicht wahr?

Schon Bonifatius IV. weihte das Pantheon für Maria "and all saints"...
Es wird bestimmt heute, dh. nachher, spannend und vergnüglich!
Grüße an dich...


 dutchweepee antwortete am 01.11.06 (19:08):

@marieke ...und die kelten und vorkeltischen stämme feierten "samhain" bereits im 5ten Jhd. vor chistus. allerdings ist nicht mehr bekannt, wer das "festgelegt" hat.

ob die katholiken nun kerzlein auf die grabsteine stellen, oder sich die kelten bei wilden gelagen durcheinander gepaart haben, um keine angst mehr vor den toten haben zu müssen: in meinen augen ist beides mumpitz!

die kleten hatten nur mehr spass dabei.

.


 Felix antwortete am 01.11.06 (19:08):

Tobias!

bitte argumentiere, wenn du etwas besser zu wissen glaubst ... aber verschone uns von deinen hilflosen Exklamationen!


 pilli antwortete am 01.11.06 (19:08):

nö Marieke,

nur von der falschen webseite abgeschrieben! :-)

aber "vergnüglich" finde ich schon, welche probleme "wir" christen damit haben, nicht anzuerkennen, was die bözen heidenkinder schon wußten und was "uns" erst mühsam eingetrichert wurde. warum setzt da, wie vorprogrammiert, so oft das denken aus? :-)

ich liebe es, prächtig zu feiern, sei es karneval oder eben "Allerheiligen"! als die mum noch mobiler war, hat sich der clan schon am vormittag auf dem friedhof getroffen und dann wurden die vom gärtner geschmückten gräber lautstark bewundert oder kritisiert...je nachdem! :-)

ein tisch im *lekker-lokal* war schon wochen vorher reserviert und dann haben wir in frohem andenken der verstorbenen clan-mitglieder getafelt und getrunken und sind dann weitergezogen zum nächsten friedhof. :-)

watt aber heilige pflicht bei diesem treffen, schon zu lebzeiten meiner oma war:

es wurde dann der weihnachts-festbraten "besprochen"...

viel gelacht haben wir und ich erinnere mich an keinen "traurigen" "Allerseelentag.

:-)


 Marieke antwortete am 01.11.06 (19:38):

Pilli,

i c h habe keine Probleme, anzuerkennen, "was die bösen Heidenkinder schon wussten.." (Klar, "Religion" war eines meiner Lieblingsfächer. Aber es gab auch "Geschichte", allerdings fiel die zwischen 1946 und 1951 äußerst knapp aus..aber wozu gibt es Bücher?! Denke dir, letzteres war eine meiner Maximen....

Was mich wundert, ist, dass unsere Mitschreiber, die so "aufgeklärt" sind, dies immer und immer wieder betonen
müssen..
Aber jetzt auf zum Rätselchat!!!!!!!


 pilli antwortete am 01.11.06 (22:53):

ob aber Tobias auch bücher liest?

*zwinker*


 Marina antwortete am 02.11.06 (07:48):

Kleine Erinnerung an die Oberaufgeklärten: Es ging in diesem Thread gar nicht um das Verschwinden von Allerheiligen zugunsten Halloween, auch wenn sich durch den Wikipedia-Artikel (nicht durch eure auch so große Weisheit) herausgestellt hat, dass Halloween etwas mit Allerheiligen zu tun hat. Es ging um das Verschwinden vom Reformationstag zugunsten Halloween.
Und jetzt ersetze ich unter Zeugen vor aller Augen mein noch nicht eingenommenes Frühstück durch einen Besen, wenn einer von den selbsternannten Wissenschaftlern hier mir erklären kann, aus welchen heidnischen Wurzeln der Reformationstag entstanden ist. :-))


 pilli antwortete am 02.11.06 (08:11):

lach...Marina,

mit "wissen" sich brüsten, da kenne ich nur sehr wenige ST´ler! aber die beiden, ich meine, :-) da sind es die gleichen, die als selbsternannte fehlersucher so oft mit dem besen durch den wortwald reiten. :-)

schrieb dutchie nicht (01.11. - 13.41):

"@marina - es ist eine tatsache, daß das christentum fast alle festtage aus dem sogenannten "heidnischen" brauchtum übernommen hat und diese mit kirchlichem inhalt übergoss. selbst die kirchen und kapellen wurden auf alten kultstätten errichtet.

in irland sagt man heute noch "zu den steinen gehen", wenn der kirchgang gemeint ist, da die missionare ihre kirchen auf alten keltischen kultsteinen, oder steinkreisen errichteten."

die zauberworte sind da :

"fast alle"

wenn du lesen magst?

:-)


 Tobias antwortete am 02.11.06 (09:13):

Immer mit der Ruhe pilli,
bin gerade dabei mir ein Buch über " Steinheilige aus dem Dutchland " in der Bücherei auszuleihen.


Der gute Felix schreibt am 01.11.06 (19:08):

Tobias!

bitte argumentiere, wenn du etwas besser zu wissen glaubst ... aber verschone uns von deinen hilflosen Exklamationen!

Lieber Felix, schreibst du mittlerweile für alle Wünschelrutengänger aus der Schweiz ?


 Karl antwortete am 02.11.06 (09:24):

Hallo Tobias,

warum musst du dich zum Spezialisten für unsachliche persönliche Angriffe entwickeln? Ich schließe mich dem Wunsch von Felix an: Argumentiere und schlag nicht immer die Person.


 Felix antwortete am 02.11.06 (10:10):

Hallo Tobias,

damit es klar ist ... ich persönlich habe nichts mit Radiästhesie am Hut. Aber ich bin auch kein sturer Besserwisser, denn es gibt offenbar Fähigkeiten und Sachverhalte, die mir bis heute nicht zugänglich waren.
Manchmal ist es nur eine Frage des Informationsstandes von gewissen Dingen wenigstens Kenntnis zu haben.
Daran zu glauben ... ist dann wieder etwas anderes!
Die christlichen Bräuche, Rituale und Kulte sind eben nicht im leeren Raum entstanden, sondern haben bestehende archaische Vorstellungen integriert.
Denke einmal nur an die Osterbräuche (Fruchtbarkeitssymbolik), Weihnacht (Sonnenwende), Erntedankfeste oder an die Tote- und Beerdigungsrituale.
Auch das mit den "Kraftorten" lässt sich sehr wohl nachweisen.
Weshalb bleibt d i r nur die hilflose Lächerlichmachung anderer statt mit Fakten zu argumentieren?


 Marina antwortete am 02.11.06 (10:15):

"Auch das mit den "Kraftorten" lässt sich sehr wohl nachweisen."
????

Spirituelle Empfindungen oder Eingebungen oder Erleuchtungen, (und die gehen angeblich von den "Kraftorten" aus) sind nicht beweisbar, weder im esoterischen noch im religiösen Sinn.


 eleisa antwortete am 02.11.06 (12:50):

Auf Fehmarn, habe ich eine Kirche mit einem sogenannten“Kraftort“ zusammen mit Bruder und Schwägerin besucht. Wir haben dann auch diesen Kraftort betreten.
Ich habe nichts außergewöhnliches gemerkt (Realistin). Mein Bruder ein „ Zweifler“ war sich nicht sicher.
Meine Schwägerin, eine Esoterikerin mit Leib und Seele,hat alles gespürt angefangen vom kribbeln in den Beinen ,bis zum aufsteigenden Wärmegefühl.
m.m.n. doch eine Sache des - ich glaube daran –

es passt ja nicht so ganz zum Eingangsthema- sorry.


 Felix antwortete am 02.11.06 (16:20):

Hallo Marina,

oft kommt es beim Lesen und Verstehen auf Genauigkeit an:

Wie du leicht kontrollieren kannst, rede ich im Zusammenhang mit Kraftorten nicht von BEWEISEN sondern von NACHWEISEN!

Das ist keine Spitzfindigkeit sondern ein gravierender Unterschied.

Beweise im Sinne der Logik, der Mathematik und der Naturwissenschaft sind genau betrachtet das Nachweisen der systemimmanenten Widerspruchsfreiheit.
Vereinfacht gesagt: eine Aussage gilt als richtig, solange es nicht innerhalb eines bestimmten Denksystems, einer Lehre zu Widersprüchen kommt.
Beispiel:
Bewegt sich in einem Eisenbahnzug, der mit 60 kmh fährt, ein Mensch mit 4 kmh in Fahrtrichtung, gilt nach der klassischen Physik: er bewegt sich relativ zur Landschaft mit 60+4 kmh also mit 64 kmh.
Bei niederen Geschwindigkeiten gibt es keine Widersprüche. Nimmt man aber Geschwindigkeiten an, die gegen die Lichtgeschwindigkeit gehen, stimmt diese Berechnung überhaupt nicht mehr. Dann braucht es eine relativistische Physik und sonst würden messbare Widersprüche auftauchen!

Es gibt also für einen Sachverhalt keine Beweise für die Wahrheit ... nur der Nachweis des Fehlens von Widersprüchen ... oder der Falsifizierbarkeit.

Diese erkenntnistheoretischen Grundlagen sind selbstverständlich nicht nur auf unser Thema bezogen, sondern gelten allgemein.


 Marina antwortete am 02.11.06 (16:42):

Na gut, danke für die Information, aber "nachweisen" kann man die sogenannten "Kraftorte" auch nicht. Zumindest nicht mit der Vorsilbe "Kraft". Als Orte sind sie natürlich vorhanden, und ihr Vorhandensein als solche kann durchaus nachgewiesen werden. :-)


 Felix antwortete am 02.11.06 (18:01):

Wie man diese Orte bezeichnet, finde ich nicht von ausschlaggebender Bedeutung. Interessant ist aber schon, dass ganz verschiedene Kulturen, die sich gegenseitig nicht gekannt haben, exakt am gleichen Ort ihre Kultstätten errichtet haben.
Dies sind z.T. erst neuere archeologische Entdeckungen durch die neuzeitliche Bodenforschung. Auch die zeitliche Festlegung der Kulturschichten ist dank moderner wissenschaftlicher Methoden zuverlässiger geworden.

Auch lassen sich durchaus Pendler und Rutengänger in doppeltblinden Versuchsanordnungen testen.
Doppeltblind bedeutet, dass nicht nur der Probant keine Kenntnisse über Lage und Beschaffenheit des gesuchten Objektes hat ... sondern auch der Tester selbst, damit eine auch unbewusste Beeinflussung ausgeschlossen werden kann.
Das gleiche Verfahren ist auch zum Nachweis des Placebo-Effektes bekannt!


 eleisa antwortete am 02.11.06 (19:05):

interressant,nachdenkenswert.


 Tobias antwortete am 02.11.06 (19:35):

Wikipedia :

Nach Meinung von Wissenschaftlern handelt es sich bei der Anwendung von Wünschelruten um eine Pseudowissenschaft, da bislang alle Versuche, die von Wünschelrutengängern postulierten Fähigkeiten in einer wissenschaftlich akzeptierten Blindstudie nachzuweisen, scheiterten. Diese Kritik gilt als so gesichert, dass die James Randi Educational Foundation [1] eine Million Dollar für einen erfolgreichen Test des Rutengehens ausgesetzt hat. Obwohl viele Wünschelrutengänger sich sonst nicht scheuen, ihre Dienste für Geld feilzubieten, konnte in Experimenten nie ein vom Zufall signifikant verschiedenes Ergebnis erzielt werden. Da die Anhänger des Glaubens an Wünschelruten oft behaupten, das Phänomen lasse sich unter den artifiziellen Testbedingungen nicht beobachten, werden die Teilnehmer vor dem Test üblicherweise gebeten, die Funktionsfähigkeit ihrer Instrumente und Sinne im gegebenen Aufbau zu überprüfen. Bescheinigen diese eine Funktionsfähigkeit vor dem Test, versagen jedoch während des Tests, wenn der Rutengänger nicht weiß, wo das gesuchte Objekt liegt, gilt das als starker Hinweis auf den Carpenter-Effekt.

Experimente:

2004 wurden 9 Rutengänger getestet, keiner davon war erfolgreich .


 eleisa antwortete am 02.11.06 (21:13):

Was Wünschelruten betrifft,ist mir auch etwas seltsames passiert.
Meine eso Schwägerin besitzt selbstverständlich auch eine Wünschelrute.
Das erste mal in meinem Leben, habe ich dieses Teil in die Hände genommen und gehe ziellos über Ihr Garten Grundstück. Plötzlich schlägt dieses Metall so stark aus,das ich es nicht mehr unter Kontrolle hatte.
Es war ein phänomales Erlebnis , bis heute für mich rätselhaft.


 gerald antwortete am 02.11.06 (21:37):

hallo tobias, also jetzt bin ich aber einigermaßen von den sprichwörtlichen Socken. Die ganze Wünschelrutelei ist nicht ernst zu nehmen? Bauen nicht sämtliche Wirtschafts-Umfrage-Institute hierzulande auf diesen bahnbrechenden wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen? Stichwort Mänätscher-Index... alles klar?!
Bist Du Dir im klaren darüber, Tobias, dass Du mit Deinen hier geäußerten massiven Zweifeln an der Wünschelruten-Wissenschaft an den Grundpfeilern der deutschen Wirtschaftsprognostik rüttelst? Man sollte Dir zur Strafe auf ewig die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes verwehren... ;-)


 Karl antwortete am 02.11.06 (21:37):

Also, mich wundert es überhaupt nicht, dass alle Kulte die gleichen oder ähnliche Orte für ihre Kulthandlungen ausgesucht haben. Die Ritter haben ihre Burgen auch immer auf hervorgehobenen Plätzen gebaut. Alle Hunde pinkeln als Landmarke geeignete Felsen an, andere nicht. Warum ich deshalb zum Wünschelrutengänger werden muss, um die Besonderheiten bestimmter Orte zu erklären, verstehe ich nicht.


 Marina antwortete am 02.11.06 (21:44):

Ich auch nicht. :-)


 Felix antwortete am 02.11.06 (21:55):

Ich g l a u b e selber auch nicht an Erdstrahlen, Wünschelruten, ans Pendeln etc. aber ich stelle immer wieder fest, dass gewisse Menschen mit solchen Praktiken Erfolg zeitigen.,
Eine nahe Bekannte von mir hat schon oft entlaufene oder sonst vermisste Haustiere mit Hilfe eines Pendels und einer Karte lokalisiert. In der Regel wurden die Tiere auch an diesem Ort wieder gefunden. Sie spürt auch, ob das Tier noch lebt.

Dagen glaubt Tobias vielleicht im Gegensatz zu mir an die Existenz Gottes? Der lässt sich bekanntlich auch nicht beweisen!


 hugo1 antwortete am 02.11.06 (22:07):

und woher weiß das entlaufene Haustier so gut mit der Karte bescheid, dass es sich gerade dort hinfindet und aufhält, wo das Pendel sich einpegelt ? Ich tippe mal auf GPS oder Galileo *g*


 gerald antwortete am 02.11.06 (22:08):

Da geht es mir ähnlich wie Deiner nahen Bakannten, Felix.
Wenn ich zum Beispiel mit langer Hand in mein Tiefkühlfach lange, erfasst mich immer wieder so ein untrügliches Gespühr: diese Putenbrust ist tot! Und ich vermute, ein Besuch beim Tierartzt meines Vertrauens würde meinen Anfangsverdacht auch noch bestätigen. Ist das nicht schrecklich??!!


 Marina antwortete am 02.11.06 (22:43):

Schon interessant, wie ausgerechnet die bekennenden Atheisten oder Agnostiker oder wie immer sie sich nennen mögen, die immer wieder so gerne betonen, dass der religiöse Glaube auf Unwissenheit=Dummheit beruht, die esoterischen "Wahrheiten" hier verteidigen. :-)) Natürlich mit der Betonung, dass sie selbstverständlich nicht daran glauben (wer das hinwiederum glaubt, wird selig) :-))
Ja, ja eine Religion braucht eben jeder, und wenn es nur eine (nicht zugegebene) Ersatzreligion ist. :-)))


 Tobias antwortete am 02.11.06 (23:32):

Darf der Spezialist jetzt einmal lächeln :-)))

Eine gute Nacht, nach einen schneereichen Allerseelentag, wünscht sehr verschmitzt, Tobias.


 dutchweepee antwortete am 03.11.06 (01:11):

@marina ...ich kann dich beruhigen. ich glaube weder an götter, feen, wünschelruten, erdstrahlen, oder anderen hokuspokus. dies sei jedem selbst belassen und ich verurteile, oder belächele auch keinen, der dies macht.

jedoch bleibt es eine historische tatsache, daß nach jesus das christentum keinesfalls aus dem nichts kam und geschichten, festtage und heilige plätze früherer "götter" für sich (zum teil brutal) vereinnamt hat.

.


 Felix antwortete am 03.11.06 (02:30):

Auch eine Taktik ... ins Lächerliche ziehen ... und damit ad absurdum führen ... doch, doch ... sehr klug und weise!

Im übrigen verteidige ich hier k e i n e betimmte Positionen oder Anschauung ... Ich rege nur zum Nachdenken an ... und einige Sture vielleicht auch damit .... auf!

Ihr könnt euch also getrost wieder in eurem Glauben versichert fühlen ... und euch wieder abregen!

Da bleib ich lieber ein neugieriger Beobachter, der im Grunde weiss. dass er nichts wirklich wissen kann!


 Marina antwortete am 03.11.06 (08:48):

"Ihr könnt euch also getrost wieder in eurem Glauben versichert fühlen".

Tu ich nicht, keine Panik. Ich bin inzwischen selber mehr oder weniger eine Ungläubige. Mir fällt nur auf, dass hier die Intoleranz der "Agnostiker" oder "Atheisten" oder wie immer sie sich nennen mögen, oft viel größer ist als die der Christen. Die Christen sind immer wieder in einer Verteidigungspostion (nicht ganz ohne Grund ist der Schreiber "Benedikt" wieder verschwunden), und ihre Meinungen werden meistens "ins Lächerliche" gezogen. Die, die das tun, müssen dann eben auch mal damit rechnen, dass ihre Esoterik, die bestimmt nicht wissenschaftlich fundierter ist als der christliche Glaube (den sie als den der Dummies abtun), sondern ganz im Gegenteil sogar eher unwissenschaftlicher, ein wenig belächelt wird, mit Verlaub.
Und ich für mein Teil genieße es, dieses Lächeln. :-)

Mit dem letzten Satz stimme ich überein. Aber ein "neugieriger Beobachter, der im Grunde weiss, dass er nichts wirklich wissen kann!" erhebt sich normalerweise nicht so über die dummen und nichtwissenden Christen, sondern tritt etwas bescheidener mit seinem Nichtwissen auf. Deshalb, tut mir leid, kann ich dem Schreiber diesen Satz nicht so recht abnehmen.


 Felix antwortete am 03.11.06 (10:38):

Marina,

- Du musst eine ganz persönliche Vorstellungen vom Begriff TOLERANZ haben, in dem du ganz sebstverständlich davon ausgehst, dass d u selbst tolerant bist ... und ich z.B. nicht!
- Wir haben hier im Forum schon einige Diskussionen gehabt über Phänomene, die mit naturwissenschaftlichen, rationalen Methoden einfach schlecht anzugehen sind.
Lies einmal in "Parapsychologie und Grenzwissenschaften". Dort habe ich meine Position dargelegt.
dazu der Link:
</seniorentreff/de/diskussion/archiv7/a88.html>

- Ich wehre mich entschieden gegen deine Unterstellung, dies sei für mich eine "Ersatzreligion"! Auch dass du mir die erkenntnistheoretischen Grundlagen nicht zutraust, zeugt nicht unbedingt von einer grossen Toleranz.

- So ... und nun können wir wieder zur sachlichen Diskussion übergehen .... oder kommt da nichts mehr?

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/archiv7/a88.html


 eko antwortete am 03.11.06 (11:53):

@ Felix:

Ich bin nicht immer derselben Meinung wie marina, aber was sie in ihrem Beitrag von heute 8.48 Uhr schreibt, kann ich nur unterstützen.

Es ist wirklich so, dass man dann, wenn man sich hier als Christ oder als Gläubiger outet, sofort angegangen wird, es wird alles versucht, einen lächerlich zu machen. Man wird als Dummling hingestellt und und und.

Und Du, mein lieber Felix, mischst da kräftig mit ! Lass Dir das mal gesagt sein.

Und wenn man sich dann erkühnt, sich zur Wehr zu setzen, wird solange an der Eskalationsschraube gedreht, bis der Christ oder Gläubige die Contenance verliert und etwas äußert,was er besser nicht gesagt hätte. Dann aber, oweia! wird der Stab über ihm gebrochen.

Dem Schreiber benedikt ist es so ergangen, man hat ihn solange provoziert, bis das Fass eben überlief.

Ich finde so etwas schändlich!!

Gruß vom e k o


 schorsch antwortete am 03.11.06 (14:17):

Was soll das Christentum mit dem Übersinnlichen, nicht mit realem Denken Erklärbaren gemein haben? Oder was widerspricht der Tatsache, dass es sowohl Christen wie Andersgläubige gibt, die mehr Sinne haben als die meisten von uns?


 Felix antwortete am 03.11.06 (16:15):

Ja schön lieber eko ...

auch wenn wir uns in Glaubensfragen kaum einigen können, weiss ich, dass ich dich als Person durchaus leiden kann.
Also lass es gut sein ... es gibt schon genügend Märtyrer oder solche, die sich als solche vorkommen!


 wiseman antwortete am 04.11.06 (02:48):


"Wenn du geschwiegen hättest, wärest du ein Philosoph geblieben" wußten schon die alten Römer: "Si tacuisses, philophus mansisses."
Daß alte Fruchtbarkeitskulte von der katholischen Kirche erfolgreich vereinnahmt wurden, kann heute noch in Irland und Polen bestaunt werden, wo besonders "Marienkult" zelebriert wird.
In "de bello gallico" hat Cäsar mit Bewunderung die Druiden beschrieben, die in Europa neben den Häuptlingen die geistige Führerschaft von Schottland bis an den Bosporus darstellten. Sie waren weise genug, sich nicht mit den römischen Eroberern anzulegen, denn Soldaten haben - wie sich aktuell in Afghanistan wieder gezeigt hat - mit Kultur qua Funktion ebensowenig zu tun, wie Metzger mit Tierliebe. Ebenso wie die afrikanischen und indianischen Völker ihre Religion und Tradition unter dem Mantel der katholischen Dogmen versteckt haben, haben die Druiden dies in Europa getan. Deshalb wurden sie auch von Rom aus gerne als die ersten Bischöfe jenseits der Alpen eingesetzt.
Noch heute weiß die Katholische Kirche, daß das Volk gerne "heidnischen Bräuchen" fröhnt. siehe Karneval in Mainz und Köln!

Daß "süßes oder saures" immer stärker in Europa Verbreitung findet, ist erstaunlich vor dem Hintergrund, daß das US-Ernährungsministerium gerade erwägt, eine Steuer auf Süßgetränke zu erheben, um den sich ständig verschlechternden Gesundheitszustand (schon) der Kinder zu korrigieren. Auch in Europa täte man gut daran, über eine der Ursachen des metabolischen Syndroms inklusive Diabetes II schon im Kindergarten aufzuklären. Am meisten an der grassierenden Zuckersucht verdient nun mal die Süßwarenindustrie.

Daß mittlerweile auch die Erwachsenen mittlerweile "Halloween-Partys" feiern, um sich mit Kostümen die Hucke voll zu saufen außerhalb von Karneval, ist ein Beitrag mehr, die Mitgliederzahlen der Anonymen Alkoholiker zu steigern.

wiseman


 Tobias antwortete am 04.11.06 (11:01):

Also wenn wir hier noch so weiter schreiben wird sich herausstellen, dass Christus ein Druide war :-))

Der Karneval in Köln ist meiner Ansicht nach eher auf das jüdische Purimfest zurückzuführen, aber man lernt halt nicht aus :-))


 pilli antwortete am 04.11.06 (15:43):

abwarten Tobias! *zwinker*

heute findet in Köln im Karnevalsmuseum "die lange nacht" statt, d.h. es kann bis 03.00uhr in der früh geschaut, gelernt und gefeiert werden, alo nix wie hin und recherchieren! :-)

für die interessierten lohnt ein blick in das buch:

"Carneval International" erschienen im Univers Verlag/Herausgeber Alfred Lau und da ist zu lesen, es finden sich schon sehr frühe anzeichen karnevalistischer umtriebe:

"Der Wunsch des Menschen, sich zu verkleiden, in eine andere Rollen zu schlüpfen, ist älter als die Geschichtsschreibung. Seine Ursprünge werden schon in der Mythologie deutlich. Es den Göttern gleich zu tun, den Tod zu überwinden und so unsterblich zu werden, das sind die Wunschbilder aller frühen Kulturen-unverändert bis heute. Bei all seinen kultischen Ritualen hat der Mensch deshalb in seiner Frühzeit bereits Maske, Tanz und Umzug zum zentralen Punkt der Darstellung erhoben. Diese Dreiheit begleitet den Menschen durch seine Geschichte, sie ist bis heute lebendig geblieben in den verschiedenen Formen von Festen und Feiern.

Eine dieser Entwicklungen führt im christlichen Kulturkreis zu den verschiedenen Spielarten der Fastnacht und des Karnevals, anderswo haben rituelle Feste und vor allem die Folklore die gleiche Wurzel."

es ist zu lesen von der Höhlenzeichnung/Les Trois Frères, die bekannt geworden ist

"durch ihren Tänzer, der, in Felle gekleidet, mit einer Tiermaske einen Jagdzauber darstellt."

und dann:

"Wie ein roter Faden stehen in allen KulturenTanz, Musik und Umzug im Zentrum ihrer religiösen Handlungen, und das selbst dann, wenn bei ihnen kaum eine gemeinsame Wurzel ausgemacht werden kann.!"

lach...wie haben es denn die götter im olymp getrieben?

von den tonziegeln des Priesterkönig Gudea von Sirgulla wird berichtet und von der überlieferung,

"wie im alten Babylon vor immerhin 5000 jahren gefeiert wurde"

wen wundert es da:

"als die römischen Kohorten über die Alpen vordringen, rheinabwärts bis ans Meer und weiter bis Britannien,bringen in ihrer Nachhut Priester die verschiedenen römischen Kulte in das Reich der Germanen, die hier schnell heimisch werden. Drei Festtags-Gruppen aus dem Winterhalbjahr des römischen Kalenders sind es, die den in späteren jahrhunderten sich entwickelnden Karneval beeinflussen..."

jaja...net nur Mariekchen liest bücher!

:-)

Internet-Tipp: https://www.kk-museum.de/cms/front_content.php?client=1&lang=1&idcat=14&idart=33


 Tobias antwortete am 04.11.06 (16:39):

Nachlesen pilli : grins.

Judentum als Lebensform von Alois Payer.
Purim :
"Nur schwer läßt sich der unnachahmliche Zauber des Purimfestes beschreiben. Die Lustbarkeiten sind unbändig und ausgelassen. An diesem Tag ist fast alles erlaubt. In Maskenkostüme gekleidete Kinder und Erwachsene ziehen durch die Straßen und halten jeden zum besten, dem sie begegnen, sogar den Rabbiner. Es werden Szenen aus der biblischen Erzählung von der Königin Ester aufgeführt, manchmal kann man auch die ganze Geschichte sehen. Niemand darf nüchtern bleiben. Wein ist ein untrennbarer Bestandteil aller jüdischen Feste, denn er beglückt und erbaut die Seele. Außerdem hat er in entscheidender Weise zur Niederlage Hamans beigetragen. Seinetwegen verstieß der betrunkene Ahasveros die Königin Waschti und erhob Ester an ihre Stelle. Wein ließ Königin Ester beim denkwürdigen Festmahl reichen, bei dem Hamans Missetaten aufgedeckt wurden. Und er wird bis auf den heutigen Tag in vollen Zügen getrunken. Der Talmud sagt, daß man die richtige Purimlaune erst dann erreicht hat, wenn man so viel Wein getrunken hat, daß man nicht mehr zu unterscheiden weiß, wer Mordechai und wer Haman war. In Jerusalem wird alljährlich ein weithin bekannter Karneval gefeiert, der den Namen Ad lo jada erhalten hat. Das bedeutet 'bis er nicht mehr wußte'." [Dolezalová, S. 130]