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THEMA:   Sowas schreibt die Zeitung nicht

 43 Antwort(en).

hema begann die Diskussion am 19.10.06 (18:57) :

Ich bin ehrenamtlich in einem Seniorenverein tätig.
Vorige Woche stand die Wiederwahl an (einstimmig wieder gewählt) und es ist bei uns üblich, dies an die Presse zu melden.

Vier kurze Zeilen über die Wiederwahl der Obfrau und der Stellvertreter. Mehr war´s nicht.

Dabei wäre mir Nachstehendes so wichtig gewesen, weil ein Ehepaar bei mir war und mich bat diese schrecklichen Zustände in einem Zeitungsbericht zu erwähnen.

Zitat aus der Pressemeldung:

Nach Klagen von älteren Menschen prangerte die wiedergewählte Obfrau in ihrer Schlußrede an, dass manche "Kinder" nur noch das Hab und Gut ihrer alten Eltern im Auge haben und ganz vergessen, dass ältere Menschen auch Liebe und Zuneigung brauchen. Auch wollen ältere Menschen in Würde und Anerkennung leben und nicht nach Übergabe des Bauernhofes, wie ihr erzählt wurde, in ein Kämmerchen verbannt werden mit Verbot die Küche zu betreten.

Solches Tun ist unmenschlich und verabscheuungwürdig! M.H. bat zu bedenken, dass Eltern für ihre Kinder auch immer da sind und helfen, bis diese erwachsen und selbständig ins Leben gehen können. Ein bißchen sollten die erwachsenen Kinder daran zurück denken.
Zitat Ende.

Obwohl sehr sehr viele Menschen unter diesen Zuständen leiden, "darf" so was in der Zeitung nicht gedruckt werden.
Anscheinend wird bei uns nur noch der Schein gewahrt, echte Kritik und die Wahrheit sind nicht willkommen.
Wer gibt solche Aufträge? Wie ist das bei euch?


 eko antwortete am 19.10.06 (19:44):

Auch ich war einige Jahre in einem großen deutschen Wanderverein als Hauptfachwart für Öffentlichkeitsarbeit tätig.( So hieß das eben mal zur damaligen Zeit).

Da weiß ich, dass bei meinen Tagungen oft genug von den Fachwarten der Ortsvereine Klage darüber geführt wurde, dass z.B. Wanderberichte und/oder Berichte über Hauptversammlungen von den regionalen Zeitungen einfach nicht veröffentlicht wurden.

Noch immer ist eine Zeitung ein Wirtschaftsunternehmen ( und hoffentlich bleibt es auch dabei, denn staatlich und somit lenkbar sollen sie nie werden) und die zuständigen Redakteure entscheiden darüber, was gedruckt wird und was nicht.

Um einen Bericht in die Zeitung zu bringen, muss er interessant geschrieben sein, darf nicht zu langatmig sein und Kleinigkeiten, die nur eine bestimmte Klientel interessieren, sollten nicht enthalten sein.

Ausserdem empfiehlt es sich, zu den jeweiligen Redakteuren ein gutes Verhältnis aufzubauen, was aber nichts mit Korruption zu tun hat. Wenn aber der Vertreter oder die Vertreterin eines Vereins schon gleich mit einem miesepetrigen Gesicht die Redaktion betritt, weil er/sie davon überzeugt ist, dass "der" das ja doch nicht druckt, kanns nichts werden.

Ausserdem ist zu bedenken, dass sowohl Seniorenvereine als auch Wandervereine beileibe nicht die einzigen sind, die einen Bericht reinsetzen wollen. Da müsste der Chefredaktuer seine Zeitung um drei Blätter vergrößern und das wäre nicht mehr wirtschaftlich.

Ich muss aufhören, da kommen mir alte, nicht immer angenehme Erinnerungen hoch.

Aber: hema, so ist es.

Freundliche Grüße

der e k o


 mondamo antwortete am 19.10.06 (19:58):

ich würds vielleicht nochmal versuchen, in einem Leserbrief zum Beispiel. Da werden auch "brisantere" Themen mal abgedruckt, weil die Zeitung sich davon distanzieren kann.
Allerdings muss ich dir zustimmen: es ist eine Frechheit, dass so etwas wichtiges weggelassen wurde!

Gruß, Gabi


 eko antwortete am 19.10.06 (23:34):

"es ist eine Frechheit, dass so etwas wichtiges weggelassen wurde!"

Also Leute, was stellt Ihr Euch denn eigentlich vor? Nur weil Ihr das für wichtig haltet, meint Ihr, die Zeitung müsste das bringen?

Noch entscheiden die zuständigen Redakteure darüber, was sie in ihre Zeitungen hineinschreiben........und daran könnt Ihr nun mal nichts ändern!

Redakteure sind freie Menschen, die frei entscheiden, auch wenn es uns nicht in den Kram passt. Daran wird sich nichts ändern lassen. Und Redakteure reagieren empfindlich auf Einflussnahme von aussen. Da habe ich Erfahrung drin!

Ausserdem kann man daran doch wieder mal studieren, dass das, was in den Zeitungen steht, eben nicht immer das Gelbe vom Ei ist.. Deshalb halte ich rein gar nichts davon, wenn hier immer und immer wieder auf Zeitungsberichte Bezug genommen wird und Links auf Links gesetzt werden.


 dutchweepee antwortete am 20.10.06 (02:54):

ich war selbst herausgeber, redakteur, layouter und reporter eines stadtmagazins. zu 40% haben wir aktionen unseres hauptsponsors abgedruckt (eine brauerei) ...die restlichen 60% waren wirklich unabhängig von allem.

im gegenteil - der sponsor wollte rotzfrech sein. wir haben nach allen themen in der stadt gesucht und diese auch gebracht, die aufruhr und hilfe für schwache beinhalteten.

allerdings hatten wir nur eine auflage von 12.000 hefte pro monat und waren vier leute. ich denke, bei einer grossen redaktion und mitarbeiterschaft, denkt man anders als redakteur und gibt dem werbekunden "immobilienmakler" den vorzug.

.


 Gudrun_D antwortete am 20.10.06 (06:25):

Na,Hema

nu haste ja hier öffentlich gemacht,dass du deine Worte gedruckt und gelesen sehen wolltest;-)

Aber,ich denke,so umwerfend neu sind die von dir angeprangerten Umstände leider nicht!
Fast täglich ist davon zu hören und zu lesen,leider!

ABER:

es gibt sie auch noch,die intakten Familien,wo stillschweigend für alte oder kranke Angehörige gesorgt wird!
Nur,das wird nicht an die grosse Glocke gehängt.
Man ist einfach für einander da!


 hema antwortete am 20.10.06 (10:44):

Es geht mir nicht darum, dass ich meine Worte gedruckt sehen wollte, es geht mir darum, dass die Bevoelkerung sich damit konfrontiert sieht und umdenkt, sodass auch fuer die aelteren Mensnchen wieder ein Leben in Wuerde und Geborgenheit moeglich ist.

Selbstverstaendlich ist es richtig, dass in vielen Familien gute Beziehungen herrschen und auch dass Toechter und Soehne liebevoll mit ihren alt gewordenen Eltern umgehen. Es sollte halt bei allen so sein.

Meine Denkweise ist, Mißstaende gehoeren angeprangert, wo immer man sie findet und wo immer es moeglich ist.


 schorsch antwortete am 20.10.06 (10:48):

Nebst Leserbriefen maile ich an einige hiesige Zeitungen (auf Wunsch meiner Kolleginnen und Kollegen) Wanderberichte, Seniorenanlässe etc., meist mit einem dazu gehörenden Foto. Es kommt nie vor, dass etwas nicht gebracht wird. Vielleicht hängt das auch damit zusammen, WIE man einen Bericht schreibt?


 eko antwortete am 20.10.06 (12:14):

@ hema, Du schreibst:

"Meine Denkweise ist, Mißstaende gehoeren angeprangert, wo immer man sie findet und wo immer es moeglich ist."

Damit hast Du zwar Recht, aber, wie schon gesagt, eine Zeitung ist ein Wirtschaftsunternehmen, da werden die Prioritäten eben anders gesetzt.

@ schorsch, Du schreibst:

"Vielleicht hängt das auch damit zusammen, WIE man einen Bericht schreibt?"

Sag ich doch ! (;-)

@ dutchweepee:

Zu Deinem "Presseerzeugnis" hätten wir vielleicht gesagt, das ist "ein Käsblatt", denn es ist ein himmelweiter Unterschied, ob da monatlich grad mal 12 000 Auflagen erscheinen oder ob eine Tageszeitung vielleicht 100 000 Auflagen hat. Ich weiß von meiner Heimatstadt Karlsruhe mit 280 000 Einwohnern und einem großen Umland, wo die "Badischen Neuesten Nachrichten" auch erscheinen, dass sie große Probleme damit haben, mit den weit über 100 Vereinen und deren Berichten klar zu kommen.

Vereine sind der Presse nicht wichtig, sie machen eine Zeitung nicht interessanter, vor allen Dingen dann nicht, wenn, wie bei hema, "Mißstände angeprangert" werden sollen. Das betrifft ja eh nur einen umgrenzten Kreis von Lesern, die anderen interessiert das sowieso nicht und dafür gibt kein Redakteuer seinen kostbaren Platz frei. Gut, Immobilieninserate zu veröffentlichen, ist lukrativer, denn da bezahlen ja auch die Inserenten ihren Preis dafür. Das kann man nicht damit vermengen.


 jolli antwortete am 20.10.06 (13:15):

Also, Hema, deine Aussage, dass nicht gedruckt werden darf... halte ich schon für ein wenig daneben.

Die Redaktion entscheidet, was für das Blatt wichtig ist oder nicht. Scheinbar gab es wichtigere Themen, die Zeitungen warten doch nicht darauf, dass irgendwer ihr Blatt füllt.

Ich selbst habe in meiner Berufszeit (Öffentlichkeitsarbeit in einer Bundesbehörde) so viele "wichtige" Pressemitteilungen herausgegeben... und die sind auch nur zu ca. 20 % gedruckt worden. Selbst wenn die Presse z.B. zu einer Ausstellungseröffnung eingeladen war, konnte es vorkommen, dass von 20 eingeladenen Fachredakteuren nur einer kam.

So ist das Zeitungsleben, wichtig für Redakteure ist, was der Leser lesen will und von seiner Zeitung erwartet.

In der "Saure-Gurken-Zeit" in den Sommerferien kann man am ehesten mit einer entsprechenden Resonanz auf derartige Pressemitteilungen rechnen. Mit einem Leserbrief hättest du da sicherlich mehr erreichen können.


 dutchweepee antwortete am 21.10.06 (04:51):

ich finde es toll, daß man in der presse europas eigentlich alles dürfen darf.

man kann es aber nicht!

ich bemerke immer den "uuups" aufschrei im publikum bei harald schmidt, wenn er mal nen adolf-hitler-witz macht. (darf ich jetzt lachen?)

in holland gibt es viele sehr witzige karrikaturen (in der presse) über islamisten, juden, katholiken, kommunisten, dabya, franzosen, briten, neger, chinesen und vor allem holländer. wenn ich diese meinen freunden in deutschland maile, antworten die meisten: DARF MAN DENN DAS?

deutsche radiosender spielen NUR musik, die die werbekunden ihrer zielgruppe zuordnen. das heisst: die rolling stones hätten heutzutage keine chance im radio als newcomer gespielt zu werden, weil drogen und sex eine maßgebliche rolle in den texten spielen - damit verkauft man keine rauhfasertapete, yogurt, marmelade und möbel.

ich seh mir gerne die nachrichten von 1981 an, die auf bayern-alpha 15 minuten vor der tagesschau gesendet werden. damals war die bundesrepublik wesentlich liberaler und sozialer als heute.

liegt es daran, daß der sozialistische gegenpol DDR fehlt?

.


 hema antwortete am 21.10.06 (09:43):

@ jolli
Ich kenne das alles und bei uns sind die meisten Zeitungen verpolitisiert. Schwarz oder rot. In unserer Gegend meist schwarz. Ich gehöre keiner dieser Colleurs an.

Als ich noch in der Politik taetig war, das schrieb man gerne meine Meinung, weil ich ein "direkter" Mensch bin, eine klare Meinung habe und nicht lange hinter herum rede und ich hatte sehr guten Kontakt zu den Reportern.

Das ist aber schon einige Zeit her und es kamen neue junge Redakteure und Reporter und es kamen neue Vorschriften, nur das zu schreiben was die Partei bejubelt. Kritische Stimmen über Mißstände sind nicht willkommen. Das würde ja bedeuten das die jeweilige Politik versagt hat.

Wichtig sind: wer hat wen umgebracht, wer hatte einen Verkehrsunfall, wo wird gesoffen bis zum Umfallen etc. etc. Traurig traurig.

Wir sind nicht mehr frei - große Aenderungen sind nicht erwuenscht, der Untergang laeßt grueßen.


 NIL antwortete am 21.10.06 (10:13):

schorsch, tu autem felix swizzera.


 schorsch antwortete am 21.10.06 (16:03):

NIL, kann leider nicht lateinisch ):-(

Noch eine Ergänzung zu meinem obigen Posting:

Es gibt in der Schweiz 2 grosse Verkaufsorganisationen, die ihre eigene Wochenzeitung haben. Wenn ich nun in einer der Filialen etwas kaufe, dann zurück bringe , aber schnoderig behandelt werde, schreibe ich der zuständigen Zeitung einen Leserbrief, in dem ich den Sachverhalt beschreibe. Natürlich ist mir dabei absolut klar, dass dieser Leserbrief nie erscheinen wird. Aber jedes Mal wird er an die übergeordnete Instanz weitergeleitet und diese nimmt sich dann Zeit, den Sachverhalt abzuklären. Dass die verantwortliche Person im betreffenden Laden dann "orientiert" wird, kann ich mir an fünf Fingern ausrechnen - und der Zweck heiligt bekanntlich die Mittel!


 dutchweepee antwortete am 21.10.06 (17:02):

warum schreiben die leute eigentlich nur drauflos, wenn sie unzufrieden sind? so ein "fleischthekensachbearbeiter" kann auch mal nen schlechten tag haben, weil ihm die frau abgehauen ist, oder sie ihm das auto zu schrott gefahren hat.

dann bekommt er ärger vom boss, obwohl er sonst freundlich und zuvorkommend ist.

.


 eko antwortete am 21.10.06 (17:32):

@ schorsch:

Ich will mal ein bisschen angeben mit meinen Lateinkenntnissen, die aber von meiner holden Ehefrau stammen, denn die hat das "große Latinum" geschafft.

NIL hat da etwas übernommen und abgeändert, denn ursprünglich heißt es nach dem römischen Dichter Horaz (65 bis 8 v.Chr.):
BELLA GERANT ALII; TU FELIX AUSTRIA NUBE

auf Deutsch: Kriege mögen die anderen führen, Du aber, glückliches Österreich, heirate!

umgemünzt meint er wohl: "Du glückliche Schweiz"


 pilli antwortete am 21.10.06 (17:42):

vielleicht weil wir ollen sonst nix zu tun haben, als leserbriefe zu schreiben? unsere schreibergüsse verstauben ungelesen in den regalen einiger wohlmeinender, die uns bissi auf bitten, betteln und eigenwerbung in den foren watt abkaufen und ansonsten heißt es eben, feder spitzen und die zeitungsverlage zumüllen. :-)

ich liebe datt wöchentliche käseblättchen und da dürfen die meinetwegen auch berichten, wenn sich xy auf nen seifenkarton stellt und hehre reden schwingt. gerne lese ich von den goldhochzeitern und deren schicksal und noch lieber die todesanzeigen...schon von jung an! :-)

aber...wenn sich eine zeitung nur mit sonem wanderkram und feuerwehrvergnügen beschäftigt, wäre sie die meine nicht lange, wech damit! :-)

das wissen natürlich auch die verlage, dass es nicht nur solche summselgeschichten-leserschaft hat und reagieren entsprechend. wer tatsächlich erreichen möchte, datt dieses oder jenes gedruckt wird, dem könnte ich einen heissen tipp geben:

sucht die stätten des nachts auf, wo die redakteure hocken, trinken, essen und auch schon mal schreiben, macht euch bekannt und dann fluppt das auch mit dem "gedruckt werden".

noch heisser ist der tipp, sich "anschmiegen" an eventuelle familienmitglieder und diese von watt begeistern...lach

kölscher klüngelspruch: "jeder kennt irgendjemand, der irgendjemanden kennt!"

ihr solltet mal sehen, wie fix dann reagiert wird; nur dazu muss mann/frau schon mal vor die türe gehen; vom sofa aus wird datt wohl schwierig werden!

:-)


 Marina antwortete am 21.10.06 (19:01):

Ich hätte einen besseren Tipp, auch wenn es natürlich eigentlich nicht sein kann, Pilli. :-)
Inzwischen gibt es viele Zeitungen, die Leser einladen, Redakteur zu spielen, indem sie eigene Homepages dafür anbieten, wie z. B. Opinio.de von der Rheinischen Post. Gerade heute morgen gab es eine Sendung darüber im WDR 5 (s. Link-Tipp unten), wo darüber informiert und diskutiert wurde. Jeder kann da mitmachen und seine geistigen Höhenflüge anbieten. Wird sogar manchmal von anderen gelesen und kommentiert. :-)
Also frisch ans Werk, wer das Bedürfnis hat, sich und seine mehr oder weniger neuen Erkenntnisse darzustellen und sich den "Hobby-Paparazzi" zuzugesellen. :-)

Internet-Tipp: https://www.wdr5.de/index.phtml?beitrag=797853


 Marina antwortete am 21.10.06 (19:11):

Und weil ich heute Zeit und gute Laune habe, schmeiß ich euch auch noch den Link von Opinio rein. :-)
Da könnt ihr euch einen Eindruck verschaffen und gleich beginnen.

Internet-Tipp: https://www.rp-online.de/hps/client/opinio/public/hxfront/index.hbs


 derda antwortete am 21.10.06 (21:09):

Bin kein „Schurnalist“ noch Redakteur, die Presse braucht Aufhänger. Möglichst viel Blut muss fließen, Mord und Totschlag, Sex und Gewalt, nur das wird gelesen.
Das beste Beispiel ist das Fernsehen!!!

Es ist schon betrüblich, dass die Senioren/innen nach ihrem langen Arbeitsleben „in die Ecke“ gestellt werden. Von wem eigentlich?? Erst neulich musste ich es zur Kenntnis nehmen.
Die Zeitungen, sie stehen in einer gewisser Abhängigkeit von Stadt, Land und Bund, Propaganda für eine handvoll Leute und nicht mehr. Sie ziehen ihr persönliches Kapital daraus. Punktum.
Schreiben sie einmal eine miese Geschichte über Politiker u.a., sie erhalten keinen Zutritt mehr zu Presseräumen und dergleichen. Selbst in Sportvereinen oder Wanderclubs gilt das <Motto> bist Du nicht mein Freund, dann bist Du mein Feind. Als ehemaliger Pressesprecher im Brieftaubenverein mit kleinen wöchentlichen Beiträgen wurde es eher als lästig empfunden, schon wieder der „derda“. Ich habe es dann eingestellt. Es interessiert keinen.
LG
derda


 hema antwortete am 21.10.06 (21:23):


@ pilli
Es ist nicht meine Art mich einzuschleimen, anzubiedern und "anzuschmiegen" wie du schreibst. Leute die so sind sind mir widerlich und ein Graeuel. Mit einem Wort verachtungswuerdig.

*************************************************
@ eko

BELLA GERANT ALII, TU FELIX AUSTRIA NUBE

auf Deutsch: Kriege mögen die anderen führen, Du aber, glückliches Österreich, heirate!

Damit begann Maximilian I. die Heiratspolitik der Habsburger und Oesterreich wurde groß und maechtig.

https://www.8ung.at/traudich/geschichten.htm


 hema antwortete am 21.10.06 (21:27):

Geschichte
HabsburgerInnen und Co:

Maximilian I ., der Begründer der habsburgischen Heiratspolitik meinte:
„Bella gerant alii, tu felix Austria nube “
„Mögen andere Länder Kriege führen,
du glückliches Österreich heirate.“

Maximilian,„der letzte Ritter“, heiratete 1477 Maria von Burgund, die Erbin des reichen Herzogtums Burgund mit den Niederlanden.
Sein Sohn Philipp „der Schöne “ heiratete Johanna „die Wahnsinnige“, Erbin von Kastilien und Aragon, womit auch Spanien mit seinen Kolonien in Südamerika zum Habsburgerreich gehörte.
Sein Enkel Ferdinand ehelichte schließlich Anna von Ungarn, Erbin der Königreiche Böhmen und Ungarn.

So entstand in drei Generationen durch geschickte Heiratspolitik das Weltreich der Habsburger,„in dem die Sonne nie untergeht “.


 dutchweepee antwortete am 22.10.06 (04:20):

was trieb den schönen phillip blos, die wahnsinnige johanna zu heiraten? *lach* ...die macht!


 pilli antwortete am 22.10.06 (08:51):

danke Marina,

eine interessante möglichkeit, auf die der wdr5 da hingewiesen hat: aber ich teile auch deine leichte skepsis, wenn sich *Hinz und Kunz* nun berufen fühlen, die welt mit worten zu überschütten, die es nicht wirklich braucht.

*Herr und Frau Wichtig* sind halt nicht der nabel der welt, auch wenn die eigene kleine welt oft so verstanden wird und wir es uns gerne wünschen. *zwinker*

ein gleich befremdliches gefühl hatte ich, als ich am kiosk einen haufen von Bild-Ausweisen der zeitschrift mit den grossen buchstaben entdeckte, der so geschickt gemacht war, dass viele glauben könnten, die inhaber dieser karte seien tatsächlich Bild-Reporter. nur ein sehr kleiner hinweis erklärte, das es sich im weitesten sinne um *möchtegern-paparazzis* handelt, die Bild nun aussendet, alles und jeden abzulichten.

eine m.e. perfide art, die leutz zu motivieren, tag und nacht auf der laue zu liegen, vielleicht einen VIP beim pinkeln zu erwischen!

:-)


 Marina antwortete am 22.10.06 (10:13):

Pilli, genau dieser Punkt wurde auch in der WDR-Diskussion angeschnitten. Durch die Möglichkeit, mit Handys "Hinz und Kunz" zu fotografieren und seine geistigen Erzeugnisse überall zu platzieren (was wir hier ja zugegebenermaßen auch tun), wird tatsächlich die Überwachungsgesellschaft, die wir sowieso mittlerweile in einem schlimmen Ausmaß haben oder sind, noch mehr gefördert. Plötzlich sieht man sich womöglich in einer peinlichen Situation, fotografiert von einem Nachbarn, irgendwo in einer Zeitung wieder. Auf der anderen Seite wird aber auch die Demokratie gefördert, weil eben "Hinz und Kunz" sich zu allem äußern können und nicht nur schweigend hinnehmen müssen, was "die da oben" machen. Alles hat eben seine zwei Seiten.


 pilli antwortete am 22.10.06 (18:53):

den richtigen weg finden Marina,

bleibt die aufgabe; da sind halt innovative ideen gefragt, ohne gleich das "anschleimen" zu meinen. wer bissi kontakt pflegt, wird sicherlich nicht ungehört bleiben und das *allermanns-geschichten* den spärlichen raum schon ausreichend füllen und den wirklich wichtigen anliegen der verschiedenen initiativen wenig chance lassen, das braucht, meine ich, nicht diskutiert zu werden. :-)

ich hatte vor wochen schon so einen "Bild-Ausweis" auf dem schreibtisch, um darüber im ST zu diskutieren, weil ich datt mal wieder :-) unglaublich fand; den ausweis dann aber kurzentschlossen entsorgt aus sorge, womöglich könnte das jemanden verleiten...:-)

das schreiben in den foren von *Hinz-und-Kunz* betrachte ich dagegen anders; hier entsteht im gegensatz zur Blödzeitung sofort widerspruch, eine vielfalt von sichtweisen kann gelesen oder eingebracht werden und mittlerweile neige ich sogar dazu, forenbeiträge können sehr viel mehr bewirken; zustimmung aber auch ablehnung, entstehen lassen, als das vielleicht ein geschriebener artikel für eine zeitung könnte.

diskussionen in foren sind nicht nur für die wenigen minuten des lesens interessant, sondern manches ernstzunehmende thema wird oft tagelang aufgerufen und lesend oder mitschreibend verfolgt.

:-)


 derda antwortete am 22.10.06 (20:54):

Heulst Du nicht mit den Wölfen, bist Du Morgen entlassen. Leider!!
Die Presse, sie wurde immer schon mißbraúcht!!

Denkanstoß : Jüppchen Goebbels.Ist schon ein paar Jährchen her, im Grundgedanken leider noch verankert, Weltweit.
derda


 dutchweepee antwortete am 23.10.06 (07:09):

von den printmedien habe ich keine grosse meinung. wie geagt: ich blätter erst die ganzseitigen anzeigen durch, um zu wissen wess´ geistes kind das blatt ist.

um mir eine meinung zu "bilden" (was absolut subjektiv ist), schnüffel ich z.B. beim spiegel, stern, der zeit, faz und auch der taz.

und (das wird euch genauso gehen) IMMER such ich mir "meine wahrheit" aus.

wenn [HEMA] einen beitrag findet: "GOTT SCHUF DIE WELT SCHON IN 5 TAGEN!" wird dieser hier von ihr als thema veröffentlicht.

sollte [ICH] eine quelle finden, in der stichhaltig nachgewiesen wird, daß KARL MARX sowieso der schlaueste von allen war, so werde ich genüsslich den link als tipp weiterreichen.

jede wahrheit hat ihre wurzeln und ist individuell.

hab euch alle lieb

dor dutch


 Marina antwortete am 23.10.06 (09:55):

Piep, piep, piep.


 derda antwortete am 23.10.06 (12:27):

finde ich ja nett, mit dem piep piep piep, Marina.

Habe mir einen weg-gelacht.

Eins-null für Dich.
derda


 dutchweepee antwortete am 24.10.06 (00:58):

jetzt bin ich wirklich ratlos. da werden dutzende threads eröffnet, über den untergang der streitkultur, beleidigungen und persönlichen hass - und wenn ich dann den zaghaften versuch einer symphatiebezeugung wage, werde ich auch veralbert.

@derda - na gut - dann hol ich mir halt irgendwann den punkt durch bosheit zurück!

.


 pilli antwortete am 24.10.06 (07:21):

gerade 100 minuspunkte an dich verteilt dutchie; jetzt wieder alles juuutt? :-)

*köpfchenstreichel*


 wiseman antwortete am 24.10.06 (17:44):

Liebe Leute,

den Kampf um die richtige Positionierung in der Zeitung kenne ich von beiden Seiten - als Politiker und als "freier" Journalist.
Wer sich einmal mit der Geschichte der Zeitungen befaßt hat, weiß, daß es sie nur gibt, weil im vorvorletzten Jahrhundert die Kaufleute in größeren Städt zusammengetan haben, um ihre Werbung unter die Leute zu kriegen, wie die Reklamezeitungen heute auch. Die Nachrichten sind dabei lediglich ein Zusatznutzen.

Die Hauptteile der Zeitungen heute bestehen - aus Kostengründen - zu 90% aus dpa, etc.- Beiträgen, die in den Lokalteilen sind höchstens in den Ferien interessant, wenn die Volontäre Stallwache machen müssen. Die wissen meist nichts über die wichtigsten Inserenten und schreiben dann ohne Kopfzensur - nach guter Schuljournalismusart.

Wenn Ihr wüßtet, wie ein normaler angestellter Journalist ständig zugemüllt wird, hättet ihr auch mehr Verständnis, wenn er irgendwann kapituliert und nur noch nach Chefdirektive schreibt.

Ich denke, bei der Diskussion hier wird die Rolle bzw. Macht der Poitiker und Journalisten als geistige "Führer" maßlos überschätzt.

wiseman


 hugo1 antwortete am 24.10.06 (19:50):

hallo wisemann, da kennste aber die gute Meinung über die unanfechtbare, tagtäglich ausgeübte vorbildliche Pressefreiheit in Deutschland noch nicht.
Demnach ist die Pressefreiheit absolut nicht in Gefahr. Demnach gibt es keine Beispiele für die Einengung der Pressefreiheit in der BRD. Ja sogar ein Einfluss der Presse, ein Versuch zum Weg in mein Portemonaie wird vehement bestritten, bzw. könne nicht bewiesen werden.
übrigens nicke ich kräftig mit meinem Kopp zum Inhalt Deines Beitrages. Obwohl es auch ab und an einzelne Versuche von Journalisten gibt sich diesem Dilemma entgegenzustemmen. *g*


 hema antwortete am 24.10.06 (22:50):

dutchweepee - wir haben dich auch sehr lieb!

Ich lese gerne deine Beiträge. Sie sind ein wichtiger und bereichender Teil dieser Diskussionen und kommen so richtig aus dem Herzen.

Es grüßt dich heute ganz besonders
Hema


 Marina antwortete am 25.10.06 (14:06):

"wir"? Hema, sprichst du neuerdings im Pluralis Majestatis? Oder was sonst berechtigt dich zu diesem vereinnahmenden "Wir"?

Nichts gegen dutch, aber wen ich liebe, bestimme immer noch ich selbst. Und dazu gehören nun mal per se keine virtuellen Gestalten, auch wenn sie, vor allem nach eigener Überzeugung, besondere Prachexemplare der menschlichen Spezies sind. Und zweitens verstreue ich meine Liebe nicht inflationär in irgend welchen Internetforen. Tut mir leid, aber so ist es nunmal.


 schorsch antwortete am 25.10.06 (15:41):

Offiziell sind die meisten Zeitungen und andere Medien neutral. Defacto aber können sie es sich nicht leisten, gegen ihre Interessenten Schlimmes zu schreiben oder Schlimmes von Lesern aufzunehmen.


 hugo1 antwortete am 25.10.06 (17:50):

obwohl das nun nicht gerade in die Zeitung muss, will ich mal, damit hemas Spruch auch seine Berechtigung bekommt, folgendes schreiben: "Dutch, ich hab Dich auch ganz dolle lieb *g*"
und Marina, Du kannst Dich dagegen gar nicht wehren, auch wenn Du noch so zappelst, wenn mir so ist zu schreiben: Marina ich mag Dich auch soo dolle,,,dann tu ich das und Du kannst mich nicht mal erfolgversprechend verklagen aber virtuell kannste mich mächtig "zur Sau machen",, *g*


 hema antwortete am 25.10.06 (18:38):

Ach Marina - du machst dir selber das Leben schwer.
Bist du noch nicht darauf gekommen, dass: wenn man Liebe verschenkt sie nicht weniger wird, sondern sich mehrt !!!!

Ich schließe dich in meine Liebe ein, auch wenn dir das gar nicht passt.

Danke hugo 1, damit war das "wir" gerechtfertigt.
Zwei sind WIR.


 derda antwortete am 25.10.06 (20:40):

Aufhöhren,
Presse – Presse -- Presse !!

Man mag ja denken wie man will, aber sie sind nur ein billiges „Handwerkszeug der öffentlichen Hand“.

Schillers - Glocke : „und bist Du nicht willig, brauche ich Gewalt“. Leider!!!
Der Rest ist einfach Lug und Trug.


 Marina antwortete am 25.10.06 (22:13):

Hema, wieso ich mir das Leben schwer mache, weißt wohl nur du in deiner unendlichen Esoteriker-Weisheit alleine. :-))

Hugo, ich mag dich auch. Mögen tu ich nämlich Leute sogar virtuell, stell dir vor. :-) Allerdings würde ich nie auf das schmale Brett kommen zu schreiben: WIR mögen dich auch. :-))
Denn ich will ja nicht nach Schillers Glocke verfahren und andere vergewaltigen oder (in abgeschwächter Form) gegen ihr ausdrückliches Einverständnis vereinnahmen. :-))


 Marina antwortete am 26.10.06 (01:03):

Mannomanm, derda, ich hab mich von dir auf eine völlig falsche Fährte führen lassen. Das war Goethes Erlkönig, nicht Schillers Glocke, der Gewalt anwenden wollte. Ist mir gerade eben noch rechtzeitig eingefallen. :-)

»Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;
Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt.«
Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an!
Erlkönig hat mir ein Leids getan! -"

Internet-Tipp: https://gutenberg.spiegel.de/goethe/gedichte/erlkoeni.htm


 hugo1 antwortete am 26.10.06 (10:51):

In der neuen Rangliste der Pressefreiheit der Organisation „Reporter ohne Grenzen“ verliert Deutschland gleich fünf Plätze und rutscht vom 18. auf den 23. Rang. Damit liegt Deutschland hinter Staaten wie Bosnien-Herzegowina und Bolivien.
Da die Kriterien für diese Benotung sehr subjektiv und ausgedacht von Leuten aus Ländern sind, die -natürlich- an der Rankingspitze stehen, kommt Deutschland noch verhältnismäßig gut weg. Ich wär da kritischer, wurde jedoch dafür im anderem Thema gerügt.

Internet-Tipp: https://www.fdp-fraktion.de/webcom/show_article.php/_c-334/_nr-549/_p-1/i.html


 rolf antwortete am 26.10.06 (11:23):

Zwar außerhalb des Themas, aber hier doch angebracht, finde ich:
Warum wird wir so oft von vielen mit wir alle gleichgesetzt?